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Erdbeben erschüttert Südostiran - Druckversion

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- Merowig - 28.12.2003

Zitat:Cluster postete
Komm mal von deinem Ross runter. Ich erinnere mal an Kobe in Japan. Da starben auch viele Leute. Ok ein Teil der Stadt bestand aus Holzhäusern aber auch die erdbebensicheren Gebäude dort haben teilweise versagt.
Aber eben nur Teilweise -man Stelle sich vor es waeren dawenige rerdbebensicher gebaute Haeuser gewesen. Auch entstanden Teile der Schaeden meines Wissens aufgrund von ausgebrochenem Feuer.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://geoinfo.usc.edu/gees/Reports/Report3/japan/KOBE.HTML#DAMAGE%20OVERVIEW">http://geoinfo.usc.edu/gees/Reports/Rep ... 20OVERVIEW</a><!-- m -->
Zitat:Ein Erdbeben ist eine Naturgewalt
Natuerlich ist das eine Naturgewalt - aber der Mensch passt sich weniger der Natur an sonder passt die Natur an seine Beduerfnisse an - dies ist bei Erdbeben nicht moeglich - dafuer gibts sowas wie "Praevention" - sei es das man versucht erdbebensicher zu bauen oder das man versucht solche Beben vorauszusehn. (Was ja bis jetzt leider nur bedingt machbar ist.) Trotz der Unwegbarkeiten ist es moeglich sich mehr oder weniger auf sowas vorzubereiten...

Aber wenn ich dann solche Aussagen les wie aus dem vom Bastian geposteten Spiegelartikel:
Zitat:Der Erdbeben-Experte Bahram Akascheh von der Universität Teheran hatte im Oktober die mangelnde Vorbereitung seiner Landsleute auf Erdbeben kritisiert. "Die meisten Leute denken, wenn Gott es will, wird es geschehen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
Zeugt wenig von irgendeinem Konzept fuer solche Faelle. Darum meine vorherige Frage.


- Wolftrap - 28.12.2003

@ Merowig

Möcht nur einmal darauf hinweisen das der Iran nicht gerade mit einem westlichen Land vergleichbar ist das in Sachen Erbebenschutz ganz andere Richtungen geht. Die Turkei ist mit dem Beben von '99 da eher vergleichbar. Die Turkei ist EU- Beitrittskandidat und doch sieht es da, wenn man tiefer ins Land fährt mitunter wie vor 40 Jahren mit der entsprechenden Technik aus.

Der Iran ist da wesentlich schlechter dran. Ausserdem ist es recht schwierig ein ganzes Land erdbebensicher zu bauen wenn tief im Innland die Menschen tatsächlich noch mit Lehm bauen. Der offizielle CIA Bericht 2003 berichtet von 40% der Bevölkberung die unter der Armutsgrenze leben. Bei einer Bevölkerung von 68 Mio immerhin 27,2Mio.

Die Wirtschaft ist auch nicht gerade auf der Sonnenseite und das U.S. Embargo und eingeschränkter Import seitdem der Scheich weg ist helfen auch nicht gerade. Inflation und Arbeitslosigkeit tut da den Rest.

Ich denke da kann man dem Iran wohl kaum einen Strick draus drehen.

Das der Iran die humanitäre Hilfe von Israel zurückweist mag aus humanitärem Blickwinkel ziemlich mies sein. Wenn man bedenkt das Israel offen über Angriffe auf iranische nuklearanlagen diskutiert und der Iran als antwort sein gesamtes Raketenarsenal einsetzen will erscheint die iranische Haltung doch ein wenig verständlicher.

"Iran und Israel sehen sich gegenseitig als Bedrohung und Feinde. Das man da misstrauisch ist, ist ja wohl nicht zu abwägig. Schwer nachzuvollziehen das man dem "Feind" dann auch in dieser Situation nicht traut, auch nicht."


- Merowig - 28.12.2003

Zitat:Wolftrap postete
Ich denke da kann man dem Iran wohl kaum einen Strick draus drehen.
Hmm der Iran ist technologsich so fortschritltich eigene Rakten, Flugzeuge, etc zu bauen...
Iranische Wirtschaft brummt laut den Angaben die ich hier gelesen hab - da koennt man auch was in den Wohnungsbau stecken.
Zitat:Das der Iran die humanitäre Hilfe von Israel zurückweist mag aus humanitärem Blickwinkel ziemlich mies sein. Wenn man bedenkt das Israel offen über Angriffe auf iranische nuklearanlagen diskutiert und der Iran als antwort sein gesamtes Raketenarsenal einsetzen will erscheint die iranische Haltung doch ein wenig verständlicher.
Und man muss bedenken das der Iran Israel sein Existenzrecht abspricht.
Ist es dann folglich Unverstaendlich das Israel den Iranis Hilfe angeboten hat ??
Auch scheint es so das man Hilfe von den USA akzeptiert hat - und die USA sind eine vielgroessere "Gefahr" fuer das Fortbestehn einer Islamischen Republik im Iran als das kleine Israel.

Zitat:"Iran und Israel sehen sich gegenseitig als Bedrohung und Feinde. Das man da misstrauisch ist, ist ja wohl nicht zu abwägig. Schwer nachzuvollziehen das man dem "Feind" dann auch in dieser Situation nicht traut, auch nicht."
Das kann man auch wie gesagt auf Griechenland/Tuerkei ummuenzen.
Die Griechen haben Hilfe angeboten und die Tuerken haben sie vernuenftigerweise angenommen. Weil man sich nicht ausstehn mag ist meines Erachtens kein Argument drauf zu verzichten - naja wie gesagt ist letzendlich ein Problem das die Iranis ausbaden....
Und weswegen misstrauisch ? Was bitte sollen/koennen israelische Helfer den im Iran schlimmes anrichten ?


- ~Niavaran - 28.12.2003

Soviel zu der Bauweise


Lehmbau,
Bauweise mit ungebranntem Lehm (im Gegensatz zum Backsteinbau). Beim Stampflehmbau wird Lehm in Formkästen, die verschoben werden können, gestampft, im Lehmziegelbau werden luftgetrocknete Ziegel (Adobe) verbaut (zum Teil sind sie mit Fasern versetzt); beim Lehmwellerbau wird mit Stroh vermischter Lehm aufgeschichtet und später der gewünschten Form gemäß abgestochen. Geschichte: Der Lehmbau ist in Vorderasien für den Siedlungs- und Städtebau seit dem Spätneolithikum belegt; er trat im 4.Jahrtausend in Mesopotamien und Ägypten, im 3. und 2.Jahrtausend in Indien und Pakistan, später in Zentral- und Ostasien, in Nordafrika und im Sudan sowie auf dem amerikanischen Kontinent auf. In Mitteleuropa begann der eigentliche Lehmbau erst im Mittelalter. Lehmbauten sind heute v.a. aufgrund ihrer günstigen wohnklimatischen Eigenschaften in heißen Klimazonen verbreitet (Vorderasien; südlicher Mittelmeerraum; Südwesten der USA, besonders New Mexico und Kalifornien). Auch in Europa ist Lehmbau, v.a. unter ökologischen Gesichtspunkten, denkbar.
© Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, 1999

Also auch die USA setzt auf Lehmbau!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


- ~Niavaran - 28.12.2003

@ Merowig

Würde es noch das Apartheid-Regime in Südafrika geben, wäre auch eine Hilfe von dort unerwünscht.
So länger möchte ich auf das Thema nicht eingehen .

Ich weiß , dass sie es dann nicht machen würden (Apartheid-Südafrika).
Das war nur ein Beispiel.


- Azrail - 28.12.2003

Man wie geht ihr ab, hey ich finde das echt blöd(mal fein ausgedrückt).
Da sind nach neuesten Angaben bis zu 40000 Opfer zu beklagen mir tut es um diese Familien Leid.Sad
Aber in einem hat Merowig Recht in dem man vielleicht mehr sein Geld in
Infrastruktur und Soziales gesteckt hätte anstatt in Militär aber was noch wichtiger ist,ist die Korruption und das ist für ein sogenanntes islamisches Land beschämend.Eines ist noch zu erkennen und das ist wie unfähig diese Regierung und der Wächterrrat sind.Ein Land das gesegnet ist mit Erdgas und Erdöl durch Vetternwirtschaft und Korruption nicht vorankommt und dann auch noch sich "islamisch" nennen.Islamische Republik nennen ist leicht aber islamisch sein ist etwas anderes.Ich glaube dem iranischen volk ist das schon bewußt und die werden sich das merken (hoffe ich zumindest).Man sollte sich nicht nur einfach nennen sondern auch nachdem genannten auch handeln.
>Sad

Nochmals mein Beileid.


- Merowig - 28.12.2003

@Niavaran *lol*
mehr darf ich nicht sagen da ansonsten ein Tabuthema gebrochen waere
Hier wuerde wunderbar ein Zitat von Golda Meir reinpassen...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.teletext.com/news/story.asp?intregionid=19&intarticlenumber=3&intSubsectionID=1&indent=1&style=text-decoration:underline">http://www.teletext.com/news/story.asp? ... :underline</a><!-- m -->
Zitat:NEWS STORY

IRAN TRAVEL WARNING ISSUED
The Foreign Office has warned Britons not to travel to south-eastern Iran following the earthquake that has killed at least 40,000 people.
...
Der grosse Satan hilft auch
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.foxnews.com/story/0,2933,106778,00.html">http://www.foxnews.com/story/0,2933,106778,00.html</a><!-- m -->
Zitat:U.S. Rescue Team, Doctors Deployed to Iran

Saturday, December 27, 2003

MARCH AIR RESERVE BASE, Calif. — U.S. physicians and a rescue crew trained to search for survivors amid the wreckage of terrorist attacks and natural disasters headed to Iran on Saturday to help in the aftermath of a devastating earthquake.
...



- Seccad - 28.12.2003

Die klimatischen bedingungen erlauben nicht jede Bauweise, man kann teuer bauen und nach dem ersten beben bringts doch nichts. Wenn das erste beben dann auch noch ein paar winter und sommer auf sich warten lässt , dann brauch man selbst nach europäisch gebautem standart kein grosses beben mehr.
Hier hat man im vergleich zu diesen ländern auch bessere strassen, aber wie soll man solche strassen bsw im Iran haben?
Man müste ja Jahr für Jahr reparieren.


- Holger - 28.12.2003

Und die Diskussion läuft jetzt einfach so aus.
Es kann nicht sein, dass hier auf dem Rücken von tausenden Opfern schon wieder eine Diskussion über den Entwicklungsstand des Irans geführt wird.


- ~Niavaran - 28.12.2003

Erdbeben im Iran: Weniger Opfer als befürchtet


Der Gouverneur der betroffenen Provinz Kerman hat die Opferzahlen der Erdbebenkatastrophe im Iran nach unten korrigiert. "Wir gehen davon aus, dass das Beben in Bam zwischen 5000 und 10.000 Menschenleben gefordert hat", sagte Mohammad-Ali Karimi. Am Samstag hatte das Innenministerium von 20.000 Toten und 30.000 Verletzten gesprochen. Andere Schätzungen gingen sogar von bis zu 40.000 Todesopfern aus.


- ~Niavaran - 28.12.2003

Entführte Fahrrad-Touristen freigelassen


Rund vier Wochen nach der Entführung im Iran sind zwei deutsche und ein irischer Fahrradurlauber wieder frei. Die drei Touristen seien wohlauf, verkündete Außenminister Kamal Charrasi im iranischen Fernsehen. Die Urlauber waren Anfang Dezember von einer Kriminellenbande in der Provinz Sistan-Belutschistan verschleppt worden. Über die Umstände der Befreiung oder Lösegeldzahlungen wurde zunächst nichts bekannt.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://onnachrichten.t-online.de/c/14/12/00/1412006.html">http://onnachrichten.t-online.de/c/14/1 ... 12006.html</a><!-- m -->


- Starfighter - 28.12.2003

Ich muss schon sagen: Tolle Informationslage :daumen:


- Popeye - 28.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1522325">http://derstandard.at/standard.asp?id=1522325</a><!-- m -->

Erdbeben in Iran

Asien zählt zu den am meisten erdbebengefährdeten Kontinenten

Zitat:Hamburg - Asien zählt zu den am meisten erdbebengefährdeten Kontinenten. Seit 1990 wurde allein Iran von vier schweren Beben getroffen:

22. Juni 2002: Ein schweres Beben erschüttert den Nordwesten Irans, 305 Menschen sterben. Die Erdstöße der Stärke 6,1 auf der Richterskala zerstören tausende Häuser in 60 Dörfern, 95.000 Menschen werden obdachlos.

10. Mai 1997: Bis zu 2.400 Menschen sterben bei einem Erdbeben der Stärke 7,3 im Nordosten des Landes. Nahe der Grenze zu Afghanistan werden elf Dörfer verwüstet. Schwer betroffen sind auch die Städte Qaen und Birjand. Die Schäden belaufen sich auf mindestens 100 Millionen Dollar (86,4 Millionen Euro).

28. Februar 1997: Im Nordwesten Irans stürzen bei einem Beben der Stärke sechs etwa 12.000 Häuser ein. Die Todesbilanz in der gebirgigen Region Ardabil: Wahrscheinlich mehr als 800. Etwa 440.000 Bewohner werden obdachlos.

21. Juni 1990: Beim schlimmsten Beben des Jahrhunderts in Iran kommen 40.000 bis 50.000 Menschen zu Tode, 100.000 werden verletzt. Zentrum der Zerstörungen ist die Schwarzmeerküste um Rasht. Das Beben der Stärke 7,7 richtet gewaltige Schäden in Höhe von rund acht Milliarden Dollar (6,8 Milliarden Euro) an. (APA/dpa)



- ~Niavaran - 28.12.2003

Ich hab vom iranischen Fernsehen gehört, dass das Blutspenden aus dem Ausland nach Iran verboten ist. Wahrscheinlich die höhere HIV-Rate in den westlichen und afrikanischen Ländern dürfte der Grund für diese Entscheidung gewesen sein.


- Merowig - 28.12.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,279953,00.html">http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,279953,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Jetzt kommen die Plünderer

Die Zahl der Erdbebenopfer im Iran beläuft sich nach Angaben des Teheraner Innenministeriums auf mehr als 20.000. Bis zu 15.000 Opfer wurden bereits geborgen. In Bam wird das Trinkwasser knapp - und hungrige Einwohner plünderten die wenigen noch intakten Geschäfte.
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