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Israel - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Israel (/showthread.php?tid=3983) Seiten:
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RE: Israel - Schneemann - 18.02.2017 Der Wahlerfolg Trumps in den USA hat auch in Israel eine gewisse Hellhörigkeit mit sich gebracht. Vor allem die politische Rechte sieht sich - nach manchem Streit in der Obama-Zeit (vor allem die Enthaltung der USA im Dezember 2016 im UN-Sicherheitsrat, was die Verurteilung der israelischen Siedlungspolitik ermöglichte, ist manchen in Israel arg sauer aufgestoßen) - nun wieder im Aufwind, auch die Kommentare über eine mögliche Botschaftsverlegung kamen sicherlich gut an. Für Netanjahu ist dies jedoch nicht gerade einfach, hat er doch bislang sich gerne selbst als Hardliner profiliert, um so den eigenen Scharfmachern das Wasser abzugraben. Nun war er im Weißen Haus beim neuen Präsidenten zu Gast: Zitat:Netanjahu bei Trump: Brüder im Geistehttp://www.zeit.de/politik/ausland/2017-02/benjamin-netanjahu-donald-trump-usa-israel-zwei-staaten-loesung-washington Indessen hat Trump, der kein konkretes Konzept bez. Nahost zu haben scheint, anscheinend sogar eine Zurückhaltung bei der Siedlungspolitik gefordert (was aus seinem Munde, misst man ihn an bisherigen Aussagen, durchaus eine gewisse Überraschung darstellt - und was die Sache für Netanjahu, der sich bislang eher auf das Aussitzen einer Lösung in der Zwei-Staaten-Frage beschränkte, wiederum nicht einfacher macht): Zitat:Israel-Politik der USAhttp://www.heute.de/netanjahu-in-washington-trump-besteht-nicht-auf-zwei-staaten-loesung-46560606.html Schneemann. RE: Israel - Schneemann - 25.04.2017 Die Absicht von Bundesaußenminister Gabriel, in Israel auch Menschenrechtsgruppen zu besuchen, welche u. a. die Siedlungspolitik der Regierung offen kritisieren, hat wohl zu einigem Unmut geführt; indessen ist die Reaktion allerdings ebenso nicht sonderlich "gesetzt"... Zitat:Eklat in Israelhttp://www.tagesschau.de/ausland/nahost-241.html Schneemann. RE: Israel - manfredj - 30.04.2017 (25.04.2017, 18:46)Schneemann schrieb: Die Absicht von Bundesaußenminister Gabriel, in Israel auch Menschenrechtsgruppen zu besuchen, welche u. a. die Siedlungspolitik der Regierung offen kritisieren, hat wohl zu einigem Unmut geführt; indessen ist die Reaktion allerdings ebenso nicht sonderlich "gesetzt"... Wieder einmal eine völlige Nullnummern. Von unserer Regierung erwarte ich da aber auch nichts mehr. Demnächst vielleicht mal in Saudi-Arabien mit einer Frauenrechtler-Gruppe treffen oder im Iran mit der Männergruppe, die aus Solidarität mit ihren Frauen Kopftücher bzw. Burkas tragen. Das wäre wirklich mal ein fast revolutionärer Akt. RE: Israel - Schneemann - 07.06.2021 Angesichts aktueller Eskalationen und der sich schon seit Jahren abzeichnenden Verschiebung der Politschichtungen in der Bevölkerung hin zur orthodox-konservativen Seite, war es abzusehen, dass das Risiko besteht, dass irgendwann ein radikaler Siedlervertreter nach oben kommen könnte (so schnell habe ich es allerdings nicht erwartet). Wenn er es wird, so wird dies zugleich auch den Radikalen bei den Palästinensern weiter Auftrieb geben, da sie dann ein "richtiges Hassobjekt" haben. Vielleicht wird man sich irgendwann den als Falken verunglimpften Netanyahu zurückwünschen... Zitat:Regierungsbildung in Israelhttps://www.tagesschau.de/ausland/israel-bennett-101.html Schneemann. RE: Israel - Quintus Fabius - 07.06.2021 Das wird noch richtig interessant, da hier ein Rechtsradikaler an die Macht kommt, der vor erst gar nicht so langer Zeit selbst die ganz normalen Palis mit dem IS gleichgesetzt hat. Zudem verlangt er seit Jahren die Annexion von großen Teilen des Westjordanlandes. Wie lange allerdings sich das Parteienbündnis welches ihn nun an die Macht gebracht hat überhaupt halten kann ist fragwürdig, die politischen Unterschied sind einfach extremst. Beispielsweise sind drei Parteien welche ihn unterstützen für eine Gründung eines vollumfänglich souveränen Pali-Staates. Durch seinen ebenfalls sehr ausgeprägten Opportunismus macht er sich zudem gerade bei den Ultraorthodoxen und den Rechten in Israel recht unbeliebt, und gerade das waren bisher seine Stammwähler. Sollte er sich halten, wird es Krieg gegen Palästina geben, er benötigt allein schon zur Stabilisierung der Machtverhältnisse zwingend außenpolitische Konflikte. Außerdem entspricht das durchaus seiner Auffassung von einer Lösung der Pali-Frage. Wahrscheinlicher aber wird er sich nicht halten können. RE: Israel - lime - 07.06.2021 (07.06.2021, 21:24)Quintus Fabius schrieb: Das wird noch richtig interessant, da hier ein Rechtsradikaler an die Macht kommt, der vor erst gar nicht so langer Zeit selbst die ganz normalen Palis mit dem IS gleichgesetzt hat. Zudem verlangt er seit Jahren die Annexion von großen Teilen des Westjordanlandes. Wie lange allerdings sich das Parteienbündnis welches ihn nun an die Macht gebracht hat überhaupt halten kann ist fragwürdig, die politischen Unterschied sind einfach extremst. Beispielsweise sind drei Parteien welche ihn unterstützen für eine Gründung eines vollumfänglich souveränen Pali-Staates. Durch seinen ebenfalls sehr ausgeprägten Opportunismus macht er sich zudem gerade bei den Ultraorthodoxen und den Rechten in Israel recht unbeliebt, und gerade das waren bisher seine Stammwähler. Sollte er sich halten, wird es Krieg gegen Palästina geben, er benötigt allein schon zur Stabilisierung der Machtverhältnisse zwingend außenpolitische Konflikte. Außerdem entspricht das durchaus seiner Auffassung von einer Lösung der Pali-Frage. Wahrscheinlicher aber wird er sich nicht halten können. Netanjahu hat sich so viele verschiedene politische Gegner gemacht dass diese sich nun zusammen tun um ihn endlich politisch kalt stellen zu können. Verliert er erst einmal seine Immunität dann wird er vermutlich wegen Korruption usw. vor Gericht landen. Der Likud, der eigentlich nur auf Netanjahu aufbaut, wir implodieren und das Parteisystem noch einmal ordentlich durchgeschüttelt werden. Die Linken erhoffen sich davon dass sie bei der nächsten Wahl eine Mehrheit mitte-links bekommen und endlich "Rache" an Netanjahu nehmen können. Die Rechten, Siedler, Ultraorthodoxen usw. erhoffen sich das gleiche nur eben rechts und ohne den inzwischen sehr unbeliebten Netanjahu. Aktuell ist nicht klar absehbar wie das endet. Allerdings gibt es in Israel eine relativ klare Mehrheit rechts der Mitte, wenn man die ultraorthodoxen Parteien mit einrechnet. Wichtiger Punkt für diese ist allerdings dass ultraorthodoxe nicht zum Wehrdienst eingezogen werden und ihre "Privilegien" erhalten können. Dies trifft in den rechten Parteien allerdings auf immer größeren Widerstand. Ausgang also völlig offen. RE: Israel - Schneemann - 23.10.2021 Ein seltsame und besorgniserregende Entwicklung - wohlgemerkt, wir reden hier ja nicht von Israelis und Palästinensern, sondern von arabischstämmigen israelischen Staatsbürgern. Auf jeden Fall sind die Ursachen vielschichtig und betreffen sowohl familiäre Gewalt wie auch Bandenkriminalität und schlicht Verbrechen aus der Armut heraus. Die Regierung dürfte indessen gut beraten sein, sich dieses Themas anzunehmen, nicht, dass am Ende irgendwelche Islamisten die Nutznießer sind... Zitat:Arabische Israelishttps://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-arabische-bevoelkerung-101.html Schneemann RE: Israel - lime - 23.10.2021 (23.10.2021, 12:57)Schneemann schrieb: Ein seltsame und besorgniserregende Entwicklung - wohlgemerkt, wir reden hier ja nicht von Israelis und Palästinensern, sondern von arabischstämmigen israelischen Staatsbürgern. Auf jeden Fall sind die Ursachen vielschichtig und betreffen sowohl familiäre Gewalt wie auch Bandenkriminalität und schlicht Verbrechen aus der Armut heraus. Die Regierung dürfte indessen gut beraten sein, sich dieses Themas anzunehmen, nicht, dass am Ende irgendwelche Islamisten die Nutznießer sind... Also meines Erachtens ist das absolut nichts Neues. Nur war es eben bis dato für die israelischen Regierungen nicht von Interesse. Der Grund warum es jetzt thematisiert wird dürfte einzig und allein der sein, dass der neue Premier die Stimmen der arabischen Partei braucht. RE: Israel - Quintus Fabius - 24.10.2021 Auch meiner Kenntnis nach gibt es das schon länger, war halt bis jetzt nur nicht so im Licht der Aufmerksamkeit. Man schiebt diese Fehlentwicklungen meiner Meinung nach zu leichtfertig auf Armut, Klassenzugehörigkeit, Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten usw. Mindestens gleich auf, wenn nicht wesentlicher für diese Problemstellung sind die Clanstrukturen, also die Frage der Sozialkultur. Das zeigt sich auch darin, dass es entsprechende Fehlentwicklungen auch in wohlhabenden Großfamilien gibt. Da der Clan über dem Staat und der Gemeinschaft steht, befördert dies zwingend asoziales Verhalten, Kriminalität und eine Wir gegen Staat und Gesellschaft Mentalität. Auch die verbreitete Armut erklärt sich in vielen Fällen daraus. Das ist eine Henne-Ei Frage. Zuerst war der Clan und die von Grund auf asoziale gesellschaftsfeindliche Sozialkultur - und die Armut ist dem folgend ein Produkt dieses Mechanismus. RE: Israel - Schneemann - 03.11.2022 Das überrascht mich nun doch etwas - also dass "Bibi" in Umfragen vorne lag, war mir klar, und auch dass die meisten Menschen im Land gerne wieder mehr Stabilität sehen wollten -, aber dass es nun so ein klarer Sieg werden würde, hatte ich nicht vermutet. Offenkundig ist die Frustration über die Mitte-Links-Parteien größer als angenommen... Zitat:Parlamentswahl in Israelhttps://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-parlamentswahl-analyse-101.html Schneemann RE: Israel - lime - 03.11.2022 (03.11.2022, 18:44)Schneemann schrieb: Das überrascht mich nun doch etwas - also dass "Bibi" in Umfragen vorne lag, war mir klar, und auch dass die meisten Menschen im Land gerne wieder mehr Stabilität sehen wollten -, aber dass es nun so ein klarer Sieg werden würde, hatte ich nicht vermutet. Offenkundig ist die Frustration über die Mitte-Links-Parteien größer als angenommen... Seine Partei hat ja nicht gewonnen sondern marginal an Zustimmung eingebüßt. Er profitiert allerdings von einem, selbst für israelische Verhältnisse, massivem Rechtsruck. So daß es sogar ohne die Partei von Avigdor Liebermann für ein Rechtsbündnis reichen würde, wenn er sich die rechtsextreme Partei mit an Bord holt. RE: Israel - Nightwatch - 04.11.2022 Die Mehrheit der Netanyahu-Koalition existiert weil a) es Meretz und Balad nicht über die Prozenthürde geschafft haben und b) die ultraorthodoxen Parteien (Shas und UTJ) ihre Stimmenanteile deutlich steigern konnten. Zu den Wählerschichten der Religiös-Zionistischen Partei (die ominösen Rechtsextremen) hier ein ganz interessanter Faden: https://twitter.com/HeTows/status/1588246765580726272?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1588246765580726272%7Ctwgr%5E0b74995f469ef8240838b275cecb83ae2cb7e2cc%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Ftalkelections.org%2FFORUM%2Findex.php%3Ftopic%3D512195.525 RE: Israel - Nightwatch - 07.11.2022 Ergänzend hier noch ein recht ausführlicher Artikel warum die Israelische Linke die Wahl verloren hat und sich das wohl auch in einer Post-Netanyahu Ära ohne eine grundlegende Neuausrichtung nicht groß ändern wird: The Israeli left has lost more than an election https://www.timesofisrael.com/the-israeli-left-has-lost-more-than-an-election/ RE: Israel - KheibarShekan - 05.12.2022 Zitat:Israeli police accused of ‘executing’ Palestinian in West Bank Zitat:West Bank: Two brothers among five Palestinians killed by Israel Die tägliche exzessive Gewalt gegen Araber hat nicht nur zu Protesten und dem öffentlichen Verbrennen von israelischen Flaggen am Rande der Weltmeisterschaft in Katar geführt, sondern selbige Proteste überschatten auch den Besuch des Präsidenten beim Marionetten-Regime in Bahrain. Zitat:Bahrain protesters chant ‘death to Israel’ ahead of Herzog visit RE: Israel - KheibarShekan - 08.12.2022 Zitat:Israeli Soldiers Kill Three Palestinians In Jenin Zitat:‘They silenced her’: The fight for justice for Shireen Abu Akleh |