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BSP Zahlen von China - Druckversion

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- ~eyreqib - 04.02.2004

hallo, alle miteinander
soweit ich weiß plant die chinesiche regierung bis 2020 die 4 billionen $ (zur zeit,1,4 billionen $ ) grenze beim bip zu durchstoßen, darüberhinaus, glaube ich jedenfalls gehört zu haben, soll der yuan ab 2005 langsam aufgewertet, china erwägt anstaat der strikten dollarbindung, seine währung an einem warenkorb verschiedener währungen zu binden , das könnte bedeuten, dass der wert des yuan dann auch gemäß der wirtschaftsindikatoren bestimmt wird


- Erich - 09.02.2004

das Problem für Wirtschafswachstum ist Energieversorgung; wenn der Strom ausfällt läuft nix mehr, und da versuchen die Chinesen derzeit alles mögliche

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/101137.htm">http://www.china.org.cn/german/101137.htm</a><!-- m -->
Zitat:Drei-Schluchten-Kraftwerk ist größtes Wasserkraftwerk Chinas

Das chinesische Drei-Schluchten-Kraftwerk am Yangtse, das im vergangenen Jahr mit der Stromerzeugung begann, ist mittlerweile zum größten Wasserkraftwerk des Landes geworden. Wie aus der zuständigen Behörde zu erfahren war, hat das Drei-Schluchten-Kraftwerk am linken Yangtse-Ufer bis Ende vergangenen Jahres 8,6 Mrd. Kilowattstunden Strom erzeugt.

Innerhalb von einem Jahr wurden in dem Kraftwerk 6 Generatoren mit einer jeweiligen Kapazität von 700 Megawatt in Betrieb genommen, eine Rekordleistung weltweit.
....
na, hoffentlich haben die Chinesen die Technik im Griff (ähnliche Projekte am "Gelben Fluss" sind verschlammt, und von Umweltschutzaspekten reden wir erst mal gar nicht,
die Alternative wäre noch mehr fossile Brennstroffe wie Erdöl
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/101112.htm">http://www.china.org.cn/german/101112.htm</a><!-- m -->
Zitat:China importierte 2003 30% mehr Erdöl

Angaben des chinesischen Hauptzollamts zufolge hat der Erdölimport des Landes im vergangenen Jahr 100 Mio. Tonnen übertroffen, über 30% mehr als im Jahr zuvor.
Schätzungen zufolge werden die chinesischen Erdölimporte im Jahr 2020 500 Mio. Tonnen erreichen, während die Erdgaseinfuhr die Marke von 100 Mrd. Kubikmetern überschreiten wird.
....
oder Atomkraft
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=766&time=1076357569">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... 1076357569</a><!-- m --> (die zweite Meldung von Holger dazu) ...

so, und jetzt brandneu die offiziellen Zahlen zu Chinas Ökonomie (2002):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/ger-shuzi2003/index.htm">http://www.china.org.cn/german/ger-shuzi2003/index.htm</a><!-- m -->
bzw. genauer
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/ger-shuzi2003/jj/jj.htm">http://www.china.org.cn/german/ger-shuzi2003/jj/jj.htm</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/ger-shuzi2003/jj/biao/3-1.htm">http://www.china.org.cn/german/ger-shuz ... ao/3-1.htm</a><!-- m -->

Zitat:mit einem Hinweis auf die Statistik unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/ger-shuzi2003/jj/biao/3-1.htm">http://www.china.org.cn/german/ger-shuz ... ao/3-1.htm</a><!-- m -->
@eyreqib
Die Steigerung von 2004 bis 2020 (16 Jahre) entspricht - wenn Du in dieser Statistik nachschaust - im Verhältnis etwa der Steigerung von 1986 bis 1994 (8 Jahre) - ist also sicher nicht völlig utopisch;

wenn Du in den anderen Statistiken blätterst wirst Du sehen, dass die Arbeitslosenquote trotzdem von 3,1 % auf 4 % angestiegen ist - also trotz des gewaltigen Aufschwungs der vor allem in der privaten Industrie viele Arbeitsplätze geschaffen hat; China ist qweiterhin auf Wachstum angewiesen um vor allem die ländlichen Bereiche und die alten Staatsbetriebe (Dinosaurier) entsprechend umzustrukturieren - da kann China derzeit gar nicht genug Wachstum haben.

Allerdings denke ich auch, dass die Ankoppelung an den US-Dollar immer problematischer wird;
da ist zum einen die riesige Staatsverschuldung der USA, die eine $-Bindung immer mehr zum vabanque-Spiel macht (die Schulden werden übrigends durch chinesische Kredite mit finanziert), und - was der Vergleich zum € belegt - auch Gewinnchancen anderer Währungen ausser Acht lässt;
China wird zunehmend seine Devisenreserven auf den € und andere "harte Währungen" umstellen, und die strenge Bindung an den $ aufgeben - was den $ noch mehr belasten könnte ....


- Merowig - 18.02.2004

Bin gespannt wie Chinas Sozialsystem mit dem Problem fertig wird...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wnd.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=37128">http://www.wnd.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=37128</a><!-- m -->
Zitat:China's 'gendercide' crisis
One-child policy to create shortage of workers

If you think the United States Social Security system is headed for disaster in the next 10 to 15 years, you should consider the plight of China.
Five years ago, each retiree in China was supported by 10 workers. By 2020 this ratio will have fallen to one to six, and by 2050 to one to three, reports Joseph Farah's G2 Bulletin.

This shortage of workers to support an aging population including more and more retirees will cause an economic crisis in China, say intelligence analysts. Such a crisis happens to coincide with military plans China is making to recapture Taiwan – an economically prosperous breakaway island republic.

But that may be only the first phase of an expansionist effort by Beijing to compensate for an aging population and a shrinking economy at home.

In addition, to an aging population, China increasingly is developing a population dominated by males. This, too, is a direct offshoot of the one-child policy, which has resulted in the "disappearance" of millions of girls – most of whom are assumed to have been killed at birth or shortly afterward, while others were the victims of sex-selection abortion procedures. Many other young girls are put up for foreign adoption. Two-thirds of Chinese children put up for adoption are female.
...
Man koennte Sibirien erobern - man hat mehr Platz, nette Rohstoffquellen und dann kann man die Ein-Kind-Politik aussetzen und der Maennerueberschuss wird im Krieg verheizt.
Hoert sich zwar zynisch an - ist aber eine moegliche Loesung.
Man hat dann mehre Fliegen mit einer Klappe geschlagen.


- Erich - 18.02.2004

Hi Mero - kleine Vorlesung in Rentenwesen gefällig?

Es gibt grundsätzlich zwei Finanzierungssysteme:

a) Umlagesystem (Generationenvertrag), das hat den Vorteil, dass man "aus dem Stand heraus" Renten zahlen kann - was sich bei uns nach dem Krieg oder auch bei der Integration der Ost-Rentner bewährt hat, oder

b) Kapitaldeckung (im Prinzip eine Wette auf die Lebensdauer - wer früh stirbt verliert seinen Einsatz, die länger lebenden kriegen die Ersparnisse der Verstorbenen....)

und jetzt rat mal, was bei den Chinesen grade läuft:
Rendite und Kapital erwirtschaften ohne Ende .....

Problem dabei:
Wer (wie vielfach in den USA) die Betriebsrente als Aktienbeteiligung der eigenen Firma erhält, hat nicht nur seinen Job sondern auch seine Rente verloren, wenn die Firma Pleite macht - und wer (wie in den USA) überwiegend "auf Pump" lebt, fördert zwar zunächst die Nachfrage (das berühmte "Antizyklische Verhalten" der öffentlichen Hand kommt daher; dazu ein Buchtip von Amazon-de: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3540616705/qid%3D1077133229/302-4994663-4804844">http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 63-4804844</a><!-- m --> ),
kruder Keynesianismus führt aber auch sehr schnell zur Überschuldung und dann kann das ein ganzes Wirtschaftssystem zusammenbrechen lassen ("Roaring Twenties", "Schwarzer Freitag" - hatten wir ja alles schon).
Ein weiteres Problem kann durch den sogenannten "Crowding-out-Effekt" auftreten. Die Belebung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch kreditfinanzierte Staatsausgaben kann die privaten Investitionen durch den zinssteigernden Effekt der Staatsverschuldung verdrängen. Zudem ist die Kapitalmarktbeanspruchung durch den Staat sehr hoch. Kredite, die von Unternehmen benötigt werden, beansprucht der Staat für sich und verdrängt damit letzlich private Investitionen. Deshalb hält Greenspan die Zinssätze in den USA so niedrig, was eine maßlose Regierung und auch die privaten Verbraucher zu noch mehr Verschuldung verleitet - die Verschuldungsrate steigt beängstigend, wie eine Seifenblase, die nur noch platzen kann :bonk:

Kapitaldeckung bei der Rentenfinanzierung ist also nur sinnvoll, wenn wirklich Werte und nicht nur Spekulationsblasen und Bankkredite dahinter stehen.....

und daher stehen die Chinesen tatsächlich zunehmend in weitaus besserer Ausgangslage als die Amerikaner


- Merowig - 19.02.2004

och mir sind die verschiedenen Formen der Rentenfinanzierung schon gelaeufig -du hast aber die aelteste Form vergessen welche aber im Grunde genommen eine Variante oder bessergesagt der Vorlaeufer des Generationenvertrages ist - aber in Entwicklungslaendern immernoch vorkommt - man zeugt Kinder die spaeter dann die Eltern versorgen - oder um es mal so zu formulieren wie das Topic eines PC Chatrooms grad lautet "F**** für die Rente! Mach mit!"
hast du zufaellig nahere Infos uebe rdas Rentensystem in China parat ? - hab naemlich erhebliche zweifel das die durch Kapitaldeckung zustande kommt. Wie auch das der normale Chinese selber was absparen kann - das pro-Kopf BIP ist immernoch sehr gering und wird es auch die naechsten Jahrzehnte bleiben - ungeachtet dessen das China selbst reich ist/wird.


- Erich - 19.02.2004

oooch - mir ist die "Kindervariante" durchaus geläufig, wenngleich die für eine moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft eher untauglich ist (wer hier in Deutschland mehr als zwei Kinder hat gilt ja vielfach schon als asozial) ...

zu China:
China durchlebt derzeit einen der tiefgreifendsten Strukturwandel, die man sich vorstellen kann. Davon ist auch das Sozialwesen, vor allem die Altersvorsorge, betroffen. Auch die befindet sich im Umbau.

Ich muss da zunächst etwas vorausschicken:
es gibt für die Rentenfinanzierung nach dem "Schweizer Modell" auch in der EU zunehmend "drei Säulen"
- eine staatliche Grundrente (entsprechend unserer gesetzlichen Renteversicherung)
- eine Betriebsrente (ähnliches kennt die Altersversorgung des öffentlichen Dienstes) und
- die (ggf. staatlich geförderte) Privatvorsorge (Stichwort: Bausparer, Riester-Rente, Eichel-Rente = Entgeltumwandlung);

CHINAS BISHERIGE ENTWICKLUNG:
In China gibt es (derzeit noch) eine "Zweiteilung" der Gesellschaft (vgl.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uni-kiel.de/ewf/geographie/forum/unterric/material/china/bevoelkerung/be6r1alv.htm">http://www.uni-kiel.de/ewf/geographie/f ... 6r1alv.htm</a><!-- m --> ).

A) Bereich der Bauern und Dörfer:
Kinder dienen hier vielfach noch als Arbeitskräfte und Alterssicherung, da das Rentensystem Chinas gerade für die Bauernschaft keine Absicherung bietet. So haben die Söhne dann traditionell die Pflicht, für die Eltern zu sorgen
China ist derzeit dabei, ein Rentensystem für die Bauern zu entwickeln und einzuführen. Im Juli 2003 wurde in Qingdao in der Provinz Shangdong, für die in den Vororten der Stadt lebenden Bauern probeweise ein ländliches Rentensystem eingeführt. Alle lokalen Bauern über 18, die ja nicht als Stadtbürger gelten, können sich an der ländlichen Rentenversicherung beteiligen, indem sie 15 Jahre lang 267 Yuan (knapp 33 US$) pro Jahr oder alles auf einmal einzahlen. Wenn nun eine Bäuerin das Alter von 55 Jahren oder ein Bauer das Alter von 60 Jahren erreicht hat, wird von der lokalen Behörde für Arbeit und Soziales eine monatliche Rente ausgezahlt werden.
Das ganze ist also eine "öffentlich gesicherte" Privatvorsorge, und im Ansatz wohl auch der Privatvorsorge vergleichbar, die "Freiberufler", Handwerker oder Landwirte bei uns machen können.
Source:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.chinabroadcast.cn/21/2004/01/19/1@4150.htm">http://de.chinabroadcast.cn/21/2004/01/19/1@4150.htm</a><!-- m -->

Dieses System der "Privatvorsorge" wird weiter ausgebaut und auch in den städtischen Bereichen angeboten werden - wobei sehr viele Chinesen (mit einem eisernen Sparwillen versehen) durchaus auch andere Arten der Privatvorsorge betreiben. Derzeit boomt z.B. der Immobiliensektor, auch weil sich viele Chinesen mit Eigentumswohnungen und -häusern versehen. Inzwischen hat auch eine deutsche Bausparkasse mit entsprechenden Angeboten in China aufgemacht.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,286528,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,286528,00.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/meldungen/?id=520314">http://www.stern.de/wirtschaft/immobili ... ?id=520314</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,286609,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,286609,00.html</a><!-- m -->
Die "Mittelschicht" in China nimmt enorm zu. Ein großer Teil des Börsenbooms in China ist auch durch die Privatanlage von Spargeldern der Chinesen ausgelöst.

B) Im "städtisch-industriellen" China
gab es bisher praktisch nur die "Zweite Säule" - die Betriebsrente aus dem (staatlichen bzw. der Kommune) gehörenden Betrieb (System: "Eiserne Reisschüssel"), das von den Kommunisten eingeführt worden war (vorher gabs gar nix).
Nach dem Prinzip der Einheit ("Danwei") bietet das Unternehmen nicht nur den Arbeitsplatz, sondern auch Wohnung, Kindergartenplatz, Krankenversorgung und Versorgung im Alter. Die staatlichen und kommunalen Betriebe sind immer noch ein tragender Pfeiler für soziale Sicherung.
Je mehr Staatsbetriebe in private Betriebe umgewandelt werden, desto dringender muss China eine neue Form der Altersvorsorge und sozialen Sicherung aufbauen.
Vielfach wird das System der "Betriebsrente" auch von den Privatfirmen weiter geführt.
Zitat:Eine ausländische Firma führte ein Rentensystem ein, bei dem die Angestellten 5% und die Firma 7,5% des Monatsgehalts als Altersversicherungsprämie einbezahlten. Beim Erreichen des Pensionsalters erhält ein Angestellter die Summe von Gesamtkapital und Zins zurückbezahlt. Wenn er weniger als 5 Jahre in der Firma gearbeitet hat, kann er sich seine Beiträge ausbezahlen lassen. Beträgt die Arbeitszeit länger als 5 Jahre, erhält er die Firmenbeiträge dazu. Diese Regelung verbindet das ursprüngliche System der ausländischen Firma mit den chinesischen Gegenbenheiten und ist bei vielen chinesischen Angestellten beliebt.
Source:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.chinatoday.com.cn/chinaheute/203g1n2/g2003n12/12n2c.htm">http://www.chinatoday.com.cn/chinaheute ... /12n2c.htm</a><!-- m -->

Dazu Radio China International:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.chinabroadcast.cn/21/2004/02/25/1@5703.htm">http://de.chinabroadcast.cn/21/2004/02/25/1@5703.htm</a><!-- m -->
Zitat:Rentenversicherungssystem in China weiter ausgebaut
In China soll das System der Rentenversicherung weiter ausgebaut werden. ...
sind bislang über 150 Mio. Chinesen, darunter 80 Prozent der Arbeiter und Angestellten von Unternehmen rentenversichert.

Auch Gewerbetreibenden und Freiberufliche werden zunehmend in die Rentenversicherung integriert.
....
Ich erwarte, dass über kurz oder lang eine solche Betriebsrente auch gesetzlich vorgeschrieben wird. Damit kann der Staat die staatliche "Last zur Altersvorsorge" auf die Schultern der Unternehmer verlagern. Bei uns ist das mit der staatlich geförderten Entgeltumwandlung ja auch auf dem Wege.

Zum Vergleich: die "Betriebsrente des öffentlichen und kirchlichen Dienstes" in Deutschland geht von einem Rentenbeitrag von 4 % aus, der vom Arbeitgeber für die Angestellten und Arbeiter monatlich zusätzlich zum Gehalt gezahlt wird. Daraus lässt sich bei reiner Kapitaldeckung und einer vorsichtig kalkulierten Verzinsung eine Rentenleistung von um die 30 % des Gehalts erreichen.

ZUSAMMENFASSUNG:
Aus den bisherigen Ansätzen lässt sich eine konkrete Weiterentwicklung ableiten:
Ein System, das auf private Vorsorgekonten mit betrieblicher oder staatlicher Förderung setzt, ist eine der wahrscheinlichsten Optionen. Die hohe Sparbereitschaft und die enorme Arbeitsmotivation der Chinesen könnten dazu beitragen, dass das Land die tief greifenden Veränderungen seiner sozialen Struktur in den Griff bekommt

Kommt eine "dritte Säule?"

Die beiden bisherigen Säulen - auch zusammen - werden wohl nicht in allen Fällen ein auskömmliches Rentenniveau sichern können. China muss sich daher auch zu einer weiteren, staatlich garantierten "Grundrente" durchringen.

Dieses Rentensystem auf das "Umlageverfahren" abzustützen ist bei der absehbaren demographischen Entwicklung der Chinesen nicht ratsam. Für eine Kapitaldeckung sind Milliarden nötig - oder aber entsprechende staatliche Steuereinnahmen.
Noch kann das Land seine "demographische Dividende" ausspielen, da bis zum Jahr 2030 noch viele junge Arbeitskräfte auf den Markt drängen. Doch diese Menschen müssen auch einen Arbeitsplatz und damit Gelegenheit bekommen, für ihr Alter vorzusorgen.

Und nun Deinem Einwand zum "pro-Kopf-BIP":
absolute Zahlen sind dabei absolut irreführend. Entscheidend ist die Kaufkraft, also das Verhältnis von Einkommen zu Lebenshaltungskosten.
Wenn das Preisniveau entsprechend niedrig ist, kann auch das Einkommen entsprechend niedriger sein, ohne dass dies zu Einbussen in der Lebensqualität führen muss.
____________________________________________________
da man nicht zwei Postings hintereinander machen soll editier ich mal dazu:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelszeitung.ch/de/artikelanzeige/artikelanzeige.asp?BerichtNr=77674">http://www.handelszeitung.ch/de/artikel ... htNr=77674</a><!-- m -->

Zitat:Handelszeitung Geld vom 27.01.2004 (Schweiz)
Asien: China-Anlagen sind jetzt riskant

Chinas Wirtschaft wächst viel zu schnell. Die Regierung hat zwar Massnahmen beschlossen, es bleiben aber Risiken. Die Bewertungen sind zu hoch. ....
und das Gegenteil:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.chinabroadcast.cn/21/2004/02/24/1@5602.htm">http://de.chinabroadcast.cn/21/2004/02/24/1@5602.htm</a><!-- m -->
China Radio International Friday Feb 27th 2004

Zitat:Deutsche Bank sieht geringere Gefahr einer Konjunktur-Überhitzung in China

Shanghai:
Die Deutsche Bank sieht verminderte Gefahren einer Konjunktur-Überhitzung in China.

In einem am Montag in Shanghai veröffentlichten Untersuchungsbericht begründete die Bank dies mit gebremsten Zuwächsen der Investitionen in Festkapitalanlagen und des Kreditvolumens. Für dieses Jahr sei mit einem weiteren stabilen Wirtschaftswachstum in China zu rechnen....
und die Wirtschaftswoche vom Dezember letzten Jahres:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/cn/cn_artikel/cn/bm_morecontent/artpage/0/id/125/id/42287/fm/0/fl/0/bt/2/SH/0/depot/0/">http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/bu ... 0/depot/0/</a><!-- m -->
Zitat:Neue Lokomotive der Weltwirtschaft

....„China wird seinen steilen Aufstieg wahrscheinlich viel länger und stärker fortsetzen, als die meisten Menschen kurz- und mittelfristig erwarten“, resümieren die Goldman-Sachs-Ökonomen. Das Riesenreich bleibt also eine Lokomotive der Weltwirtschaft.

Eine Überhitzung der Konjunktur ist bis auf weiteres nicht zu befürchten. Die Inflation beträgt nur 1,8 Prozent, und der Anstieg der Immobilienpreise liegt bei moderaten 4,0 Prozent.....



- Cluster - 05.03.2004

Chinesischer Volkskongress eröffnet
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3059004_TYP6_THE_NAVSPM1_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao will die strukturschwachen Landregionen der Volksrepublik unterstützen. Bei der Eröffnung der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses versprach er Hilfen und Steuersenkungen für Bauern.
China's Premier Vows to Tame Economy, Help Poor

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.com/newsArticle.jhtml?type=worldNews&storyID=4502921">http://www.reuters.com/newsArticle.jhtm ... ID=4502921</a><!-- m -->

Zitat:BEIJING (Reuters) - Chinese Premier Wen Jiabao vowed in his annual state of the nation address Friday to rein in the economy after years of breakneck growth and to throw a lifeline to hundreds of millions of poor in the countryside.

In a speech at the start of the parliament session, Wen outlined steps to cut taxes and increase subsidies in rural areas -- home to an estimated 800 million people -- that have lagged the wealthy cities and coastal regions.

"Solving the problems of agriculture, villages and farmers is one of the most crucial parts of our entire work," Wen said as he stood before a massive red and gold national seal on a vast stage, flanked by China's top leadership.



- bastian - 05.03.2004

Interessant, was man neuerdings so als kommunistisch bezeichnet:
Zitat:Chinas Regierung in der Kritik

"Die Farbe der Macht hat sich geändert"

China hat den Anspruch, eine kommunistische Volksrepublik zu sein - doch die KP sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, nur noch Interessenvertretung der Neureichen zu sein. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist extrem. Das Thema wird nun offenbar auch den Nationalen Volkskongresses (NVK) beschäftigen.


Was haben China und Simbabwe gemeinsam? In beiden Ländern ist die Kluft zwischen Arm und Reich so groß wie sonst kaum wo auf der Erde. Und was unterscheidet China und Simbabwe? In China ist die Kluft noch größer.

So steht das in einem Ende Februar veröffentlichten Bericht der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, der führenden Denkfabrik der chinesischen Regierung.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/904/27877/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/904/27877/</a><!-- m -->
Diese massiven sozialen Unterschiede sind ein Hindernis für die Chinesen Weltmacht zu werden, da diese in Unruhen und Aufständen resultieren könnten. Hätte daher auch in den "Weltmacht 2020" Thread gepasst.


- Popeye - 05.03.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1590885">http://derstandard.at/standard.asp?id=1590885</a><!-- m -->

China: Privateigentum soll in Verfassung anerkannt werden
Erstmals seit der Errichtung der Volksrepublik im Jahr 1949

Zitat:Die Abgeordneten werden bei ihrer Session auch über eine Vorlage entscheiden, nach der erstmals seit dem Sieg der kommunistischen Revolution und der Errichtung der Volksrepublik 1949 privates mit öffentlichem Eigentum gleichgesetzt werden soll. Eine weitere Novelle sieht vor, die Theorien des früheren Staats- und Parteichefs Jiang Zemin von den "Drei Vertretungen" in die Verfassung aufzunehmen. Diese sollten zusammen mit den Lehren von Mao Zedong und Deng Xiaoping zum "nationalen Leitbild" werden. Jiang ist als Vorsitzender der zentralen Militärkommission und Oberbefehlshaber der Streitkräfte weiterhin der starke Mann des Regimes, obwohl er 2002 die Funktion des Generalsekretärs der KP und im März des Vorjahres das Präsidentenamt an Hu Jintao übergeben hat.

Wen kündigte auch eine entschlossene Modernisierung der Volksbefreiungsarmee an. Der Rüstungshaushalt werde 2004 um 11,6 Prozent steigen, gaben Delegierte bekannt. Im Jahr 2003 lag er bei umgerechnet 18,2 Milliarden Euro. Zugleich soll die Truppenstärke bis zum Jahr 2005 um weitere 200.000 Mann sinken.........
Link <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/908/27881/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/908/27881/</a><!-- m -->

Interview

"Der Groll der Bauern wächst"

Li Shi, Ökonom an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften und Ko-Autor einer aktuellen Studie über das Wohlstandsgefälle in China, sieht eine tiefe Kluft zwischen Stadt und Land.


- DorianGray - 06.03.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.suedeutsche.de/ausland/artikel/920/27893/">http://www.suedeutsche.de/ausland/artikel/920/27893/</a><!-- m -->
Zitat:Weniger Wirtschaftswachstum, mehr sozialer Fortschritt

Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat auf dem Nationalen Volkskongress in Peking angekündigt, die Regierung werde stärker in die soziale Entwicklung des Landes investieren, und weniger in das Ankurbeln der Konjunktur. Wen reagierte damit auf wachsende Unruhen vor allem unter der Landbevölkerung.



- Erich - 06.03.2004

Süddeutsche Zeitung - heute
<!-- m --><a class="postlink" href="http://epaper.sueddeutsche.de/digiPaper/html/start.html">http://epaper.sueddeutsche.de/digiPaper/html/start.html</a><!-- m -->

(Registierung erforderlich)

China will ländliche Regionen stärken

Peking (SZ) - Aus Sorge vor sozialen Unruhen will China massiv in die ländlichen Regionen investieren, in denen 800 Millionen Menschen leben. Zur Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich kündigte Premier Wen Jiabao zu Beginn des Nationalen Volkskongresses in Peking Steuererleichterungen für Millionen Landarbeiter an. (Seiten 4 und 11)
[/quote]
Zitat:China will verarmten Bauern helfen
Premier kündigt Agrar-Investitionen und Steuererleichterungen an / Riesige Wohlstandskluft zwischen Stadt und Land

Peking - Nach Jahren rasanten Wirtschaftswachstums in den Städten und Küstenregionen will China sich mehr um die Nöte seiner Bauern kümmern. Das hat am Freitag in Peking Chinas Premierminister Wen Jiabao versprochen. Die Entwicklung der ländlichen Gebiete habe ¸¸die höchste Priorität all unserer Arbeit", sagte Wen Jiabao in seinem Rechenschaftsbericht vor dem Nationalen Volkskongress NVK, Chinas Parlament. Er kündigte Steuererleichterungen und höhere Investitionen des Staates in den ländlichen Gebieten an. Dort sind noch immer schätzungsweise 800 Millionen der 1,3 Milliarden Chinesen zuhause, und sie haben bislang kaum vom Wachstum profitiert: Die Real-Einkommen der Städter in China sind mittlerweile fünf bis sechs Mal so hoch wie die auf dem Land - eine Wohlstandskluft, die laut einem eben veröffentlichten Bericht der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften ¸¸die größte der Welt" ist. Schon im vergangenen Jahr hatte die Regierung erklärt, sich mehr um die Menschen auf dem Land kümmern zu wollen.
....
Eine der wichtigsten Handlungen des diesjährigen NVK-Plenums wird die Verabschiedung eines Verfassungszusatzes sein, der rechtmäßig erworbenen Privatbesitz für ¸¸unantastbar" erklärt: Das ist ein Novum für diesen Staat, der sich noch immer kommunistisch nennt, und vor allem ein Zugeständnis an die neuen Privatunternehmer, deren Firmen mittlerweile für einen großen Teil von Chinas Produktion und Export verantwortlich sind und zudem die meisten der dringend benötigten neuen Arbeitsplätze in China schaffen. Premier Wen versprach den Privatunternehmern am Freitag ¸¸die gleiche Behandlung" wie den Kollektiv- und Staatsbetrieben. Premier Wen kündigte zudem an, bis zum Jahr 2005 die Armee im Zuge ihrer Modernisierung um weitere 200 000 Mann zu verkleinern. Taiwan bot er ¸¸die Wiederaufnahme von Dialogen und Verhandlungen an", allerdings unter Bedingungen, die Taiwan schon mehrmals abgelehnt hat.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.55, Samstag, den 06. März 2004 , Seite 11
<!-- m --><a class="postlink" href="http://epaper.sueddeutsche.de/digiPaper/html/start.html">http://epaper.sueddeutsche.de/digiPaper/html/start.html</a><!-- m -->
(kostenlose Anmeldung erforderlich)


- Erich - 10.03.2004

inzwischen wird auch feste in die Modernisierung und "Marktfähigkeit" der NO-Provinzen investiert - wo die "Dinosaurier der chinesischen Staatsbetriebe" heimisch sind

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/105690.htm">http://www.china.org.cn/german/105690.htm</a><!-- m -->
Zitat:Nordostchinas Industriezentren sollen international angebunden werden

Die alten Industriezentren in Nordostchina sollen stärker an internationale Transportlinien angebunden werden. Geplant sind langfristig Verbindungen zum Nordwestpazifik und zum Atlantik.
.....



- Tiger - 14.03.2004

Parlament der VR China schreibt Schutz von Privateigentum fest:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=topNews&storyID=475516&section=news">http://www.reuters.de/newsPackageArticl ... ction=news</a><!-- m -->
Zitat:Peking (Reuters) - Nahezu einstimmig hat das chinesische Parlament am Sonntag für einen verfassungsrechtlichen Schutz des Privateigentums gestimmt.

Künftig wird die Verfassung des kommunistisch regierten Landes den Satz enthalten: "Legal erworbenes Privateigentum ist unverletzbar." Privateigentum wird damit in der Verfassung dem Staatseigentum gleichgestellt. Damit verknüpft sich nach Einschätzung von Beobachtern die Hoffnung auf eine größere Investitionstätigkeit und eine Unterstützung für das Wirtschaftswachstum.

Der Tätigkeitsbericht des seit einem Jahr amtierenden, reformorientierten Ministerpräsidenten Wen Jiabao, in dem dieser verspricht, sich verstärkt für die arme Landbevölkerung und die Massen arbeitsloser Fabrikarbeiter einzusetzen, wurde mit einer Mehrheit von über 99 Prozent der 2896 Abgeordneten auf ihrem jährlichen Nationalen Volkskongress verabschiedet. Westliche Diplomaten sprachen mit Blick auf die vierte Verfassungsänderung seit 1982 von einem wichtigen Signal für die gewachsene Bedeutung, die die Staatsführung der privaten Wirtschaft für die Entwicklung des Landes beimisst.

Ministerpräsident Wen hatte in seinem am 5. März verlesenen Tätigkeitsbericht Steuererleichterungen für die bäuerlichen Betriebe sowie neue Subventionen für die strukturschwachen Regionen auf dem Land angekündigt. Für die von Massenarbeitslosigkeit bedrohten städtischen Regionen versprach er die Schaffung von neun Millionen neuer Arbeitsplätze. Fünf Millionen aus maroden Staatsbetrieben entlassene Arbeiter könnten laut Wen auf eine Wiederanstellung hoffen



- Erich - 16.03.2004

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Menschenrechte jetzt auch in Chinas Verfassung aufgenommen

Zitat:Der chinesische Nationale Volkskongress (NVK) hat auf seiner am Sonntag beendeten Jahrestagung eine Änderung der Verfassung angenommen. Damit wird der Begriff „Menschenrechte" zum ersten Mal in der chinesischen Verfassung erwähnt. Experten meinen, dies sei ein Meilenstein auf dem Weg der Entwicklung der Menschenrechte in China.

In der revidierten Verfassung ist nunmehr klar festgelegt: „Der Staat respektiert und schützt die Menschenrechte." Dazu meint der Vizedirektor der chinesischen Studiengesellschaft für Menschenrechte: „Die Aufnahme der Formulierung, „der Staat respektiert und schützt die Menschenrechte“ in die Verfassung ist von großer Bedeutung. Es ist das erste Mal in der Geschichte der chinesischen Politik sowie der Menschenrechtsentwicklung in China, dass die „Menschenrechte" von einem politischen Begriff zu einem gesetzlichen Konzept erhöht worden sind. Respektierung und Schutz der Menschenrechte werden so zu einem grundlegenden Prinzip des Grundgesetzes des Landes."
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- Merowig - 16.03.2004

da bin ich abe rmal gespannt ob das nicht nur pro forma ist....