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Russland vs. Ukraine - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Russland vs. Ukraine (/showthread.php?tid=5210) Seiten:
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RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 01.02.2022 Cyberangriffe um den russischen Truppenaufbau in Weißrussland zu verlangsamen: https://www.thedrive.com/the-war-zone/44066/cyberattack-targets-belarus-rail-network-to-slow-flood-of-russian-forces-into-the-country Derweilen werden weitere Hubschrauberverbände an die Grenze der Ukraine verlegt: https://www.thedrive.com/the-war-zone/44105/new-helicopter-units-appear-to-be-joining-russian-forces-massing-on-ukraines-borders RE: Russland vs. Ukraine - voyageur - 02.02.2022 Der ukrainische Präsident will eine Berufsarmee und rekrutiert bis 2024 100000 zusätzliche Soldaten. OPEX 360(französisch) von Laurent Lagneau - 1. Februar 2022 2010 kündigte das ukrainische Verteidigungsministerium eine Reform an, die als "Konzept zur Entwicklung der Streitkräfte" bezeichnet wurde und darauf abzielte, im Zeitraum 2011-15 40.000 Stellen im Ministerium zu streichen, um die Truppenstärke auf 160.000 Mann zu reduzieren. Diese Anstrengungen sollten vor allem die Verwaltung betreffen, angefangen beim Generalstab, der um 20% reduziert werden sollte. Die Reform war noch nicht abgeschlossen, als Pawlo Lebedyjew, der damals gerade zum Verteidigungsminister ernannt worden war, drei Jahre später eine neue Reform vorschlug. Da er davon ausging, dass die "territoriale Integrität der Ukraine" "in den nächsten sieben Jahren nicht bedroht" sein würde ["gut beobachtet, der Blinde!", wie es umgangssprachlich hieß], plädierte er dafür, die Größe der ukrainischen Streitkräfte weiter zu reduzieren und weitere 40.000 Stellen zu streichen. Und er bestätigte die Entscheidung, die Wehrpflicht abzuschaffen, obwohl die Verteidigung des Landes zum Teil auf der möglichen Mobilisierung von fast einer Million Reservisten beruhte. Die Ereignisse verliefen anders: Die Krim wurde annektiert und der Konflikt im Donbass begann, wo ukrainische Streitkräfte mit pro-russischen Separatisten konfrontiert waren. Und im August 2014 nahm Kiew die von der vorherigen Regierung beschlossene Abschaffung der Wehrpflicht wieder zurück und begründete dies mit der "Verschlechterung der Lage im Osten [...], dem Erstarken der pro-russischen bewaffneten Einheiten, der Übernahme oder Blockade von öffentlichen Verwaltungen, Militäreinheiten, Kommunikations- und Transportwegen". Seitdem hat sich die Lage weiter verschlechtert, da Russland seinen militärischen Druck auf die Ukraine erhöht hat und gleichzeitig versucht, von den USA und der NATO [deren Beitritt Kiew vergeblich anstrebt, Anm. d. Ü.] Sicherheitsgarantien zu erhalten. Im August 2021 unterzeichnete der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky das Gesetz Nr. 5557, das eine Beteiligung der gesamten ukrainischen Bevölkerung an einer möglichen "Konfrontation" mit dem [russischen] "Aggressor" vorsieht. Im Einzelnen erlaubt das Gesetz die Einrichtung eines "allgemeinen militärischen Trainingssystems für die Bevölkerung", um die "territoriale Verteidigung" zu verbessern und "Widerstandsbewegungen" in den möglicherweise besetzten Gebieten anzuregen. Mehr als sechs Monate später legte Zelensky der Rada [ukrainisches Parlament] einen völlig anders gearteten Entwurf vor. Auch hier geht es wieder um die Abschaffung der Wehrpflicht zugunsten einer "Berufsarmee". Im Gegensatz zu den Plänen, die vor zehn Jahren angekündigt wurden, wird diese Reform jedoch mit einer erheblichen Aufstockung der Streitkräfte einhergehen: Sie sollen von 250.000 auf 350.000 Mann aufgestockt werden (bei einer Bevölkerung von 44 Millionen Menschen). Dies reicht aus, um 20 neue Brigaden zu schaffen. Darüber hinaus werden besondere Anstrengungen im Bereich der "militärischen Bedingungen" unternommen, da die ukrainischen Soldaten höhere Gehälter und besondere Vergünstigungen erhalten sollen. Der Übergang von einer Wehrpflichtarmee zu einer Berufsarmee muss schnell erfolgen: Präsident Zelensky geht davon aus, dass er 2024, also im letzten Jahr seiner Amtszeit, abgeschlossen sein wird. "Dieser Erlass existiert nicht, weil ein Krieg bevorsteht. Er soll dazu dienen, dass es bald Frieden gibt", sagte er. RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 02.02.2022 Ganz allgemein finde ich es immer erstaunlich, wie sehr man heute noch an bloßen Mannzahlen festhält. Beispielsweise ist der russische Aufmarsch nicht deshalb bedrohlich, weil 100.000 Russen an der Grenze stehen, ganz im Gegenteil entspricht dies ohnehin größtenteils dem was Russland ohnehin in seinen westlichen Militärbezirken vorhält, sondern weil die Ausrüstung überlegen ist, weil die Russen in Schlüssel-Systemen quantiativ und qualitiativ überlegen sind und weil sie vom Können her überlegen sind. Die Zahl der Soldaten ist demgegenüber weitgehend irrelevant für die konventionelle Phase des Krieges. Spätestens seit den Golfkriegen sollte doch endlich verstanden sein, dass bloße Mannzahlen im modernen Krieg nichtssagend sind. RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 02.02.2022 US Soldaten in der Ukraine trainieren dort die Ukrainer mit Panzerabwehrhandwaffen umzugehen, welche ihnen jetzt geliefert wurden: https://defence-blog.com/ukrainian-army-fields-new-weapons-supplied-by-the-west/ Zitat:According to Colonel Oleksandr Molokov, deputy head of the 184th Training Center for Training, the training of Soldiers lasted only two days. Man braucht deutlich mehr als zwei Tage bis man so eine Waffe in einem ernsthaften Gefecht ernsthaft einsetzen kann. So "bildet" man nur sinnlos Kanonenfutter aus (wortwörtlich). Ungeachtet wie gut oder einfach bedienbar die Waffe auch sein mag: https://de.wikipedia.org/wiki/NLAW Um damit einen Panzer auszuschalten bedarf es viel mehr an Können als nur die Waffe abzufeuern. Das ist eine Handwerkskunst für sich. RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 05.02.2022 Die Ukraine hat derweilen eine konkrete Liste mit gewünschten Waffensystemen überreicht, die wir nun schön artig kostenlos liefern sollen: https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-bundesregierung-waffenliste-1.5521930?reduced=true https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-bundesregierung-waffenlieferung-101.html RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 11.02.2022 Eine russische Einschätzung: https://nvo.ng.ru/realty/2022-02-03/3_1175_donbass.html Zitat:Vorhersagen blutrünstiger Politologen RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 11.02.2022 Und ein weiterer Aufruf aus Russland auf keinen Fall in die Ukraine einzumarschieren - diesmal aus dem ultranatioalistischen Lager und vor allem auch mit der Begründung, dass dies vor allem dem Westen nützen und der russische Nation schaden wird: https://konflikteundsicherheit.wordpress.com/2022/02/06/hochrangiger-russischer-drei-sterne-general-a-d-iwaschow-plaediert-gegen-einen-einmarsch-russlands-in-die-ukraine/ Zitat:„Appell der Allrussischen Offiziersversammlung RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 12.02.2022 Erstaunlich finde ich, wie scharf die Anwürfe im Westen sind im Gegensatz zu der dazu vergleichsweise zurückhaltenden skeptischen Berichterstattung in Russland, aber auch in China, Indien und anderen Ländern. Im Westen TM hört sich die Sache dann schon ganz anders an: https://www.welt.de/politik/ausland/article236852077/Medienberichte-US-Geheimdienste-rechnen-mit-russischer-Ukraine-Invasion-kommende-Woche.html Zitat:US-Geheimdienste sollen mit russischem Einmarsch in Ukraine Mitte kommender Woche rechnen Sehr spannend. Aktuell dürften die russsischen Streitkräfte die 150.000 Mann Marke überschreiten (in den Aufmarsch- bzw. Verfügungsräumen). Das ist ein derart großer Truppenaufbau, dass die Drohung mit einer militärischen Eskalation nun absolut ernsthaft ist. Sowas entwickelt irgendwann eine gewisse Eigendynamik. Eine interessante Frage wird die der Gasversorgung in dieser Bundesrepublik sein, sobald der Krieg ausbricht wird Russland die ukrainischen Pipelines sperren - respektive werden die Ukrainer selbst diese zerstören. Ein Ersatz aus Katar, den USA etc ist so schnell nicht in dieser Größenordnung organisierbar. Da gewisse Schlüsselbereiche und die Industrie priorisiert werden müssen, werden weite Teile der Bevölkerung für geraume Zeit ohne Heizung und Warmwasser dastehen. Die Preise werden dann ins nirgendwo explodieren, und entsprechend werden Dritte unsere Notlage ausnutzen und zugleich Nordstream 2 am Ende sein, so dass die Krise (ausgefallene ukrainische Leitungen) auch nach einem Ende der Kampfhandlungen nicht umgangen werden kann und wir damit vollständig abhängig von den USA werden (da auch andere Lieferländer im Endeffekt bloße Knechte der USA sind in Bezug auf die Frage ob sie uns liefern oder nicht und zu welchen Preisen). RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 12.02.2022 In der "Militärgeopolitischen Angabe über das Europäische Russland - Zentral-Russland (ohne Moskau) - abgeschlossen am 15. Mai 1941, Generalstab des Heeres, Berlin 1941" wird als ungünstigste Zeit für einen Bewegungskrieg in der Ukraine die Zeit zwischen März und Mai angegeben (Ende der Frostperiode in den 2. bis 3. Märzwoche, dann Schlammphase bis in den Frühsommer). Also wenn sie losschlagen wöllten, dann in den nächsten vier Wochen, ansonsten wird es im freien Feld schwer wegen der Bodenbeschaffenheit. Die Restrisiken haben die russischen Akteure in den zuvor von dir verlinkten Quellen schon recht gut umrissen... Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 12.02.2022 Sehr oft schon haben Armeen dadurch gewonnen, dass sie ungünstiges Gelände, ungünstiges Wetter oder andere ungünstige Umstände ausnutzen, aufgrund derer der Gegner davon ausging, dass kein Angriff möglich sei und deshalb auch keiner erfolgen werde. Aber auch unabhängig davon kann das sich scheinbar schließende Zeitfenster in Wahrheit ein militärischer Vorteil sein. Beispielsweise könnte ein Handstreich mit begrenzten Zielen kurz vor Beginn dieses Zeitraums dazu führen, dass jede ukrainische Gegenoffensive stecken bleibt und ausfällt und dadurch Zeit gewonnen wird um die begrenzten Eroberungen am Verhandlungstisch abzusichern. Nur eine Variante von vielen. RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 12.02.2022 @Quintus Zitat:Sehr oft schon haben Armeen dadurch gewonnen, dass sie ungünstiges Gelände, ungünstiges Wetter oder andere ungünstige Umstände ausnutzen, aufgrund derer der Gegner davon ausging, dass kein Angriff möglich sei und deshalb auch keiner erfolgen werde. Aber auch unabhängig davon kann das sich scheinbar schließende Zeitfenster in Wahrheit ein militärischer Vorteil sein.Jein, in Bezug auf Russland betrifft diese Darstellung den Winter, und da trifft sie sicher unbestritten zu. Tatsächlich hat seinerzeit die Rote Armee die Deutschen mehrere Male bei eisiger Kälte mit einem Angriff überrascht, etwa vor Stalingrad, vor Moskau 1941 und auch bei den Angriffen aus den Weichselbrückenköpfen im Januar 1945, also mitten im tiefsten Winter. Das ist in der Tat zu berücksichtigen, und damit muss man rechnen, dass die Russen mitten im Schneesturm auftauchen. Was aber die Angriffsoperationen auf beiden Seiten quasi immer zum Erliegen brachte, dass war die Tauwetter- und Schlammphase, daran sind sogar die Russen verzweifelt (und diese Zeit hat beiden Parteien auch immer wieder Kampferholung ermöglicht). Insofern: Wenn sie zuschlagen sollten, dann in den nächsten vier Wochen, weil bei allen halbwegs modernen Straßen, die aber sicher gut gesichert sein dürften, ist die Ukraine immer noch ein Wald-, Wiesen und Gewässerstaat. Aktuell: Zitat:Auswärtiges Amthttps://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-auswaertiges-amt-101.html Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 13.02.2022 Die Umstände sind heute nicht mehr die gleichen wie früher. Beispielsweise können heute luftbewegliche Truppen auch während der Schlamm- und Tauwetterphase operieren, man hat wesentlich mehr Kettenfahrzeuge und gerade die russischen sind in weiten Teilen leicht und amphibisch und deutlich geländegängiger als alles was früher zur Verfügung stand und der gleiche Schlamm behindert auch den Feind, setzt diesen vor Ort fest, liefert ihn den eigenen Luftstreitkräften aus und behindert vor allem die Versorgung der Verteidiger, weil diese reaktiver sein muss usw usw usf Kurz und einfach: man kann heute dort auch während der "Schlammzeit" Krieg führen, und in diesem Zeitraum sind beide Seiten gleichermaßen behindert, die Russen aber weniger als die Ukrainer und niemand rechnet zudem damit. Das soll jetzt nicht heißen, dass es so kommen wird, nur dass es rein theoretisch so kommen könnte. RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 13.02.2022 @Quintus Zitat:Die Umstände sind heute nicht mehr die gleichen wie früher. Beispielsweise können heute luftbewegliche Truppen auch während der Schlamm- und Tauwetterphase operieren...Schwierig zu beantworten. Die luftbeweglichen Kräfte sind stärker ausgebaut und besser ausgestattet als früher und russische Luftlandeverbände sind immer ernst zu nehmen, das ist richtig, aber die Ukraine ist nicht Afghanistan 1979. D. h. ich bin mir nicht sicher, ob die Russen Luftsturmverbände einsetzen werden, möglicherweise im Raid-Rahmen gegen bestimmte Ziele, aber vermutlich nicht in größerem Maße, denn angesichts der heutigen Luftabwehr kann das im ungünstigen Fall schnell mit schweren Verlusten enden. Zitat:man hat wesentlich mehr Kettenfahrzeuge und gerade die russischen sind in weiten Teilen leicht und amphibisch und deutlich geländegängiger als alles was früher zur Verfügung stand und der gleiche Schlamm behindert auch den Feind, setzt diesen vor Ort fest, liefert ihn den eigenen Luftstreitkräften aus und behindert vor allem die Versorgung der Verteidiger, weil diese reaktiver sein muss usw usw usfDas sehe ich anders. Ich denke sogar, dass die Ukrainer als "statischer", d.h. defensiver Part, in einem schwieriger zu durchquerenden Terrain und bei unvorteilhaften Wetter- und Bodenbedingungen eher im Vorteil sind als die Russen, die als "offensiver" Part sich zwingend bewegen müssten. Darüber hinaus hat man nicht unbedingt wesentlich mehr Kettenfahrzeuge als bspw. vor 80 Jahren, die Russen haben aktuell geschätzt etwa 1200 bis 1500 Panzerfahrzeuge (MBT und IFV) zusammengezogen, aber die Masse an Material ist per Rad unterwegs, gilt für manche IFVs, aber auch für Raketenwerfer, Artillerie und vor allem für den Großteil aller Versorgungsfahrzeuge. Da von ausgegangen werden müsste, dass die Ukrainer wichtige Straßen gezielt sichern, abgesehen von der Verteidigung städtischer Areale, wo diese Straßen oft hindurchführen, würde in einer ersten Angriffsphase meiner Meinung nach stark ins Gelände ausgewichen werden. Und da wären auch T-80 und Co. von Schlamm betroffen, weswegen ein Angriff wohl in den nächsten 2-4 Wochen stattfinden sollte - aber wie gesagt, sind nur Vermutungen meinerseits. Aktuell interessant ist, dass die Russen das gesamte Seegebiet südlich und südöstlich von Odessa bzw. westlich der Krim gesperrt haben bzw. dort eine Warnung an den Seeverkehr herausgegeben haben, da sie dort ein Manöver abhalten wollen. Die Warnung gilt von heute an bis zum 19. Februar... Zitat:Russian Navy Restricts Black Sea Shipping With Live-Fire Drill Areashttps://www.maritime-executive.com/article/russian-navy-restricts-black-sea-shipping-with-live-fire-drill-areas Muss nichts heißen, aber angesichts der Skrupellosigkeit bzgl. der "grünen Männchen" vor acht Jahren und anderer Maskirowka könnte man schon wieder hellhörig werden... Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - lime - 13.02.2022 (12.02.2022, 01:11)Quintus Fabius schrieb: Eine interessante Frage wird die der Gasversorgung in dieser Bundesrepublik sein, sobald der Krieg ausbricht wird Russland die ukrainischen Pipelines sperren - respektive werden die Ukrainer selbst diese zerstören. Ein Ersatz aus Katar, den USA etc ist so schnell nicht in dieser Größenordnung organisierbar. Da gewisse Schlüsselbereiche und die Industrie priorisiert werden müssen, werden weite Teile der Bevölkerung für geraume Zeit ohne Heizung und Warmwasser dastehen. Die Preise werden dann ins nirgendwo explodieren, und entsprechend werden Dritte unsere Notlage ausnutzen und zugleich Nordstream 2 am Ende sein, so dass die Krise (ausgefallene ukrainische Leitungen) auch nach einem Ende der Kampfhandlungen nicht umgangen werden kann und wir damit vollständig abhängig von den USA werden (da auch andere Lieferländer im Endeffekt bloße Knechte der USA sind in Bezug auf die Frage ob sie uns liefern oder nicht und zu welchen Preisen). Für wenige Wochen werden die Reserven schon noch reichen. Rußland wird nachdem es seine strategischen Ziele erreicht hat in den Verhandlungsmodus umschalten. Das dürfte nicht sehr lange dauern. Dann wird man in der EU einsehen dass man weiter russisches Gas braucht und die gesamte EU über Nordstream2 beliefern lassen. Schließlich kann man ja dann damit argumentieren dass wieder verhandelt wird. RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 13.02.2022 lime: Die Gas-Reserven hier in der Bundesrepublik sind völlig unzureichend. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen (was kaum einer weiß) stehen die größten Gaslager hier in Deutschland direkt unter der Kontrolle von Gazprom und werden von diesem Konzern betrieben. Es fehlt jedwede ernsthafte strategische Reserve. Schneemann: Nun gut, ich versuch mal meine Gedanken dazu zu ordnen und die Sache systematischer darzustellen als das Stichpunkt-Stuckwerk meines letzten Eintrages: 1. Die Bedingungen sind von der Infrastruktur nicht mehr die gleichen wie im 2WK. Es gibt heute sehr viel mehr befestigte Straßen, wenn auch natürlich nicht so viele wie jetzt hier in Westeuropa. Zudem ist die Kriegstechnologie heute weiter und es stehen diverse Einsatzmittel zur Verfügung, die es früher so nicht gab. Die Armeen sind völlig verschieden zu dem was früher war. Selbst Radpanzer sind nicht mehr im Ansatz damit vergleichbar was im 2WK da unterwegs war. Das heißt: die Umstände sind nicht identisch wie sie es früher waren. Deshalb allein schon ist die Übertragung von früher nach heute einfach falsch. 2. Nun schreibst du völlig richtig, dass während der Rasputiza trotzdem Engstellen entstehen. Korridore wenn man so will und dass die Ukrainer ihre Verteidigung nun in diese Korridore stellen können und diese nicht so einfach von den russischen Streitkräften seitwärts umgangen werden können (weil wegelose Sumpflandschaften). Aber: 3. Es gibt mehrere solche Korridore. Die Ukrainer müssen ihre Streitkräfte auf diese verteilen - aber zugleich stehen diese innerhalb dieser Korridore verdichtet da, sie können sich dort aus den gleichen Gründen aus denen die Russen sie nicht großflächig umgehen können nicht ausreichend dislozieren ohne ihre eigene Beweglichkeit und noch davor ihre Versorgung erheblich zu gefährden. Die Russen können aber als Angreifer ihre Streitkräfte auf einige wenige dieser Korridore konzentrieren. Das heißt, sie können ihre deutlich überlegene Feuerkraft dort zusammen fassen und die ukrainischen Einheiten dort viel leichter zerschlagen, während aus den gleichen Gründen warum keine seitliche Umgehung möglich ist die Ukrainer auch nicht so einfach Verstärkungen / Reserven / weitere Verbände dorthin bewegen können. Auch den Ukrainern fehlt nämlich auf die gleiche Art und Weise die Seitwärts-Beweglichkeit. 4. Dein gedanklicher Fehler ist hier meiner Ansicht nach, dass du davon ausgehst, dass die Russen querfeldein müssen, die Ukrainer umgehen müssen etc. Dem ist nicht so. Die können auch ganz frontal diese Korridore angreifen, gerade aufgrund der Rasputiza ihre Streitkräfte frontal auf einige dieser Korridore konzentrieren und gerade deshalb frontal in einer Abnutzungsschlacht siegen. Und parallel mit ihren Hubschrauberverbänden und Einheiten der VDV auch relevante Punkte abseits dieser Korridore einnehmen ohne dass die Ukrainer diese Einheiten dann in einem Gegenstoß werfen könnten. Die Rasputiza könnte daher von den Russen gerade eben dazu genutzt werden dass Schlachtfeld zu ihren Gunsten zu nutzen. 5. Meine Schlußfolgerung ist daher, dass die Rasputiza hier und heute in der Ukraine aufgrund der dort vorliegenden Umstände den Angreifer begünstigen kann (also die Russen) und dass ein Angriff während dieser Zeitphase Vorteile für die Angreifer bietet, gerade weil damit die Fähigkeit der Ukrainer die räumliche Größe des Landes zu nutzen, sich zu dislozieren, auf Angriffe zu reagieren, sich selbst zu versorgen usw erheblich eingeschränkt wird, während sie das für die Russen nicht wird, gerade weil diese zum einen den Luftraum beherrschen werden und weil sie entlang der Korridore für die dort stattfindende frontale Abnutzungsschlacht problemlos ihre Versorgungsgüter ebenso konzentrieren können, während die Ukrainer schnell ohne Versorgung dastehen werden. |