United States of America - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: United States of America (/showthread.php?tid=1897) Seiten:
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- Erich - 15.07.2008 sorry, aber solche Meldungen lassen mich nicht los - damit wird den westlichen Idealen ein Bärendienst erwiesen, weil wir lediglich noch als Folterer erscheinen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/guantanamo100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/guantanamo100.html</a><!-- m --> Zitat:US-Video aus Guantánamo veröffentlicht<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,ra1m1/ausland/artikel/528/185941/">http://www.sueddeutsche.de/,ra1m1/ausla ... 28/185941/</a><!-- m --> Zitat:15.07.2008 13:04 Uhr - Nightwatch - 15.07.2008 Ja, in einer normalen Welt hätte dieses Subjekt das Aufeinandertreffen nie überlebt. Das ist in der Tat tragisch. Und am allerschlimmsten ist es natürlich das ihn in Gefangenschaft nicht mit Samthandschuhen anfasst und einen Teddybären zm einschlafen gibt. Das geht natürlich garnicht. Es sind nicht diese Berichte oder die Methoden die das Problem sind. Viel eher sind unsere westlichen Gesellschaften derartig verweichlicht das sie selbst in so einem harmlosen Fall rumgeheult wird. Mit dieser Einstellung gewinnt man keine Kriege. Aber dir sind Ideale natürlich wichtiger. - Erich - 15.07.2008 für welche Ziele soll ich Kriege führen und gewinnen, wenn die Auswahl nur zwischen Terror und Terror besteht? Es lohnt sich durchaus, für Ideale zu kämpfen. Und das, was in Guantanamo (und anderswo) passiert ist ein Verrat an den Idealen "des Westens". Für Verräter kämpfe ich nicht - die bekämpfe ich. - Nightwatch - 15.07.2008 Für Wohlstand und Sicherheit. Für Ideale zu kämpfen ist Schwachsinn. Wer meint im Krieg eine weiße Weste behalten zu können träumt. Das war noch nie möglich und wird nie möglich sein. - Erich - 16.07.2008 Nightwatch schrieb:Für Wohlstand und Sicherheit.Wohlstand und Sicherheit bekommst Du auch in Diktaturen (China); (in unserer westlichen Gesellschaft) für Demokratie und Menschenrechte zu kämpfen ist dagegen also Schwachsinn? Hmmmm aber selbst wenn es sich nur lohnt, für Wohlstand und Sicherheit zu kämpfen - würdest Du dann ein "gleches Recht für alle" akzeptieren, also die schlichte Aussage, dass "Wohlstand und Sicherheit" der einen nicht auf Kosten von "Wohlstand und Sicherheit" der anderen geschaffen werden können? - bastian - 16.07.2008 Für Wohlstand und Sicherheit als Ziel zu kämpfen? Das ist genau der Nihilismus, den Quintus hier immer kritisiert, ob zu Recht oder zu Unrecht sei mal dahingestellt. Mit der Parole "Wohlstand und Sicherheit" bekommt man wohl niemanden mobilisiert, man braucht immer einen ideologischen Überbau für die Führung eines Krieges. Man kann nur hoffen, dass Guantanamo nach der Wahl geschlossen wird und da sehe ich gute Chancen, egal wer die Wahl gewinnt. @ Videoaufnahme Verdammt, der Junge ist 16 und sitzt Jahre ohne Prozeß in Haft. Das ist mit Rechtsstaatlichkeit nicht im Mindesten zu vereinbaren. Btw <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,566098,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 98,00.html</a><!-- m --> - Nightwatch - 16.07.2008 Erich schrieb:Wohlstand und Sicherheit bekommst Du auch in Diktaturen (China);Du musst differenzieren. Einmal die eigenen Errungenschaften für die eigene Bevölkerung zu verteidigen und einmal diese Errungenschaften nach außen zu tragen. Das erste ist absolut notwendig weil persönliche Freiheit, Demokratie, etc. letztlich die Grundpfeiler unseres Wohlstandes und unsere Sicherheit sind. Würde uns also jemand angreifen mit den Ziel unsere Regierungsform zu ändern sollten wir uns dem selbstverständlich erwehren. Aber - und das ist der zweite Punkt - man kann sich nicht dadurch erwehren indem man diese Ideale aufs Schlachtfeld nimmt und meint man müsse im Krieg genauso handeln wie zu Hause im Frieden. Krieg funktioniert so nicht, solche Ansätze sind zum scheitern verurteilt. Genauso zum scheitern verurteilt sind versuche fremden Gesellschaften westliche Werte und Ideale mit der Waffe aufzuzwingen. Das ist nicht nur unmöglich sondern absolut überflüssig. Deshalb, wenn wir kämpfen, wenn wir offensiv tätig werden, sollten wir das tun um unseren eigenen Wohlstand und unsere eigene Sicherheit zu vergrößern. Nicht kämpfen um irgendein Land zu Demokratisieren. Wenn die Bevölkerung das möchte schaffen die das ganz alleine. Erich schrieb:aber selbst wenn es sich nur lohnt, für Wohlstand und Sicherheit zu kämpfen - würdest Du dann ein "gleches Recht für alle" akzeptieren,Nein, absolut nicht. Aus dem einfachen Grund das die anderen mir nicht folgen werden. Da draußen herrscht auf der internationalen Bühne ein gigantischer Wettstreit um Ressourcen, absatzmärkte & Co. Der Westen sollte all seine wirtschaftliche, politische und militärische Macht darauf verwenden sich den nötigen Anteil am Kuchen zu sichern. Denn die anderen machen das genauso. Wenn ich zurückstecke greifen die anderen zu. Dadurch entsteht für uns kein Vorteil. Bastain schrieb:Mit der Parole "Wohlstand und Sicherheit" bekommt man wohl niemanden mobilisiert, man braucht immer einen ideologischen Überbau für die Führung eines Krieges. Richtig. Aber Propaganda und reale Ziele stimmen selten überein. Bastain schrieb:Man kann nur hoffen, dass Guantanamo nach der Wahl geschlossen wird und da sehe ich gute Chancen, egal wer die Wahl gewinnt. Solange man die Gefangenen endlich aburteilt. Bastain schrieb:Verdammt, der Junge ist 16 und sitzt Jahre ohne Prozeß in Haft. Das ist mit Rechtsstaatlichkeit nicht im Mindesten zu vereinbaren. BtwDieser Junge ist der Feind. Dieser Junge hat Soldaten getötet. Das er überhaupt noch lebt ist mehr Rechtstaatlichkeit als er verdient hat. Was willst du denn?? Früher hätte man ihn noch auf dem Schlachtfeld abgeknallt und das völlig zurecht. Wach auf. Da draußen ist Krieg. Krieg, mit all seinen schrecklichen Konsequenzen. Wir sollten danach handeln und uns nicht so aufführen als wäre das ein Polizeieinsatz in Berlin Kreuzberg. - bastian - 16.07.2008 Zitat:Dieser Junge ist der Feind. Dieser Junge hat Soldaten getötet. Wenn das Krieg ist, muss man ihn als Kriegsgefangenen behandeln und als solcher hat er Rechte. Ich habe das mit Merowig vor Jahren mal ausdiskutiert und damals die Ansicht vertreten, die Taliban seien eine Miliz im Sinne der Genfer Konvention. Wenn das kein Krieg ist, dann hat er die normalen Rechte, wie jeder andere Mensch auch, ua. habeas corpus. Was nicht geht, ist ihm einen Status zuzuweisen in dem er keinerlei Rechte hat, bzw. nur die man ihm zuweisen will. Ein Feindstrafrecht geht aus meiner Sicht gar nicht. Das im Krieg Menschen sterben ist mir durchaus klar, aber wenn man Gefangene nimmt, kann man mit diesem nicht machen was man will. Dafür gibt es nicht ohne Grund Regeln. Wenn die USA wollen, dass sich andere an diese halten (Iran), müssen sie selber auch danach spielen. In Gitmo passiert das eben nicht. - Tiger - 16.07.2008 Man sieht hier, wie (übertrieben harter) Realismus und Idealismus aufeinanderprallen. Vielleicht kann man es gerecht finden, das der "Junge" wegen seines - nicht erwiesenen - Status als feindlicher Kämpfer/Terrorist keine Rechte habe. Aber: Erzeugt ein Übermass an Gerechtigkeit nicht auch Unrecht? - Erich - 16.07.2008 Zitat:Du musst differenzieren.also differenziere ich: sich für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen mache ich nur in unserer (westlichen) Gesellschaft, dort, wo diese Rechte gefährdet sind nicht aber in Diktaturen denen wir nicht mit Gewalt die Demokratie überstülpen können => bin ich jetzt aber nicht genau in der unterschiedlichen und unausgewogenen "Rolle", die mir hier im Forum erst kürzlich vorgeworfen wurde? Und meine weitere Frage: Zitat:"Kämpfen (nur) für Wohlstand und Sicherheit"mmpf .... das erste, was bei diesen Kämpfen kaputt geht, ist der Wohlstand - und das zweite ist die Sicherheit. Krieg ist das radikalste Mittel, um Wohlstand und Sicherheit zu gefährden, wie uns die letzten 100 Jahre eindeutig bewiesen haben. Also müsste es doch im Interesse von Wohlstand und Sicherheit sein, einen Krieg soweit möglich zu vermeiden - richtig? Zitat:Erich hat Folgendes geschrieben:damit stellt sich dann aber nur noch die Frage, wer zuerst zuschlägt - denn ganz selbstverständlich werden auch die anderen zurückschlagen (oder präventiv zuschlagen) bevor ihre Sicherheit gefährdet ist. Und die Zeiten, in denen eine Macht (oder zwei Mächte) global hegemonial handeln konnten sind vorbei. Diese Einstellung ist also logischerweise nicht Friedenssichernd sondern im Gegenteil dazu geeignet, möglichst schnell Kriege vom Zaum zu brechen - richtig? - Nightwatch - 16.07.2008 Erich schrieb:also differenziere ich:Du weißt ganz genau das wir dir ganz andere Unausgewogenheiten vorwerfen. Unausgewogenheiten sind an sich nicht per se schlecht. Wir haben nicht die Macht jeden popligen Diktator absetzen zu können. Weder militärisch, noch politisch oder wirtschaftlich. Tatsächlich sind unsere Interventionsfähigkeiten sehr begrenzt un bereits jetzt an einem Limit angelangt. Entsprechend sollten wir uns nur dort angagieren wo es von uns von greifbaren Vorteil ist. Wer in Afghanistan regiert ist dabei egal solange es nicht die Taliban sind. Erich schrieb:mmpf .... das erste, was bei diesen Kämpfen kaputt geht, ist der Wohlstand - und das zweite ist die Sicherheit.Platt, sehr platt. Wenn wir Land XYZ angreifen verliert hier im Westen niemand Wohlstand und Sicherheit. Erich schrieb:Also müsste es doch im Interesse von Wohlstand und Sicherheit sein, einen Krieg soweit möglich zu vermeiden - richtig?Sicher, soweit möglich. Das schließt aber Zurückhaltung um jeden Preis - und das ist das was du hier mitunter propagierst - aus. Erich schrieb:Diese Einstellung ist also logischerweise nicht Friedenssichernd sondern im Gegenteil dazu geeignet, möglichst schnell Kriege vom Zaum zu brechen - richtig?Richtig. Ich suche lieber hier und heute die Entscheidung als Krebsgeschwüre heranzuzüchten deren Entfernung in zehn, zwnazig oder dreisig Jahren viel schlimmer oder gar tödlich ist. Wenn die zukünftige Vormachstellung des Westen auf dem Altar des Friedens im Hier und Jetzt geopfert wird ist das stets ein fundamentaler Fehler. - Erich - 16.07.2008 nur ganz schnell weil ich kaum Zeit hab: Nightwatch schrieb:.....Wrong, sehr wrong. Die USA haben nicht zuletzt durch die Ausgaben für den Vietnam-Krieg, und die Kriegskosten im Irak (und Afghanistan, aber die möchte ich nicht bekriteln) so viel Staatsschulden aufgehäuft, dass der Wohlstand der einstigen Hegemonialmacht und die ursprünglich unangefochtene Vormachtstellung der USA auf dem Altar des Krieges geopfert wurden. Schau Dir nur die Wirtschaftssituation der USA heute an, schau Dir an welche Summen das derzeitige Engagement kostet - und wieviel "Reserven" zur Konjunkturstütze vorhanden sind (nämlich keine), und Du wirst diese Aussage nicht wiederlegen können. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/finanzen/feuer-der-finanzkrise-brennt-trotz-us-hilfspaket-weiter-300705/">http://www.wiwo.de/finanzen/feuer-der-f ... er-300705/</a><!-- m --> Zitat: Milliardenzusagen Feuer der Finanzkrise brennt trotz US-Hilfspaket weiter<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566140,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566140,00.html</a><!-- m --> Zitat: 16.07.2008<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566285,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566285,00.html</a><!-- m --> Zitat: 16.07.2008- und wo sind die Ursachen? Na???? <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.shortnews.de/start.cfm?id=604215">http://www.shortnews.de/start.cfm?id=604215</a><!-- m --> Zitat:08.01.06 17:21 Uhr |<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,426681,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 81,00.html</a><!-- m --> Zitat:14. Juli 2006<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/meldung91602.html">http://www.tagesschau.de/ausland/meldung91602.html</a><!-- m --> Zitat:Amerikanische Ausgaben dramatisch angestiegen<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Irak-Kriegskosten;art123,2494490">http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 23,2494490</a><!-- m --> Zitat:Kosten für Irak-Kriegebenso <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/news/artikel/2008/03/14/2494490.xml">http://www.zeit.de/news/artikel/2008/03/14/2494490.xml</a><!-- m --> Zitat:Kosten für Irak-Krieg: 400 Millionen Dollar pro Tag<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Irak/geld2.html">http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/re ... geld2.html</a><!-- m --> Zitat:3000000000000 Dollar - Nightwatch - 17.07.2008 Erich schrieb:Wrong, sehr wrong.Vietnam-Krieg? Ernsthaft jetzt? Ohman. Was dein Steckenpferd Finanzkrise angeht muss du endlich mal begreifen und akzeptieren, das Staatsschulden theoretische Werte sind die niemals praktische Auswirkungen haben werden. Lass den Irak-Krieg doch X Billionen Dollar kosten. Ist doch vollkommen wurscht. Dafür wird nie irgendjemand bezahlen. Lass doch den Schuldenberg der USA anwachsen. Die können ihn verdoppeln und verdreifachen und die Wirtschaft läuft ganz genauso weiter. Schau dir Japan an. 182% des BIP. Noone cares. Die Zahlen interessieren niemand und niemand wird das Geld jemals zurückkommen sehen. Es ist ein theoretischer Wert, die Volskwirtschaften haben sich davon längst abgekoppelt. Das gilt nicht nur für die USA sondern schlicht für jeden verschuldeten Staat. Auch wir werden die 1,5 Billionen Euro mit denen wir Deutschland in der Kreide stehen niemals zurückzahlen. Wären diese Summen vorhanden würde man sie zu weiteren Investitionen nutzen und nicht damit irellevante Zahlenbeträge zu verändern. Das wäre übrigens gerade in den USA durchaus möglich. Bush müsste lediglich seine eigenen Steuererleichterungen zurücknehmen und schon hätte er weite Teile der Kosten gedeckt, das Haushaltsloch gestopft. Aber natürlichw ird das niemals passieren, schließlich ist die Konjunktur wichtiger als die Billionen der Staatsverschuldung. Ein weiterer gewichtiger Punkt den ich dir gegenüber noch ansprechen möchte ist: Wer alles in einen Topf schmeißt und einmal kräftig umrührt bekommt vieles, aber keine gute Analyse. Ja, die Finanzkrise ist ein Problem. Die Situation auf dem Imobilienmarkt was a meltdown to happen. Aber stell dir vor, such things happen. Krisen am Finanzmarkt. Zinssenkungen, Hilfspakete. Ja, sogar Nullwachstum und Rezessionen. Aber was du akzeptieren musst: Solche weltwirtschaftlichen Krisen gründen sich nicht darauf, das die US-Regierung gerade ein gigantisches aber schrecklich schwerfälliges Wirtschaftsprogramm - nichts anderes sind Kriege - auf Pump finanziert. Es ist ja nun mal nicht so, das man die 3 Billionen anstatt in den Krieg in die Konjunktur hätte stecken können. - Venturus - 17.07.2008 Nightwatch schrieb:Es ist ja nun mal nicht so, das man die 3 Billionen anstatt in den Krieg in die Konjunktur hätte stecken können. Ach nicht? Wusste gar nicht das Saddam seinerzeit die USA dermaßen bedroht hat. - ThomasWach - 17.07.2008 Wie schon mal in einem anderen Thread beschrieben: So einfach kann man den Schuldenstand nicht abtun. Hier spielt die Psychologie und die Strukturen der Finanzströme eine wichtige Rolle. Letztlich ist das ganze Finanz- und Kreditsystemeine eine riesige, unbedeckte Blase. Wenn man daher korrekt formulieren will, haben sich nicht die Volkswirtschaften abgekoppelt vom Finanzsystem, sondern das Finanzsystem ist zu einem eigenen, nach eigenen Spielregeln funktionierenden Kasinobetrieb geworden. Und wenn man es zu sehr übertreibt, dann wird eben auch der große Katzenjammer mal kommen. Momentan sieht es nach einem mittelgroßen Katzenjammer aus, aber ich würde die Folgen und Effekte definitiv nicht so abtun wie Herr Nightwatch. Da stecken unzählige Schicksale, politische und soziale Stabilität mit dahinter. Wenn man an die Folgen der Großen Depression 1929 denkt, dann muss man schon sehr, sehr kritisch die Augenbrauen hochziehen ob dieser krass verharmlosenden Statements von Nightwatch. Auch sollte man wirtschaftlich Krieg nicht als Wirtschaftsprogramm fassen, hier werden Werte vernichtet, hochgradig begrenzte Wachstumseffekte erzielt und die Multiplikatoreffekte sind extrem niedrig. Da könnte man genauso argumentieren, dass Heizkraftwerke, in denen man Geld verbrennt, dass deren Bau und betrieb auch Geld bringt/Wachstum generiert. Was allerdings stimmt, dass die inhärente Ursache der Finanzkrisen nicht in der US-Außenpolitik und deren Militärabenteuer zu suchen sind. Sie sind sicherlich finanzpolitisch fragwürdig und kontraproduktiv, aber die Ursache für die Krise liegt in der systemimmannenten Fragilität und den eingebauten Fehlern der Finanzmärkte (Stichwort: Kasino-Kapitalismus), und auch im fragwürdigen Verhalten der FED unter Greenspan, der die Märkte stets mit billigem Geld versorgt hat... |