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Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Pakistanisch-iranischer Gegensatz (/showthread.php?tid=4519) |
Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Erich - 11.03.2013 701 schrieb:Besteht ein Gas Kraftwerk in Pakistan?guggst Du hier ... <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.allcons.cz/de/reference/paroplynova-elektrarna-muridke-pakistan/">http://www.allcons.cz/de/reference/paro ... -pakistan/</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.verivox.de/nachrichten/kein-gas-kein-strom-pakistan-in-der-energiekrise-84673.aspx">http://www.verivox.de/nachrichten/kein- ... 84673.aspx</a><!-- m --> da war dann <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/international/energie-iran-und-pakistan-bauen-gas-pipeline/3185062.html">http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 85062.html</a><!-- m --> logisch Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - 701 - 11.03.2013 OK, danke. Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 11.03.2013 Zitat:Gas vom Nachbarn: Pakistan brüskiert USA mit Iran-Pipeline<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/gas-vom-nachbarn-pakistan-brueskiert-usa-mit-iran-pipeline-a-888067.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 88067.html</a><!-- m --> Bei dem negativen Unterton des SpOn, weiß man ja gar nicht, ob man nun Pakistan zur Bewältigung seiner Energiesorgen bzw dem Iran zu seinem neuen Großkunden gratulieren soll, oder vielleicht doch eher gegenüber Washington und Tel Aviv sein tiefstes Mitgefühl in dieser schweren Stunde zum Ausdruck bringen soll. Der Autor schien eher zu Letzteren zu tendieren. Der Tagesschau zufolge hängt da auf pakistanischer Seite tatsächlich immer noch eine Deutsche Beraterfirma mit drin. Diese ist sich wohl nicht mehr so sicher, ob sie an einem Projekten mit iranischer Teilfinanzierung (25%) überhaupt noch mitmachen und Geld annehmen darf. Die EU sagt angeblich ja. Nicht weniger wahrscheinlich ist allerdings, dass diese Firma demnächst gerade von der iranischen Seite rausgedrängt wird, welche die 1200km auf iranischer Seite ja bereits erfolgreich fertiggestellt hat. Darüber hinaus hat auch der Iran Sanktionen gegen europäische Firmen insbesondere in der Öl- und Gasbranche verhängt. Hinreichend viele Gründe für eine schlechte Zusammenarbeit. @701 Die iranische MAPNA Gruppe steht mit der pakistanischen Seite in Verhandlungen über den Bau von Gaskraftwerken in Pakistan. Darüber hinaus haben die Pakistaner einen unmittelbaren Bedarf von aberwitzigen 6000 MW Strom angemeldet und eine gemeinsame Task Force prüft derzeit die Machbarkeit verschiedener Szenarien. Möglicherweise wird in einem ersten Schritt ein Kraftwerk auf der iranischen Seite der Grenze errichtet, beim dem der Iran mit 300 Mio. $ und Pakistan mit 150 Mio $ an den Baukosten beteiligt sein sollen. Siehe auch: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.pakistantoday.com.pk/2012/12/23/news/profit/iran-to-finance-300m-power-supply-project-in-pakistan/">http://www.pakistantoday.com.pk/2012/12 ... -pakistan/</a><!-- m --> Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - 701 - 12.03.2013 Zu SPON ist doch nichts mehr zu sagen... statt sich zu freuen für die Bürger und Bürgerinnen in Pakistan das die da bald etwas bessere Rahmenbedingungen bekommen und zudem diese Pipeline die Zusammenarbeit fördert und gar Indien und Pakistan darüber etwas mehr verbunden werden kommt solch ein Artikel. Besser kann doch die US Botschaft seine PR nicht platzieren und dies auf Kosten der Leserinnen und Leser hierzulande und deren Informationsrecht. Danke für die Ausführung zu den Kraftwerksplänen. Der Iran treibt seine Pläne für den Energieexport kräftig voran. Wäre natürlich schön wenn Pakistan nicht nur Kunde sondern auch wirklich Partner sein will und wird. Die MAPNA ist ja so ziemlich groß aufgestellt. Wo haben die schon alles solche großen technischen Projekte gestemmt? Zu China. Ist es möglich über den Norden von Pakistan auch nach China diese Line weiter zu bauen? Wären ja einige Höhenmeter zu überbrücken. Und wie passt Karsei und Afghanistan hier rein? Ist hier etwas geplant Richtung dem Land? Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Erich - 12.03.2013 701 schrieb:....theoretisch ... ja, aber das ist geologisch äusserst labiles Gebiet (Erdbebenzone) mit ständigen Erdrutschen; eine Pipeline Pakistan - China ist daher schwierig. Leichter ist die Anbindung über die bestehenden Netze in Eurasien (Zentralasien). Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 12.03.2013 Ja, China ist über Turkmenistan und -wie derzeit- mittels Gastankern wohl am wirtschaftlichsten mit iranischem Gas zu bliefern. Nachdem die Route nach Westen aus politischen Gründen langfristig uninteressant ist, wären die potentiellen Abnehmer im Osten 'South Pars' vor allem Indien und Pakistan. TAPI (Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien) ist keine wirkliche Alternative für Indien zur möglichen IP*I*. Generell wird Gas nicht schlecht, sondern mit der Zeit nur teuerer. Insofern kann der Lieferant das durchaus auch aussitzen, bis potentielle Kunden dem politischen Druck der USA aus rein pragmatischen Gründen nicht mehr standhalten können. Und darauf wird es in Indien auch hinauslaufen. Die nun gebaute IP schafft erstmal Fakten und rückt den Tankrüssel 2000km näher an den Abnehmer. Die alternative TAPI existiert dagegen nach wie vor nur auf dem Papier. Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - 701 - 13.03.2013 Kann Turkmenistan nicht einfach durch den Iran liefern und Iran baut das ganze und tritt hier als "Transporteur" auf? Wobei Russland dies wohl nicht so freundlich aufnehmen würde. Nur wenn Indien noch dazu kommt kann es wohl nie genug Gas geben. Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 30.04.2013 Zitat:Chabahar, India’s answer to Gwadar<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hindustantimes.com/India-news/NewDelhi/Chabahar-India-s-answer-to-Gwadar/Article1-1047835.aspx">http://www.hindustantimes.com/India-new ... 47835.aspx</a><!-- m --> Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 05.06.2013 Zitat:Iran, Pakistan Agree on Joint Research Projects at Sea, Ocean<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9202247270">http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9202247270</a><!-- m --> Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 15.06.2013 Die dem pakistanischen Sicherheitsapparat nahestehenden Taliban scheinen nach ihrer eigenen Aussage keine Hürde mehr für eine Annäherung beider Staaten darzustellen. Das hätte sicherlich Implikationen für Afghanistan, da der Iran und Pakistan die einflussreichsten Länder in Afghanistan sind und in der Vergangenheit höchst konträrere Interessen verfolgten. Zitat:Taliban hails Iran visit as major political achievement<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.presstv.com/detail/2013/06/14/309028/taliban-hails-iran-visit-as-achievement/">http://www.presstv.com/detail/2013/06/1 ... hievement/</a><!-- m --> Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 27.10.2013 Zitat:Iran makes protest to Pakistan over border killings<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.presstv.ir/detail/2013/10/26/331479/iran-makes-protest-to-pak-over-killings/">http://www.presstv.ir/detail/2013/10/26 ... -killings/</a><!-- m --> Der Drahtzieher für diesen Anschlag residiert mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Bagram Airbase und/oder in Riad aber sicher nicht in Islamabad. Allerdings kamen die Attentäter wie so häufig aus Pakistan und sind wohl nach dem Angriff auf den Grenzposten auch dort hin wieder zurück. Islamabad hat vor Monaten ein Sicherheitsabkommen mit dem Iran abgeschlossen und ist nun in der Folge zur Kooperation verpflichtet. Wie ich die Iraner einschätze, wollen sie von Pakistan nun fix einen glaubwürdigen Aktionismus sehen. Es würde mich ehrlich gesagt überraschen, wenn sich da viel bewegen würd, vor allem es sich schnell bewegen würde. Die Sache hat somit Potential für eine diplomatische Krise zwuschen den beiden Staaten. Verantwortung trägt die pakistanische Regierung aber nur indirekt durch ihre ungenügende Sicherheitslage und der Kooperation mit dem Feind (USA, Saudi). Dem fett gedruckten Abschnitt entnehme ich, dass morgen die Vorsitzenden der sicherheitsrelevanten Ministerien über diesen Vorfall und die weiteren Schritte beraten werden. Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 06.11.2013 Zitat:Wed Nov 06, 2013 4:27<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13920815000711">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0815000711</a><!-- m --> Zunäschst sollte die iranische Seite die Pipeline mit 2Mrd.$ voll bezahlen. Jetzt, also nachdem ein Großteil der Pipeline inzwischen fertiggestellt ist, ist den Pakistanis plötzlich das Gas zu teuer geworden. :mrgreen: Zu den möglichen Hintergünden: Zitat:Tue Nov 05, 2013 5:1<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13920815000711">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0815000711</a><!-- m --> Der Exporteur beugt sich dem Druck des Importeurs, jedoch nicht den USA (die eine Aufgabe erzwingen möchten) und ist somit offenbar bereit, den Preis nachzuverhandeln. Das Bieten um die (Mis-)Gunst Pakistans geht damit in die nächste Runde. Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 11.11.2013 Shahab3 schrieb:Wie ich die Iraner einschätze, wollen sie von Pakistan nun fix einen glaubwürdigen Aktionismus sehen. Es würde mich ehrlich gesagt überraschen, wenn sich da viel bewegen würd, vor allem es sich schnell bewegen würde. Die Sache hat somit Potential für eine diplomatische Krise zwuschen den beiden Staaten. Wie bereits vermutet, erwarten die Iraner ein deutliches Zeichen der Kooperation bei der Aufklärung des Anschlags und dieses bleibt bisher aus. Floglich hier die ersten Signale der Ungeduld: Zitat:The Iranian Interior Ministry says the country is set to dispatch a delegation to Pakistan to pursue the security deal between Tehran and Islamabad following the recent deadly attack on Iranian border guards.<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.presstv.ir/detail/2013/11/03/332808/iran-pursues-security-deal-with-pakistan/">http://www.presstv.ir/detail/2013/11/03 ... -pakistan/</a><!-- m --> Solle sich die Pakistanische Regierung nicht bald bewegen, erwarte ich weiterhin eine diplomatische Krise und bei Wiederholung eines ähnlich schweren Vorfalls auch eine Überschreitung der pakistanischen Grenze durch iranische Kräfte. Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Schneemann - 12.11.2013 Die Iraner würden sich nicht dazu hinreißen lassen, einen möglichen handfesten Krieg mit den Pakistanis, die zudem die Atomwaffe besitzen, vom Zaun zu brechen. Es sei denn man will dies nur als Vorwand nutzen, sich dann selbst eine Atomwaffe zuzulegen und sich zugleich beim Westen eine Absicherung, dass aus eben der westlichen Richtung nichts kommt, mit einer netten Vereinbarung quittieren lassen. Außerdem denke ich mal, hat man noch genügend andere Baustellen, um nun auch noch Zoff in Pakistan anzufangen. Schneemann. Re: Pakistanisch-iranischer Gegensatz - Shahab3 - 12.11.2013 Schneemann schrieb:Die Iraner würden sich nicht dazu hinreißen lassen, einen möglichen handfesten Krieg mit den Pakistanis, die zudem die Atomwaffe besitzen, vom Zaun zu brechen. Da hast Du mich ja auch misverstanden. Die Situational Awareness und Schlagkraft der Grenzschützer reicht derzeit nicht aus, die Terroristen im pakistanischen Grenzgebiet zu bekämpfen. Daher müssten mehr Drohnen, Bodenradar und Kameras, SIGINT/HUMINT an und hinter die Grenze gebracht, sowie Artillerie nebst Luftabwehr und ein paar Spezialkräfte und Helikopter in Grenznähe verlegt werden. Damit wäre man eher in der Lage, beim nächsten Vorfall Ziele im pakistanischen Rückzugsgebiet oder auch noch auf eigenem Boden zu identifizieren und zu bekämpfen. Gleichzeitig ist das eine wunderbare Übung für andere Szenarien (vgl. Kaspisches Meer, Kurdistan). Damit würde man außerdem nach meiner Vorstellung nur sehr gezielt und vereinzelt gegen Terroristen beiderseits der Grenze vorgehen und nicht direkt gegen die pakistanische Armee in den Krieg ziehen. Das israelische Rezept in solchen Szenarien, eine Kollektivbestrafung, würde ich ganz bewusst nicht anwenden und damit auch das pakistanische Staatsgebilde nicht über Gebühr provozieren wollen. Pakistan müssten aber zwei Optionen verdeutlicht werden: A) Das eigene Land in den Griff bekommen oder B) sich damit abfinden, dass die Nachbarn (Afghanistan, Iran, Indien) ein Sicherheitsbedürfnis haben und sich durch die schlechte Sicherheitslage in Pakistan so bedroht sehen, dass sie selbst aktiv werden. Insofern hätte dieses Vorgehen eine diplomatische und eine militärische Komponente. Zwischen der aktiven Wahrnehmung dieses Sicherheitsbedürfnisses auf relativ niedriger Ebene und einem ausgewachsenen Krieg zwischen zwei Ländern dieser Größe mit ggf. noch Atomwaffeneinsatz durch pakistanische Streitkräfte sollte doch eine Menge Spielraum bestehen. Wenn nicht, dann braucht der Iran aber tatsächlich schleunigst ein eigenes Atomwaffenarsenal. Aber das sehe ich in diesem pakistanischen Szenario eben nicht so. Gut wäre es, wenn man die pakistanische Armee mit ins Boot bekäme, sich für das Thema Grenzssicherheit zu interessieren. Zitat:Außerdem denke ich mal, hat man noch genügend andere Baustellen, um nun auch noch Zoff in Pakistan anzufangen. Der Grenzschutz gegenüber Pakistan und auch Afghanistan gehört zu den vorrangigen Baustellen und vor allem auch zu jenen Baustellen, die man nicht aussitzen sollte, weil sie dadurch definitiv nicht kleiner wird. Gerade weil der Westen von einer direkten militärischen Konfrontation abzusehen scheint, werden er und seine regionalen Verbündeten (insb. Saudi Arabien, Israel & Katar) verstärkt in Terrorgruppen/Proxies investieren. Damit ist abzusehen, dass dieses Problem eher größer wird. |