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Re: edit: turk-sprachige Staaten - Erich - 09.07.2014 Erich schrieb:is ja auch idiotisch - die meisten der Staaten gehörten der Sowjetunion an,da scheint sich zunehmend eine Trennung zu Russland zu entwickeln: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/putin-russland-ukraine-eurasische-wirtschaftsunion">http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... haftsunion</a><!-- m --> Zitat:Putins Vasallen begehren aufBelarus - und vor allem Kasachstan - haben eine starke russische Minderheit an der russischen Grenze. Mit der Argumentation, die in der Ukraine vorgetragen wird, könnten auch diese russischen Minderheiten aufbegehren. Und das wäre gerade für diese beiden Staaten existenziell bedrohlich. Re: Edit: turk-sprachige Staaten - Shahab3 - 24.07.2014 Hier geht es zwar nicht nur um die turksprachigen Staaten Zentralasiens, aber solange kein entsprechender Thread exisistiert ist das für mich hier der Zentralasienthread: ![]() Zitat:Stalled Turkmenistan-Tajikistan-Afghanistan Railroad on Again (Maybe)<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasianet.org/node/69181">http://www.eurasianet.org/node/69181</a><!-- m --> Re: Edit: turk-sprachige Staaten - Erich - 26.07.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/reise/Fern/article130563641/Die-Diktatur-ist-in-Usbekistan-allgegenwaertig.html">http://www.welt.de/reise/Fern/article13 ... ertig.html</a><!-- m --> Zitat:05:13 Re: Edit: turk-sprachige Staaten - Erich - 02.08.2014 Die "Alternative Pipeline", die den Transit von Zentralasien über Russland umgeht, führt über Aserbaidschan. Und das ist anscheinend ein unsicherer Kantonist, der sich in seiner Haltung zu Menschenrechten und Demokratie den zentralasiatischen Machthabern anschließt: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/aserbaidschan-zerschlagene-hoffnungen-in-baku-13077158.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 77158.html</a><!-- m --> Zitat:Aserbaidschan Re: Edit: turk-sprachige Staaten - Erich - 01.09.2014 Erich schrieb:...Problem ist aber, dass der Transit über Russland führt, und im Zuge der Ukraine-Krise diese Verbindung wohl kritisch gesehen werden könnte. Umso drängender wäre eine Alternativ-Trasse über die Türkei und dann entweder über den Iran oder über Georgien, Aserbaidschan und das kaspische Meer. Re: Edit: turk-sprachige Staaten - Shahab3 - 17.09.2014 Zitat:Iran, Turkmenistan to boost military cooperation<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.azernews.az/region/70738.html">http://www.azernews.az/region/70738.html</a><!-- m --> Re: Edit: turk-sprachige Staaten - Shahab3 - 04.12.2014 Zitat:Wed Dec 03, 2014 9:9<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13930912001572">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0912001572</a><!-- m --> Re: edit: turk-sprachige Staaten - Erich - 01.01.2015 Erich schrieb:...ob die Eurasische Union in der derzeitigen Situation wirklich geeignet ist, die zentralasiatischen Turkstaaten wirschaftlich mehr mit Russland zu verbinden, kann bezweifelt werden. Ich erwarte, dass sich diese Staaten eher vom "sinkenden Schiff" abkoppeln wollen. Für die beiden zentralasiatischen Turk-Staaten Kasachstan und Kirgistan scheint China der attraktivere Partner zu sein. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/eurasische-union-101.html">http://www.tagesschau.de/ausland/eurasi ... n-101.html</a><!-- m --> Zitat:Eurasische Union nimmt Arbeit auf RE: Turk-sprachige Staaten - Kongo Erich - 26.07.2024 in den letzten Jahren haben wir uns sehr auf einzelne Länder konzentriert. Ich versuche mehr, in Zusammenhängen zu denken und die großen Linien und Entwicklungen zu analysieren. Deshalb möchte ich - au aktuellem Anlass - diesen alten Thread wieder ausgraben. Tatsächlich ist ja das, was vor fast 10 Jahren geschrieben wurde, zunehmend fest zu stellen: Zitat:Ich erwarte, dass sich diese Staaten eher vom "sinkenden Schiff" abkoppeln wollen.Ich erinnere an den Konflikt zwischen Azerbaidschan und Armenien - in dem zuletzt die Azeris mit türkischer Unterstützung den (von Russland unterstützten) Armeiniern eine vernichtende Niederlage bereitet haben. Der Krieg in der Ukraine hat diese "Abkoppelungstendenzen" verstärkt, Während sich Russland in der Ukraine erschöpft, schwimmen sich die zentralasiatischen Staaten frei - und können dabei darauf bauen, dass sowohl China wie auch die Türkei bestrebt sind, an die Stelle der Russen zu treten. China hat mit der SCO und der "Seidenstraßeninitiative" eine Führungsrolle in Zentralasien übernommen. Diese "Seidenstraße" hat für China schon bei einer Beschränkung auf Zentral- und Ostasien eine gewisse Bedeutung. Richtig komplett wird das aber erst mit der Verbindung nach Europa - dort sitzen die potentiellen Handelspartner mit großer Marktmacht für Angebot und Nachfrage. Da der Weg nach Europa aber über das vom Westen boykottierte Russland führt(e), ist China zur Vervollständigung seiner Initiative über einen südlicheren Korridor angewiesen. D.h. also entweder über den Iran oder - unter Intensivierung der Seeverbindungen - über das Kaspische Meer nach Azerbaidschan, Georgien und dann die Türkei. Der Landweg über den Iran darf zur Zeit getrost als eher unwahrscheinlich beiseite gelegt werden. Derzeit wird eher die Verbindung zwischen Russland und Iran enger. Somit bleibt der "Seeweg" mit dem Kaspischen Meer zwischen dem türkischen Juniorpartner Aserbaidschan im Westen und Kasachstan bzw. Turkmenistan im Osten des Meeres. In diesem Kontext also die aktuelle Meldung von ESUT: Zitat:Die Türkei als sicherheitspolitischer Partner der Europäischen Unionich möchte da auf mehreres hinweisen: 1. Die Überschrift deutet an, dass die Türkei nicht mehr als (potentieller) Teil der EU sondern als gleichberechtigter Partner der EU "auf Augenhöhe" gesehen werden kann. 2. Die geographische und geopolitische Lage der Türkei an zentraler Schnittstelle wird im Kontext mit ihrer Wirtschaftskraft gesehen - die Türkei ist wirtschaftlich und militärisch eine aufstrebende Regionalmacht. Und daraus ergibt sich: 3. über die Türkei als "Transmissionspartner" können die islamischen Länder Nordafrikas und Vorderasiens genauso wie die turksprachigen Länder Zentralasiens auch politisch, wirtschaftlich (und militärisch?) an die EU herangeführt werden. Das verlangt aber, die Türkei als Regionalpartner mit ggf. unabhängigen oder besser eigenständigen Interessen zu akzeptieren und zu unterstützen. Gerade, wenn man China als "strategischen Rivalen" betrachtet wird dies umso nötiger. Denn die Türkei kann alleine nicht gegen Chinas gelenkte Einflussnahme bestehen. Erst mit anderen Partnern entsteht eine ausreichende Stärke für ein solches Bemühen. RE: Turk-sprachige Staaten - lime - 26.07.2024 (26.07.2024, 10:58)Kongo Erich schrieb: ich möchte da auf mehreres hinweisen: 1. Um den Größenwahn noch zu bestätigen? 2. Die strategische Lage hat die Türkei überhaupt erst einmal in die Lage versetzt wirtschaftlich jetzt da zu stehen wo sie steht, in dem man in den letzten Jahrzehnten aus allen Richtungen diverse Zuwendungen erhalten hat. Allerdings dürfte das darauf basierende Wirtschaftswachstum kaum nachhaltig sein. Und militärisch zumindest auf dem Papier eine Regionalmacht, nur ist diese auch quasi nur von potentiellen Feinden umgeben. 3. Die Türkei hat nur in den Staaten einen gewissen Einfluß in denen die Muslimbruderschaft in die Regierung hineinwirken kann. Dies betrifft in Nordafrika eigentlich nur Westlibyen. Die Regierungen in Marokko, Algerien, Tunesien, Ostlibyen und Ägypten lehnen diese hingegen strikt ab oder haben sie sogar verboten. Kurzum in Nordafrika hat die Türkei absolut nichts zu melden. Auf der arabischen Halbinsel sieht es auch nicht viel besser aus, von Katar mal abgesehen (warum wundert mich das nicht?) Bleiben die sogenannten Turkstaaten. Da sticht Aserbaidschan natürlich als Partner für die Türkei heraus, allein aus historischen Gründen und der Feindschaft gegenüber Armenien. Aber dahinter beginnt der Einfluß schnell zu schwinden. Auch in den Turkstaaten hat man wenig Interesse daran Juniorpartner für die Türkei zu spielen sonst folgt prinzipiell erst einmal ureignen Interessen. Fazit: Die obig beschriebene Idee wird in der Realität grandios scheitern, allein schon weil ihr Einfluß auf die muslimische Welt wesentlich geringer ist als angenommen. Man wird sie auch nicht gegen China in Stellung bringen können, weil der Balanceakt der Türkei zwischen den Weltmächten ihr Garant für den Status quo ist. RE: Turk-sprachige Staaten - MartiniX - 26.07.2024 Mit wem die Türkei welches Bündnis eingeht, auflöst oder intensiviert, dürfte auch immer stark am aktuellen Machthaber liegen. Ja, das ist jetzt schon sehr sehr lange Erdogan, aber dessen Nachfolge ist weiterhin ungeklärt (auch wenn man seinem Schwiegersohn vom Drohnenhersteller Bayraktar gewisse Ambitionen nachsagt). ESUT schaut mir zu sehr auf Abstand mit der Türkei. Hier aber heißt es: Zitat:Angenommen, es käme zu einem Machtwechsel in der Türkei, – beispielsweise indem der amtierende Bürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu von der oppositionellen CHP, der nächste Präsident des Landes werden würde – hätte das Auswirkungen auf das Verhältnis zur NATO? Oder würde sich die Außenpolitik nicht wesentlich ändern? RE: Turk-sprachige Staaten - Kongo Erich - 28.07.2024 (26.07.2024, 23:12)MartiniX schrieb: Mit wem die Türkei welches Bündnis eingeht, auflöst oder intensiviert, dürfte auch immer stark am aktuellen Machthaber liegen. ...Du übersiehst die (Ver-)Bindung, die kulturelle und sprachliche Einheit verursachen. Diese Bindungswirkung ist deutlich nachhaltiger und tiefer als der Einfluss von einzelnen Politikern. Von daher bin ich überzeugt, dass auch bei einem Regierungswechsel in der Türkei die türkische Interessenspolitik sowohl im Bereich des ehemaligen "Osmanischen Reiches" wie insbesondere auch im Bereich der zentralasiatischen "Turk-sprachigen" Staaten weiter gehen wird. Da es bei letzteren Staaten zudem keine Kollisionen mit Interessen der EU oder der USA gibt (eher sogar komplementäre Ideen), wird selbst eine radikale pro-europäische Wendung der türkischen Außenpolitik nicht dazu führen, dass das türkische Engagement in Zentralasien nachlässt. RE: Turk-sprachige Staaten - Kongo Erich - 29.07.2024 Der Sultan schaut mal wieder auf die alten osmanischen Gebiete: https://www.n-tv.de/politik/Erdogan-droht-Israel-mit-militaerischer-Intervention-article25121129.html wird auch von der NZZ berichtet https://www.nzz.ch/international/israel-und-gaza-news-und-entwicklungen-im-nahostkonflikt-ld.1759794 RE: Turk-sprachige Staaten - Kongo Erich - 29.07.2024 Erdoğan und Netanyahu werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr: Zitat:Diplomatische Eskalation in Nahost RE: Turk-sprachige Staaten - MartiniX - 30.07.2024 (28.07.2024, 11:17)Kongo Erich schrieb: Du übersiehst die (Ver-)Bindung, die kulturelle und sprachliche Einheit verursachen. Diese Bindungswirkung ist deutlich nachhaltiger und tiefer als der Einfluss von einzelnen Politikern. Welche sprachliche Einheit soll das sein? Man muss sich als Türke schon in Aserbaidschan konzentrieren, um dort ein Gespräch zu führen. In Usbekistan oder Kasachstan geht dann gar nichts mehr. Das ist in etwa so, als wenn du einem Italiener zuhörst und dann glücklich bist, weil du das Wort cisterna verstanden hast. Ja, unter den türkischen Rechtsextremen findest du die Anhänger des türkischen Großreiches Turan. Das sind aber ideologisch geprägte Menschen, die das Großreich wollen, ohne sich den Menschen in den anderen Teilen wirklich verbunden zu fühlen. Auf der anderen Seite gibt es aber die westlich geprägten Türken in der Tradition Atatürks, die eben mit den anderen Turkvölkern nicht viel anfangen können, außer, dass sie auf TRT belgesel Dokumentationen schauen. Wenn andere politische Strömungen an die Macht kämen, dürfte das Interesse an Zentralasien auch wieder nachlassen. (Was natürlich nicht heißt, dass es ganz aufhört). Die Gebiete des ehemaligen Osmansichen Reiches stehen dann natürlich auf einem anderen Blatt. Dass sind ja entweder direkte Nachbarstaaten der heutigen Türkei, europäische Balkanstaaten oder wenigstens Mittelmeeranrainer. |