Euro, die EU-Währung - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: Euro, die EU-Währung (/showthread.php?tid=2848) |
Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 13.08.2011 Die von Fritzeuro zunäcsht verlinkte Seite "Jünemanns Börse" ist eine typische Seite von Finanzprodukt-Managern, die möglichst viel Geld für sich und ihre Produkte abzweigen wollen. Vielfach machen die ja mit der Euro-Angst Stimmung, locken die Kleinanleger in obskure Anlagen und kassieren kräftig bei ab - ohne dass die Anleger die Garantie haben, ihr Geld zurück zu erhalten. Dann gibts noch eine Koalition mit ewig-gestrigen wie Prof. W. Hankel, die mit einem gewissen Altersstarrsinn an der Mark festhalten. Nach 10 Minuten stimme ich Hankel zu - es gibt ausser Dollar und Euro auch andere Währungen, von Ländern, die die globale Finanzkrise weentlich besser verkraften als wir. Aber letztlich haben wir den Euro, und nicht mehr die Mark. Und der Verzicht auf die Mark war letztlich auch der Preis für die deutsche Wiedervereinigung. Sollte jetzt zugleich mit der Rückkehr der Mark und dem deutschen Austritt aus dem Euro (denn was anderes wäre noch unwahrscheinlicher) auch die Teilung Deutschlands neu kommen? Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 14.08.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,780171,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 71,00.html</a><!-- m --> Zitat:14.08.2011<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:schuldenkrise-schaeuble-knuepft-eurobonds-an-radikale-reform-der-eu/60091228.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:schul ... 91228.html</a><!-- m --> Zitat: 14.08.2011, 17:14er erzwingt den logischen nächsten Schritt - gut so! Re: Euro, die EU-Währung - Tiger - 15.08.2011 Der Euro ist wohl nicht mehr zu retten: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wirtschaftsblatt.at/home/international/wirtschaftspolitik/studie-lage-der-eurozone-ist-aussichtslos-483449/index.do?_vl_pos=r.1.NT">http://www.wirtschaftsblatt.at/home/int ... pos=r.1.NT</a><!-- m --> Zitat:Studie: Lage der Eurozone ist aussichtslosWobei im Artikel allerdings übersehen wird, das ein Staatenfinanzausgleich auch nicht funktionieren würde. Geld in eine Volkswirtschaft zu pumpen schafft noch keinen Konsum und noch keine Strukturreformen. Warum der Euro scheitern muss und was kommen könnte: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Wie-das-Euro-Experiment-endet-article4009871.html">http://www.n-tv.de/politik/politik_komm ... 09871.html</a><!-- m --> Zitat:Es war ein netter Versuch Ach ja, Euro-Bonds werden den Untergang des Euro auch nicht abwenden können: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13544107/Die-EU-braucht-Vertrauen-das-schon-verloren-ist.html">http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... n-ist.html</a><!-- m --> Zitat:Die EU braucht Vertrauen, das schon verloren ist"Griechischer" würde z.B. Deutschland, weil sich seine Bonität durch die zusätzlich übernommenen Haftungen verschlechtern würde - das "Tripple A" wäre rasch weg. @Erich Zitat:Dann gibts noch eine Koalition mit ewig-gestrigen wie Prof. W. Hankel, die mit einem gewissen Altersstarrsinn an der Mark festhalten. Es ist nicht immer Altersstarrsinn, sondern meist die Erkenntnis das die europäische Währungsunion nicht funktionieren kann. Teils weil sie ein politisches Projekt ist, teils aber auch wegen der Fehlerhaftigkeit des Zinssystems und häufig auch weil man wirtschaftlichen Freiraum sucht. Eine Idee von mir wäre z.B. neben der DM auch regionale Währungen mit negativem Zins einzuführen, ähnlich wie den "Chiemgauer". Zitat:Sollte jetzt zugleich mit der Rückkehr der Mark und dem deutschen Austritt aus dem Euro (denn was anderes wäre noch unwahrscheinlicher) auch die Teilung Deutschlands neu kommen?Gratulation, Erich, das ist Elitendenken. In Deutschland sehen nämlich die Eliten traditionell die nationale Einigung nicht als Ziel, sondern als Etappe auf dem Durchmarsch. Genau diese Denkweise hat Deutschland vor 100 Jahren in den 1.Weltkrieg geführt, und so wie damals kann daraus nichts gutes erwachsen. Früher hätte es eben nur geheißen, das wenn man auf die Weltgeltung, den "Platz an der Sonne" verzichten solle man auch gleich auf die nationale Einigung hätte verzichten können. Nein, Deutschland hätte sich mit der nationalen Einigung zufriedengeben sollen, damals wie heute. Aber bekanntermassen soll ja am deutschen Wesen die Welt genesen. Erich, manchmal frage ich mich ob der Europäer nicht doch ein verkappter deutscher Nationalist ist. Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 15.08.2011 Tiger schrieb:....Du kannst mir viel vorwerfen - aber nicht, dass ich ein Nationalist wäre. Das was Du propagierst - die Abkehr vom Euro - führt zur Isolation Deutschlands innerhalb Europas. Genau das ist es, was die deutschen Nationalisten wollen - ein Deutschland, das alle europäischen Nachbarstaaten dominiert, ohne dass diese eine Chance zur Abstimmung und Koordination hätten. Ich bin Europäer - und ich behaupte, dass keiner der europäischen Nationalstaaten im globalen Wettbewerb bestehen könnte, ohne die Unterstützung auf gesamteuropäischer Ebene. Nur Europa, der Zusammenschluss aller demokratischen Staaten Europas, kann im globalen Konzert zwischen den alten Supermächten und den neuen Schwellenmächten, zwischen den USA und Russland, China, Indien und Brasilien, und den aufstrebenden Staatenverbünden schaffen, seine Unabhängigikeit zu bewahren. Der Euro ist da ein zwingender Schritt zu einer europäischen Einigung. Man kann darüber streiten, ob es nicht bereits vor der Einführung des Euro eine europäische Einigung hätte geben müssen, aber letztendlich waren die politischen Umstände wohl so, dass unsere europäischen Partner zu diesem Zeitpunkt (ebenfalls) den Euro wollten. Der ist kein Gespinst von deutsch nationalen Träumen. Deutschland hätte sich mit der nationalen Einigung gar nicht zufrieden geben können, denn es hätte (die vier Mächte hatten immer noch was zu sagen, damals) die Zustimmung zur Wiedervereinigung nicht gekriegt, wenn es weiter auf seiner nationalen Währung beharrt hätte. Da hatten z.B. die Franzosen viel zu sehr Angst, die man auch ernst nehmen und respektieren muss. Die richtige Konsequenz, die ich befürworte, ist eine abgestimmte europäische Finanzpolitik Dazu müssen entsprechende Kompetenzen auf europäische Ebene verlagert werden. Das ist - wie mir sicher vorgeworfen werden kann - genau das Gegenteil von dem was Du mir unterstellst. Auch Deutschland gibt Kompetenzen ab, und reiht sich ein. Nur so - gemeinsam - gehts. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/euro-schuldenkrise-europa-streitet-erbittert-ueber-gemeinsame-staatsanleihen-1.1131290">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.1131290</a><!-- m --> Zitat:Schuldenkrisedieser Streit resultiert bei den Gegnern der EU-Staatsanleihe aus nationalen und damit kurzsichtigen Motiven, denn nur so lassen sich die Argumente der Gegner von gemeinsamen Staatsanleihen begründen und in ihrer Auswirkung einordnen. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/geld/schuldenkrise-rehn-geisselt-herdenverhalten-der-finanzmaerkte-1.1131321">http://www.sueddeutsche.de/geld/schulde ... -1.1131321</a><!-- m --> Zitat:Schuldenkrise Re: Euro, die EU-Währung - Samun - 15.08.2011 Eine Aufgabe des Euro würde bedeuten, dass gewählte Regierungen noch mehr Gewicht verlieren gegenüber den (nicht gewählten) Finanzjongleuren. Und so winzige Währungsräume, wie Deutschland wären nur noch eine Lachnummer und würden in der Bedeutungslosigkeit versinken. Die einzige Möglichkeit überhaupt noch irgendwie in die Finanzmärkte einzugreifen ist die Beibehaltung des Euro. Eigentlich wäre ein größtmögliche Ausweitung des Euro-Raumes die beste gangbare Lösung um die Durchschlagskraft von Maßnahmen zu erhöhen. Re: Euro, die EU-Währung - Exirt - 15.08.2011 Zitat:Ich bin Europäer - und ich behaupte, dass keiner der europäischen Nationalstaaten im globalen Wettbewerb bestehen könnte, ohne die Unterstützung auf gesamteuropäischer Ebene. Nur Europa, der Zusammenschluss aller demokratischen Staaten Europas, kann im globalen Konzert zwischen den alten Supermächten und den neuen Schwellenmächten, zwischen den USA und Russland, China, Indien und Brasilien, und den aufstrebenden Staatenverbünden schaffen, seine Unabhängigikeit zu bewahren. Da gebe ich dir recht aber dafür muss sich das gesamte Konstrukt ändern. Europa ist nicht wirklich demokratisch. Und die Frage der Türkei muss auch mal endlich angegangen werden. Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 15.08.2011 Exirt schrieb:...Wenn Du damit meinst, dass die EZB nicht die Aufgabe des staatlichen Rettungsschirms EFSF übernehmen kann gebe ich Dir recht. Die EZB hat die primäre Aufgabe, für eine stabile Währung zu sorgen. Sie verstößt gegen diesen Auftrag, wenn sie dauerhaft an Stelle des EFSF die Staatsschuldverschreibungen der "klammen Länder" aufkauft, um diese Länder "flüssig zu halten". Dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/artikel/C30638/schuldenkrise-ezb-kauft-fuer-22-milliarden-euro-staatsanleihen-30485477.html">http://www.faz.net/artikel/C30638/schul ... 85477.html</a><!-- m --> Zitat:SchuldenkriseWir brauchen für eine stabile Währung keine EZB, die Schuldverschreibungen kauft, sondern europäische Schuldverschreibungen, für die auch die gesamte europäische Politik einstehen muss - also Euro-Bonds: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:schuldenkrise-eurobonds-nutzen-auch-deutschland/60091658.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:sch ... 91658.html</a><!-- m --> Zitat: 15.08.2011, 17:14Wenn Du mit dem "gesamten Konstrukt" die nationale Finanz- und Wirtschaftspolitik bei einer gemeinsamen Währung meinst gebe ich Dir auch recht. Mit der gemeinsamen Währung muss auch eine koordinierte Politik erfolgen. Es kann und darf nicht sein, dass einzelne Länder das nationale Interesse auf Kosten der anderen ausleben. Deshalb plädiere ich auch für entsprechende Kompetenzen auf europäischer Ebene. Jetzt wird es leider "off topic" Exirt schrieb:...jein - das Problem ist, dass auf europäischer Ebene noch (viel zu sehr) die nationalen Regierungen den Ton angeben, die aber nur ihre eigenen nationalen Interessen im Auge haben. Das sieht man auch seit dem Ende der deutschen Europapolitik, die mit Kohl einen letzten Verfechter hatte. Merkel fehlt wohl das Bewusstsein für eine gesamteuropäische Verantwortung. Allerdings muss ich sagen, dass mit dem Europäischen Parlament eine demokratische Struktur vorgegeben ist, der man durchaus mehr zutrauen könnte. Diesem europäischen Parlament muss mehr Kompetenz und Verantwortung gegeben werden. Ich gehe sogar soweit, dass ich fordere, dass alle europaweiten Regularien vom europäischen Parlament verabschiedet werden müssen. Und letztendlich muss das Parlament auch die Verantwortung für eine europäische Regierung übernehmen, unabhängig davon ob die jetzt "Europäische Kommission" oder sonstwie heißt. Und die entsprechenden Verantwortungsposten dürfen nicht mehr nach dem Geschacher der nationalen Regierungen verschoben sonden nach den Stimmenverhältnissen im europischen Parlament vergeben werden. Die Europäische Kommission muss aus Wahlen für das europäische Parlament hervorgehen. Das hindert nicht, dass - ähnlich dem Bundesrat - auch eine "Kammer der Mitgliedsländer" gebildet wird. Aber sollten wir darüber nicht *hier - klick* diskutieren? Exirt schrieb:...dafür haben wir dann doch einen eigenen Strang, oder? Ich meine - auch wenn da seit 15. Juni nichts mehr diskutiert wurde .... Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 16.08.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:deutsch-franzoesischer-gipfel-merkel-und-sarkozy-wollen-bruessel-staerken/60092110.html">http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:d ... 92110.html</a><!-- m --> Zitat:16.08.2011, 19:30wir sollten die Diskussion über eine europäische Wirtschaftsregierung dann hier "klick" weiter führen, denke ich .... Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 19.08.2011 Erich schrieb:....dazu aktuell <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:schuldenkrise-bruessel-bastelt-an-eurobonds/60093312.html">http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:s ... 93312.html</a><!-- m --> Zitat:19.08.2011, 19:00es bleibt spannend (vor allem, wenn man die Sache etwas mit Distanz anschaut) - und zur Sicherheit hätte ich noch einen "finnischen Vorschlag": "Ein Staat, der Euro-Bonds in Anspruch nimmt, sollte in Brüssel den Gegenwert der Anleihen in bar oder auf einem Konto der EZB hinterlegen - möglichst sogar etwas mehr, als Sicherheit für einen möglichen Zahlungsausfall" Ich denke, damit könnte man sogar Merkel zur Akzeptanz von Euro-Bonds verführen :wink: Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 20.08.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:kolumne-thomas-fricke-eurobonds-fuer-deutsche-jobs/60092907.html">http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:k ... 92907.html</a><!-- m --> Zitat:20.08.2011, 10:53 Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 26.08.2011 Tiger schrieb:Der Euro ist wohl nicht mehr zu retten:.....dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/1313025303915/EU-Schuldenkrise-Aufloesung-der-Eurozone-ist-bodenlose-Dummheit">http://derstandard.at/1313025303915/EU- ... e-Dummheit</a><!-- m --> Zitat:"Auflösung der Eurozone ist bodenlose Dummheit"Dennis Snower ist Chef des renommierten Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Der US-Ökonom wurde in Wien geboren und lebt heute in Deutschland. Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 03.09.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/artikel/C30638/nobelpreistraeger-robert-mundell-der-euro-haelt-viel-aus-30496577.html">http://www.faz.net/artikel/C30638/nobel ... 96577.html</a><!-- m --> Zitat:Nobelpreisträger Robert Mundell Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 06.09.2011 hmm - der "goldene Mittelweg" :?: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/geld/finanzkrise-in-europa-sorge-ist-verstaendlich-panik-schadet-1.1139848">http://www.sueddeutsche.de/geld/finanzk ... -1.1139848</a><!-- m --> Zitat:Finanzkrise in Europa Re: Euro, die EU-Währung - Exirt - 07.09.2011 Zitat:«Vermögen werden sich in Luft auflösen» <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Vermoegen-werden-sich-in-Luft-aufloesen/story/26665418">http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/26665418</a><!-- m --> Aus Schweizer Sicht. Re: Euro, die EU-Währung - Erich - 07.09.2011 Während das Bundesverfassungsgericht die Mitspracherechte des Bundestags betont <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/deutschland/:mitspracherecht-des-bundestags-richter-legen-euro-retter-an-die-leine/60101281.html">http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 01281.html</a><!-- m --> Zitat:07.09.2011, 16:43verhandelt das genauso durch Wahlen legitimierte europäische Parlament über den Stabilitätspakt: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/artikel/C30638/euro-staaten-durchbruch-bei-verhandlungen-ueber-stabilitaetspakt-30498941.html">http://www.faz.net/artikel/C30638/euro- ... 98941.html</a><!-- m --> Zitat:Euro-Staatenob sich da die Parlamente nicht irgendwann gegenseitig blockieren? |