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- Tiger - 02.09.2009 @ThomasWach Zitat:Kosmos, kommt dir nicht in den Sinn, dass die Polen vielleicht selber über ihr Schicksal entscheiden wollten und keine Vasallenregierung von Moskaus Gnaden haben wollten, gerade nach den Deportationen aus dem damaligen Ostpolen nach 1939, nach Katyn usw.?? Das darf aber nicht Begründung für antirussische Sentimentalitäten sein. Gewiss, Stalin war ein *rsch, aber - haben andere Staaten jener Epoche, einschließlich Polen und Deutschland anders reagiert? Polen zog ähnliches mit Litauen und der Ukraine durch, Hitler machte es zunächst mit Österreich und der Tschechoslowakei, gar nicht zu reden von dem, was er später verzapfte, sogar in den Niederlanden gab es nach dem 2.Weltkrieg den Bakker-Schutt-Plan... Stalin befand sich also in guter Gesellschaft. - Kosmos - 02.09.2009 Zitat:Ist es nicht da verständlich, dass die Ak versuchte, das machtpolitisch wohl kaum abwendbare abzuwenden und sich so gut wie es ging zu positionieren?ich habe doch bereits selbst gesagt dass diese Wünsche der AK tatsächlich nachvollziehbar sind, ja sie hatten auch aller Recht der Welt dazu und nach 1939, Katyn und Behandlung der polnischen Bevölkerung in SU mehr als verständlich, aber das ändert ebenso nichts daran dass dieses Vorgehen ein Vabanque Spiel ersten Ranges war. Hier waren diese Wünsche und Träume für die Operation ausschlaggebend, nicht rein militärische sachliche Abwägung des machbaren. AK scheiterte dann und so musste natürlich eine Entschuldigung/Rechtfertigung her, in Form von Stalin der absichtlich seine Truppen zurück gehalten haben soll. Zitat:Und deine Argumentation, dass Stalin eine ihm genehme polnische Regierung haben wollte, ist doch implizit schon der Grund, warum man der AK nicht helfen wollte und warum man eben heute im freien Polen sehr ambivalent, auch negativ über die Sowjetunion spricht.recht düne "Beweislage" für ein konkret vorgeworfenes Vergehen. - Ingenieur - 03.09.2009 @Kosmos Stalin hat jedenfalls die Hilfsflüge der USA auf ein oder zwei beschränkt, und das schon allein war im Kontext, dass beide Verbündete gegen die Achsenmächte waren, ein Verrat. Es gibt keinen relevanten Grund, weswegen man hätte die Flüge blockieren sollen. Die sowjetischen Flüge kamen viel zu spät, nämlich nach einem Monat. Die Hilfen der Amerikaner beim Bau der Transibirischen Eisenbahn oder die Rüstungslieferungen hat er gerne akzeptiert, obwohl es bedeutete, dass Westalliierte auf sowjetischen Boden agierten. Ich wollte jetzt aber nicht vom ursprünglichen Thema ablenken, sondern hätte es passender gefunden, wenn Putin nicht nur von Polen als Waffenbrüder der Sowjets gesprochen hätte, sondern auch Polen als Opfer der Sowjets. Aber immerhin wurde Katyn angesprochen und ich glaube, das ist schon mal was wert. - Erich - 03.09.2009 ich denke, das wirft ein Schlaglicht auf die psychologische Situation der Russen als gedemügte Macht im Allgemeinen und im Kaukasus insbesondere. "Beslan" war für die Russen etwas ähnliches wie "09.11." für die Amerikaner. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E5E681CAB7C13430BBAD636F6045C6779~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat: - revan - 06.09.2009 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/tid-15355/beslan-die-zweifel-der-ueberlebenden_aid_431083.html">http://www.focus.de/politik/ausland/tid ... 31083.html</a><!-- m --> Zitat:Die Zweifel der Überlebenden Ein schöner und demaskierender Blick auf Russland, wenn ein Staat so mit seinen eigenen Bürger verfehrt, wenn die Russische Kakofonie nicht mal halt vor den Russen selbst macht was soll man dann noch von so einen Staat erwarten ? Ein weiterer netter Artikel der beleuchtet was Russland wirklich beschäftig: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/922/484359/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/922/484359/text/</a><!-- m --> Zitat:Eine schmerzhafte Wunde Ein sehr schöner und Neutral geschriebener Artikel zum Thema, Geschichtsverfälschung der zugleich nicht nur ein Blick auf die Idole des Modernen Russlands verrät sondern auch einiges über den Inneren Zustand der Diktatur aussagt. - Kosmos - 06.09.2009 welche Geschichtsverfälschung? Ich lehne zwar solche Gesetze grundsätzlich ab jedoch erkenne ich ebenfalls an dass russischer Staate angesichts der Entwicklungen in Polen, Ukraine und baltischen Ländern wo staatlich geförderte Institutionen "Nationallen Gedenkens" eine bestimmte Sichweise zementieren um bei ganz speziellen Fragen durch Gesetzgebung Tabus geschaffen werden, irgendwie gegen steuern muss. Aber wie gesagt grundsätzlich und speziel im Falle russischer Institutionen lehne ich so etwas ab, Russen können und konnten in Sachen Propaganda nie an Anglosaxen und ihre Schüller herankommen, man kann nur verlieren, hier werden die Lehren der SU wieder ignoriert. - Erich - 06.09.2009 "Geschichtsfälschung" ist relativ. Es gibt in Deutschland zum Beispiel den Tatebstand, dass das Leugnen des Holocaust bestraft werden kann - letztendlich auch eine Art "Geschichtsfälschung", die unter Strafe gestellt ist. Ich möchte das an zwei Beispielen aus Westeuropa als durchaus üblich belegen: In Österreich wurde Holocaustleugnung schon 1945 durch das Verbotsgesetz 1947 als NS-Wiederbetätigung unter Strafe gestellt (§ 3 h des Verbotsgesetes). Das vorsätzliche „öffentliche Dulden, Leugnung oder massive Trivialisierung von Genozid-Verbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen“ wie sie im Statut des Internationalen Strafgerichtshofes (Artikel 6, 7 und 8) festgelegt" wird demnächst in allen EU-Mitgliedstaaten straffähig (EU Richtlinie zur Bekämpfung von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit von 2007). Quelle - Ingenieur - 06.09.2009 Die Regelung in Russland hört sich allerdings etwas diffus an, da wird es ja möglich ins Gefängnis zu kommen, wenn ich behaupte Lenin hätte sich nie die Zähne geputzt. In D und Ös ist es ja wenigstens klar definiert, was genau der Tatbestand ist. - Kosmos - 06.09.2009 Zitat:Die Regelung in Russland hört sich allerdings etwas diffus an, da wird es ja möglich ins Gefängnis zu kommen, wenn ich behaupte Lenin hätte sich nie die Zähne geputzt.nein dafür kommt keiner ins Gefängniss, in der Kommision sind alle Richtungen vertretten. Manche Historiker mögen einfach nicht wenn eine andere Sichtweise ebenfalls zum Sprache kommt. - Putin - 09.09.2009 Ein interessanter Artikel zu den Methoden der Russischen Armee <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Russland;art1117,2882114">http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 17,2882114</a><!-- m --> Zitat: Sein Wehrdienst sollte zwei Jahre dauern. Eigentlich. Doch dann wurde Anton Kusnezow als Arbeitskraft an eine Ziegelfabrik verkauft. Lohn gab es nicht, dafür Schläge. Als er nach fünf Jahren endlich fliehen konnte, warf Russlands Armee ihm Fahnenflucht vor. Russische Wehrdienstleistende sind bis heute Rechtlose "Gegenstände" ihrer Vorgesetzten. Zitat: Hier hat sie begonnen, jene fünfjährige, qualvolle Odyssee, die für Anton noch immer kein Ende gefunden hat. „Noch bin ich Angehöriger der Armee, kein Bürger“, sagt Anton. „Ich bin rechtlos.“ Und manchmal, fügt er hinzu, wäre er lieber tot. Gewalt, Vergewaltigung, Mord usw. leider Alltag in Russischen Kasernen Zitat: Wenige Tage nach seiner Ankunft in der dagestanischen Kaserne wiesen ihn zwei Unteroffiziere an, seine Sachen zu packen. Erklärungen gab es nicht. Aus Respekt und Angst vor Schikanen fragte Anton nicht nach. „Ein Befehl ist zuerst auszuführen und dann zu diskutieren“, erinnert er sich. So hatte man es ihm beigebracht. Die Fabrikbesitzer an denen die Wehrdienstleistenden verkauft/ Vermietet wurden tuen es den Russischen Kommandanten gleich. Zitat: Die dagestanischen Aufpasser in der Fabrik bestraften solche Missgeschicke erbarmungslos: „Bei den kleinsten Fehlern setzte es sofort Hiebe“, erzählt Anton. „Wer den Mund aufmachte, wurde noch härter traktiert.“ Die Aufpasser wussten, wie sie Schmerzen verursachen konnten, ohne die Arbeitsfähigkeit ihrer Opfer zu beeinträchtigen: „Sie schlugen mit ihren Stöcken nicht auf die Knochen, sondern auf die Organe, vor allem auf Leber und Nieren“, sagt Anton. Zitat: Doch die Frist verstrich, ohne dass Anton aus dem Dienst entlassen worden wäre. Man ließ ihn einfach weiterarbeiten. Drei Jahre dauerte dieses Martyrium an, in acht verschiedenen Ziegeleien wurde Anton eingesetzt. Er kann sich nicht mehr genau erinnern, wann er die zerfetzte Uniform gegen zivile Arbeitskleidung eintauschte. Nicht einmal mehr dem äußeren Anschein nach war er nun ein Wehrdienstleistender – er war endgültig zum Sklaven geworden Und die russische Staatsanwaltschaft reagierte auch wie gewohnt Zitat: Vermeintlich in der Freiheit angekommen, meldete er sich im März bei der Militärstaatsanwaltschaft. Doch die stellte ihn sofort unter Arrest. Um seinen Einsatz in den Ziegeleien zu vertuschen, hatten Antons Vorgesetzte ihn fünf Monate vor Ablauf seiner Dienstzeit als vermisst gemeldet. Im Juni 2005 hatte die Staatsanwaltschaft ein Verfahren eröffnet – wegen unerlaubten Entfernens von der Truppe. Deshalb könnte Anton nun nach der Sklaverei eine Gefängnisstrafe von fünf bis sieben Jahren drohen, wegen Fahnenflucht. Schlimmstenfalls könnte er außerdem gezwungen werden, die theoretisch verbleibenden fünf Monate seiner Dienstzeit nachträglich in Dagestan abzuleisten. Und wie ebenfalls üblich verschwinden auch die Verantwortlichen auf "tragische" Weise... Der FSB lässt grüßen. Zitat: Anton aber muss nun nachweisen, dass auch er zu den Sklaven von Dagestan gehört hat. Unklar ist zudem, wer genau ihn an die Fabrik verkauft hat. Antons Anwalt vermutet, dass es der Truppenkommandant war. Doch der wurde inzwischen erschossen. "Archipel Gulag" an russischen Schulen - imation - 10.09.2009 Zitat:Zu Sowjetzeiten durfte sein Roman nur im Westen erscheinen, jetzt entschied das russische Bildungsministerium: "Archipel Gulag", das Hauptwerk von Alexander Solschenizyn, wird Pflichtlektüre für Oberschüler. Der Anstoß dazu kam von Wladimir Putin. Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,647987,00.html">http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 87,00.html</a><!-- m --> Na sowas, und ich dachte immer Putin währe ein Sowjet- und Stalinverehrer. Re: "Archipel Gulag" an russischen Schulen - Venturus - 10.09.2009 imation schrieb:Na sowas, und ich dachte immer Putin währe ein Sowjet- und Stalinverehrer. Putin ist vor allem ein Putinverehrer. Seine Rückgriffe auf die Symbole der Sowjetzeit sind wohl eher taktischer Natur, um sich in deren "Glanz" zu sonnen. Und sein wir mal ehrlich. Die alte Sowjet-Hymne klingt einfach besser als dieses komische patriotische Lied aus den 90ern (ist mit den beiden deutschen Nationalhymen ja auch nicht anders). ![]() - Erich - 11.09.2009 <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20090911/123067289.html">http://de.rian.ru/business/20090911/123067289.html</a><!-- m --> Zitat:Russlands Gold- und Devisenreserven bleiben bis Jahresende bei 400 Milliarden Dollardiesen Berichten steht massive Kritik aus höchsten Regierungskreisen gegenüber: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/761/487170/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/761/487170/text/</a><!-- m --> Zitat:Medwedjew über Russland - Schneemann - 11.09.2009 Zitat:Putin hält sich Präsidentschaftskandidatur für 2012 offenLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE58A0FZ20090911">http://de.reuters.com/article/worldNews ... FZ20090911</a><!-- m --> Naja, sowas war abzusehen. Vielleicht ist es auch so, dass sich "Imperator" Putin wieder zurück aufs Feld wagt, weil "Luke" Medwedew sein "Reich" so arg kritisiert hat... :lol: Schneemann. - Kosmos - 12.09.2009 könnte auch sein dass Putin damit sagen möchte das seine Macht und Stellung so gefestigt sind wie je und alle Hoffnungen ihn wie auch immer abzudrängen vergebens sind (diese Botschaft vorallem nicht an "Oppositionelle" sondern an eigene Machtstrukturen.............). man hoffts zumindest............................ |