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- Demon Wojny - 09.05.2007 Luetzow schrieb:Ich muss jetzt mal ganz dumm fragen. Wieso wollen die USA eigentlich einen Raketenschild gegen Iran und Nordkorea in Polen und in Tscheschien errichten? Gibts genug Grafiken im Internet die das verdeutlichen. Vieleicht ist es dann etwas anschaulicher für dich. Venturus schrieb:Die polnische Regierung hat mal wieder Großes geleistet: Der Artikel ist genau so inhaltsreich wie deine Aussage. Der beste Satz ist: "Polen will sich nach einem Zeitungsbericht mit Patriot-Raketen aus den USA gegen einen befürchteten Angriff rüsten." Welcher Zeitungsartikel, wo, wann, welche Zeitung??? Ich lese täglich polnsiche Zeitung und habe nichts davon gelesen, dass Polen Patriots haben will ums ich gegen die "Bedrohung aus dem Osten" zu schützen. - Francisco - 09.05.2007 So wie ich es von einen Kollegen erfahren habe, will Polen die Patriot Systeme als Gegenleistung für den Raketenschild der USA. - Cluster - 09.05.2007 Kommunistische Denkmäler auf der Abrissliste http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6717634_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html Zitat:Polens nationalkonservative Regierung will Erinnerungsstätten aus der Zeit des Kommunismus schleifen. Auf dem Prüfstand stehen nicht nur Denkmäler, sondern auch Straßennamen. Gegner der Pläne sorgen sich um das historische Erbe und die polnisch-russischen Beziehungen. (...) - Cluster - 19.05.2007 Klima der Angst unter homosexuellen Lehrern in Polen http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6776534_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html Zitat:In Warschau werden heute wieder Tausende für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben demonstrieren. Wegen drohender rechtsradikaler Übergriffe müssen sie das unter Polizeischutz tun. Lehrer werden bei der "Parade der Gleichheit" wohl nicht dabei sein. Für sie wäre das im derzeitigen Polen zu riskant. Denn seit die Regierung per Dekret "homosexuelle Propaganda" an Schulen verboten hat, geht unter den schwulen Lehrern des Landes die Angst um. (...) - Luetzow - 22.05.2007 Zitat:Luetzow hat Folgendes geschrieben: Ok ich habe ein wenig gegoogelt und leider nicht wirklich viel neues und sinnvolles gefunden. Zumindest nix was meine Frage beantworten würde, warum Polen und Tscheschien und nicht Spanien , Türkei , Afghanistan , Bulgarien oder Israel. Mich würden rein die technischen Aspekte der Entscheidung interessieren. - Francisco - 14.06.2007 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=125662&teaserId=128280">http://www.n24.de/politik/article.php?a ... rId=128280</a><!-- m --> Zitat:EU-Streit: Polen signalisiert Einlenken - bastian - 14.06.2007 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,488265,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 65,00.html</a><!-- m --> Zitat:ZUKUNFT DER EU Die Sorge besteht zu Recht. Mit ihrem bisherigen Beharren auf der "Quadratwurzel" ist die polnische Regierung nur auf ihren Vorteil aus und setzt sich in Widerspruch zur Entscheidung der polnischen Regierung von 2004. Zudem steht das Stimmenverhalten gar nicht auf der Agenda. - Erich - 16.06.2007 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6944636_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m --> Zitat:Streit um Abstimmungsmodus in der EUPolen muss sich überlegen, was es will - ein starkes und geeintes Europa oder ein geteiltes ... - ThomasWach - 17.06.2007 Naja, der Kommentar ist auch etwas plakativ. Sowas könnte man Deutschland und Frankreich alle halben Jahre genauso vorwerfen, je nach Politikfeld etc. könnte man diesen Satz auch noch anderen Ländern entgegenschleudern. Bei aller problematischen Politik Polens habe ich das leichte Gefühl, dass die deutsche Medienlandschaft in letzter Zeit etwas zu pro-russisch und etwas zu anti-amerikanisch und zu anti-polnisch gewesen ist. Das soll nicht heißen, dass es keine Probleme gibt. Polen spielt sich hier in dieser Frage durchaus sturr auf. Letztlich versucht es sich aber auch als Anwalt der kleinen Länder in Szene zu setzen, etwas, was früher eher die Deutschen gemacht haben, bevor sie allzu eng und allzu permanent zu Steigbügelhaltern der Franzosen wurden in einigen Politikbereichen (gerade Außenpolitik). - Erich - 17.06.2007 auf so eine Stellungnahme hab ich gewartet - und den etwas sehr plakativen Kommentar nicht als Zitat gekennzeichnet (zumal abgewandelt), ich hol das jetzt mit dem Original-Zitat nach: Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 16./17.06.2007, print, S. 11, José Barroso, Präsident der EU-Kommission, mahnt Polen, den Verfassungs-Kompromiss nicht zu gefährden: Zitat:"Wir beschädigen unsere Glaubwürdigkeit"Ich meine - bei Berücksichtigung aller diplomatischen Verklausulierungen - das zeigt, wie hart inzwischen die Fronten zwischen Polens Regierung und den anderen EU-Mitgliedern sind ... - bastian - 17.06.2007 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,489013,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 13,00.html</a><!-- m --> Zitat:EU-VERFASSUNGSSTREIT Irgendwie sind mir die polnischen Zugeständnisse entgangen. Das polnische Beharren auf einem neuen Abstimmungsmodus ist hauptsächlich durch Eigennutz und Angst vor einem Erstarken des deutschen Einflusses in der EU motiviert, in der EU steht es 25 1/2 gegen 1 1/2 (die Tschechen zähle ich mal jeweils 1/2). Der damals gefundenen Kompromiss war das Ergebnis einer kompliziert austarierten Machtverteilung, ua müsste bei einer Änderung des Abstimmungsmodus auch das Thema der Kommisarverteilung wieder aufgerollt werden. Die Faz hat das mE ganz treffend formuliert: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E0CC241F6A9554F1EB4D0A63079813834~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:(...) Auch die Schlussfolgerung eines sich dann zusammenfindenden Kerneuropas finde ich nicht falsch. @Thomas In der "alten" Eu war es aber auch so, dass D und F Initiatoren des Einigungsprozesses waren und die von dir proklamierte "Steigbügelhaltung" auch daher rührt, Ängste Frankreichs vor Deutschlands abzubauen (man erinnere sich an die Haltung Frankreichs zur Wiedervereinigung!). Eine Politik gegen Frankreich war ziemlich unmöglich. EDIT Die polnische Haltung: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,488836,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 36,00.html</a><!-- m --> Zitat:POLEN UND DIE EU-VERFASSUNG - fieserfettsack - 18.06.2007 Vielleicht sollte man das polnische Quadratwurzel-System auch mal beim EU-Finanzausgleich anwenden. Netto-Nehmer bekommen nur noch die Wurzel der Netto-Summe. Deutschland zahlt nicht nur absolut gesehen mehr, sondern auch bezogen auf den prozentualen Anteil des Natioaleinkommens. Jetzt soll dafür das Stimmrecht gesenkt werden? Das meiner Meinung nach schon grob fahrlässig, nach dem Motto: Zahl das Doppelte, bekomme die Hälfte. - Demon Wojny - 19.06.2007 @ Fieserfettsack Bitte informiere dich mal genauer wer wie viel zahlt und vor allem wer wie viel bekommt. Bitte schaue da mal genau auf die Pro-Kopf-Netto-Einzahler. Außerdem ist dieses "wir zahlen ja soviel Argument" langsam echt zum Heulen und ich bin wieder kurz davor aufzuzeigen wie viel Deutschland im Rahmen der EU letzendlich mehr in den Taschen hat als es einzahlt. Argumentiere hier mal bissel inhaltsreicher und nicht mit solchen plumpen Einwürfen und einseitigen Schilderungen. - fieserfettsack - 19.06.2007 @ Demon - Deutschland zahlt ca 10 Mrd€ mehr ein als es rausbekommt - Deutschland zahlt NETTO 0,42% vom Bruttonationaleinkommen (Niederlande 0,33 Frankreich 0,37) Also Absolut und Pro - Kopf ist Deutschland "Spitze". und als Strafe für seinen Beitrag soll es unverhältnissmäßig wenig Mittbestimmtung in der EU haben. - ThomasWach - 19.06.2007 Das ist in gewisser Weise eine Milchmädchenrechung, etwa so, als ob Bayern sich über die hohen Solidarleistungen für den Osten ärgert, die Bayern selbst lange erhalten hat und von denen auch Bayern profitiert. Man kann nicht einfach nur sagen: Nettozahlung muss sich in Stimmengewichtungen ausdrücken. Das würde bedeuten, dass die Nettozahlungen pure Geschenke wären, die großzügig gegeben werden. Dies ist aber letztlich nicht der Fall. Von diesen Zahlungen profitiert auch Deutschland selbst. Denn auf den neuen Straßen in Polen werden Waren von Deutschland und nach Deutschland schneller und billiger transportiert etc. Durch polnische und tschechische Fachkäfte bekommen deutsche Firmen relativ billige und gut ausgebildete Fachkräfte, durch die sie dann mit russischen, chinesischen oder indischen Firmen konkurrierne können etc. Das ist alles nicht so einfach. Der Wohlfahrtsgewinn für Deutschland durch die Nettozahlungen und durch die EU ist auch relativ groß, wenn auch schwer bezifferbar. Aber wegen der Verflechtung kann man hier nicht so einfach mal ne Zahl auf den Tisch kloppen und davon Abstimmungsrechte ableiten. Diese Vorgehensweise wäre mindestens so sturr und isolationswert, wie die derzeitige sture und ungeschickte polnische Position. Diese Ausgleichzahlungen, bei denen wir Por Kopf nicht mal vorne liegen, kommen daher letztlich allen zu gute. Investiertes Kapital ermöglicht neue Handlungsspileräume und jene sind auch positiv für deutsche Firmen. Das sind alles keine selbstlosen Zahlungen, von denen man ableiten könnte, dass Deutschland nun das Sagen haben sollte. Daher muss man hier schon abwägen: Von der EU profitieren wir alle. Die Zahlungsstruktur ist daher eine Sache für sich. Die Abstimmungsstruktur ist aber eine andere Sache, bestenfalls zum Teil mit der ersteren verbunden. Einerseits gefällt vielen kleinen Ländern das Modell tatsächlich nicht, jedoch ist ihnen das polnische Vorpreschen zu grob und zu undiplomatisch. Aber man sollte daher zu große Emotionen hier in der Debatte vermeiden. |