Euro, die EU-Währung - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: Euro, die EU-Währung (/showthread.php?tid=2848) |
Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 26.03.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article12961874/Deutschland-zahlt-22-Milliarden-fuer-Euro-Rettung.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... ttung.html</a><!-- m --> Zitat:Währungsunionna ja, ein Banker würde "peanuts" sagen, bei der Gesamthöhe des Bundeshaushalts Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 01.04.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:euro-krise-mysterioeser-investor-greift-portugal-unter-die-arme/60033668.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 33668.html</a><!-- m --> Zitat:01.04.2011, 12:07ergänzend: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:nahende-zinswende-ezb-zinswende-bringt-fed-ins-schwitzen/60032971.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:nah ... 32971.html</a><!-- m --> Zitat: 01.04.2011, 15:17 Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 02.04.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/finanzen/eu-erhoeht-druck-auf-ratingagenturen-461996/">http://www.wiwo.de/finanzen/eu-erhoeht- ... en-461996/</a><!-- m --> Zitat: Bonität der Schuldenländer Re: Euro, die EU-Währung - Tiger - 02.04.2011 Die Meldung beweist mal wieder, das die EU die Finanzkrise immer noch nicht verstanden hat. Das Verhalten der Ratingagenturen ist lediglich ein Symptom, nicht die Ursache. Die Aufgabe der Ratingagenturen ist es ja, die Vertrauenswürdigkeit von potentiellen Kreditnehmern zu bewerten. Nun haben aber viele Staaten oder von mir aus Gesellschaften in der EU auf Pump gelebt... Was die EU hier machen will ist etwa so, wie wenn man den Boten hinrichtet weil er schlechte Nachrichten überbringt. Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 02.04.2011 was hat der Text: Zitat: ... Die EU will erreichen, dass die Agenturen haften, wenn sie die Zahlungsfähigkeit von Ländern falsch einschätzen. ...damit zu tun, dass man "den Boten hinrichtet, weil er schlechte Nachrichten überbringt"? Es geht darum, den Herold in die Verantwortung zu nehmen, der lauthals (vorsätzlich oder fahrlässig) falsche Nachrichten verkündet. Re: Euro, die EU-Währung - Tiger - 03.04.2011 @Erich Ein besserer Vergleich. Wobei anzumerken ist, das bei der Bewertung von Vertrauen auch immer zwangsläufig etwas empirische Einschätzung mit einfließen muss. Genau auf dieses Basis - nämlich von Vertrauen - arbeiten die Ratingagenturen, wenn sie die Kreditwürdigkeit von Staaten oder besser gesagt Volkswirtschaften bewerten. Schließlich will ja jeder, der einen Kredit vergibt sein Geld auch wiedersehen. Die Ratingagenturen sind also darauf angewiesen, Vertrauen zu bewerten. Wenn wir jetzt in Betracht ziehen, das man die Führung der EU oft als Technokraten ansieht - ehrgeizig, kopforientiert, aber eben auch ohne Antenne für Gefühle - kommen wir jetzt vielleicht zum Kern des Problems zwischen EU und Ratingagenturen: Es ist ein kleiner Konflikt zwischen zwei Weltanschauungen. Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 03.04.2011 @Tiger Wir können uns gerne über Ratingagenturen unterhalten - sollten dies aber wenn, dann in einem anderen Thread machen. Meine Kritik an diesen selbst ernannten Herolden bezieht sich vor allem auf zwei Punkte
Damit sind wir wieder beim Thema ... wenn sich schon solche selbst ernannten Herolde entsprechend betätigen, dann müssen sie ihre Expertisen nach den objektiven und in längeren Perioden prognostizierbaren Wirtschaftsdaten richten, und nicht nach den irrationalen und kurzfristigen Kursentwicklungen. Welchen Schaden die derzeitigen Bewertugns"mechanismen" der Agenturen anrichten, sehen wir ja an der so genannten Euro-Krise und den Ergebnissen der Ratings für die so genannten PIIGS-Staaten. Ich hab nichts gegen Bewertungen durch Agenturen - aber die dürfen nicht dazu missbraucht werden, das eigene Hirn abzuschalten. Und diese Bewertungen sollten sich an objektiven Wirtschaftsdaten orientieren. Dazu einfach mal die Karte der FTD: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/:rating-karte-so-fluessig-sind-die-euro-laender/60024424.html">http://www.ftd.de/finanzen/:rating-kart ... 24424.html</a><!-- m --> Vergleich mal die USA mit den einzelnen Euro-Staaten, wie z.B. Portugal oder Spanien - und erklär mir bitte, wie die unterschiedlichen Bewertungen bzw. Rankings zustande kommen (z.T. schlechtere Bewertung trotz besserer Wirtschaftsdaten) :wink: Re: Euro, die EU-Währung - tienfung - 03.04.2011 Zitat:Dazu einfach mal die Karte der FTD: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/:rating-kart">http://www.ftd.de/finanzen/:rating-kart</a><!-- m --> ... 24424.html WIe jetzt? Wenn ich jetzt mal die USA mit Spanien vergleich.. wo fang ich da an? Arbeitslose/Bevölkerung? Wirtschaftsleistung? Bildung? Oder einfach die Lage sich Geld zu besorgen? Ich denke Spanien ist in allen Bereichen den USA unterlegen... von Portugal brauchen wir gar nich sprechen. Auf Bundesstaatenebene ist das natürlich nochmal was anders. Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 03.04.2011 tienfung schrieb:guggst Du?Zitat:.... erklär mir bitte, wie die unterschiedlichen Bewertungen bzw. Rankings zustande kommen (z.T. schlechtere Bewertung trotz besserer Wirtschaftsdaten) Defizit in % des BIP: USA: - 12,9 %; Portugal: - 9,3 % (Portugal steht besser da) Bruttoverschuldung in % des BIP: USA: 84,3 %; Portugal: 76,1 % (Portugal steht besser da) und die Ratings: Moodys: USA: Aaa; Portugal: A3 (USA besser bewertet) S & P: USA: AAAu; Portugal: BBB- (USA besser bewertet - obwohl die Wirtschaftsdaten besser sind hat Portugal für S & P nahezu Ramschstatus) Fitch: USA: AAA; Portugel: BBB- (USA besser bewertet - obwohl die Wirtschaftsdaten besser sind hat Portugal für Fitch nahezu Ramschstatus) Also konkret: obwohl die Verschuldung in den USA größer ist, der Finanzierungsbedarf größer ist und die Rückzahlung somit problematischer ... wird bei allen drei Agenturen Portugal schlechter bewertet .... sorry, aber das hat mit Objektivität nichts mehr zu tun. Wenn man von Ramsch sprechen will, dann ist das bei den US-Staatsanleihen jedenfalls sehr viel mehr als bei den Portugiesischen zu sehen. Diese Staatsanleihen werden aber z.B. von Fitsch als "erstklassige Papiere" bewertet für 1 Euro krieg man inzwischen übrigends 1,4234 USD - aber da müssten wir jetzt eigentlich die Euro-Zone mit den USA vergleichen, damit der Maßstab wieder stimmt Re: Euro, die EU-Währung - tienfung - 03.04.2011 Erich schrieb:tienfung schrieb:guggst Du?Zitat:.... erklär mir bitte, wie die unterschiedlichen Bewertungen bzw. Rankings zustande kommen (z.T. schlechtere Bewertung trotz besserer Wirtschaftsdaten) Jo aber Portugal hat welche nennenswerte Konzerne? Wieviele Einwohner bzw wieviele Rücklagen? Im Vergleich zur USA ohne IT/Auto/Flugzeug , Öl und Weizenproduktionen? Von verzögerter EU Politik im Krisenfall mal abgesehen.. Die USA hat einfach mehr "Vertrauen" als ein Land was am EU Schirm hängen wird. Die besseren Börsenzocker haben sie natürlich auch.. keine Frage. Re: Euro, die EU-Währung - Tiger - 03.04.2011 @Erich Zitat:die Ratingagenturen nehmen ansonsten gerne "Trends" auf - nur so lässt sich der zum Teil rasante Verlauf bei den Änderungen der Ratings erklären. Denn mir kann niemand weis machen, dass sich die objektiven Daten eines Produkts (bzw. z.B. die Finanzkraft eines Staates) in wenigen Wochen massiv ändert.Die objektiven Daten eines Produktes können sich sehr wohl schnell ändern. Stell' dir einfach mal vor, das du für viel Geld einen Computer oder ein Handy kaufst und zuhause feststellst das es nicht funktioniert... Wenn du dir diesen Vorgang jetzt auf ganze Produktserien übertragen vorstellt hast du in eine ungefähre Vorstellung davon, was mit den früher so toll bewerteten Finanzprodukten passiert ist. Man hat den Deckel abgemacht und festgestellt, das sich in der Verpackung nur ein funktionsunfähiges Handy oder sogar nur ein Stück Ziegelstein befand. Zitat:wenn sich schon solche selbst ernannten Herolde entsprechend betätigen, dann müssen sie ihre Expertisen nach den objektiven und in längeren Perioden prognostizierbaren Wirtschaftsdaten richten, und nicht nach den irrationalen und kurzfristigen Kursentwicklungen.Tja, man war getäuscht worden, und die Informationen aufgrund derer man die Kreditwürdigkeit der Volkswirtschaften bewertet hatte erwiesen sich als falsch. Ratingagenturen sind eben auf auf Transparenz bei den relevanten Informationen angewiesen. Jetzt ist zumindest ein Teil der Betrügereien rausgekommen, die Erwartungshaltung an die betreffenden Volkswirtschaften ist entsprechend mies, und man musste sie daher völlig neu bewerten. Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 03.04.2011 Tiger schrieb:@Erichund warum macht man den Deckel erst ab, wenn das Kind im Brunnen liegt - und nicht vorher, wenn man den Inhalt bewerten soll? Re: Euro, die EU-Währung - Tiger - 04.04.2011 Ein sehr detaillierter Artikel darüber, warum die Euro-Rettung scheitern muss: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,753622,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,753622,00.html</a><!-- m --> Zitat:Neubau der LuftschlösserSollte imho gelesen werden! @Erich Die Fehler waren wohl ziemlich gut versteckt, und die Finanzprodukte so komplex das selbst die Banken nicht mehr erklären konnten was sie da eigentlich genau verkauften. Das es SO weit kommen konnte lag vielleicht auch noch an den Schwächen unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems, vielleicht auch an unserer Gier, ebenso vielleicht an der Mentalität des Bankensystems... Mit deinem Einwand hast du natürlich recht. Aber nachher weiß man immer alles besser. Auf der anderen Seite: Wenn du z.B. einen Computer kaufst, schraubst du ihn dann auseinander und kontrollierst du ihn dann bis zum kleinsten Chip...? Schlimmer ist, das wir die Krise bis heute nicht verstanden und auch keine Lehren daraus gezogen haben. Eine Bekannte meiner Eltern hat durch die Finanzkrise einen fünfstelligen Betrag verloren, und trotzdem investiert sie wieder in Aktien. Vielleicht ist es das, was unserer Welt durch die Finanzkrise letztendlich blühen wird: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reisefotos.de/weblog/ma3051.jpg">http://www.reisefotos.de/weblog/ma3051.jpg</a><!-- m --> Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 05.04.2011 @Tiger: Wenn die Produkte so komplex sind, dass sogar die Banken die nicht mehr erklären können - ich würde sogar sagen, nicht mehr verstehen können (denn die haben sich ja auch massiv "verspekuliert"), dann kann man einem so undurchschaubaren Produkt erst nach einer umso intensiveren Prüfung ein erstklassiges Rating geben. Dann aber hätten auch die "ziemlich gut versteckten Fehler" aufkommen müssen. Nichts gegen Glaube und Hoffnung - Religionen leben davon, aber bitte nicht in einer Ratingagentur. Zurück zum Aktuellen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:leitzinsdebatte-brandherde-der-inflation/60033819.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:lei ... 33819.html</a><!-- m --> Zitat:01.04.2011, 14:35(das zum so genannten "Teuro") und die Reaktion ist auch zu erwarten: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405A808EF01024D15375/Doc~E5908BCDA8FB148869DFCAD48E667F236~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405 ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:Inflationsängstedie Auswirkugnen werden nicht nur in Europa zu spüren sein. Japan ist einer der am meisten verschuldeten Staaten - bei der eigenen Bevölkerung. Einer der Staaten mit den weltgrößten Devisenreserven ist - ebenso - Japan. Bereits kurz nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrope wurden bereits entsprechende Reserven aufgelöst, weil Japans Wirtschaft die Rücklagen für Investitionen in Japan selbst benötigt. Damit wird das Land, das weltweit den größten Kreditbedarf hat - die USA - Schwierigkeiten haben, diesen Kreditbedarf zu decken. Mit höheren Leitzinsen in Euro-Land steigt die Renditeerwartung in Euro-Land, was die Schwierigkeiten der USA zur Refinanzierung verstärkt. Das Ergebnis müsste sein, dass auch die Fed den Leitzins - etwas verzögert - anhebt. Das ist dann aber Gift für die US-Binnennachfrage, die ja gerade durch die Billigstzinsen angekurbelt werden soll. Re: Euro, die EU-Währung - tienfung - 06.04.2011 Zitat:Warum Europa die Zeit des billigen Geldes beendet |