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Re: Libyen - Erich - 19.08.2012 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen1722.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen1722.html</a><!-- m --> Zitat:Anschläge in Libyensolche Bombenanschläge sind fast immer eine - ich möchte fast sagen - "Verzweiflungsaktion" der Gruppierungen, die auf anderen Wegen keine oder nur geringere Chancen sehen, an die Macht zu kommen. Denn dass die Mächtigen selbst Bombenanschläge ausführen, um Unruhe zu schüren und selbst "besser durchgreifen" zu können, dürfte eher die Ausnahme sein. Das wäre dann das Werk eine etablierten Diktatur, die mit diesen Methoden ein härteres Durchgreifen gegen die Opposition (und damit i.d.R. gegen eine demokratische Entwicklung) begründen will. Diese letztere Alternative möchte ich in Libyen ausschließen - also sind es mit größter Wahrscheinlichkeit Bombenanschläge einer radikalen Opposition. Die Frage ist, welcher Opposition: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-08/libyen-anschlag-gaddafi">http://www.zeit.de/politik/ausland/2012 ... ag-gaddafi</a><!-- m --> Zitat:Datum 19.08.2012 - 10:23 Uhroder <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/aktuell/international/tote-bei-bombenanschlaegen-in-tripolis-1.17496671">http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.17496671</a><!-- m --> Zitat:Heute, 10:17.- mal abwarten; Re: Libyen - Erich - 19.08.2012 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen1722.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen1722.html</a><!-- m --> Zitat:Anschläge in Libyensolche Bombenanschläge sind fast immer eine - ich möchte fast sagen - "Verzweiflungsaktion" der Gruppierungen, die auf anderen Wegen keine oder nur geringere Chancen sehen, an die Macht zu kommen. Denn dass die Mächtigen selbst Bombenanschläge ausführen, um Unruhe zu schüren und selbst "besser durchgreifen" zu können, dürfte eher die Ausnahme sein. Das wäre dann das Werk eine etablierten Diktatur, die mit diesen Methoden ein härteres Durchgreifen gegen die Opposition (und damit i.d.R. gegen eine demokratische Entwicklung) begründen will. Diese letztere Alternative möchte ich in Libyen ausschließen - also sind es mit größter Wahrscheinlichkeit Bombenanschläge einer radikalen Opposition. Die Frage ist, welcher Opposition: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-08/libyen-anschlag-gaddafi">http://www.zeit.de/politik/ausland/2012 ... ag-gaddafi</a><!-- m --> Zitat:Datum 19.08.2012 - 10:23 Uhroder <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/aktuell/international/tote-bei-bombenanschlaegen-in-tripolis-1.17496671">http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.17496671</a><!-- m --> Zitat:Heute, 10:17.- mal abwarten; Re: Libyen - Shahab3 - 19.08.2012 In Libyen geht es nicht mehr um die Ghaddafis, sondern um die Macht, das Geld und die Revierkämpfe der übrigen libyschen Clans. Manche Clans haben hohe Verluste erlitten, andere große Gewinne gemacht. Das sind die zu erwartenden Auseinandersetzungen zwischen diesen mafia-ähnlich organisierten Gruppen, die dort die faktische Kontrolle ausüben. Die Ghaddafis sind tot. Die Strukturen sind vollkommen zerschlagen. Ghaddafi war auch keine Ideologie, die Personen überlebt. Niemand wird also die abstruse Idee verfolgen, im Namen dieser abgeschlachteten Mafia-Familie in das Machtspiel einzusteigen. Da würde ich insofern Dir und dem Artikel widersprechen. Re: Libyen - Shahab3 - 19.08.2012 In Libyen geht es nicht mehr um die Ghaddafis, sondern um die Macht, das Geld und die Revierkämpfe der übrigen libyschen Clans. Manche Clans haben hohe Verluste erlitten, andere große Gewinne gemacht. Das sind die zu erwartenden Auseinandersetzungen zwischen diesen mafia-ähnlich organisierten Gruppen, die dort die faktische Kontrolle ausüben. Die Ghaddafis sind tot. Die Strukturen sind vollkommen zerschlagen. Ghaddafi war auch keine Ideologie, die Personen überlebt. Niemand wird also die abstruse Idee verfolgen, im Namen dieser abgeschlachteten Mafia-Familie in das Machtspiel einzusteigen. Da würde ich insofern Dir und dem Artikel widersprechen. Re: Libyen - Erich - 19.08.2012 Shahab3 schrieb:.... Da würde ich insofern Dir und dem Artikel widersprechen.ich schrieb ja: "- mal abwarten;" - was eine klare Distanzierung zur zitierten Aussage von Offiziellen beinhaltet; Re: Libyen - Erich - 19.08.2012 Shahab3 schrieb:.... Da würde ich insofern Dir und dem Artikel widersprechen.ich schrieb ja: "- mal abwarten;" - was eine klare Distanzierung zur zitierten Aussage von Offiziellen beinhaltet; Re: Libyen - Ambassador - 24.08.2012 Zitat:Zahlreiche Tote bei Kämpfen in Libyen http://orf.at/stories/2137187/ Zitat:Tripolis - In Libyen haben Regierungstruppen bei einem Einsatz gegen Gaddafi-Loyalisten in Tarhun der Nähe von Tripolis über 100 Panzer und rund 30 Raketenwerfer erbeutet. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden, sagte ein Innenministeriums-Sprecher in Tripolis, wie die BBC berichtet. 13 Angehörige der Miliz - alles Anhänger des im Vorjahr entmachteten und getöteten Langzeit-Diktators Muammar al-Gaddafi - seien festgenommen worden. http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlaglichter_nt/article108768156/Ueber-100-Panzer-beschlagnahmt-Stammeskaempfe-in-Libyen.html Re: Libyen - Ambassador - 24.08.2012 Zitat:Zahlreiche Tote bei Kämpfen in Libyen http://orf.at/stories/2137187/ Zitat:Tripolis - In Libyen haben Regierungstruppen bei einem Einsatz gegen Gaddafi-Loyalisten in Tarhun der Nähe von Tripolis über 100 Panzer und rund 30 Raketenwerfer erbeutet. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden, sagte ein Innenministeriums-Sprecher in Tripolis, wie die BBC berichtet. 13 Angehörige der Miliz - alles Anhänger des im Vorjahr entmachteten und getöteten Langzeit-Diktators Muammar al-Gaddafi - seien festgenommen worden. http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlaglichter_nt/article108768156/Ueber-100-Panzer-beschlagnahmt-Stammeskaempfe-in-Libyen.html Re: Libyen - Shahab3 - 25.08.2012 Zitat:25.08.2012<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/libyen-islamisten-zerstoeren-muslimische-heiligtuemer-a-852091.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 52091.html</a><!-- m --> Re: Libyen - Erich - 26.08.2012 das ist die direkte Folge der "wahabitischen Mission" - die Wahabiten haben auch bei der Machtübernahme in Saudi Arabien erst einmal die Gräber / Schreine islamischer Heiliger zerstört. Und gleiches passiert auch in Mali und war in Afghanistan zu beobachten. Abgesehen davon ist ja auch aus Ägypten bekannt, wie die Salafisten von finanzieller Unterstützung aus Saudi Arabien profitieren. Übrigends - die saudisch finannzierten König-Fahd-Moschee'n und ~Akademien waren schon öfter mal in Verdacht, Verbindungen zu radikal islamistischen Kreisen zu pflegen. Das wäre nicht verwunderlich, denn die Moscheen werden von in Saudi-Arabien ausgebildten (wahabitischen) Imamen geführt. Auf diese Weise versucht Saudi Arabien z.B. auch, Einfluss in Bosnien zu gewinnen. Auch dort wird die König-Fahd-Moschee von wahabitischen Predigern geleitet. Googelt einfach mal nach "king fahd mosque" - daran sieht man, wie sich mit saudischen Regierungsgeldern die strenge wahabitische Lehre ausbreitet, Köln, Sarajevo, Edinburgh, Buenos Aires .... . Und was sich sogar "im Westen" ausbreitet, dürfte in islamischen Ländern noch schwerer zu kontrollieren sein - auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben sich iranische, türkische - und saudische - Prediger mit entsprechender Unterstützung aus den Heimatländern ja schon einen Wettlauf in den zentralasiatischen Ländern geliefert. Allerdings stoßen die Salafisten in den islamischten Ländern auch auf die verwurzelten sunnitischen und mystischen sufistischen Traditionen, dürften also mit ihrer fundamentalistischen Einstellung nicht unbedingt auf offene Türen treffen. Insofern dürften solche Aktionen eher abschreckend auf die örtliche Bevölkerung sein. Etwas anderes ist da zu erwarten, wo - wie in Pakistan - auch eine lokale Tradition solcher fundamentalistischer Lehren besteht. Re: Libyen - Schneemann - 26.08.2012 Zitat:das ist die direkte Folge der "wahabitischen Mission" - die Wahabiten haben auch bei der Machtübernahme in Saudi Arabien erst einmal die Gräber / Schreine islamischer Heiliger zerstört. Und gleiches passiert auch in Mali und war in Afghanistan zu beobachten.Diese Darstellung war auch schon beim ersten Mal falsch. Schneemann. Re: Libyen - Erich - 26.08.2012 Schneemann schrieb:Wikipedia ist ja keine Quelle, aber trotzdem als EntreeZitat:das ist die direkte Folge der "wahabitischen Mission" - die Wahabiten haben auch bei der Machtübernahme in Saudi Arabien erst einmal die Gräber / Schreine islamischer Heiliger zerstört. Und gleiches passiert auch in Mali und war in Afghanistan zu beobachten.Diese Darstellung war auch schon beim ersten Mal falsch. <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabiten">http://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabiten</a><!-- m --> Zitat:...Der Wahhabismus lehnt den Sufismus und die islamische Theologie (Ilm al-Kalam) ab. Er wendet sich auch strikt gegen viele Formen des Volksglaubens, etwa die Verehrung von Heiligen, Wallfahrten zu Gräbern oder die jährliche Feier des Geburtstags des Propheten....das folgende dann schon eher: <!-- m --><a class="postlink" href="http://koptisch.wordpress.com/2012/07/03/haargenau-wie-in-agypten-salafisten-greifen-sufis-an/">http://koptisch.wordpress.com/2012/07/0 ... -sufis-an/</a><!-- m --> Zitat:Haargenau wie in Ägypten: Salafisten greifen Sufis an! 3. Juli 2012<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/!97031/">http://www.taz.de/!97031/</a><!-- m --> Zitat:10.07.2012<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tibs.at/content/die-wahhabiten-der-wahhabismus-die-dogamtische-richtung-des-sunnitischen-islam">http://www.tibs.at/content/die-wahhabit ... chen-islam</a><!-- m --> Zitat:...<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.biblisch-lutherisch.de/welt-kirche/wer-sind-salafisten/">http://www.biblisch-lutherisch.de/welt- ... alafisten/</a><!-- m --> Zitat:...<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eslam.de/begriffe/d/dschannat-ul-mualla.htm">http://www.eslam.de/begriffe/d/dschannat-ul-mualla.htm</a><!-- m --> Zitat:Dschannat-ul-Mualla, auch bekannt als "al-Hadschun" ist der älteste und berühmteste Friedhof der Muslime in Mekka.<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eslam.de/begriffe/w/wahhabismus.htm">http://www.eslam.de/begriffe/w/wahhabismus.htm</a><!-- m --> Zitat:Die Anhänger Ibn Abd al-Wahhabs nehmen für sich in Anspruch, die islamische Lehre authentisch zu vertreten unter Ausschluss aller anderen. Die Wahhabiten erklären viele andere Muslime zu Abweichlern und Schiiten gar zu Nichtmuslimen. Gleichzeitig lehnt der Wahhabismus die Mystik ab. Die meisten Wahhabiten, die sich neuerdings Salafiten nennen, gibt es in Saudi-Arabien.<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ansary.de/Islam/Wahabit.html">http://www.ansary.de/Islam/Wahabit.html</a><!-- m --> Zitat:... Re: Libyen - Shahab3 - 26.08.2012 Tja. Trotzdem würde niemals(!) ein europäischer oder amerikanischer Staatsmann es wagen, dem Saudischen Regime die Unterstützung von Terroristen vorzuwerfen. Selbst nach 9/11 (die Täter waren fast ausschließlich Saudis) waren Afghanistan und der Irak die erklärten Ziele. Nur im eigenen Land hat man sie halt nicht so gern. Das macht den Westen zum Mittäter. Achja..unbedingt mehr Leopard, Bradley, Patriot, Eurofighter usw liefern sowie den Wahabis den Einstieg in Libyen, Irak und Syrien weiter erleichtern (wie zuvor in A-stan). Terror verbreiten und auf Demokratie hoffen ist eine Spitzen-Idee! Re: Libyen - Schneemann - 27.08.2012 Ich versuche es ein zweites Mal, nachdem der Beitrag von vor ein paar Wochen ganz offensichtlich überlesen wurde: Salafisten und Wahhabiten sind nicht zwingend identisch. Da sich beide Strömungen aber als ultrakonservativ-intolerante Denke deuten lassen, werde sie gerne in einen Topf geworfen, obgleich dies nicht ganz richtig ist. Ein Salafist kann, muss aber nicht zugleich ein Wahhabit sein und auch kein Saudi. Ein ägyptischer Salafist etwa ist nicht sogleich identisch mit einem saudi-arabischen. Es mag Einflüsse der saudischen Wahhabiten im Maghreb in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend gegeben haben und es wird sie wohl auch zunehmend geben, aber die salafistischen Gruppen, die derzeit in Mali und Libyen wüten, entstanden gedanklich-religiös bereits in Teilen im 19. Jahrhundert und vor allem im frühen 20. Jahrhundert aus einer extremen Strömung der malikitisch-sunnitischen Rechtsschule, die besonders von Ägypten ausging, noch ehe sich saudisch-hanbalitische Wahhabiten dort einmischten. Ich stelle damit nicht in Abrede, dass es im Laufe der letzten Jahre Einmischungen gegeben hat seitens Saudi-Arabien (ein Bsp. wäre die al Qaida im Maghreb), aber generell kann man die jetzigen Ausschreitungen nicht alleine auf Saudi-Arabien zurückorientieren. Schon in den 70er Jahren hatte Gaddafi in Libyen ernste Probleme mit radikalen sunnitisch-salafistischen Gruppen, übrigens besonders auch der ägyptischen, wobei hier die Muslimbrüder und die salafistische at-Takfir a’l-Higra zu nennen sind, noch ehe sich irgendein saudisch-wahhabitischer Einfluss ausbreiten konnte. Insofern: Bevor man sich sofort und reflexhaft wieder auf Saudi-Arabien stürzt, sollte man mal nach Ägypten schauen und die radikalen Strömungen, die von dort nach Libyen herüberschwappen. Aber das dieses Ansinnen derzeit nicht gewünscht wird, ist mir klar, ist ja politisch ob der Machtübernahme der Muslimbrüder in Ägypten nicht korrekt. Schneemann. Re: Libyen - Shahab3 - 30.08.2012 Zitat:Libya will not risk clash with shrine attackers: minister<!-- m --><a class="postlink" href="http://articles.chicagotribune.com/2012-08-28/news/sns-rt-us-libya-security-ministerbre87r0wq-20120828_1_graves-and-shrines-security-forces-attackers">http://articles.chicagotribune.com/2012 ... -attackers</a><!-- m --> |