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Iran - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Iran (/showthread.php?tid=340) Seiten:
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RE: Iran - KheibarShekan - 06.07.2024 Zitat:Masoud Pezeshkian elected as Iran's new presidenthttps://en.mehrnews.com/news/217316/Masoud-Pezeshkian-elected-as-Iran-s-new-president Bei einer relativ geringen Wahlbeteiligung von ca. 50% haben die Reformer mehr Wähler mobilisieren können, als die Konservativen, die sich in den entsprechenden Gegenkandidaten offenbar nicht hinreichend repräsentiert gesehen haben. Anders kann ich das nicht erklären, denn die Parlamentswahl im März (ca. 40% Wahlbeteiligung) ging noch klar an das konservative Lager. Entsprechend gering ist der Handlungsspielraum von Pezeshkian, der ja für jede relevante Handlung (Kabinett, Gesetze) die Zustimmung des Parlaments benötigt. Lehnt das Parlament seine Minister oder Gesetzentwürfe ab, muss er neue Vorschläge machen. Das könnte zäh werden. Pezeshkian hatte während der Wahl den Zuspruch der ehemaligen Präsidenten Khatami und Rohani sowie des ehem. Außenministers Zarif (Atomabkommen) erhalten, die im konservativen Lager sehr unbeliebt sind. Zarif hatte sogar angekündigt, dass er gern wieder ins Außenministerium einsteigen würden, wenn Pezeshkian gewählt würde. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass man das personell so realisiert bekommen kann. So gesehen haben sich die Iraner gerade selbst mehr oder weniger innerhalb weniger Monate in 2024 in die politische Handlungsunfähigkeit gewählt. Pezeshkian ist ein erfolgreicher Arzt armenischen Ursprungs (vgl. Name), seine Eltern sind jedoch kurdisch (Mutter) und aserbaidschanisch (Vater). Er hat im Golfkrieg als Soldat und später als Arzt gedient. Er engagiert sich nebenbei stark für türkisch-iranische Beziehungen, ist nebenbei Koranlehrer und seit dem Tod seiner Frau im Jahr 1994 alleinerziehender Vater. Durch seine "feministischen" Statements im Wahlkampf ist anzunehmen, dass es ihm gelungen sein könnte, eine höhere Anzahl von Frauenstimmen auf sich zu ziehen, als sein Gegenkandidat, der eher mit einer nationalistischen, protektionistischen Politik zu punkten versuchte. Insgesamt ein eher enges Ergebnis. Zitat:Iranian reformist wins presidency, beating a prominent hardlinerhttps://www.msn.com/en-us/news/world/iranian-reformist-wins-presidency-beating-a-prominent-hardliner/ar-BB1puZHt RE: Iran - KheibarShekan - 14.08.2024 In den Sommermonaten wo bei 40+ Grad überall die Klimaanlagen laufen, ist der iranische Stromverbrauch auf dem Niveau von Deutschland. Alleine schon um den Bedarf halbwegs effektiv und ohne noch mehr Smog zu bedienen, muss der Strommix weiter diversifiziert werden. Ziel scheint erstmal ein Anteil von 15% erneuerbarer Energien zu sein. Zitat:Private sector to build 11,000MW of renewable power plants in Iranhttps://www.tehrantimes.com/news/502439/Private-sector-to-build-11-000MW-of-renewable-power-plants-in RE: Iran - KheibarShekan - 14.08.2024 Zitat:Iran finishes 2nd in RobotChallenge 2024 https://www.tehrantimes.com/news/502396/Iran-finishes-2nd-in-RobotChallenge-2024 RE: Iran - PKr - 14.08.2024 Der Erfolg der iranischen Teams bei der Robo-Olympiade zeigt m.E., daß die Regierung des Landes das Potential solcher Wettbewerbe erkannt hat, um die Jugend des Landes für MINT-Fächer zu begeistern. Und solche Wettbewerbe helfen wahrscheinlich auch, die Akzeptanz der Regierung bei der Jugend zu steigern. Allerdings werden die Prioritäten wohl nicht immer so weitsichtig gesetzt: Die Wasserreserven des Landes werden stark überstrapaziert (-Link-). Das dürfte in Zukunft soziale Konflikte deutlich verschärfen. RE: Iran - KheibarShekan - 17.08.2024 (14.08.2024, 22:30)PKr schrieb: Der Erfolg der iranischen Teams bei der Robo-Olympiade zeigt m.E., daß die Regierung des Landes das Potential solcher Wettbewerbe erkannt hat, um die Jugend des Landes für MINT-Fächer zu begeistern. Und solche Wettbewerbe helfen wahrscheinlich auch, die Akzeptanz der Regierung bei der Jugend zu steigern. Die Iraner nehmen seit 1998 am RoboCup teill. Initialzündung war wahrscheinlich ein Projekt der Sharif Universität in Teheran, welche damals eine Challenge für 100 teilnehmende Schulen organisiert hatte, um den Kindern STEM bzw. MINT Fächer über das Vehikel der Robotic und Algorithmen näher zu bringen. Das kam bei den teilnehmenden Schülern und Schulen gut an, weckte eine Nachfrage nach Regelmäßigkeit, und dann erst ist das Bildungsministerium darauf angesprungen, die das Thema dann etwas systematischer gefördert hat. Es folgte eine Zunahme der Angebote für Computer AGs usw. Zitat:Allerdings werden die Prioritäten wohl nicht immer so weitsichtig gesetzt: Die Wasserreserven des Landes werden stark überstrapaziert (-Link-). Das dürfte in Zukunft soziale Konflikte deutlich verschärfen. Das Land hat aktuell und zukünftig, regional, mit erheblicher Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Das ist unter anderem die menschengemachte Folge der Errichtung von Staudämmen und unkontrollierter Entnahme von Trinkwasser durch die Landwirtschaft. Der Klimawandel verschärft das Problem zusätzlich. Man wird daher größere Anstrengungen unternehmen müssen, um hier gegenzusteuern. Das ist aus meiner Sicht alternativlos. RE: Iran - Quintus Fabius - 17.08.2024 Mal ein paar Ideen von mir dazu, für welche gerade der Iran meiner Meinung nach besonders geeignet wäre: Solarthermie an der Küste - damit Gewinnung von grünem Wasserstoff (Energieverlust egal da Solarthermie) - Verwendung des grünen Wasserstoff für die Energieversorgung - dadurch zugleich Gewinnung von Wasser - zudem können die Solarkraftwerke auch sonst für die Entsalzung von Meerwasser verwendet werden - die aus dem Meerwasser gewonnnen Salze könnte man ebenfalls weiter verwenden (insbsondere das Magnesium) - Verwendung neuer Technologien wie mit Ester versetztem Magnesiumhydrid - Export von Magnesiumhydrid RE: Iran - KheibarShekan - 17.08.2024 Dass sich das mit den finanziellen und technischen Möglichkeiten innerhalb von 10-15 Jahren in relevantem Umfang ganz so elegant umsetzten lässt, wie von Quintus beschrieben, glaube ich nicht. Aber Meerwasserentsalzung in größerem Stil, auf Basis erneuerbarer Energien, wäre absolut richtig, regional. Vielleicht kann man das Sonnenlicht dafür auch viel direkter nutzen und damit die Technik pflegeleichter und günstiger halten. Eine nachhaltigere Nutzung und bessere Verteilung des vorhandenen Wassers mal vorausgesetzt. Sonst ergeben solche technischen Maßnahmen nicht viel mehr, wie den sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein. ---------- Der neue Staatspräsident verteidigt gerade in diesen Stunden sein Kabinett. Zitat:Pezeshkian calls for national consensus as parliament begins debating cabinet lineuphttps://www.presstv.ir/Detail/2024/08/17/731496/Iran-s%C2%A0Parliament-deliberations-proposed-ministers-President-Masoud-Pezeshkian RE: Iran - Quintus Fabius - 17.08.2024 Solarthermie (nicht Solaranlagen, sondern einfache Hohlspiegel aus Metall) sind keine Hochtechnologie. Ebensowenig die Gewinnung von Wasesrstoff aus Wasser mittels Strom, welcher durch solche Hohlspiegel / Hitze / Dampf / Turbine in immensen Mengen zur Verfügung stünde. Der Iran könnte meiner Meinung nach die von mir beschriebene Technologie sehr leicht innerhalb einer Dekade umsetzen, im ganz großen Stil. Aber wie in vielen anderen Ländern auch ist man halt zu strukturkonservativ dafür und darüber hinaus ja auch noch mit eigenen fossilen Energieträgern "gesegnet" an denen entsprechende Firmen, Profite und der Reichtum von Anteilen der Eliten hängen. Die Idee, dass der Iran ein Vorreiter in Sachen grüner Wasserstoff und Solarthermie sein könnte, reizt mich als theoretisches Gedankenspiel schon länger, gerade weil die Voraussetzungen hier so ideal sind - extrem heiße staubtrockene Wüsten und endlos viel Sonnenschein, lange Küsten, und allerlei Probleme mit Energie- und Wasserversorgung die eigentlich dringend gelöst werden müssten. RE: Iran - KheibarShekan - 28.08.2024 Zitat:Iranian Students Stand 1st in 2024 IOAA https://iranpress.com/iranian-students-stand-1st-in-2024-ioaa Der oberste Führer empfiehlt der neu gewählten Regierung diplomatische Kontakte ausdrücklich auch mit Feinden zu pflegen. Dies wäre schadlos, solange man ihnen kein falsches Vertrauen entgegen bringt. Zitat:Leader Says Negotiation with Enemies Not Closedhttps://iranpress.com/pakistan--25-terrorists-eliminated--11-injured-in-military-operation RE: Iran - Kongo Erich - 28.08.2024 (17.08.2024, 12:03)Quintus Fabius schrieb: ....Mich wundert ohnehin, dass der Iran immer noch auf Großkraftwerke setzt. Der Iran hat - wie alle anderen Staaten mit Aridem Klima (von lateinisch aridus: trocken, dürr) – auch Trocken- oder Wüstenklima – nahezu unbegrenzte Ressourcen für Solaranlagen jeglicher Art. Dazu kommt die Lage am Meer, die in der Küstenregion zu tageszeitlich wechselnden auflandigem Wind (auch als Seewind bekannt, ist ein meteorologisches Phänomen, das auftritt, wenn der Wind vom Wasser in Richtung Land weht. Dieses Windmuster ist besonders charakteristisch für Küstengebiete und tritt häufig während der Tagesstunden auf, wenn die Sonne das Land stärker erwärmt als das Wasser) sowie ablandigen Winden (Nachts, wenn die Luft über dem Meer nicht so schnell abkühlt wie über dem Land und daher über dem Meer noch aufsteigt). Mit diesen Energiequellen könnte weitaus mehr Strom produziert werden, als derzeit im gesamten Iran benötigt wird. Dazu kommt ggf. die Nutzung von fließendem Wasser in den Gebirgstälern für Wasserturbinen. Alles in allem sind das auch örtlich sehr diversifizierte und darum kaum angreifbare Energiequellen, deren Erzeugung eine Unmenge an Arbeitsplätzen in Forschung und Produktion schaffen würde. RE: Iran - KheibarShekan - 28.08.2024 (28.08.2024, 14:17)Kongo Erich schrieb: Der Iran hat - wie alle anderen Staaten mit Aridem Klima (von lateinisch aridus: trocken, dürr) – auch Trocken- oder Wüstenklima – nahezu unbegrenzte Ressourcen für Solaranlagen jeglicher Art. Kommt darauf an. Der Iran hat regional ja recht unterschiedliche Klimazonen: arid, semi-arid, subtropisch, tropisch und Bergklima. Der Landschaft entsprechend bieten sich jeweils verschiedene Möglichkeiten für die Nutzung regenerativer Energiequellen an, allen voran Wasserkraft aber auch Solar, Biomasse und Windkraft. Die ariden Wüstengebiete auf dem iranischen Hochplateau bzw. im Osten sind nur sehr dünn besiedelt. Großes Potential besteht zudem in der Effizienzsteigerung vorhandener Anlagen, die Nutzung von Abwärme und Nutzung von brennbaren Restgasen aus der Ölindustrie und Petrochemie. Größere Investitionen sehen wir nur im Bereich der Wasserkraft und bei der schrittweisen Modernisierung bestehender Anlagen, was der Instandhaltung und Effizienzsteigerung dient. Hier kann man End-to-End mit iranischen Firmen arbeiten, inkl. Turbinen und Generatoren. Im Bereich Solar und Windkraftanlagen ist der Iran Entwicklungsland bzw. auf chinesische Importe angewiesen. Daran wird sich grundsätzlich nicht viel ändern, solange es wirtschaftlich günstiger ist, Gas und Öl zu verbrennen und es im Winter noch schneit. Da es Jahreszeiten bedingt starke Schwankungen beim Strombedarf gibt, existieren aber eben nicht nur Großkraftwerke sondern auch eine ganze Reihe von kleineren, regionalen Gas/Öl/Diesel Kombikraftwerken, die nur bei Erreichen von Lastgrenzen hochgefahren werden. Solche Kraftwerke gibt es auch in sehr entlegenen Gebieten, wo keine Anbindung an das nationale Stromnetz existiert. RE: Iran - KheibarShekan - 31.08.2024 Die iranische Regierung hat zum ersten Mal eine Vizepräsidentin und eine Regierungssprecherin. Zitat:Iran president names female vice-presidenthttps://caliber.az/en/post/iran-president-names-female-vice-president Zitat:IANS | 28 Aug 2024 6:14 PMhttps://www.thehansindia.com/news/international/iran-gets-first-woman-as-government-spokesperson-902929 Auch eine interessante Maßnahme Zitat:Shia-majority Iran appoints first Sunni Vice President for Rural Developmenthttps://www.turkiyetoday.com/region/shia-dominated-iran-appoints-first-sunni-vice-president-for-rural-development-45255/ RE: Iran - KheibarShekan - 06.09.2024 Der Iran belegt inzwischen ruhmreich Platz 7 der Energieverbraucher-Staaten aber nur Platz ~40 im GDP Ranking. So in der Rumänien Liga wirtschaftlich. Nichts gegen Rumänien, schon gar nicht in diesem Kontext, denn die verbrauchen deutlich weniger Energie. Nach dieser Statistik hat das Land in den letzten 20-30 Jahren aber einen stetig steigenden und inzwischen gewaltigen Energiehunger entwickelt. , Wenn man den hohen Verbrauch in Relation zur geringen Wirtschaftskraft setzt, wird außerdem deutlich, dass mangelnde Effizienz hier eine der herausragenden Schwächen iranischer Energiepolitik sein muss. Der Iran verbraucht ja fast so viel Energie wie Brasilien, und teils deutlich mehr als Staaten wie Deutschland, Kanada, Südkorea, Saudi Arabien, usw. aber produziert damit offensichtlich in erster Linie, heiße und kalte Luft. https://energiestatistik.enerdata.net/gesamtenergie/welt-verbrauch-statistik.html Die Verschwendung nimmt auch insgesamt weiter ihren Lauf und hat absurde Zustände erreicht. Staatlich auf 0,05 EUR / L runter subventionierter Kraftstoff wird inzwischen so umfangreich nach Pakistan "geschmuggelt", dass dieser inzwischen einen Anteil von 30% am gesamten Kraftstoffbedarf von Pakistan hat. Fragt mich nicht in wessen Energieverbrauchsstatistik das eingeflossen sind. RE: Iran - KheibarShekan - 07.09.2024 Zitat:Iran plant Massenabschiebungen von afghanischen Geflüchtetenhttps://www.zeit.de/politik/ausland/2024-09/iran-plan-massenabschiebung-gefluechtete-afghanistan RE: Iran - KheibarShekan - 12.09.2024 Zitat:Pezeshkian becomes first Iranian president to visit Iraqi Kurdistan with stops at Erbil, Sulaimaniyahhttps://www.newarab.com/news/iranian-president-pezeshkian-visits-iraqi-kurdistan Pezeshkian soll den Medien zufolge mit seinen Gastgebern in Erbil kurdisch gesprochen haben. Zitat:Iran and Iraq sign 14 Memoranda of Understanding https://www.iraq-businessnews.com/2024/09/11/iran-and-iraq-sign-14-memoranda-of-understanding/ |