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Zukünftige Exportmärkte für Kampfflugzeuge - Druckversion

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- Jacks - 31.03.2005

Zitat:Turin postete
Was in der selben Gewichtsklasse wäre denn billiger? Mir fiele da spontan lediglich die Su ein. Ansonsten ist da schlicht und einfach nichts. F/A-18 will niemand, bei F-15 wird wohl bald das Fließband abgestellt. Abgesehen davon wird sich aber die Rafale nach meiner Wahrnehmung trotzdem nicht gegen den EF behaupten können in Sachen Export. Die bereits bestehende Nutzung in Frankreich war bisher ihr einziges echtes Argument, das hat ihr aber bisher nicht geholfen und die Zeit läuft in dieser Hinsicht ganz klar gegen sie.

Kurzum: Dass europäische Produkte zu teuer seien und außerhalb Europas (wohl besser: außerhalb ihrer Entwicklungsländer, denn Europa heißt nicht gleich "reich") keine Abnehmer finden, ist angesichts klarer Tatsachen unhaltbar:

Die Gripen wurde bisher nach Ungarn, Tschechien und Südafrika verkauft. Dassault baut immer noch die Mirage aufgrund der Nachfrage, auch wenn die Rafale ein Ladenhüter ist (und vielleicht bleiben wird). Der Eurofighter schliesslich hat ebenfalls Exportchancen: bisher ging er nach Österreich (nachdem er ein europäisches Produkt, die Gripen, sehr knapp geschlagen hat, was zeigt, dass hier zur Beurteilung der Gewinner eigentlich egal ist) und könnte schon sehr wahrscheinlich bald auch ausserhalb Europas fliegen (Singapur). Das zeigt, dass europäische Produkte weit davon entfernt sind, nicht konkurrenzfähig zu sein.
Um es mal ganz allgemein zusagen.
Die Europäer haben sehr gute Chancen die Amerikaner als führender Exporteur in Sachen Kampfflugzeugen abzulösen und die Amerikaner wissen dies.
Nicht umsonst hört man gerne aus Amerika "There will be no Tranche 3".
Der JSF ist in den Augen vieler Amis noch immer eine eierlegende Wollmichsau,doch sie wird genau dies nicht sein.Sie hat die wohl höchsten Erwartungen aller Flugzeuge,aber diese wird sie wahrscheinlich nicht erfüllen können.Sie kann leistungsmäßig mit den europäischen Spitzenprodukten nicht mithalten,fragt sich halt nur ob die Amis immer noch Schiene der politischen Verkäufe halten können oder ab sich die Käufer nicht zu besseren Produkten
(Rafale /EF) oder günstigeren ( sprich SU-27/30) abwenden werden.
Erste negative Anzeichen dafür sind ja bereits zu sehen,in manche Nationen
mehren sich die negativen Stimmen,z.B. in Norwegen.

Zur Rafale:
Sie wird schon noch ihre Käufer finden,davon bin ich sehr überzeugt.
Ohne politischen Druck würde sie heute in Südkorea eingeführt werden,in Singapur bestehen immer noch große Chancen,Indien zeigt schon länger sehr großes Interesse und auch in Griechenland,das ja shcon praktisch dabei war den
EF zu kaufen, scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen,die Griechen jedenfalls sollen der Rafale nicht abgeneigt sein.
Fakt ist das noch genügend mögliche Kunden gibt und die Rafale der einzige richtige Konkurent des Ef in diesem Preissegment sein wird.
Und in Leistungsfragen liegt sie ihm ziemlich nah,in manchen Bereichen,vor allen Dingen der der Jaborolle, ist er ihm auch überlegen.
Wenn man dann noch die möglichen Zusatzartikel betrachtet hat die Rafale ohne Frage die Chance den Ef in Beschaffungsprogrammen zu schlagen.

Dieses ewige totgesage jedenfalls finde ich diesem Flugzeug gegenüber jedenfalls ziemlich ungerecht.
Wenn die Rafale wirklich keine Exportaufträge gewinnen sollte dann kann man dies tun aber nicht jetzt wo wir am Anfang der richtigen Einführung der Rafale in den Truppendienst und der Verfügbarkeit der zu exportierenden Versionen stehen.
Die Rafale jedenfalls ist besonders in der Version F3 ein absolut konkurenzfähiges
Flugzeug und ich bin überzeugt das die Exportaufträge kommen werden.

@hawkeye
Ne Quelle für die 75 Mio €?


- Turin - 31.03.2005

Zitat:Dieses ewige totgesage jedenfalls finde ich diesem Flugzeug gegenüber jedenfalls ziemlich ungerecht.
Wenn die Rafale wirklich keine Exportaufträge gewinnen sollte dann kann man dies tun aber nicht jetzt wo wir am Anfang der richtigen Einführung der Rafale in den Truppendienst und der Verfügbarkeit der zu exportierenden Versionen stehen.
Die Rafale jedenfalls ist besonders in der Version F3 ein absolut konkurenzfähiges
Flugzeug und ich bin überzeugt das die Exportaufträge kommen werden.
Jacks, ich wollte das Flugzeug nicht totreden oder schlechtmachen. Um ehrlich zu sein, ich kann mir selbst nicht so recht erklären, warum die Rafale so ein Ladenhüter ist. Sie ist ganz klar ein sehr gutes Mehrrollenflugzeug auf dem Level eines EF zu einem überzeugenden Preis. Ich habe allerdings einige Dinge aufzeigen wollen, die eben der Rafale (aus welchen Gründen auch immer) eine zunehmend schlechtere Perspektive insbesondere im Wettbewerb mit dem Eurofighter einräumen:

Der anfänglich starke Vorteil der bereits bestehenden Truppennutzung und somit bewiesene Praxistauglichkeit ist derzeit dabei, sich in Wohlgefallen aufzulösen. Ginge man nach diesem Argument (erprobt, fliegt, u.ä.), hätte die Rafale bereits Verkäufe vorweisen müssen. Nun befindet sich der EF in der Truppenerprobung, bald beginnt der routinemässige Schulungsbetrieb und in ein, zwei Jahren ist das Muster im Einsatz.

Auch in der Muster- und Package-Vielfalt läuft die Zeit gegen die Rafale. Bisher (und immer noch) konnte man für die Rafale einräumen, dass sie schon Fähigkeiten hat, die der EF erst haben wird (Tranche 3). Allerdings ist auch dieses Argument bald aufgebraucht, denn derzeitige Ausschreibungen für neue Jets haben eh den Zielzeitraum 2010-2015, eine Zeit, in der Tranche 3 also (hoffentlich) verfügbar ist.

Zuletzt schliesslich muss die französische Industrie den weiteren Aufwuchs der Rafale, der wichtig ist, wenn es um die langfristige Attraktivität geht, ganz alleine schultern, was schlicht und einfach wahnsinnig teuer ist (von der Rentabilität ganz zu schweigen). Dagegen hat man beim EF ein Konsortium, das die Kosten zumindest teilen kann. Zugegeben, durch den multinationalen Charakter hat es auch genug Bremser gegeben. Aber nun, wo der Jet erstmal fliegt, könnte eine Lastenverteilung weitere Ausbaustufen vielleicht erleichtern. Zumindest besteht ein substantielleres (weil breiteres) Interesse an der langfristigen Erhaltung des EF.


- Marc79 - 31.03.2005

@ Hawkeye Das mit dem Preis ist immer ne Frage, welchen Preis man nimmt.

laut airpower.at (was ich für eine sehr gut informierte Quelle halte) wird im Endeffekt das Gesamte EF Projekt (180 Maschinen) die Bundeswehr über 24 milliarden € (über 133 Mio € /EF) liegen wird.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.airpower.at/news04/0505_de_t2/index.html">http://www.airpower.at/news04/0505_de_t2/index.html</a><!-- m -->
Zitat:Und in Leistungsfragen liegt sie ihm ziemlich nah,in manchen Bereichen,vor allen Dingen der der Jaborolle, ist er ihm auch überlegen.
Wenn man dann noch die möglichen Zusatzartikel betrachtet hat die Rafale ohne Frage die Chance den Ef in Beschaffungsprogrammen zu schlagen.
Das hat auch mit verschiedenen Beschaffungsprocedere zu tuen. Ab Tranche 2 wird der EF ein vollwertiger Jabo sein (wenn alle Waffen integriert sind). Und vor Tranche 2 wird kein Export Kunde mehr Maschinen erhalten, auch keine Rafale.

@ Jacks Welche Zusätze sollen das sein???

@ Turin
Zitat:Auch in der Muster- und Package-Vielfalt läuft die Zeit gegen die Rafale. Bisher (und immer noch) konnte man für die Rafale einräumen, dass sie schon Fähigkeiten hat, die der EF erst haben wird (Tranche 3). Allerdings ist auch dieses Argument bald aufgebraucht, denn derzeitige Ausschreibungen für neue Jets haben eh den Zielzeitraum 2010-2015, eine Zeit, in der Tranche 3 also (hoffentlich) verfügbar ist.
Welche Fähigkeiten die die Rafale hat, kommen nicht schon bei Tranche 2???


- Jacks - 31.03.2005

Zitat:Marc79 postete
@ Jacks Welche Zusätze sollen das sein???
Damit meinte ich praktisch gesehen eigentlich nur die Bewaffnungsmöglichkeiten,welche sich aber letzendlich gesehen nicht wirklich was nehmen,außer das Frankreich eben noch französische Waffen ins Packet packen könnte.

@Turin
Der "Vorteil" der schon vorhandenen Truppenerprobung war ja in Wirklichkeit nie ein wirklicher weil man dies aufgrund von ein paar Rafale im Standart F1 nicht wirklich als starkes Argument benutzen konnte.

Letzendlich muss sich die Rafale dem EF leistungstechnisch stellen,und dabei liegen beide Jets genauso wie preislich auf einem ähnlichen Niveau,nur ist es z.B. in Indien so das nunmal gerne auf französische Waffen gesetzt wird udn man mit Dassault vollkommen zufrieden ist. Also sehe ich da z.B.sehr gute Chancen,genauso wie in der Schweiz.
Aber letzendlich wird es auf dem hochwertigen Exportmarkt schwer werden an diesen beiden Mustern vorbei zu kommen und das ist für uns Europäer schon ne gute Aussicht,oder?


- Rob - 31.03.2005

Zitat:Damit meinte ich praktisch gesehen eigentlich nur die Bewaffnungsmöglichkeiten,welche sich aber letzendlich gesehen nicht wirklich was nehmen,außer das Frankreich eben noch französische Waffen ins Packet packen könnte.
? Und das Eurofighter Konsortium kann nicht britische, deutsche und italienische Waffen (gibts rein spanische Waffen?) obendrauf legen? IMO ist die Waffenvielfalt ein plus für den EF nicht für die Rafale. Z.B. kann der Export EF ohne Zusatzkosten die Kurzstreckenraketen ASRAAM, Sidewinder oder IRIS-T anbieten, während die Rafale nur die MAGIC anbieten kann. Bei anderen Raketenarten mag es anders aussehen, aber diese vier Luftwaffen werden wohl immer mehr verschiedene Waffensysteme integrieren als die fr. Luftwaffe. Was dazu führt dass es für den Export mehr auswahl an bereits integrierten Systemen gibt.


- Turin - 31.03.2005

@Marc:

Ja, ich meinte die Tranche 2 Block 15. Mein Fehler, ich dachte, diese Fähigkeiten würden erst mit Tranche 3 zur Verfügung stehen.

@Jacks:

Nun ja, das Argument (Rafale wird verwendet, EF nicht) ist mir hin und wieder begegnet, daher habe ich es hier angesprochen. Wink

Ansonsten sehe ich den EF wie Rob auch im Waffenmix vor der Rafale. Hier wird naturgemäß auf ein breiteres Bedarfsspektrum Rücksicht genommen, was am Ende in einem breiten Spektrum an verwendbaren Waffen resultiert. Der EF kann da US- und EU-Waffen von vornherein kombinieren, was marketing-technisch IMO ein sehr großer Vorteil sein kann im Vergleich zur Rafale mit ihrem nationalen Sondergang in Sachen Bewaffnung. Sicherlich lässt sich auch die Rafale anpassen, aber das fällt dann eben unter Extras und verursacht zusätzliche Kosten (ob nun für den Käufer oder die Franzosen).


- Mr NoBrain - 31.03.2005

Hier eine Stückpreisbezifferung für den Eurofighter von 2001 bzw. 1999, man beachte, dass die Rede von DM und nicht von € ist. Die Zahlen sind wohl etwas überholt, dafür aber aus einer recht seriösen Quelle.

Zitat:Stand: 11.01.2001

Eurofighter 2000-Stückpreis mit 104 bis 118 Millionen DM beziffert


Berlin: (hib/BOB) Die Bundesregierung beziffert den Gerätestückpreis für den Eurofighter 2000 auf rund 104 Millionen DM (Preisstand 12/99). Dies teilt sie in ihrer Antwort (14/5043) auf eine Kleine Anfrage der F.D.P. (14/4981) mit. Würden ein radargesteuertes Abwehrsystem (Eurodass) sowie ein von Störungen nicht beeinflussbares Datenübertragungssystem hinzugerechnet, betrage der Stückpreis des Eurofighters etwa 118 Millionen DM. Wie es weiter heißt, werde die Bewaffnung für den Eurofighter in seiner Version als Jagdflugzeug im Rahmen der Basisentwicklung vorgenommen und sei finanziell unter den Hauptentwicklungsverträgen für das Waffensystem abgedeckt. Genannt werden in diesem Zusammenhang eine Bordkanone 27 Millimeter sowie zwei Luft-Luft-Lenkflugkörper unterschiedlicher Reichweite. Für den Einsatz des Eurofighters in der Version Jagdbomber sind der Regierung zufolge gegenwärtig noch keine Waffen beschafft. Es sei geplant, die Tornado-Waffen Maw Taurus sowie die lasergelenkte Präzisionsmunition GBU 24 in den Eurofighter zu integrieren. Die geschätzten Kosten der Entwicklung, Integration und Beschaffung von 600 Stück Maw Taurus zum Einsatz in Tornado und Eurofighter betragen laut Antwort für die Entwicklung 493 Millionen DM, für die Integration in den Eurofighter 275 Millionen DM und für die Beschaffung 933 Millionen DM (jeweils Preisstand 12/99).
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_005/03.html">http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_005/03.html</a><!-- m -->

In diesem wesentlich aktuellerem Artikel aus der Welt <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2003/07/01/127010.html">http://www.welt.de/data/2003/07/01/127010.html</a><!-- m --> findet man als Stückpreis 80 Millionen €.

Zitat:(...)
Der Stückpreis beläuft sich auf rund 80 Millionen Euro. Dazu kommen vier Milliarden Euro Entwicklungskosten, von denen ein Großteil bereits bezahlt ist.
(...)
Mit Inflation allein ist diese Preissteigerung wohl nicht zu erklären Wink .

Wenn man mal rumgooogelt findet man 80 Millionen € als meistgenannten Stückpreis.

Gruß NoBrain


- Jacks - 31.03.2005

@Rob und Turin
ich sehe da grundsätzlich keinen Vorteil beim EF,nur weil ihr jetzt das Beispiel
WVR-Raketen bringt.Wenn ich mir das Beispiel BVR ansehe könnte ich genauso argumentieren das die Europäer da auf die Hilfe der Amis angewiesen (wegen der AMRAAM) sind während die Franzosen ihre Micas anbieten können,gleiches im LGB-Bereich.Also bezogen auf Ausschreibungen sehe ich da absolut kein Problem.Wenn ein Kunde sich für seine Jets z.B. die AMRAAM wünscht dann wird das mit im Preis angeboten,die Rafale ist dazu in der Lage.

Vielleicht war ich etwas voreilig mit derm Schluß das die Franzosen bzw. die Rafale
durch dir französischen Waffen im Vorteil sind,ein Vorteil in der Waffenkonfiguration
beim EF ist dadurch aber nicht zu sehen in meinen Augen.

Wenn man es nämlich am Beispiel der Rafale sieht dann sehe ich keine Bewaffnungslücke ab Standart F3 ....


- Rob - 31.03.2005

Zitat:ich sehe da grundsätzlich keinen Vorteil beim EF,nur weil ihr jetzt das Beispiel WVR-Raketen bringt.Wenn ich mir das Beispiel BVR ansehe könnte ich genauso argumentieren das die Europäer da auf die Hilfe der Amis angewiesen (wegen der AMRAAM) sind während die Franzosen ihre Micas anbieten können,gleiches im LGB-Bereich.
Na ja bei BVRAAM hast du da noch die Britische Skyflash und die Ital. Aspide die auf den Eurofighter integriert werden. Und was LGBs angeht, nun gut, das Argument "sich auf die Amerikaner verlassen müssen" halte Ich für nicht allzu stark, im absoluten Notfall kann man extra noch rein Britische LGBs integrieren wie die Hakim (im Dienst der UAE). Bzw. die Paveway 4 hat einen 72% UK Anteil, in wiefern da US amerikanische Foreign Military Sales gelten weiß Ich nicht. Aber natürlich kann die Rafale eine komplette Waffensystemlösung anbieten (also alles von der WVRR bis zur Cruise Missile.).


- Jacks - 31.03.2005

Zitat:Rob postete
Na ja bei BVRAAM hast du da noch die Britische Skyflash und die Ital. Aspide die auf den Eurofighter integriert werden. Und was LGBs angeht, nun gut, das Argument "sich auf die Amerikaner verlassen müssen" halte Ich für nicht allzu stark, im absoluten Notfall kann man extra noch rein Britische LGBs integrieren wie die Hakim (im Dienst der UAE). Bzw. die Paveway 4 hat einen 72% UK Anteil, in wiefern da US amerikanische Foreign Military Sales gelten weiß Ich nicht.
Es war auch kein "istso-Argument" sondern ein "ich könnte sagen Argument",genauso wie deins mit den WVR-Raketen ...


- beat - 31.03.2005

Zitat:Jacks postete
Die Europäer haben sehr gute Chancen die Amerikaner als führender Exporteur in Sachen Kampfflugzeugen abzulösen und die Amerikaner wissen dies.
Nicht umsonst hört man gerne aus Amerika "There will be no Tranche 3".
Der JSF ist in den Augen vieler Amis noch immer eine eierlegende Wollmichsau,doch sie wird genau dies nicht sein.Sie hat die wohl höchsten Erwartungen aller Flugzeuge,aber diese wird sie wahrscheinlich nicht erfüllen können.
Dass die Europäer dies erreichen werden, bezweifle ich sehr. Der grosse Eigenbedarf bei der F-35 bedeutet schon von vornherein weitaus grössere Stückzahlen als beim EF und Rafale, was gleichzeitig auch den Preis senkt, auch bei den Modernisierungen. Und der Preis ist im Moment ein sehr wichtiges Element. Dazu machen die Amerikaner nicht den Fehler, ihr Geld für zwei Typen die zur gleichen Klasse gehören, auszugeben (EF und Rafale) sondern bauen damit 2 unterschiedliche die sich im Einsatz und auf dem Exportmarkt ergänzen (F-22 und F-35). Wobei der Käuferkreis für die F-22 sehr klein sein wird (ev. Japan).

Was die Leistungen des F-35 sind deine Aussagen aber m.E. Spekulation. Wenn man die F-16A/B und F-16 E/F vergleicht, sieht man, was die Amerikaner aus einem Flugzeug zu machen imstande sind. Aufgrund der finanziellen Mittel erfolgen die Updates und Versionenwechsel auch deutlich schneller. Dazu gibt es Experten, die der Meinung sind, die EF und Rafale sind eine Generation hinter dem F-22 und F-35. Stealth-Eigenschaften, die wenn auch nicht unsichtbar, sicher die Erfassbarkeit erschweren, interne Waffen, die im Luftkampf die Flugeigenschaften weniger beeinträchtigen als externe Träger und Triebwerke mit Vektorsteuerung, die definitiv die Wendigkeit erhöhen werden als Argumente dazu genannt.

Interessanter Artikel zur (versuchten) Definition der Generationen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.asmz.ch/hefte/artikel.php?artikel=156">http://www.asmz.ch/hefte/artikel.php?artikel=156</a><!-- m -->

Ich stehe auch hinter dem Rafale und dem EF, sie werden beide den US einen Teil des Exportmarktes streitig machen, aber die Ausgangslage, um die Amerikaner als führender Exporteur abzulösen, ist nicht ideal. Exportbeschränkungen sind nur ein Thema dazu.


- Jacks - 31.03.2005

Zitat:Rob postete
Im Grunde hätte Ich Lust die Waffen für beide Flieger konkret zu vergleichen, wäre IMHO sehr interessant, da Ich mich bei der Rafale kaum auskenne, hier mal die Waffenintegration für den Eurofighter:
Dazu sollte man aber einen neuen Thread aufmachen,in diesem hier sind wir schon länger hart an der Kante Rob.

@beat
Zitat:Was die Leistungen des F-35 sind deine Aussagen aber m.E. Spekulation. Wenn man die F-16A/B und F-16 E/F vergleicht, sieht man, was die Amerikaner aus einem Flugzeug zu machen imstande sind. Aufgrund der finanziellen Mittel erfolgen die Updates und Versionenwechsel auch deutlich schneller. Dazu gibt es Experten, die der Meinung sind, die EF und Rafale sind eine Generation hinter dem F-22 und F-35. Stealth-Eigenschaften, die wenn auch nicht unsichtbar, sicher die Erfassbarkeit erschweren, interne Waffen, die im Luftkampf die Flugeigenschaften weniger beeinträchtigen als externe Träger und Triebwerke mit Vektorsteuerung, die definitiv die Wendigkeit erhöhen werden als Argumente dazu genannt.
Sicher sagen das manche Experten,nur sind diese oftmals Amerikaner und was die von ihrem JSF bzw. der F-35 halten haben ich ja schon gesagt.
Die Generation vorasu hängt wie du gesagt hast mit dem stealth zusammen,nur ist das stealthfeature eine der größten Behinderungen des JSF,da es ihm eine wirklich konkurenzfähige Bewaffnung verwehrt.Rein aus dem Kopf geschrieben
kann die F-35 intern nur 2 oder 4 AAM mitführen.

Sicher ist was ich sage Spekulation,aber es gibt auch genügend Experten die die F-35 mitterlweile weitaus skeptischer sehen als noch vor ein paar Jahren.
Fakt ist das der anfänglich hervorgehobene Preis immer steigen wird und schon jetzt tut.Ich zweifle nicht daran das es ein gutes Flugzeug werden wird,aber ich denke das es beileibe nicht die Erwartungen erfüllen wird die manche in es setzen.


- Rob - 31.03.2005

Ich stimme beat im Übrigen zu, wenn man bedenkt wieviele Programmteilnehmer die JSF hat, und das schon so früh, dann denke Ich doch dass es ein sehr großer Erfolg wird, wenn auch kein so riesiger wie es sich die Amerikaner wünschen. Es wird mit Sicherheit eine nicht zu kleine Marktlücke für europäische Kampfflugzeuge geben.


- Marc79 - 31.03.2005

@ MrNoBrain Das ist halt immer ne Frage, was du noch an "Nebenkosten" mit rein nimmst.

@ Jacks Ich sehe bei der Bewaffnung auch Vorteile für den EF, einfach weil die jetzt gekauften Maschinen oft im Mix mit alten Amis fliegen (z.B. F16) da sind dann AMRAAM oder Sidewinder halt schon vorhanden.

Die Franzosen müssen die meisten der Waffen noch integrieren, was den Kunden Geld kostet. Denn das ist ist zu 99 % alles, der der eine neue Waffe in den Flieger rein haben will muss zahlen. Und da sind die breiter aufgestellten EF Partner im Vorteil.

Wobei mir momentan außer vielleicht konforme Tanks wenig einfällt, wass man nicht nachrüsten kann.

@ Rob Ich glaube auch das der JSF ein verkaufserfolg wird. Ob er nun jeden Kunden das liefert, was er will/braucht :frag:


- beat - 31.03.2005

Zitat:Jacks postete
Die Generation vorasu hängt wie du gesagt hast mit dem stealth zusammen,nur ist das stealthfeature eine der größten Behinderungen des JSF,da es ihm eine wirklich konkurenzfähige Bewaffnung verwehrt.Rein aus dem Kopf geschrieben kann die F-35 intern nur 2 oder 4 AAM mitführen.

Sicher ist was ich sage Spekulation,aber es gibt auch genügend Experten die die F-35 mitterlweile weitaus skeptischer sehen als noch vor ein paar Jahren.
Fakt ist das der anfänglich hervorgehobene Preis immer steigen wird und schon jetzt tut.Ich zweifle nicht daran das es ein gutes Flugzeug werden wird,aber ich denke das es beileibe nicht die Erwartungen erfüllen wird die manche in es setzen.
Nur interne Waffen ergibt sicher Einschränkungen, hat aber Vorteile auch wie Stealth und bessere Rollfähigkeit. Aber die F-35 kann ebenfalls extern Waffen mitführen, und dies aufgrund der Zuladung und Vielfalt absolut konkurrenzfähig. Ist die gegnerische Luftwaffe und Luftabwehr ausgeschaltet (wozu die Stealth-Fähigkeit wieder sehr dienlich ist), spielt Stealth kaum mehr eine Rolle und die Erweiterung auf externe Waffen kann umgesetzt werden. Diese "Doppelrolle" je nach Situation fehlt bei der EF und dem Rafale.

Skepsis gegenüber den Vorschusslorbeeren am F-35 ist sicher angebracht, die herrscht aber auch beim EF. Und der Preis wird sicher auch steigen (die früher mal genannte ca. 30-35 Mio $ werden nicht zu halten sein). Aber jede Leistung hat seinen Preis, eine F-16A/B war im Gegensatz zu einer F-16E/F auch ein Schnäppchen.