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Iran - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Iran (/showthread.php?tid=340) Seiten:
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Re: Iran - Schneemann - 19.09.2013 Chatami war zweifellos zu früh am Ruder, um einen Ausgleichsversuch als ernsthaft gemeint annehmen zu können, die Wunden vergangener Irritationen und Ereignisse (Botschaftsbesetzung, Attentate der iranischen Führung auf westliche Ziele und Oppositionelle, Libanonkrise und dortige Mordaktionen der Hisbollah, Iran-Air-Abschuss, Golfkrieg I und Verwicklungen auch des Westens hinsichtlich der Gasangriffe des Irak auf Iran) waren noch zu frisch, Ahmadinedschad konnte man indessen wegen seines sonstigen aggressiven Tiraden-Gehabes, seiner unhistorischen Hetzkampagnen kaum als Verhandlungspartner als glaubwürdig erachten bzw. man musste in ihm ja gezwungenermaßen einen doppelbödig handelnden Feind sehen. Insofern ist dies nun durchaus eine Chance... Schneemann. Re: Iran - DrTemp - 28.09.2013 Die Frage ist ja nicht, ob die neue iranische Führung so wesentlich anders ist als ihre Vorgänger, sondern ob allein aus der Tatsache, dass durch den Führungswechsel alle Beteiligten ohne Gesichtsverlust einen Neuanfang wagen können, eine Chance auf friedliche Koexistenz und Kooperation entstehen kann. Ich will das einfach mal hoffen. Re: Iran - Schneemann - 28.09.2013 Zitat:Die Frage ist ja nicht, ob die neue iranische Führung so wesentlich anders ist als ihre Vorgänger, sondern ob allein aus der Tatsache, dass durch den Führungswechsel alle Beteiligten ohne Gesichtsverlust einen Neuanfang wagen können, eine Chance auf friedliche Koexistenz und Kooperation entstehen kann.Ich vermute es mal. Bzw., dass die neue Regierung große Schritte machen könnte und über Nacht alles bisherige auf den Kopf stellt, ist relativ unrealistisch bis gar (innenpolitisch im Iran) wohl unmöglich durchzusetzen. Aber es ist (sehr wahrscheinlich) zumindest ein Versuch, wie du sagst, dass eine neue Verhandlungsbasis und vor allem eine gesetztere und weniger schrille und aggressiv aufgeladene Gesprächsatmosphäre und zumindest im Ansatz eine neue Vertrauensstruktur sich ohne Gesichtsverlust (egal für wen) herausbilden könnte. Und das ist der (zugegeben noch zaghafte) Versuch schon alleine wert, zumindest ist es sicherlich deutlich konstruktiver als der bisherige Krawall-Kurs mancher früherer Politiker (etwa wie Ahmadinedschad)... Schneemann. Re: Iran - Schneemann - 02.10.2013 Interessanterweise kommt Rohani mit seinem moderaten Kurs innenpolitisch besser an bzw. durch, als erwartet. Nun hat das iranische Parlament, von Konservativen dominiert, offenkundig den neuen Kurs indirekt gebilligt. Das ist einerseits doch relativ überraschend, andererseits bleibt aber auch die Frage, inwieweit hierbei eine mögliche Intention Ali Chameneis dahintersteht und man insofern die jetzige Außenpolitik entweder als ernst gemeint oder nur als taktisches Charmemanöver (wie die Israelis mutmaßen) anzusehen hat. Gleichwohl scheint aus den Reihen der Revolutionsgarden auch verhaltener Widerstand gegen den neuen Kurs zu kommen. Zitat:Irans Parlament billigt Ruhanis Charmeoffensive<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE99101Y20131002">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 1Y20131002</a><!-- m --> Schneemann. Re: Iran - Schneemann - 08.10.2013 Nicht nur zwischen den USA und Iran, sondern auch zwischen Iran und Großbritannien scheint sich das Verhältnis zu verbessern, vermutlich auch ein Ergebnis der moderateren Politik der iranischen Führung, zudem scheint es auch Botschafterkontakte zwischen beiden Staaten gegeben zu haben... Zitat:Annäherung an Iran<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-konflikt-annaeherung-zwischen-london-und-teheran-a-926823.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 26823.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Iran - Shahab3 - 08.10.2013 Seltsam. Die britische Botschaft wurde "aus Sicherheitsgründen" geschlossen. Womöglich findet man nun eine kreative Lösung, bei der keine Briten dort arbeiten und sich dieser Gefahrensituation dauerhaft aussetzen müssen. Die Sicherheitslage selbst wird sich durch die neue iranische Regierungsmannschaft nicht verändert haben. Re: Iran - Patriot - 08.10.2013 Die Politik der Konfrontation und Provokation gestaltet sich immer einseitiger. Es wird Zeit, dass man auch in Israel umdenkt und umschaltet. Zitat:"Wären die Iraner frei, würden sie Jeans tragen": Israels Ministerpräsident Netanjahu will in einem Radiointerview die iranische Jugend für sich einnehmen. Blöd nur, dass die in Jeans vor dem Computer sitzt und ihm jetzt via Twitter Bilder schickt. http://www.sueddeutsche.de/digital/nach-interview-von-netanjahu-iraner-demonstrieren-beinfreiheit-1.1788506 Re: Iran - Shahab3 - 09.10.2013 @Patriot Warum? Imagekampf ist für Israel alles und das wird immer schwerer, wie man sieht. Ist also super, wenn der Feind so unclever ist die Möglichkeiten des Informationszeitalters zu vergessen. Vor wenigen Jahren hätten es die Leute noch geglaubt und die Gegenstimme keiner gehört. Re: Iran - Patriot - 09.10.2013 Da stimme ich dir zu. Jedoch denke ich, dass mit jedem offensichtlich destruktiven Auftreten Netanjahus der israelischen Bevölkerung allmählich dämmern sollte, dass nicht nur seine Person in diesem Amt, sondern ein nicht unerheblicher Teil der Denk- und Vorgehensweise der israelischen Außenpolitik insgesamt als obsolet zu betrachten sind. Daher würde es ihnen nur zu Gute kommen, ihn so bald wie möglich abzuwählen, da sie sonst im Abseits landen werden. Dies zwar nur "relativ", da Israel so oder so eine Narrenfreiheit seitens EU und USA hat, aber für das eigene Image vor dem "Rest" der Welt(also die anderen ca. 170 Staaten :mrgreen: ) und einer Normalisierung Israels auf der Weltbühne und somit für ihren eigenen dauerhaften Frieden tun sie das genaue Gegenteil. Israel macht es seinen Verbündeten auch nicht einfacher auf diese Weise, ihre uneingeschränkte Unterstützung vor einer kritischer fragenden Öffentlichkeit daheim zu rechtfertigen. Re: Iran - Shahab3 - 04.11.2013 Anlässlich des Jahrestags der Erstürmung der amerikanischen Spionagehöhle (aka "US Botschaft") kommt eine neue Charmoffensive aus dem Iran: Zitat:‘Death to America,’ echoing across Iran<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.mehrnews.com/detail/News/100415">http://en.mehrnews.com/detail/News/100415</a><!-- m --> Die Medien berichten übereinstimmend, dass die Anzahl der Demonstranten größer war, wie noch in den letzten Jahren zuvor. Re: Iran - Patriot - 06.11.2013 Shahab3 schrieb:Die Medien berichten übereinstimmend, dass die Anzahl der Demonstranten größer war, wie noch in den letzten Jahren zuvor. Und doch kann das Ereignis nicht repräsentativ gewertet werden. Zum einen ist es hinreichend bekannt, dass man alle Mechanismen der Anhänger-Mobilisierung anwendet, inklusive Lock- und Drohmittel für Arme und Beamte/Militärangehörige. Und zum anderen muss man wohl eher davon ausgehen, wenn man auch nur halbwegs an die Korrektheit der iranischen Präsidentschaftswahlen glaubt, dass die iranische Bevölkerung einen Wechsel in den Beziehungen zu den USA sucht, ob nun aus ideologischen oder wirtschaftlichen Gründen spielt dabei keine Rolle. Rohani hat im Vorfeld der Wahl die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation und der Beziehungen zum Westen als seine Hauptanliegen präsentiert. Die iranische Bevölkerung ist intelligent genug, um zu wissen, dass das eine nur mit dem anderen funktioniert. Daher würde es nur gegen die Intelligenz des iranischen Volkes sprechen, wenn man, trotz der Wahl Rohanis durch eine eindeutige Wahl, sagen würde, dass wiederum eine Mehrheit hinter solchen stumpfen Parolen stünde. Ich würde diese offensichtlich stets organisierten Aufläufe in der jetzigen Phase so deuten, dass (bestimmte ultraorthodoxe Kräfte) nach Innen hin beweisen wollen, noch immer die Deutungshoheit der Ideologie der islamischen Republik und Revolution inne zu haben, welche eben auch einen Antagonismus zu den USA beinhaltet. Außerdem spekuliere ich darauf, dass Khamenei solche Botschaften auch nutzt, um sich im Atomstreit teuer zu verkaufen, quasi zu beweisen, nicht aus einer verzweifelten Situation heraus zu verhandeln. So oder so, stecken rein politische Kalkül und Absichten hinter diesen "Demonstrationen" und keine authentischen Gefühls- und Meinungsbekundungen des einfachen Volkes. Re: Iran - Shahab3 - 06.11.2013 Patriot schrieb:Und doch kann das Ereignis nicht repräsentativ gewertet werden. Wenn Massen auf die Straßen strömen ist das immer Repräsentativ für einen gewissen Teil der Bevölkerung. Das Gleiche gilt auch für jede andere Versammlungen in relevanter Größe. Ich bin mir übrigens auch recht sicher, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung die amerikanische Außenpolitik ablehnt, ohne die Amerikaner als Nation abzulehnen. Zitat:Zum einen ist es hinreichend bekannt, dass man alle Mechanismen der Anhänger-Mobilisierung anwendet, inklusive Lock- und Drohmittel für Arme und Beamte/Militärangehörige. Organisierte Anhängermobilisierung gibt es bei solchen Gelegeneiten ja immer. Die Basij organisieren Bustouren und karren die Leute im Zweifel auch aus der Ferne in die Stadt. Derhalb sind ihre Leute aber nicht weniger Repräsentativ. Sie sind ja existent. Und dass man sich als Mitglied der Basij-Gruppe einer Art sozialem Gruppenzwang ausgesetzt sehen könnte, wenn man als einziger nicht zur "Klassenfahrt" erscheint, liegt irgendwo in der Natur einer Miliz. Drohmittel würden aber doch mittelfristig nicht funktionieren bzw über die Jahre vor allem kontraproduktiv wirken. Das wäre das Ende der Basij, der Ast auf dem man sitzt. Zitat:Und zum anderen muss man wohl eher davon ausgehen, wenn man auch nur halbwegs an die Korrektheit der iranischen Präsidentschaftswahlen glaubt, dass die iranische Bevölkerung einen Wechsel in den Beziehungen zu den USA sucht, ob nun aus ideologischen oder wirtschaftlichen Gründen spielt dabei keine Rolle. Die Handelsbeschränkungen, gerade die im Finanzsektor, die unter Ahmadinejad enstanden waren, schaden der Wirtschaft zweifellos. Sofern man ihn dafür verantwortlich sieht, könnte eine Stimme für Rohani auch eine außenpolitische Komponente haben. Wähler haben unterschiedliche Motive. Die Iraner dürften aber schon auch in Teilen auch ihre Verfassung kennen und damit wissen, dass der Präsident nur begrenzten Einfluss auf die Entscheidungen des Nationalen Sicherheitsrats hat. Dieser bestimmt aber bekanntlich den außenpolitischen Kurs in den strategisch relevanten Fragen. Die Beziehungen zu den USA und der Kurs in Atomgesprächen werden in diesem Gremium bestimmt. Wenn der Iran also heute mit einer "neuen Tonlage" auftritt, lässt sich das nicht zuletzt auf Khameneis langen Arm zurückführen. Khamenei steht einem Rohani übrigens wesentlich näher, wie den Hardlinern um Ahmadinejad. Ahmadinejads Ziehsohn bzw von ihm aufgestellter Kandidat für seine Nachfilge wurde vom Establishment disqualifiziert. Rohani war selbst eine lange Zeit seiner politischen Laufbahn Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrats. Diese Rolle füllt man nicht in Opposition zum Revolutionsführer aus. Zitat:Rohani hat im Vorfeld der Wahl die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation und der Beziehungen zum Westen als seine Hauptanliegen präsentiert. Die iranische Bevölkerung ist intelligent genug, um zu wissen, dass das eine nur mit dem anderen funktioniert. Zunächst einmal erinnern die Demonstrationen am 4.11. explizit an die Stürmung der US Botschaft, sie richten sich also explizit gegen die USA. Die USA sind nicht äquivalent mit dem Westen. Und das gesamte Sanktionsmodell wird ja von den USA mit Zwangsmaßnahmen durchgesetzt. Indien, Südkorea, Japan, Italien, ... würden sehr gerne wesentlich freieren Handel mit dem Iran betreiben. Es ist nicht "der Westen", sondern es sind die Amerikaner die sie daran hindern. Die iranische Bevölkerung ist intelligent genug, um zu verstehen wer sie militärisch bedroht, wer sie finanziell schwächt, bzw kurzum wo ihr Feind sitzt. Die Zahl der Teinehmer zu diesem Jahrestag ist durchaus ein Gradmesser bzw "repräsentativ" für die vorherrschenden bzw. wahrgenommenen Spannungen. Insofern kann man einen wahrgenommenen wirtschaftlichen Druck mit der hohen Teilnehmerzahl an antiamerikanischen Kundgebungen mit durchaus sehr unterschiedlichen Begründungen in Beziehung setzen. Zu diesen bereits genannten Gründen gehört zusätzlich: Zitat:GOP Mega Donor Sheldon Adelson Wants To Nuke Iran Zitat:Iranian prosecutor assassinated in terror attack<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.presstv.ir/detail/2013/11/06/333264/prosecutor-assassinated-in-se-iran/">http://www.presstv.ir/detail/2013/11/06 ... n-se-iran/</a><!-- m --> Re: Iran - Schneemann - 13.11.2013 Mordanschlag auf den stellv. iranischen Industrieminister Rahmatabadi in Teheran (Meldung von vor zwei Tagen)... Zitat:Middle East<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aljazeera.com/news/middleeast/2013/11/iranian-minister-shot-dead-tehran-20131110214825183259.html">http://www.aljazeera.com/news/middleeas ... 83259.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Iran - Shahab3 - 07.12.2013 Zitat:Iran facing water crisis: energy minister<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tehrantimes.com/economy-and-business/112605-iran-facing-water-crisis-energy-minister-">http://www.tehrantimes.com/economy-and- ... -minister-</a><!-- m --> Re: Iran - Shahab3 - 14.12.2013 Zitat:Tehran condemns attack on Iran workers in Iraq<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.presstv.ir/detail/2013/12/13/339834/tehran-slams-raid-on-iran-workers-in-iraq/">http://www.presstv.ir/detail/2013/12/13 ... s-in-iraq/</a><!-- m --> Es ist doch absehbar, dass Israelis/Saudis/USA/Al-Kaida alles tun würden um eine solche Pipeline zu sabotieren. Gemessen daran waren die Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichend. |