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(Asien) Israelische Armee - Druckversion

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- Schneemann - 28.03.2009

Shahab3 schrieb:
Zitat: Es ist bekannt, dass die Israel-Lobbyisten (also Deinesgleichen) derzeit sehr intensiv gegen diese Formulierung wettern.
Das hat nicht viel mit Lobbyismus zu tun. Viel mehr geht es um das Einhalten eines gewissen, vernünftigen und im logischen Kontext stehenden Rahmens. Sonst könnte ich auch einen Bombenanschlag vor einer Disco in Haifa als Genozid hinstellen. Ziemlich sinnvoll wäre es nicht, und genauso ist es auch umgekehrt.

Zum Auszug aus deinem Post:
Zitat: (a) Killing members of the group; (b) Causing serious bodily or mental harm to members of the group; © Deliberately inflicting on the group conditions of life calculated to bring about its physical destruction in whole or in part; (d) Imposing measures intended to prevent births within the group; (e) Forcibly transferring children of the group to another group." There we find but two elements, intent, and a list of acts – no numbers, no percentages.
Soll ich was sagen? Auf der Grundlage dieses Textes der UN-Konvention zur Genozid-Definition könnte man genauso behaupten, die Palästinenser begehen einen Genozid an den Israelis, ausgenommen hierbei den Punkt (e) [zumindest wäre mir dazu nichts bekannt; aber wenn Kinder in Südisrael aus der Schule oder dem Kindergarten in Bunker flüchten müssen, weil irgendwelche Raketen runterkommen, so erscheint dies als Option, diesen Sachverhalt begründen zu können]. Vor allem: Es reicht, wenn ein Punkt erfüllt ist/sein soll, weil...
Zitat:…genocide means any of the following acts committed with intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group…
...sorry, aber man kann es sich hinbiegen, bis es passt. Ein weiterer Punkt, weshalb ich Bedenken gegen manche UN-Vorgehensweise habe.

Zu den beiden Personen, die sich zu – m. E. – absolut deplazierten und zu verurteilenden Aussagen haben hinreißen lassen: Ich wette, dass ich mindestens für jeden der beiden zehn muslimische Führer finde, die sich schlimmerer Aussagen in Bezug auf Juden oder Christen bedient haben. Insofern: Irre gibt es überall.

So, zum Schluss...
Zitat: Oha. Eine ganze Reihe von hohen israelischen Regierungsbeamten werden per internationalem Haftbefehl gesucht!
Ich weiß nicht, ob es ein Gag ist; falls ja, ist er dir gelungen. Ich habe jetzt ca. 2 Std. lang das Internet durchforstet nach Haftbefehlen von wegen Kriegsverbrechen, etc. gegenüber israelischen Politikern. Das einzige was ich gefunden habe, war die Sache mit Sabra und Schatila und die unrühmliche Rolle Scharons. Das wusste ich aber und war mir auch nicht neu.

Auch in englischen Kriegsverbrecherlisten habe ich nichts gefunden. Und mir ist es mittlerweile auch zu doof, danach zu suchen. Wenn du deine Aussage insofern also belegen könntest, dann wäre ich dankbar!

Schneemann.


- Shahab3 - 29.03.2009

@Schneemann
Zitat:Ich wette, dass ich mindestens für jeden der beiden zehn muslimische Führer finde, die sich schlimmerer Aussagen in Bezug auf Juden oder Christen bedient haben. Insofern: Irre gibt es überall.

Der Unterschied besteht schon darin, dass die Israelis noch frei rumlaufen, obwohl sie ihren Worten auch Taten folgen lassen. Damit haben sie den meisten Hasspredigern einiges voraus.

bzgl. Suche nach Haftbefehlen:
Du hast es in 2 Stunden intensiver Internet-Recherche nicht geschafft "arrest warrant israel" in die Suchleiste Deiner Suchmaschine einzutragen? :wink:

Schau mal hier: <!-- m --><a class="postlink" href="https://www.cbn.com/CBNnews/424969.aspx">https://www.cbn.com/CBNnews/424969.aspx</a><!-- m -->

Ansonsten kommt mir das hier manchmal vor, wie
<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/1/17/Nikko_drei_Affen.jpg/800px-Nikko_drei_Affen.jpg">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... _Affen.jpg</a><!-- m -->


- Schneemann - 29.03.2009

Liebe Leute, willst du mich eigentlich auf den Arm nehmen? Da findet man werweißviele Hinweise auf iranische Haftbefehl-Forderungen bei Interpol gegen israelische Politiker. Da wird doch der Bock zum Gärtner gemacht! Das Mullah-Regime, das sich einen Mist um Menschenrechte schert und Terroristen allenthalben unterstützt, will Haftbefehle gegen Politiker aus dem Land, dem es die Auslöschung androht.

Das wäre so, als wenn man – um mal Wärter und Opfer in einem Folterknast irrational gleichzusetzen – argumentieren würde, dass beide ja gleich schlimm sind, da es ja gegen beide Strafverfolgungsbefehle gegeben hat: Der eine war gegen den Wärter wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, der andere vom Wärter in Richtung auf das Opfer an seine eigenen, ihn anweisenden Behörden, weil das Opfer „unerlaubt“ aus dem Knast geflohen ist. Klaro, gab Haftbefehle gegen beide, also müssen sie gleich schlimm sein!

Aber hey, weißt du was? Die Tibeter sind die Krawall-Nudeln Nr. 1 auf diesem Planeten. Ganz sicher. Ich habe mir die chinesischen Pressemeldungen angeschaut. Wow. Zum Glück haben die Chinesen die 1950 befreit, totale Chaostage wären das sonst da in Tibet. Dachte immer, das sind so friedliche Mönche, deren Klöster und Kultur man zerstört. Aber jetzt, nachdem ich mir mal die chinesischen Medienberichte angeschaut habe, weiß ich, dass das ganze miese Krawallheinis in orangenen Kutten sind!

Ach so...
Zitat: Der Unterschied besteht schon darin, dass die Israelis noch frei rumlaufen, obwohl sie ihren Worten auch Taten folgen lassen. Damit haben sie den meisten Hasspredigern einiges voraus.
Es gibt zehnmal mehr Hassprediger auf islamischer Seite, die noch frei rumlaufen, als es solche auf israelischer Seite überhaupt gibt. Und gemessen daran, was die Oberhassprediger wie z. B. al-Sawahiri oder Khomeini schon alles zerstört haben, ist die Wirkung der israelischen eher marginal.

Schneemann.


- Shahab3 - 29.03.2009

Was war denn das für ein Erguss? :?: :lol:

Nochmal zur Erinnerung: In diesem Thread dreht es sich um die israelischen Streitkräfte und -aktuell:- um ihr zweifelhaftes Vorgehen gegen die palästinensische Zivilbevölkerung. Über eine Hitliste des bösesten Regime unserer Zeit können wir gerne in Thread X diskutieren und wir finden dabei sicherlich auch einen promimenten Platz für Israel. Gerne auch irgendwo zwischen Bashir, Mao und Sawahiri, die Du in diesem Kontext ja alle selbst in Spiel gebracht hast. Aber die Diskussion darüber halte ich hier für ein leicht cholerisches Ablenkungsmanöver Deinerseits. Spar Dir also lieber Deine Energien für sachbezogene Diskussionen.

Die Frage der bestehenden Haftbefehle gegen israelische Regierungsmitglieder habe ich jedenfalls mittels neutraler Quelle beantwortet. Seitdem rauscht die Leitung etwas...


- Quintus Fabius - 29.03.2009

Nightwatch:

Zitat:Ich sehe keine hinreichende Bergründung warum die Quote so falsch sein sollte. Was haben sie denn gemacht? Mit der zweitmodernsten Luftwaffe der Welt intelligente Bomben (zum Teil mit sehr geringer Sprengkraft) auf seit Jahren ausgespähte Ziele geworfen. Und dabei die Anwohner auch noch telefonisch gewarnt.

Die Methodik ist mir sehr wohl bekannt, und unter Berücksichtigung solcher Methoden wie vorheriger Warnung per Telefon, SMS, E-Mail und Flugblättern sage ich, dass die Quote nicht stimmt.

Aber noch eins drauf, ist dir eigentlich klar das die Hamas in etlichen Fällen mit Gewalt die Flucht von Zivilisten
unterbunden hat?

Ferner das die Hamas Kämpfer ebenfalls in anderen Fällen stets mit den Zivilisten mit geflohen sind und des weiteren, dass nicht jeder bewaffnete Pali in Gaza ein Hamas Kämpfer ist?

Zitat:Ich halte hier die angesprochene Quote schon für realistisch.

Selbst eine Quote von 1 : 1 wäre mit den beschriebenen Methoden bereits eine hervorragende Leistung.

Aber das eigentlich entscheidende ist gar nicht die Quote, sondern die Frage ob die Aktion ein Erfolg war. Wieviele Zivilisten umkamen ist vollkommen egal, die Quote ist für die Frage ob es ein Erfolg war oder nicht völlig ohne Belang.

Zitat:Wenn es nach mir gegangen wäre hätte es die Phase 3 geben - den systematischen Häuserkampf in Gaza Stadt und allen größeren Ansiedlungen.

Ich bin der gleichen Ansicht. Wenn man schon eine solche Aktion durchführt, ist es unabdingbar notwendig sie auch richtig durchzuziehen. So hat Israel erneut nichts ganzes und nichts halbes getan und auf diese Weise sich selber geschadet ohne Nutzen im Gegenzug. (wenn man von ganz kurzfristigem Schein-Nutzen absieht) In den Folgen, in den politschen Auswirkungen, ebenso auch in der Fernwirkung war die Aktion ein totaler Mißerfolg.

Das ist überhaupt ein entscheidendes Element der Israelischen Armee wie Politik, daß sie die Fernwirkung ihrer Aktionen nicht oder falsch einschätzt. Das ist typisch für den Judenstaat.

Zitat:Hier ist eine so positive Verlustrate natürlich utopisch, aber nur durch die 3. Phase wäre es möglich gewesen die militärische Kapazität der Hamas wirklich zu zerschlagen.

So ist es.

Und jetzt kommen wir zum entscheidenden Punkt: Das Kriegsziel wurde nicht erreicht. Die ganze Aktion war ein Misserfolg !

Und das ist es, was Leute wie du und Revan anscheinend nicht verstehen, das die bloße Vernichtung von Teilen der lebendigen Wehrkraft des Gegners kein Erfolg ist. Das Töten gegnerischer Kämpfer darf kein Selbstzweck sein, dass ist Strategisch ein Fehler wenn man dies als Ziel nimmt. Die Auslöschung von Teilen der Lebendigen Wehrkraft als Selbstzweck ist seit jeher Strategisch Unsinn gewesen und hat nirgendswohin geführt.

Es ist kein Erfolg das jetzt kurzfristig kaum noch Racketen fliegen und das viele Hamas Kämpfer tot sind. Selbst wenn die Quote so wäre wie du von dir herbeiphantasiert, selbst dann wäre die Aktion ein Misserfolg. Die Hamas ist stärker als vorher, nicht schwächer.

Sie hat nun mehr Rückhalt in der Bevölkerung, sie hat mehr Einfluss im Westjordanland und sie hat mehr Finanziers. Sie erhält nun mehr Unterstützung als vorher.

Schon mittelfristig kann es die Folge sein, dass die Hamas auch im Westjordanland die Kontrolle übernimmt, und dann steht Israel zwei Hamas Gebieten gegenüber.

Auch in Gaza ist die Hamas gestärkt worden, nicht geschwächt. Und daher war die ganze Aktion ein totaler Misserfolg. Genau genommen war die Aktion für die Hamas sogar ein Segen, da die Hamas mit der Zivilen Verwaltung von Gaza überfordert zunehmend den Unmut der Palis auf sich gezogen hat. Die Militärische Eskalation hat so die Hamas erneut legitimiert und ihre Position gefestigt.

Das ist es, was Leute wie du und Revan anscheinende nicht verstehen.

Revan:

Zitat:konventionell wird die arabische Welt ni8e gegen Israel bestehen können dazu fehlen ihr schlicht die Human Qualität wie die nötigen Waffen und der willen

Hochmut kommt vor dem Fall und genau solche Arroganz und Unterschätzung des Feindes ist das größte Übel, der entscheidende Fehler der schon viele zu Fall gebracht hat.

Du denkst zu kurzfristig und zu beschränkt. Der Hochmut der Juden wird natürlich weiter bestehen, und so verstehen sie die wahre Bedrohungslage genau so wenig wie du. Wenn du beispielsweise schreibst, dass Ägypten und Israel heute Frieden geschlossen haben, so ist dir die Labilität dieses Friedens ebenso wenig klar wie die Lage in Ägypten wo ein schwächer werdendes Regime einer Bevölkerung gegenüber steht die dieses über kurz oder lang beiseite fegen und sich gegen Israel richten wird. Nur ein Beispiel von vielen.

Die Hamas ist gegenüber der strategisch schon mittelfristig katastrophalen Gesamtsituation eigentlich in Wahrheit kaum ein Problem.

Ich hatte vor einigen Jahren die Möglichkeit mich mit einigen Jüdischen Soldaten unterhalten zu können und um den Bogen wieder zurück zur Israelischen Armee zu führen:

Auch damals schon fand ich den gleichen kurzsichtigen Hochmut vor, zum Teil schon fast eine Hybris in Bezug auf die eigene Unbesiegbarkeit.

Eine solche Haltung ist für ein Militär ausgesprochen schädlich, selbst wenn es sehr gut ist. Selbstüberschätzung, die Geringachtung des Gegners sind entscheidende Schwächen der Israelischen Armee seit vielen Jahren.

Eigenes Versagen wie im Libanon Krieg oder jetzt in Gaza wird dann einfach schöngelogen und die Wahrheit will man selber nicht wahrnehmen, daß man nämlich bei weitem nicht so stark ist wie man selber glaubt und wesentlich fataler, daß die Feinde zunehmend stärker werden während man selber zunehmend alleine dasteht.

Bei aller Stärke ist die Israelische Armee nicht in der Lage eine langfristigen Krieg zu führen, ihre Mittel reichen nicht, das land ist nicht in der Lage in einem längeren Konflikt zu überleben wenn nicht der Westen massiv zur Hilfe kommt und beständige Lieferungen von Waffen, Munition und Elektronik sicher stellt.

Und gerade deshalb ist die Israelische Vorgehensweise so fatal, weil sie die Militärische Aktion immer mehr von der Politik selbst trennt. Der Krieg ist hier nicht mehr die Fortsetzung der Politik sondern gerät zum sinnfreien Selbstzweck in dem die bloße Vernichtung von Teilen der lebendigen Wehrkraft des Gegners als Erfolg postuliert wird.

Solche Pseudoerfolge aber sind in Wahrheit ein gar nichts.


- Tiger - 29.03.2009

@Quintus Fabius
Kleine Zwischenfrage: Wo liegen eigentlich die Stärken und Schwächen der israelischen Armee?
Nach dem, was ich aus den Medien erfahren habe, soll die israelische Armee zwar gut in der Bekämpfung von Aufständischen und Terroristen sein, aber die "echte" Kriegsführung vernachlässigt haben, was sich dann im Libanon gegen die Hizbollah unangenehm bemerkbar machte.


- ThomasWach - 30.03.2009

Mal was anderes:

Zitat:Israel successfully tests anti-rocket system
(...)
A ministry statement says the Iron Dome system successfully intercepted rockets in tests carried out this week. The statement called the tests a "milestone" in the system's development.

Defense officials said Friday that this was the first time the system had intercepted rockets in a test
(...)

Quelle:
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/03/27/AR2009032700086.html

Der Rest wird später mal kommentiert...


- Quintus Fabius - 31.03.2009

Meiner persönlichen Meinung nach hat die Israelische Armee viele Stärken:

1 Die Israelische Armee verfügt über ABC Waffen und über Trägersysteme für diese Waffen
2 Sie hat eine sehr starke Luftwaffe
3 die Aufklärung, und insbesondere auch die Bodenaufklärung sind gut
4 sie verfügt über eine starke Panzerwaffe
5 die israelische Armee verfügt über viel Erfahrung und handwerkliches Können im Bereich des Quasikrieges
6 die meisten israelischen Soldaten verfügen über einen hohen Gefechtswert, der Kampfwille ist hoch, die Soldaten befolgen auch extreme Befehle und halten Verluste und Fehlschläge aus

Demgegenüber stehen meiner Ansicht folgende Hauptnachteile:

1 die eigene Hybris, die Israelis neigen dazu, aus Selbstüberschätzung unnötige Fehler zu begehen und die Strategische Lage falsch einzuschätzen
2 die israelische Armee verliert trotz aller Stärke zunehmend die Befähigung zu größeren konventionellen Kriegen, dafür gibt es zu wenig Vorbereitung und die Ausrichtung insgesamt geht auch immer weiter weg von dieser Richtung
3 der israelischen Armee fehlt die Ausdauer was das vorhandene Material angeht, sie kann in einem längeren massiven Konflikt nicht bestehen, die materielle Stärke der Israelischen Armee nutzt sich schnell ab
4 die Israelische Armee ist zu sehr auf Westliche Unterstützung angewiesen was den Nachschub und auch in manchen Gebieten die Technologie angeht
5 Es fehlt insbesondere bei der Strategie
6 und die Richtung der militärischen Entwicklung stimmt nicht, die Israelis halten das Niveau nicht oder werden stärker, sondern sie werden insgesamt langsam schwächer

Meiner Ansicht nach sind vor allem Punkt 1, 2 und 5 problematisch.

Schlußendlich kochen auch die Israelis nur mit Wasser und vieles was von Außen ach so überlegen und stark erscheint, ist schon ziemlich hohl. Eine schwere Rüstung aus Stahl, deren entscheidender Inhalt jedoch an einigen Stellen bereits Muskelschwäche aufweist.

Da kann noch so viel Technische Spielerei und Elektronik nicht darüber hinweg helfen. Israel wird schwächer.


- Kosmos - 01.04.2009

Zitat:2 die israelische Armee verliert trotz aller Stärke zunehmend die Befähigung zu größeren konventionellen Kriegen, dafür gibt es zu wenig Vorbereitung und die Ausrichtung insgesamt geht auch immer weiter weg von dieser Richtung
die lernen aber aus ihren Fehler, so wie ich das von Reservisten nach ihren Einsatz in Gasa mitbekommen war es ganz anders als 2006. Vor Einsatz für Reservisten!!! Übungen bis zum Umfallen, Geheimhaltung, vor Einsatz neueste Schutzwesten und Ausrüstung und auch psychologische Vorbereitung. Wenn man es befohlen hätte wären sie nach Damaskus oder Kairo marschiert.
Zitat:3 der israelischen Armee fehlt die Ausdauer was das vorhandene Material angeht, sie kann in einem längeren massiven Konflikt nicht bestehen, die materielle Stärke der Israelischen Armee nutzt sich schnell ab
ich denke israelische Armee entspricht in diesen Punkt den Anforderungen denn man darf die Frage stellen, Streitkräfte welches Landes in der Region können diesen "längeren massiven Konflikt" mit israelischen Armee auszufechten? Übliche Verdächtige in Form von Ägypten, Syrien und Iordanien wären binen eines Monats zerschlagen, ganz von israelischen A-Waffen abgesehen.
Ich schätze nur wenn Israel sich entscheidet nach Teheran zu marschieren kann diese Problematik enststehen, aber so etwas ist arg unwahrscheinlich.
Zitat:6 und die Richtung der militärischen Entwicklung stimmt nicht, die Israelis halten das Niveau nicht oder werden stärker, sondern sie werden insgesamt langsam schwächer
das sollte man in Vergleich zu Gegnern sehen, da sind Israelis heute viel stärker als vor 20-30 Jahren.


- hunter1 - 01.04.2009

Quintus Fabius schrieb:3 der israelischen Armee fehlt die Ausdauer was das vorhandene Material angeht, sie kann in einem längeren massiven Konflikt nicht bestehen, die materielle Stärke der Israelischen Armee nutzt sich schnell ab
Da darf man doch mal fragen, ob das schon je anders war. Israel ist ein sehr kleines Land, die Bevölkerung ist nicht gerade gross. Deine These würde auch implizieren, dass die IDF mal signifikant grösser waren. War das so?
Und was verstehst Du unter Abnutzung? Austausch von müden Verbänden gegen frische? Oder ist das Material zu empfindlich für die lokale Klimazone? Oder ist insgesamt zu wenig Material da, weil in einem langen Konflikt der Verschleiss zu hoch ist? Gerade die dritte Frage ist doch relativ klar mit "Nein" zu beantworten, da der Nachschub durch Verbündete wahrscheinlich viel unproblematischer wäre, als der Nachschub bei den potentiellen Gegnern Israels.


- Quintus Fabius - 01.04.2009

Zitat:die lernen aber aus ihren Fehler, so wie ich das von Reservisten nach ihren Einsatz in Gasa mitbekommen war es ganz anders als 2006

Ich schrieb aber explizit konventionelle Kriege (gegen Staaten)! Auch 2006 war kein konventioneller Krieg, auch die Hisbollah agierte noch im Rahmen des Quasikrieges. Man sollte nicht vergessen, daß die Hisbollah eine numerisch schwache Milz ist, an der gesamten Front hatte die Hisbollah weniger als 2000 Mann reiner Infanterie im Einsatz.

Erst recht gilt dies für Gaza, da kann von echtem Wiederstand gar keine Rede sein.

Es ist höchst leicht einen heillos unterlegenen Gegner überwiegend aus der sicheren Distanz zusammen zu schlagen. Eine bloße Miliz aus der Luft niederzubombardieren ist keine wahre militärische Stärke und sagt über das Vermögen einen echten Krieg zu führen nur wenig aus.

Wie kann man angesichts der Kräfteverhältnisse von Zahal und Hamas , das die Israelis wie zu erwarten war die Hamas abschlachteten schlußfolgern, die Israelische Armee wäre auch im konventionellen Krieg gegen Staaten ausreichend stark?!

Im Gegenteil zeigte der Einsatz gegen die Hisbollah bereits drastische Schwächen auf die sogleich die Politische Position der Potentiellen Feinde stärkten. Gerade deshalb hat man auch in Gaza so hart zugeschlagen, um die Abschreckung wieder aufzubauen.

Zitat:in Form von Ägypten, Syrien und Iordanien wären binen eines Monats zerschlagen, ganz von israelischen A-Waffen abgesehen

Es ist umgekehrt, ohne die A Waffen würde Israel zerschlagen werden. Die A Waffen sind die entscheidende Lebensversicherung des Judenstaates und der Grund für seine Existenz.

Schon früher hat man höchstwahrscheinlich konventionelle Offensiven gestoppt indem man schlicht und einfach den Einsatz der A Waffen androhte sollte der Gegner ins Jüdische Kernland eindringen.

Für die Zukunft sind die Jüdischen Massenvernichtungswaffen noch viel entscheidender. Ohne diese jüdischen Massenvernichtungswaffen wird Israel nicht mal die nächsten Jahrzehnte überleben.

Zitat:Deine These würde auch implizieren, dass die IDF mal signifikant grösser waren. War das so?

Die bloße Quantität ist im modernen Krieg nicht entscheidend, sonst hätten die Arabischen Heere Israel schon viel früher vernichtet. Ich impliziere also nicht, daß die IDF mal grösser war, sondern das sie im Verhältnis ihrer Zeit stärker war.

Zitat:Oder ist insgesamt zu wenig Material da, weil in einem langen Konflikt der Verschleiss zu hoch ist? Gerade die dritte Frage ist doch relativ klar mit "Nein" zu beantworten, da der Nachschub durch Verbündete wahrscheinlich viel unproblematischer wäre, als der Nachschub bei den potentiellen Gegnern Israels

Und gerade deshalb ist die Strategie und Politik Israels eben ein schwerer Fehler. Sie gefährdet den Überlebenswichtigen Nachschub den wir jetzt liefern, aber aus dem Jetzt sind keine Axiome für die Zukunft ableitbar. Israel isoliert sich zunehmend, und ein Herr Liebermann verdeutlicht im Moment beispielsweise diese negative politische Entwicklung doch recht drastisch.

Bei der derzeitigen Vorgehensweise des Judenstaates wird dieser in der Zukunft irgendwann alleine dastehen. Und alleine wird er nicht überleben.

Schon gegen die Hisbollah, und ich wiederhole es: das ist eine numerisch schwache Miliz ! mit wenigen Kampftruppen, reiner Infanterie ! selbst gegen die Hisbollah ging bereits die Munition aus. Man musste nachbestellen und Eillieferungen aus den USA ordern.

Und trotz aller extrem großen Überlegenheit gegenüber der Hisbollah gelang es der Israelischen Armee nur schwer dieser leichten Infanterie Herr zu werden. Und dies in einem sehr begrenzten Terrain, mit absoluter Luftüberlegenheit, absolut überlegener Aufklärung und obwohl die Israelische Armee wenig Rücksicht auf Zivilisten nahm und selbst Flüchtlingszüge und Sanitätsfahrzeuge beschoss und sich zum Kriegsende nicht zu blöde war, noch Streubomben in Wohngebiete zu werfen....

Das ist ein Bild der Schwäche, das von den Feinden des Judenstaates auch sehr aufmerksam registiert wurde. Und reale Politische Folgen hat, ebenso wie jetzt der Gaza Einsatz auch.

Die Strategie Israels ist falsch.


- Kosmos - 01.04.2009

Zitat:Ich schrieb aber explizit konventionelle Kriege (gegen Staaten)! Auch 2006 war kein konventioneller Krieg, auch die Hisbollah agierte noch im Rahmen des Quasikrieges. Man sollte nicht vergessen, daß die Hisbollah eine numerisch schwache Milz ist, an der gesamten Front hatte die Hisbollah weniger als 2000 Mann reiner Infanterie im Einsatz.
das war kein Quasikrieg for israelische Luftwaffe und Artillerie weswegen die auch, allerdings auch nur an manchen Stellen, Schwierigkeiten mit Munitionsnachschub hatten. So was passiert wenn man nicht gewillt ist Bodentruppen richtig einzusetzen und dafür wie verrückt mit Luftwaffe und Ari um sich kloppt, viele Wochen lang......
In Gaza sind sie ganz anders verfahren......., man lernt schnell in Israel.
Schau wie schwach Syrien, Iordanien und in Schlüsseltechnologien selbst Agypten ist, ihre reguläre Streitkräfte halten doch keine 3 Wochen durch, da sind die Staub und demoralisierte Regierungen gehen auf jegliche israelische Bedingungen an.


- ThomasWach - 01.04.2009

Ich glaube, die ganze Diskussion driftet etwa ab...

Wobei, jetzt tue ich auch noch etwas für dieses Abdriften und möchte allerdings noch ganz am Rande anmerken, dass man die ägyptische Armee nicht so einfach abtun sollte. Das sind keine Amateure mehr, die mit T-55 und Mig-21 in Massen rumhantieren und sich ihre Ausrüstung daher auch unvorsichtig von den Israelis zerschreddern lassen.
Allerdings trifft auf die Ägypter zu, was auch auf die Israelis zutrifft: Man hängt am amerikanischen Nachschub... sogar noch etwas mehr als die Israelis.


- Tiger - 01.04.2009

@Quintus Fabius
Zitat:Und trotz aller extrem großen Überlegenheit gegenüber der Hisbollah gelang es der Israelischen Armee nur schwer dieser leichten Infanterie Herr zu werden.
Worin lagen die Vorteile der Hizbollah gegenüber der israelischen Armee?
Soweit mir bekannt ist waren dies
- eine starke Schlagkraft für eine leichte Infanterie, man denke an die vielen von der Hizbollah eingesetzten Panzerabwehrwaffen
- Vertrautheit mit dem Gelände, in dem gekämpft wurde
- zahlreiche befestigte Stellungen


@Kosmos
Zitat:Schau wie schwach Syrien, Iordanien und in Schlüsseltechnologien selbst Agypten ist,
Das hängt mit den oft genug kulturell bedingten Schwächen der Streitkräfte arabischer Staaten ab. So lehnen Wehrdienstleistende - Wehrdienst wird in arabischen Staaten als eine Last angesehen, während er in Israel als Ehre betrachtet wird - und Offiziere einander ab, körperliche Arbeit ist zudem verpönt und Mechaniker werden geringgeschätzt.
Ein anderes Beispiel ist der Umgang mit Informationen. Man behält sie möglichst für sich. Nicht nur, das arabische Offiziere einander nicht trauen, sie halten auch technologische Informationen geheim.
Ein Artikel über die Schwächen arabischer Streitkräfte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.strategypage.com/dls/articles2002/20020909.asp">http://www.strategypage.com/dls/article ... 020909.asp</a><!-- m -->


- Raider101 - 02.04.2009

Die Arabischen Armeen sind ja eigentlich in der Primärrolle Stützen für die Regime. Die Streitkräfte dienen doch vorallem erstmal dem Macht erhalt.

Das schlägt sich auch in der Ausbildung nieder, ein nicht demokratisches Regime will doch keine Offiziere und Soldaten die Selbst denken und ihrer Handlungen selbstständig planen. Dort soll doch nicht ein Kommandeur eigen Strategien entwicklen, ein solches Verhalten löst doch in einen Regime wie Syrien Mistrauen aus, mit Konsequenzen für den der Taktik und Strategien eigenmächtig auf den Prüfstand stellen will.