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RE: Globale Klimaveränderung (edit statt Erderwärmung) - Quintus Fabius - 12.08.2022 Das ist auch noch ein wichtiger Punkt: die meisten Waldbrände, insbesondere die im Mittelmeerraum werden durch vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung verursacht und gerade im Mittelmeerraum und auch in Kalifornien vor allem durch vorsätzliche Brandstiftung. Dessen ungeachtet hat das jeweilige Wetter natürlich trotzdem einen erheblichen Einfluss darauf, wie sich eine solche Brandstiftung auswirkt, und wie schon geschrieben haben auch Baumarten, Totholz im Wald und vieles weitere hier einen Einfluss. Von daher ist der Mensch zwar sehr oft die Ursache, aber man muss dass als Komplex ganzheitlich betrachten und da ist die Frage nach der Ursache nur ein Teil von vielen. In dieser Bundesrepublik wiederum ist vor allem fahrlässige Brandstiftung die Ursache. Meiner Meinung nach müsste man hier die Strafen drastisch verschärfen, und auch drastische Mindeststrafen einführen, denn aktuell wird in vielen Fällen seitens der Verfolgungsbehörde nicht im Ansatz auch nur das verhängt was bereits jetzt möglich wäre. Mal ein Beispiel aus der Praxis aus diesem Sommer: ein junger Bursche aus der Stadt veranstaltet eine Techno-Party im Wald und dabei werden auch mehrere Feuer entzündet. Die Party ist de facto kommerziell, es werden Getränke verkauft. Mal abgesehen von gewerberechtlichen und naturschutzrechtlichen Fragen: mit den Feuern, welche er noch nicht mal ordentlich löschte und welche auf der Nadelauflage angezündet wurden (völlig verblödet!) hätte er einen schwerwiegenden Waldbrand auslösen können. Rein durch Zufall konnten die Feuer welche sich schon im Boden begannen auszubreiten entdeckt und gelöscht werden, was einigen Aufwand erforderte. Man musste den Boden aufgraben, Wasser und Löschschaum in nicht unerheblicher Menge ausbringen usw. Schlußendlich wurde er ermittelt und erhielt eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, und schließlich musste er nur 1500 Euro für die Feuer zahlen. Das ist Lächerlich! Vielleicht hat er sogar mit seiner Party bereits so viel eingenommen. Wir benötigen wesentlich schärfere Strafen für solches Treiben. Was mir persönlich auch so ein Dorn im Auge ist, sind die ganzen Prepper- Survival- Bushcraft Heinis die immer mehr im Wald rumspringen und meinen sie müssten da zündeln. Meist irgendwelche Stadtmenschen ohne jedes tatsächliche Verständnis von irgendwas was mit Bäumen zu tun hat. Die glauben dann "Survival" hätte irgendwas mit Feuermachen zu tun, als ob das auch nur ansatzweise prioritär wäre und man dies ausgerechnet im deutschen Wirtschaftswald üben müsste (für was überhaupt?) Ich beobachte das ja schon etliche Zeit und es gibt seit ein paar Jahren immer mehr Feuerstellen im Wald. Das finde ich so dermaßen befremdlich. RE: Globale Klimaveränderung (edit statt Erderwärmung) - Schneemann - 05.09.2022 Nicht nur der langsam austrocknende Lake Mead, eigentlich ein Stausee des Colorado-Systems, in den USA bringt derzeit einen kuriosen Fund nach dem anderen hervor, darunter auch vermutlich jahrzehntealte Mordopfer, sondern die aktuelle Dürre lässt auch in Europa den einen oder anderen Fund aus den Fluten wieder auftauchen... Zitat:Hunger stones, wrecks and bones: Europe’s drought brings past to surfacehttps://www.theguardian.com/world/2022/aug/19/hunger-stones-wrecks-and-bones-europe-drought-brings-past-to-surface Schneemann RE: Globale Klimaveränderung (edit statt Erderwärmung) - lime - 06.09.2022 (05.09.2022, 08:28)Schneemann schrieb: Nicht nur der langsam austrocknende Lake Mead, eigentlich ein Stausee des Colorado-Systems, in den USA bringt derzeit einen kuriosen Fund nach dem anderen hervor, darunter auch vermutlich jahrzehntealte Mordopfer, sondern die aktuelle Dürre lässt auch in Europa den einen oder anderen Fund aus den Fluten wieder auftauchen... Das beweist doch eigentlich nur dass es Extremwetterlagen schon immer gab und dies eben nicht explizit etwas mit der Industriegesellschaft zu tun hat. RE: Globale Klimaveränderung (edit statt Erderwärmung) - Quintus Fabius - 07.09.2022 Zweifelsohne gab es schon immer Extremwetterlagen und es gab auch in historischer Zeit teilweise extreme Klimaveränderungen. Welche dann drastische Folgen für die Menschen hatten oder sogar ganze Kulturen vernichtet haben. Und auf die gesamte Erdgeschichte gesehen gab es auch schon aufgrund ganz natürlicher Ursachen extremste Klimaveränderungen. Es war auch schon mal etliche Grad wärmer als jetzt auf der Erde. Gerade deshalb wissen wir, wie sich solche Klimaveränderungen auswirken können. Und die Auswirkungen sind in jedem Fall katastrophal, gerade weil viel zu viele Menschen sich vom Vorliegen ganz spezifischer Umstände vollständig abhängig gemacht haben und daher das Wegfallen dieser Umstände in jedem Fall ein Massensterben zur Folge haben wird. So viel vorab zu Klimaveränderungen und Extremwetterereignissen im allgemeinen. Nun haben wir aktuell eine Klimaveränderung, welche durch menschlichen Einfluss erheblich bestimmt wird. Das heißt für sich selbst erst mal gar nichts. Eine Klimaveränderung bedeutet keineswegs überall das gleiche, es gibt Gebiete die sich selbst bei einer massiven globalen Erwärmung abkühlen, es gibt Gebiete in denen das Wetter stabiler wird usw usf Das Hauptproblem ist, dass diese Klimaveränderung sehr schnell verläuft und dass die Menschheit parallel dazu rein zahlenmässig viel zu groß ist und bereits jetzt, mit der aktuellen Größe nicht mehr nachhaltig versorgt werden kann. Das ist schon alles. Wären wir sehr viel weniger Menschen und es würde (aus welchen Gründen auch immer) eine entsprechende Klimaveränderung stattfinden, welche gleichermaßen verlaufen würde, dann wäre das kaum problematisch. Gerade weil wir wissen was ein anderes Klima für Folgen hatte und was dann für Zustände herrschten, gerade eben deshalb kann man mit Sicherheit sagen, dass die Mischung aus heilloser Überbevölkerung und Klimaveränderung katastrophal ist. Und zwar nicht wegen einzelner Extremwetterlagen oder weil es in bestimmten Regionen dann mehr Extremwetterlagen gibt oder sich in bestimmten Gebieten das Wetter "destabilisiert" und uneinheitlicher wird, sondern weil diese Welt heillos überbevölkert ist und diese Überbevölkerung als Voraussetzung ein ganz bestimmtes Klima hat, welches sich nun aber ändert, womit sich die ökologische Grenze für die Menschheit ändert, wodurch die Zahl der Menschen die tatsächlich nachhaltig auf der Erde existieren können noch geringer sein wird als sie es jetzt schon ist etc Es sind also nicht die Extremwetterlagen das Problem, sondern die vor allem anderen durch die Überbevölkerung verursachte Klimaveränderung in Kombination mit eben dieser Überbevölkerung. Eine Industriegesellschaft von global weltweit nur 100 Millionen Menschen insgesamt könnte beispielsweise mehr Ressourcen verschwenden als dies zur Zeit die USA tun, ohne Konsequenzen für das Klima. Aber 8 Milliarden und dann 10 Milliarden Menschen werden nicht einmal dann zurecht kommen, wenn sie weniger Ressourcen verbrauchen als dies aktuell der Fall ist. Das hat also auch nichts mit der Frage zu tun ob da eine Industriegesellschaft ist oder nicht, sondern es ist bloß eine Frage der Quantität. RE: Globale Klimaveränderung (edit statt Erderwärmung) - Schneemann - 08.09.2022 @lime Zitat:Das beweist doch eigentlich nur dass es Extremwetterlagen schon immer gab und dies eben nicht explizit etwas mit der Industriegesellschaft zu tun hat.Ich denke, man sollte hier ein wenig vorsichtig sein, wenn man mit Extremwetterlagen argumentiert, denn man kann es damit nicht alleine erklären. Ja, einerseits können sie bei manchen Funden (etwa bei den "Hungersteinen"), die jetzt zum Vorschein kommen, eine Rolle spielen. Aber die meisten Bsp. in dem von mir verlinkten Artikel betreffen im 20. Jahrhundert gebaute, künstliche Seen/Reservoire. D. h. diese bestanden vor Jahrhunderten nicht, und die nun zum Vorschein kommenden Ruinenfelder von Dörfern etc. sind nicht vor Jahrhunderten versunken, sondern im Verlauf von einigen wenigen Monaten oder Jahren vor 40 oder 60 Jahren, als die Bassins geflutet wurden. Ähnliches kann man auch von den Funden im Lake Mead sagen: Diese sind meistens versunkene Überreste, die in den letzten Jahrzehnten versanken oder gezielt ins Wasser geworfen wurden (gesunkene Boote, Autos oder eben auch ein Fass, wo eine Leiche drinsteckte). Dass diese Relikte nun wieder auftauchen ist also weniger damit zu erklären, dass es früher schon einmal Trockenphasen gab, sondern damit erklärbar, dass es aktuell eine so heftige Trockenheit gibt, dass vor 40 oder mehr Jahren versenkte Wracks wieder auftauchen... Schneemann RE: Globale Klimaveränderung - Schneemann - 03.11.2022 Zitat:These glaciers are on track to disappear within the next 30 years, new report showshttps://edition.cnn.com/2022/11/02/us/glaciers-world-heritage-sites-disappearing-climate/index.html Schneemann RE: Globale Klimaveränderung - lime - 09.09.2024 Na sowas aber auch, der angeblichen Verlangsamung des Golfstromes liegt also nur ein Messfehler zu Grunde, wie unerwartet ![]() https://www.nature.com/articles/s41467-024-51879-5?fbclid=IwY2xjawFL_t9leHRuA2FlbQIxMAABHS1ET2iwlNRgvDShsK0lGQSTxNUB12jFxZm-Xm3VSKXmqfpp9dtGxYhuBQ_aem_j6hWu2mnqEs-NMz6wfhswA RE: Globale Klimaveränderung - MartiniX - 10.09.2024 (09.09.2024, 18:20)lime schrieb: Na sowas aber auch, der angeblichen Verlangsamung des Golfstromes liegt also nur ein Messfehler zu Grunde, wie unerwartet Das steht so nicht in der Studie ... RE: Globale Klimaveränderung - Force_B - 10.09.2024 (09.09.2024, 18:20)lime schrieb: Na sowas aber auch, der angeblichen Verlangsamung des Golfstromes liegt also nur ein Messfehler zu Grunde, wie unerwartet Abstract: Zitat:Die mögliche Schwächung der atlantischen meridionalen Umwälzzirkulation (Atlantic Meridional Overturning Circulation, AMOC) als Reaktion auf anthropogene Einflüsse, die von Klimamodellen angenommen wird, steht im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Debatte. Eine Schlüsselkomponente der AMOC, der Floridastrom (FC), wird seit 1982 fast ununterbrochen mit Unterseekabeln zwischen Florida und den Bahamas bei 27°N gemessen. Eine Abnahme der FC-Stärke könnte ein Anzeichen für eine Abschwächung der AMOC sein. In dieser Studie werden die an einem Unterseekabel gemessenen bewegungsinduzierten Spannungen neu bewertet und der allgemeine Trend des abgeleiteten FC-Transports neu eingeschätzt. Wir stellen fest, dass die Kabelaufzeichnung ab dem Jahr 2000 eine Korrektur für die säkulare Veränderung des geomagnetischen Feldes erfordert. Diese Korrektur beseitigt einen falschen Trend in der Aufzeichnung und offenbart, dass die FC bemerkenswert stabil geblieben ist. Die neu berechneten AMOC-Schätzungen bei ~26,5°N ergeben einen deutlich schwächeren negativen Trend als der, der in den AMOC-Zeitreihen zu erkennen ist, die mit den unkorrigierten FC-Transporten erhalten wurden. Noch nicht so wie befürchtet, aber längst nicht mehr so wie wünschenswert. RE: Globale Klimaveränderung - Helios - 10.09.2024 Für die an den Modellen arbeitenden Wissenschaftler ist das hochrelevant, in der populären Gesamtbetrachtung ist wohl eher mal wieder der Umstand interessant, dass von bestimmten Gruppen und Personen wissenschaftliche Ergebnisse kontinuierlich geschmäht werden, es sei denn, sie scheinen die eigene kontrafaktische Ansicht zu bestätigen. Davon abgesehen geht es hier um die sicherheitspolitischen Folgen des Klimawandels, und nicht um eine allgemeine oder spezielle Diskussion darüber. Nicht dass das hier wieder ausartet. RE: Globale Klimaveränderung - MartiniX - 10.09.2024 (10.09.2024, 15:50)Helios schrieb: Für die an den Modellen arbeitenden Wissenschaftler ist das hochrelevant, in der populären Gesamtbetrachtung ist wohl eher mal wieder der Umstand interessant, dass von bestimmten Gruppen und Personen wissenschaftliche Ergebnisse kontinuierlich geschmäht werden, es sei denn, sie scheinen die eigene kontrafaktische Ansicht zu bestätigen. Danke! RE: Globale Klimaveränderung - lime - 10.09.2024 (10.09.2024, 15:27)Force_B schrieb: Abstract: Nur dass sich der angegebene angeblich schwächere Trend noch innerhalb der allgemeinen Fehlertoleranz befindet. RE: Globale Klimaveränderung - Schneemann - 13.09.2024 Relativ unbemerkt - auch ich hatte es nur durch Zufall gefunden - hat sich vor rund einem Jahr ein gewaltiger Bergsturz in Grönland ereignet, der wahrscheinlich eine bis zu 200 m hohe Flutwelle (Tsunami) bewirkte. Die Schockwellen liefen um den gesamten Globus. Zitat:Entire Earth vibrated for nine days after climate-triggered mega-tsunamihttps://www.theguardian.com/environment/2024/sep/12/entire-earth-vibrated-climate-triggered-mega-tsunami Opfer gab es wegen der abgeschiedenen Lage in diesem Fall keine, aber das muss nicht so sein bzw. so bleiben (als Bsp. siehe hierzu ein Ereignis von 2017: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergrutsch_und_Tsunami_im_Karrat_Fjord_2017) Schneemann |