Türkei - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: Türkei (/showthread.php?tid=1765) Seiten:
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RE: Türkei - Yunno - 25.07.2016 Zitat:Der amerikanische Außenminister John Kerry hat die Türkei indirekt vor einem Verlust ihrer Nato-Mitgliedschaft gewarnt, Sorry aber das letzte was passieren wird, ist dass man die Türkei mit ihren 600k Soldaten aus der Nato wirft. Sei es weil man den türk. Partner als Vermittler im nahen Osten brauch bzw seine Stützpunkte oder aber weil der Verlust für die Nato einfach zu groß wäre. Selbst wenn Erdogan jetzt in Syrien und Nordirak einfallen würde, würde nichts passiern. Das weiß Erdogan auch zugute. Man sieht ja schon wie die EU als ganzen von ihm vorgeführt wird. An einen EU Beitritt hat sowieso niemand ernsthaft gedacht (zeigt schon alleine die Kapitelverhandlungen) und der Flüchtlingsdeal ist ein schönes Druckmittel. Man wird die Türkei unter Erdogan alles durchgehen lassen bis es zu spät ist, und dann wird man sich fragen wie es denn dazu kommen konnte. RE: Türkei - Mitleser - 25.07.2016 Ich denke ja auch, dass er jetzt eher noch die Preise erhöhen kann. Mit einer bunten Revolution kann ihm wohl keiner mehr drohen und das Militär ist auf Linie gebracht. Selbst mit der zivilen Opposition kann er sich jetzt einigen. RE: Türkei - Yunno - 25.07.2016 Wobei die Führungspositionen auch nicht über Nacht wachsen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde das Militär doch schon um die 2012 oder sowas teils gesäubert. Wahrscheinlich wird man gezwungen sein, einige Posten an alte Kader zu vergeben. Kann mir nicht wirklich vorstellen, dass sich noch genug qualifizierte in der Hinterhand befinden. Zumal die dann neben der Quali ja auch Erdogan/AKP treu sein müssen. Deutlich schlimmer ist aber die Schließungen der Schulen und Unis als auch die quasi "Geiselhaft" der Akademiker und teils ihrer Familien. Wenn eine Akademikerflucht statt finden sollte, dürfte das der türkischen Wirtschaft nicht gerade förderlich sein. Da der Bildungssektor ja scheinbar von der Gülenbewegung ein Hautpsektor war, wird Erdogan dort wahrscheinlich noch schlimmer wüten, als im kemalistischen Militär. Andersherum, je ungebildeter die breite Masse desto länger wird sich Erdogan seine Macht halten können. Edit: Justizminister kündigt 3000 neue Richter und Staatsanwälte an. RE: Türkei - McBain - 28.07.2016 Man kann in einem Land wie der Türkei nicht mal eben einige zehntausend Menschen feuern und dem (nur rudimentär vorhandenen) Sozialsystemen überlassen und denken, dass dies keine negativen Folgen für die Innere Ordnung haben wird (vom Braindrain mal ganz abgesehen). Vor allem dann nicht, wenn viele von denen noch militärisch ausgebildet sind. Ich sehe in der Türkei die Vorzeichen für einen Bürgerkrieg, der den Kurdenkonflikt noch bei weitem in den Schatten stellen wird. Die Türken sind ohne Zweifel eine regionale Militärmacht, aber die bringt nichts, wenn man sie nicht mehr finanzieren kann (bestes Beispiel war die Sowjetunion) und die Wirtschaft wird Erdogans Achillesferse. Abgesehen vom Tourismus, geht das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre sehr stark auf ausländische Investoren zurück. Die werden jetzt schon nervös. Erdogan übrigens auch, sonst würde der nicht versuchen, ausgerechnet jetzt wieder einen Schulterschluss mit Russland einzugehen. Man kann zu Putin stehen wie man will - ich halte ihn für einen eher nachtragenden Menschen. Und die Türkei hat in den letzten Jahren wirklich keine Gelegenheit ausgelassen, die Russen zu provozieren. Putin wird Erdogan die Hand reichen, aber sicher nicht ohne Hintergedanken. Bei der sehr großen türkischen Community in Deutschland wird alles, was in der Türkei passiert (vor allem, wenn es in Richtung Unruhen oder Bügerkrieg geht) natürlich auch große Auswirkungen auf uns haben. RE: Türkei - Mitleser - 28.07.2016 (28.07.2016, 11:17)McBain schrieb: ...Ich würde das andersrum betrachten: Aufgrund der geographischen Lage ist die Türkei erst zu der Militärmacht geworden, und die NATO-Staaten haben geostrategisch ein Interesse daran dass es so bleibt. Das letzte was man wollen würde wäre eine auch nur halb so starke Türkei, die aber von den NATO-Staaten unabhängig ist. Man wird dafür bezahlen dass es so nicht kommt. (28.07.2016, 11:17)McBain schrieb: ... Ich glaube, dass man Putins Verhalten von der spieltheoretischen Seite sehen muss. Daraus ergeben sich auch ggf Attribute wie "nachtragend", aber das beschreibt ein Verhalten das im Rahmen des Spiels erfolgt und mit Glaubwürdigkeit zu tun hat. Putin lügt auch wenn er es für nötig hält, aber eher da wo die Lüge seinen Zwecken dient und vor allem offensichtlich ist. In Kernfragen ist er ehrlicher als seine westlichen Pendants. Putin spielt, nicht wie ein Hasardeur, sondern eher wie beim alten Brettspiel "Risiko". Das schließt auch Kurswechsel nicht aus, sie müssen aber einen Vorteil bringen. Er hätte also kein grundsätzliches Problem sich der Türkei zuzuwenden, aber die müssten dafür was liefern und ich vermute, im Nahen Osten sind die Gegensätze dafür zu groß. Bevor jetzt jemand meckert: Man kann Putin ja trotzdem hassen und so weiter wenn es einem Spaß macht. RE: Türkei - Schneemann - 18.12.2016 Die Türkei wird in letzter Zeit immer wieder von verheerenden Bombenattentaten heimgesucht. Der neueste Fall... Zitat:Türkei: Selbstmordattentäter sprengte sich neben Bus in die Luft [...]http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-12/mehrere-verletzte-bei-explosion-in-zentraltuerkischer-stadt-kayseri ...schließt hierbei fast nahtlos an an einen weiteren fürchterlichen Anschlag, der letztes Wochenende in Istanbul beinahe 40 Tote und über 150 Verletzte gefordert hatte; und auch in diesem Fall zielten die Terroristen nach Sicherheitskräften, was den Verdacht nährt, dass die PKK oder eine noch radikalere Splittergruppe von selbiger hinter den Anschlägen stecken könnte: Zitat:Türkische Metropolehttps://www.tagesschau.de/ausland/istanbul-anschlag-131.html Die Stimmung im Lande wird nun noch dadurch weiter aufgeheizt, dass die kurdische HDP mit für die Terrorakte verantwortlich gemacht wird - wenn denn eine PKK-nahe Gruppe tatsächlich der Drahtzieher sein sollte -, obgleich die HDP die Anschläge klar verurteilt hat: Zitat:Angriffe auf HDP-Büros in der Türkeihttp://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-nach-anschlag-in-kayseri-angriffe-auf-hdp-bueros-a-1126412.html Schneemann. RE: Türkei - Schneemann - 11.06.2017 Inhaftierung des türkischen AI-Chefs wg. angeblicher Verstrickungen in den Juli-Putsch von letztem Jahr: Zitat:Turkey charges Amnesty chief Taner Kilic with coup linkshttp://www.bbc.com/news/world-europe-40236174 Schneemann. RE: Türkei - Schneemann - 01.07.2018 Zitat:Türkei nach der Wahlhttp://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-nach-der-wahl-erdogans-macht-erdogans-dilemma-a-1215650.html Schneemann. RE: Türkei - Alea - 10.08.2018 Erdogan wird am 28.+29. September zum Staatsbesuch kommen: http://www.faz.net/aktuell/politik/aussenminister-maas-verteidigt-erdogan-besuch-15729749.html RE: Türkei - lime - 15.08.2018 (10.08.2018, 09:13)Alea schrieb: Erdogan wird am 28.+29. September zum Staatsbesuch kommen: Bis dahin dürfte die Türkei pleite sein. RE: Türkei - Schneemann - 26.08.2018 Sanktionen und Streitereien zwischen der Türkei und den USA einmal hin oder her: Die Türkei befindet sich aktuell in einer tiefen Krise, die Wirtschaft schwächelt stark, das Leistungsbilanzdefizit ist chronisch, Investoren sind kaum in Sicht, viele Unternehmen haben sich in Euro und Dollar verschuldet haben (dies eine Folge der Beinahe-Null-Zins-Politik in den USA und in Europa nach der Finanzkrise) und die Lira stürzt immer weiter ab. Auch panische Aufrufe zu Stützungskäufen dürften da wenig daran ändern, dass das Land ein gewaltiges Problem hat... (NZZ vom 10.08.): Zitat:Türkische Lira taumelt weiter abwärtshttps://www.nzz.ch/wirtschaft/tuerkische-lira-taumelt-weiter-abwaerts-ld.1410377 Mit einer Regierung, die flexibel reagieren könnte, wäre das Ganze schon schwierig genug. Mit einem halbautokratischen und nationalistischen Staatschef jedoch, der dickköpfig und skrupellos und ohne Bereitschaft, auch Fehler zuzugeben, seine realitätsferne Sicht der Dinge durchsetzen möchte, wird die Sache fast zur unmöglichen Aufgabe... (Spiegel, aktuell): Zitat: Türkei-Dramahttp://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/tuerkei-recep-tayyip-erdogan-macht-zu-wenig-gegen-die-krise-a-1224810.html Schneemann. RE: Türkei - Schneemann - 09.09.2018 Auch wenn sich aktuell die Krise der türkischen Wirtschaft weiter verschärft, worunter an erster Stelle die Verbraucher in der Türkei wie auch der deutsche Export selbst leiden werden... Zitat:Türkeihttps://www.welt.de/wirtschaft/article181460216/Tuerkische-Lira-Absturz-der-Waehrung-stellte-Importeure-vor-grosse-Probleme.html ...scheint es Ideen für ein türkisch-deutsches Großprojekt zu geben, beinahe schleichen sich historische Reminiszensen ein. Irgendwie erinnert diese Geschichte an die Krise der Türkei zu Ende des 19. Jahrhunderts bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu sein, als das damalige Osmanische Reich an den reformunfähigen bzw. verkrustet-autokratischen Strukturen des Sultanats und an einer katastrophalen Wirtschaftslage litt - und das Deutsche Reich sprang ein, um die Bagdad-Bahn zu bauen, wovon man sich eine Verbesserung der Wirtschaftslage (und, was aktuell allerdings zugegebenermaßen nicht stimmt, eine Verbesserung der Befähigung zum Verschieben von Truppen in entlegenere Bereiche des Osmanischen Reiches) erhoffte... Zitat:Milliardenpaket für Krisenstaathttps://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschland-soll-tuerkische-Bahn-erneuern-article20613789.html Schneemann. RE: Türkei - lime - 16.09.2018 Und natürlich soll sicher der Deutschland auch für die erforderlichen Kredite bürgen oder wie hat sich Erdogan das gedacht? RE: Türkei - Schneemann - 16.09.2018 Das mit den Exportkreditgarantien ist bislang noch nicht ganz klar, da sowohl Siemens als auch die Bundesregierung genaue Details des Vorhabens noch nicht kommunizieren. Es wird aber vermutlich eine Hermes-Deckung und eine Involvierung der KFW geben. Allerdings sind die Bürgschaften für die Türkei durch die Bundesregierung eingegrenzt worden, übrigens ziemlich genau vor einem Jahr (nach gewissen "Irritationen" im beiderseitgen Verhältnis). Meines Wissens nach werden Hermes-Bürgschaften aktuell nur bis 1,5 Mrd. Euro gegeben. Kann aber natürlich auch wieder geändert werden... Schneemann. RE: Türkei - Ottoman Legacy - 02.09.2020 (25.07.2016, 13:25)Yunno schrieb:Zitat:Der amerikanische Außenminister John Kerry hat die Türkei indirekt vor einem Verlust ihrer Nato-Mitgliedschaft gewarnt, Es wird mit Erdogan nicht aufhören. Ein anderer wird ihn ersetzen und die Türken werden das Joch abstreifen mit denen sie die Kemalisten aufgebürdet hatten. Die Kemalisten sind am Ende und die Türkei wird sich in ein neues blühendes Reich verwandeln. Turkey first! |