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Russland vs. Ukraine - Druckversion

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RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 10.05.2024

Ich bin seit gut zwei Jahren per Langzeitkommandierung zu einer anderen Bundesbehörde ausgeliehen. Sonst hätte ich meine Entlassung schon lange beantragt. Aber flecktarn ist aber ständig zu sehen in Kiew . Gen Freuding und Breuer hab ich schon mehrmals getroffen in Kiew. Der gefechtsfeldtourismus ist Bei Militärs genauso ausgebrochen wie bei politikern


RE: Russland vs. Ukraine - Kongo Erich - 10.05.2024

(28.04.2024, 20:41)Quintus Fabius schrieb: ... man sollte hier nicht von ernsthaften strategischen Effekten ausgehen.

Solche wird es meiner Meinung nach dann eher im Norden geben, wenn dort die russische Offensive Mitte Mai fort folgend losbricht.
hast recht g'habt
https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer?mid=1Iq3OLZYhIJ3WN5Lrn8jlkCjpY8Cd9uY&ll=50.294116267410416%2C36.434804021431034&z=12&entry=yt


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 10.05.2024

Cool

Broensen:

Es sind schon mehrfach deutsche Soldaten in der Ukraine gewesen, und auch sonst treiben sich allerlei Behördenangehörige dort herum, von der Bundespolizei bis hin zu den üblichen Geheimdienstfuzzis. Es ist sogar schon ein deutscher Soldat in der Ukraine verwundet worden, nur mal so am Rande.

Aber im Vergleich zur Präsenz anderer Nationen, beispielsweise der Briten, sind wir natürlich da nur eine kleine Gruppe Touristen am Rande.


alphall31:

Zitat:Man hat wohl bis zu 500 Panzer , 1000 gepanzerte Fahrzeuge und bis zu 1000 artilleriesysteme zusammengezogen von russischer Seite .

Wenn man die unterschiedlichen Kräfteeinschätzungen mittelt, komme ich auf ungefähr 400 Panzer, ungefähr 900 gepanzerte Fahrzeuge und ungefähr 1100 Artilleriesysteme, aber da sind Mörser mit eingerechnet. Wird also so ungefähr passen von der Höhe der Zahlen her.

Den üblichen Gelbbauchunken die hier nun erklären, dass sei ja völlig unzureichend sei mal die Gesamtstärke der Bundeswehr bei solchen Systemen zum Vergleich gegenüber gestellt.

Zudem sollte man anmerken, dass die Qualität und das querschnittliche technologische Niveau der im Norden versammelten russischen Systeme besser ist als sonst im Querschnitt, beispielsweise hat man auffällig viele T90 gesehen usw. Auch soll laut diversen Telegramkanälen die russische Drohnenpräsenz erstaunlich hoch sein und die elektronische Kriegsführung der Russen eine Pest.

Dessen ungeachtet ist das keine gemahte Wiesn für die Russen und der Ausgang der Offensive nicht zwingend ein russischer Sieg. Es könnte aber ein wesentlicher russischer Sieg werden, die Wahrscheinlichkeit ist zumindest dafür da und wenn die Russen nicht die Russen wären, dann wäre das für die Ukraine tatsächlich extrem bedrohlich. Andererseits kann man nicht weiter nach belieben auf russische Unfähigkeit setzen, dass ist dann einfach nur noch Hasardeurtum. Und die Russen lernen, langsam aber beharrlich und gleichmäßig.

Ein primäres Problem der Ukrainer sehe ich im Norden dahingehend, dass die Russen die ukrainischen Stellungen über ihr eigenes russisches Staatsgebiet umgehen und überflügeln können und dass den Ukrainern die Kräfte für eine Verteidigung nach zwei Seiten hin fehlen.


RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 11.05.2024

Bisher sind aber wohl nur Kräfte in stärke 4-5 btl zum Einsatz gekommen.
Allerdings haben die Russen wohl ein s300 System und ein Bug System getroffen heute . Außerdem ist eine Pzh 2000 ins konterbatteriefeuer geraden . Wie stark die Schäden sind ist unbekannt.

Zitat:Wenn man die unterschiedlichen Kräfteeinschätzungen mittelt, komme ich auf ungefähr 400 Panzer, ungefähr 900 gepanzerte Fahrzeuge und ungefähr 1100 Artilleriesysteme, aber da sind Mörser mit eingerechnet. Wird also so ungefähr passen von der Höhe der Zahlen her.
Das ist jetzt bei 50000 Soldaten nicht besonders viel an gepanzerten Fahrzeugen . Dann sind diese ja auch noch auf drei Abschnitte verteilt


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 11.05.2024

??

Inwiefern ist das nicht besonders viel an Panzerfahrzeugen ?!

Das gesamte Heer der Bundeswehr hat weniger Kampfpanzer bei mehr als 61.000 Mann im aktiven Dienst.
Von der Artillerie fang ich erst gar nicht mal an.

Schlussendlich ist das was die Russen da zusammen gesammelt haben ungefähr ein typisches russisches Korps. Was da anscheinend fehlt ist eher eine einheitliche Führung, die Koordination der ganzen Untereinheiten und dass man es nicht hinkriegt größere Verbände geschlossen ins Gefecht zu bringen.

Und auch wenn jetzt ein Angriff mit 4 bis 5 Bataillonen nur nach einem Abtasten, gewaltsamer Aufklärung und Klein Klein klingen mag, aktuell ist das einer der größten Angriffe, denn ansonsten bewegen sich "Offensiven" auf Kompanie und Zugrahmen.


RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 11.05.2024

Wenn davon nur 15-20000 kämpfende Truppe sind versuchen sie mal die auf die gepanzerten Fahrzeuge zu verteilen . Oder gibt es in der russischen Armee noch infanteriedivisionen die zu Fuß unterwegs sind ?
Mir sind jetzt nur Einheiten entweder mit Kette (bmp) oder Rad ( btr u ä ) schützenpanzer bekannt.


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 11.05.2024

Die Russen haben inzwischen tatsächlich eine ganze Reihe Infanterieeinheiten welche praktisch gesehen zur Fuß unterwegs sind. Offiziell sind das immer noch Mot-Schützen oder dergleichen, aber es fehlen die Fahrzeuge, auch haben ansonsten mechanisierte Einheiten wiederum Infanterie-Kompanien ohne Fahrzeuge usw.

Desweiteren sind nicht alle 50.000 Mann hier Kampftruppe, die ist viel kleiner. Da sind auch jede Menge Versorger und sonstiges mit eingerechnet. Und die sehr umfangreiche Artillerie frisst eine Menge Versorgung und hat selbst einen erheblichen Personalbedarf. Wenn man von +/- 1000 Geschützen ausgeht, dann sind das allein bereits mindestens 10.000 bis 20.000 Mann die dadurch insgesamt gebunden werden.


RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 12.05.2024

Zu den von heute morgen bereits gemeldeten verlusten ( s300, buk) kam im laufe des Tages noch ein leo2a4 hinzu . Außerdem trafen die Russen mit einer Iskander eine Patriot Stellung . Bei dieser handelt es sich aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um eine scheinstellung. Mit einer weiteren Iskander wurde in der Region Zaporizhzhia ein behelfslandeplatz getroffen . Dabei sind wohl 2 mi24 zerstört und zwei weitere und eine mi8 beschädigt worden. Im ukrainischen Hinterland wurden mehrere Brücken durch Raketen zerstört.
Meldungen von großen Siegen sind bisher noch nicht durchgedrungen , allerdings sieht man ungewöhnlich viele Bilder von gefangen genommenen Ukrainern von letzten beiden Tage. Mir kommt das ganze eher wie eine Ablenkung vom Süden vor , nicht wie eine beginnende Offensive. Die Ukraine hat wohl bisher ca 30 km2 verloren.

Westlich von Donezk tobt die Schlacht um Krasnohorivka. Bei massiver Luft- und Artillerieunterstützung eroberten RUS das Industriewerk im Stadtzentrum und hissten ihre Flagge.
Weiter nördlich ist Archangelske gefallen.
Es heißt, ukr. Einheiten hätten sich fast kampflos zurückgezogen. Angesichts des vorherigen Ocheretyne-Durchbruches wurde dies aber weitgehend erwartet.

Weiter nördlich tobt der kampf um die östlichen Bezirke von Tschassiv Jar.
Laut ukrainischen Medien ist der Himmel überfüllt von Drohnen, die beiden Seiten zu schaffen machen.
In manchen Lazaretten würden 90% der Verwundeten auf FPV-Angriffe zurückgehen.

Von ukrainischer Seite wird behauptet heute eine su25 abgeschossen zu haben . Ist aber bisher auf keinste Weise belegt oder bestätigt.
Einen Angriff mit Himars auf eine zivile Kundgebung in Donezk , Leninski-Distrik kam es zu Beschädigungen , über die Anzahl der Opfer ist noch nichts bekannt.
Auch Belgorod wurde heut wieder angegriffen


Die französischen Androhungen einer Truppenintervention werden nicht nur in Russland, sondern auch in London genauestens beobachtet.
In UK häufen sich die Stimmen, dass man ebenfalls Bodentruppen schicken müsste, falls die Franzosen das tun.
u.A. aus politischen und PR-Gründen...
https://www.express.co.uk/news/world/1886379/ukraine-war-british-army-macron-russia

Fraktionsvorsitzender der Demokraten im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, erklärte, dass ein Truppeneinsatz in der Ukraine doch passieren könnte.
Sollte die Ukraine fallen, müssten die USA "wahrscheinlich nicht nur mit Geld, sondern auch mit Truppen eingreifen", so Jeffries.
https://english.nv.ua/nation/hakeem-jeffries-said-that-the-us-may-intervene-in-the-war-western-troops-in-ukraine-50415827.html


RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 12.05.2024

Bisher ist das im Norden primär gewaltsame Aufklärung sowie Vorbereitung des Schlachtfeldes und die übliche Artillerievorbereitung / Konterartillerie. Sehen auch alle russischen Milblogger so.

Für ein bloßes Ablenkungsmanöver halte ich das jedoch für viel zu massiv.

Rybar geht davon aus, dass man im Norden durchaus den Beginn einer ernsthaften Offensive sieht, aber dass das nicht umgekehrt heißt, dass man im Süden nicht parallel zugleich weiter vordringen wird. Sondern dass beides zugleich der Fall sein wird. Durch diese Simultanität von zwei Offensiven (einmal im Südosten und einmal im Norden) werde der Feind in seinen Ressourcen überfordert und könnte kollabieren noch bevor die neuen US Lieferungen richtig zum Tragen kommen.

Da die Defensive aus der Kombination von Drohnen und Artillerie ein dermaßen starkes Primat hat, ist es nicht verwunderlich, dass sich die Russen auch im Norden schwer tun und das alles äußerst zäh in Gang kommt. Entsprechend auch das in Wahrheit sehr langsame Tempo der Russen im Südosten. Die Gesamtumstände stärken die Defensive hier einfach derart stark, dass man Lokal ein Verhältnis von ad extremum bis zu 1 : 20 benötigt um offensiv irgendwo durchzukommen. Drohnen plus Artillerie stärken hier die Defensive mehr als alle Maschinengewehre und Gräben im 1WK.


RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 12.05.2024

Gestern haben Ukrainer wiederholt Stellungen kampflos an Russen fallen lassen . Dazu die relativ große Zahl an Gefangenen deutet eher auf Auflösungserscheinungen hin . Befestigte Stellungen sind ja auch so gut wie keine mehr vorhanden und es sind auch fast jeden Tag mehrere ortschaften diese Woche an die russen gefallen . Im südosten scheint es wohl mehr als zu brennen. Da die Einheiten der Ukrainer indem Bereich auch über fast keine Fahrzeuge verfügen wird sich auch das ausweichen schwierig gestalten und auch Material kosten.


RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 12.05.2024

Nach den schweren Schäden und Verlusten in der Bevölkerung wird man auf jeden Fall versuchen die Entfernung zwischen VRV der Ukraine und Belgorod zu vergrößern . Problem dabei ist das Charkiw dabei die im Weg ist . Falls es doch dazu kommt kann man nur hoffen das Russen die Stadt bloß einkesseln oder die Ukraine sie nicht verteidigt . Die ersten russischen Einheiten sollen die Stadtgrenze erreicht haben


RE: Russland vs. Ukraine - CptDanjou - 12.05.2024

Salut,

ich poste es mal hier, laut stern, welt etc soll Verteidigungsminister Schoigu augetauscht/ entlassen, ...werden

https://www.stern.de/politik/ausland/russland--putin-will-verteidigungsminister-schoigu-entlassen-34704572.html

https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-offenbar-verteidigungsminister-sergej-shoigu-rauswerfen-a-3d0daaf1-d22c-4ba9-91da-4d934131dc88


RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 12.05.2024

Besser entlassen als aus Fenster gefallen


RE: Russland vs. Ukraine - Broensen - 12.05.2024

(12.05.2024, 21:10)alphall31 schrieb: Besser entlassen als aus Fenster gefallen
Der Unterschied beträgt meist nur wenige Wochen.


RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 12.05.2024

Durch die Welt reisen ist ja nun nicht mehr drin als Rentner