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Irak - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Irak (/showthread.php?tid=4) Seiten:
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- Tarkan - 22.10.2006 Ich bin auch der Meinung, das der Irak-Feldzug der Bush-Regierung ein eklatanter Fehler der washingtoner Falken war. Old Europe hat aber einen Clausewitz gehabt ![]() Zitat:Jede Armee hat strategische Flanken, nämlich die Gegend, welche sich auf beiden Seiten ihrer Verbindungslinien hinzieht; weil die feindliche Armee sie aber gleichfalls hat, so ist die Schwäche dieser Teile nicht fühlbar. Dies ist aber nur der Fall im eigenen Lande; sowie man sich im feindlichen befindet, wird die Schwäche dieser Teile fühlbar, weil bei einer sehr langen, wenig oder gar nicht gedeckten Linie die unbedeutendste Unternehmung einigen Erfolg verspricht und diese überall aus einer feindlichen Gegend hervorgehen kann.http://www.carlvonclausewitz.de/vom_kriege_7_21b.php . - Lara - 22.10.2006 Zitat:Shahab3 posteteSaddam mußte weg. Denn wem kann man niemals trauen? Einem "Freund" den man beschissen hat. - Tarkan - 24.10.2006 Zitat:Korruption und Unterschlagung schädigten die irakische Staatskasse nach Angaben eines ehemaligen Finanzministers um bis zu 800 Millionen Dollar (634 Millionen Euro). Die Mittel waren dafür bestimmt, die irakischen Streitkräfte mit Waffen auszurüsten. Dabei sei es zu massivem Diebstahl gekommen, sagte Exminister Ali Allawi dem Fernsehsender CBS.http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?cnt=995694 . - Schneemann - 24.10.2006 Tarkan schrieb: Zitat:Ich bin auch der Meinung, das der Irak-Feldzug der Bush-Regierung ein eklatanter Fehler der washingtoner Falken war.Nun ja, einen eklatanten Fehler würde ich es nicht so einfach nennen. Natürlich gibt es viele Aspekte, die man kritisieren muss - Ölpolitik, Powells Show im Sicherheitsrat, das Plündern der Museen, weil die Soldaten anderswo standen, etc. - , aber nichtdestotrotz war es wichtig, dass Saddam gestürzt wurde. Er war ein Despot erster Kategorie. Und: Ich denke, dass das Ziel der Amerikaner, eine halbwegs funktionierende Demokratie aufzubauen auch funktioniert hätte, wenn sich nicht jeder verdammte Dschihadist zwischen Maghreb und den Südphilippinen angeschickt hätte, seinen Hintern ins Zweistromland zu bewegen, um dort einen Privatkrieg anzuzetteln. Es waren also nicht direkt die Amerikaner, die die jetzige Situation zu verantworten haben. Das - zugegeben - etwas naive Planspiel der Amerikaner - schöne Feldzugsbilder, Sturz Saddams, Wahlen, netter neuer Regent, vielleicht sogar eine Demokratie - hätte klappen können, wenn nicht einige Leute gemeint hätten, dies wäre die Chance, die Amerikaner endlich einmal richtig - bedingt durch die Geographie kommt man ja nicht so leicht an sie heran - bekämpfen zu können. Kurz: Die selbstgefälligen Widerständler, Banditen, Terroristen oder sonstwas im Irak, spielen ihr blutiges Spiel auf dem Rücken der irakischen Bevölkerung, obwohl sie meinen, heldenhaft gegen die "bösen Amerikaner" zu kämpfen... Schneemann. - Physiker - 24.10.2006 Tut mir leid, Schneemann, ich verstehs immer noch nicht, mir fallen mindestens 10 andere Despoten vergleichbarer Güte ein und zum Teil verstehen die sich echt gut mit den USA... :frag: - Lara - 24.10.2006 @ Schneemann Da kann ich leider nicht zustimmen. Saddam hätte nicht weggemußt, der hätte alles gemacht damit er bleiben darf, ich mach es mal "grob". Diktator auf Lebenszeit, Einführung einer "Demokratie", achten der Menschenrechte und überlassen des Öl an die USA. Hätte der alles gemacht. Die USA (die Bush´s) haben ihn, den "Freund" beschissen. Sie haben ihm in den Sattel geholfen, er hat für sie den Iran angegriffen, sie haben ihn "beschissen". Sie wollten sich dann nicht mehr an den Kosten, für den Irankrieg beteiligen, der Irak hatte fast kein Geld mehr. Er hat sogar noch gefragt, die Botschafterin (USA), ob er nach Kuweit darf... Das sich im Irak Djihadisten einnisten würden war, dank u.a. Scholl-Latour, selbst mir bekannt. Damit mußten sie rechnen. - Jacks - 24.10.2006 Zitat:Lara posteteSagt wer? Das dies eine wage These ist,ist dir aber auch klar,oder? Saddam war zwar relativ zahnlos,aber das einzig gute am Irakkrieg ist das dieser Despot weg ist. Das alleine ist schon ein Riesenschritt vorwärts für den Irak. Zitat:Die USA (die Bush´s) haben ihn, den "Freund" beschissen. Sie haben ihm in den Sattel geholfen, er hat für sie den Iran angegriffen, sie haben ihn "beschissen". Sie wollten sich dann nicht mehr an den Kosten, für den Irankrieg beteiligen, der Irak hatte fast kein Geld mehr. Er hat sogar noch gefragt, die Botschafterin (USA), ob er nach Kuweit darf...Sicher haben die USA aus machtpolitischem Kalkül unterstützt,weil sie eben den Iran für das schlimmere Übel hielten.Diese Haltung schlug aber relativ fix um .. Zitat:Das sich im Irak Djihadisten einnisten würden war, dank u.a. Scholl-Latour, selbst mir bekannt. Damit mußten sie rechnen.Der werte Herr Scholl-Latour hat schon sehr viel vorhergesagt,was nicht im entferntesten eingetroffen ist. Laut ihm müsste der Nahen Osten garnicht mehr existieren,so oft sollte er schon in Flammen auf gehen. ![]() - Marc79 - 25.10.2006 @ Lara Wenn man wie ein westlicher egozentrischer Errscher denkt vielleicht, aber Sadam war und ist im Stammesdenken des IRak verankert. Was man daran sieht, das er sich den Al Trikiti Clan um sich scharrte. Vor allem in Hohen Positionen (Söhne, Brüder, Cousines, Schwiegersöhne, etc). Er hätte auch nach seinem Tod keine Demokratie gewollt, und vorher wohl kaum. Und wie hätte er Diktator auf Lebenszeit sein können und Demokratie. Wenn nachher siehe oben. Was vielleicht gegangen wäre, wäre eine Lösung aller Gadaffi, innenpolitisch alles egal und Außenpoltisisch Schmussekurs, z.B. Absage an ABC Waffen und Anerkennung Israels. Dazu noch gute Deals mit den US Öl Unternehmen und hepp hätte (theoretisch) einen guten Freund auf der anderen Seite des Teiches. Vielleicht auch wieder als Gegengewicht zum Iran. - Physiker - 25.10.2006 Also vielleicht bin ich einfach nur dumm, aber ich verstehe immer noch nicht, warum Saddam weg musste. Der eigentliche Grund waren doch die Massenvernichtungswaffen, oder hab ich im VORFELD des Krieges etwas nicht ganz verstanden? :baeh: - Erich - 25.10.2006 Massenvernichtungswaffen??? xy hatte lauthals versprochen, er werde zur Auslösung des Krieges Zitat:propagandistischen Anlass geben, gleichgültig ob glaubwürdig oder nicht. Bei Beginn und Führung des Krieges kommt es nicht auf das Recht an.sorry, war nicht GWB sondern AH - macht aber in der Bewertung der Fakten keinen Unterschied; auch das Argument mit dem Sturz des Diktators und Menschenschlächters (das ich aufgrund der neuesten Völkerrechtsentwicklung - siehe Internationales Jugoslawien Tribunal in Den-Haag, Entscheidung in Sachen Tadic - akzeptieren könnte) zieht nicht, weil die USA mit wesentlich schlimmeren Diktatoren und Verbrechern kooperieren und auch mit Saddam kooperiert haben; "Kampf gegen den Terror" - Schwachsinn, die Al Kaida und Saddam haben nicht kooperiert, genauso wenig wie die iranischen Ayatollahs mit den Taliban kooperieren der einzige Kriegsgrund war das Öl, das aufgrund des Wirtschaftsembargos in den irakischen Ölfeldern blieb, und das sich die USA sichern wollten @Jacks: das mit dem Riesenfortschritt für den Irak sollten die Iraker beurteilen - Kurden (sicher) und Schiiten (noch) werden da wohl zustimmen, die Sunniten sagen dagegen ganz offen, dass unter Saddam alles sicherer und friedlicher war ..... - Marc79 - 25.10.2006 Hier mal meine Sicht wie ich das sehe mit den USA: Wir haben 2003, seit 12 Jahren müssen wir massive Truppen im Golf halten was ziemlich viel kostet und nur den radikalen vor allem in Saudi Arabien nutzt. Das Öl wird auf den Weltmärkten immer knapper, nur der Irak könnte da er nicht viel exportiert das, wenn er wieder dürfte asugleichen. Also brechen wir das ganze doch mal auf. Quasi lieber ein schreckliches Ende als ein schrecken ohne Ende, vor allem weil so schlimm wird das nicht. Plan wir maschiern schnell ein, besetzen das Land, verwalten es 1 oder 2 Jahre, dann übernehmen die Iraker die dank Demokratie unsere Freunde sind und sich alle doll lieb haben. Wir ziehen wieder ab und haben vielleicht noch ein 2 Basen im Irak und Kuwait. Und wenn die Schiiten im Iran erstmal sehen wie doll es wollen sie die ollen Mullahs auch nicht mehr. Dann haben wir den Iran und Irak auf unserer Seite und wir können die Saudis härter anpacken, da wir ihr Öl nicht mehr so doll brauchen fürs erste. Und die Suniten könnten dann den gleichen Effekt auf Syrien auslösen, und ein demokratischer Irak wäre gut für die Kurden, die wollen nicht weg und die Probleme mit der Türkei wären auch nicht mehr so wild. Alles Traumtänzerei und Selbstbetrug. - Physiker - 25.10.2006 Schön aufgegliedert, Marc, gefällt mir :daumen: Hast aber noch eines vergessen: Und dann bauen wir noch eine Synagoge neben jede Mosche als Zeichen der Völkerverständigung und weil wir uns alle ganz ganz lieb haben ![]() - Lara - 26.10.2006 Zitat:Jacks posteteWas heißt vage? Er hat alle "Massenvernichtungswaffen" vernichtet, die Frage nach dem Nachweis, naja. Weiß doch mal nach das du nix hast, geht nicht. Er hat, hörensagen da kein Link da, den USA angeboten das sie das Öl haben könnten, er würde mit ihnen Geschäfte machen. Was hätte ihn denn erwartet? Es war ihm doch klar das er "tot" ist, wenn sie erst mal anfangen. Zitat:]Sicher haben die USA aus machtpolitischem Kalkül unterstützt,weil sie eben den Iran für das schlimmere Übel hielten.Diese Haltung schlug aber relativ fix um ..Klar weil sie ahnten was passiert wenn er den Iran einnehmen würde. Er hat "ihren" Krieg (es war auch "seiner", aber eben nicht nur) geführt und die Kosten durfte der Irak alleine tragen. Zitat:Der werte Herr Scholl-Latour hat schon sehr viel vorhergesagt,was nicht im entferntesten eingetroffen ist. Laut ihm müsste der Nahen Osten garnicht mehr existieren,so oft sollte er schon in Flammen auf gehen.Sagen wir mal so, es hätte längst eintreten müssen, dass das nicht der Fall ist gibt mir die Hoffnung das die Extremisten noch nicht so weit sind wie oft dargestellt wird. Und das mit etwas mehr diplomatischem Geschick und echtem Interesse die "Sache" noch zu einem "glücklichen Ende" geführt werden könnte. Zitat:.... Was vielleicht gegangen wäre, wäre eine Lösung aller Gadaffi, innenpolitisch alles egal und Außenpoltisisch Schmussekurs, z.B. Absage an ABC Waffen und Anerkennung Israels. Dazu noch gute Deals mit den US Öl Unternehmen und hepp hätte (theoretisch) einen guten Freund auf der anderen Seite des Teiches. Vielleicht auch wieder als Gegengewicht zum Iran.Langt doch. Bisschen Wahlen noch, kommunal, bisschen Selbstverwaltung, bisschen mehr Freiheit, bisschen mehr Menschenrechte. Wäre bestimmt noch besser als das was jetzt passiert. @ Erich Wir machen bei Al-kaida einen "Denkfehler". Die brauchen keine Djhaddisten importieren, im Irak gibt es wohl genügend Menschen mit Hass. Dienstleister eben, man braucht "nur" Ansprechpartner für die Leute, die kommen von selbst. Noch was, im Irak geht es nicht nur um Öl, die "Lex Monsanto" ist ein Gesetz das vorsieht das keine Saaten mehr ausgesät werden dürfen die NICHT von Monsanto sind. Monsanto ist einer der größten, wenn nicht der größte, Hersteller und Lieferant von Gentechnisch verändertem Saatgut. Das hieße im Falle einer Ratifizierung, das kein Bauer mehr sein eigenes Saatgut herstellen oder aussäen dürfte. Zahle oder geh kaputt. Hinzu käme noch eine Patentierung auf das Vieh. Ähnlich wie zur Zeit in der EU. Bestimmte Gene werden unter Patentschutz gestellt, was zur Folge hat das kein Vieh (im Fall EU, Schweine) mehr gezüchtet werden darf ohne dafür z.B.Monsanto ein "Entgeld" zu bezahlen. Denn alle Tiere haben diese Gene. - Schneemann - 26.10.2006 Bei Gefechten im Irak sterben in der Anbar-Provinz fünf US-Soldaten. Damit steigt die Zahl der im Irak getöteten GIs im Oktober auf 96. Zitat:Five U.S. troops killed in IraqHier der Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2006/WORLD/meast/10/26/iraq.main/index.html">http://www.cnn.com/2006/WORLD/meast/10/ ... index.html</a><!-- m --> Schneemann. - Tarkan - 27.10.2006 Was mich persönlich wundert ist, wie es sein kann, daß die Analytiker einer solchen Supermacht, bezogen auf die Entscheidung, den 2. Irak-Feldzug zu führen, zu solcher Fehleinschätzung gekommen sind. Wenn sogar Deutschland damals wußte, daß dies ein erfolgloses Unterfangen sein wird. Entweder muß der dortige Analytiker-Stab ersetzt (entlassen) werden oder die Bush-Regierung hat auf ihre eigenen Analysten ebenfalls nicht gehört. Wie verworren die Lage ist, guter Artikel: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5748428_NAV_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m --> Zitat:"Wir haben es mit einem klassischen Bürgerkrieg im Irak zu tun", so Gergen im Nachrichtensender CNN. Während Bush und al Maliki genau das trotzig bestreiten. Für sie kann nicht sein, was nicht sein darf. Wer offen vom Bürgerkrieg spricht, der müsste ja auch zugeben, dass der Irak von Freiheit, Frieden und Demokratie meilenweit entfernt ist. Das wäre die Bankrotterklärung der amerikanischen Politik, so Gergen.. |