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- Erich - 28.07.2007 @Tiger die libyschen Erd- und Gasvorräte sind endlich und werden hauptsächlich für die Devisenbeschaffung benötigt, die fossilen Süßwasserreservoirs sind ebenso endlich - sie werden zwar ausgebeutet, aber nicht "nachgefüllt", um den steigenden Süßwasserbedarf (z.B. für die vorgesehene Entwicklung der Touristik) zu decken braucht es also andere Quellen, z.B. Meerwasserentsalzung - und die ist eine sehr energiefressende Methode da macht also ein Atomkraftwerk - zumal Libyen über enorme Uranvorkommen verfügt - durchaus einen logischen Sinn - Tiger - 28.07.2007 @Erich Das ist mir bekannt - aber: Warum ausgerechnet Atomkraft? Libyen hat doch nicht nur großflächige Wüstenregionen, in denen quasi ununterbrochen die Sonne strahlt. Warum setzt man dann dort also nicht auf Solarenergie? - Azrail - 29.07.2007 Tiger schrieb:@Erich Hmm? Vielleicht weil die Franzosen ein gutes Geschäft darin sehen? oder weil Solarenergie noch zu kostspielig ist? - Erich - 29.07.2007 eher ersteres - die Franzen haben ja auch eine etwas andere Einstellung zur Atomenergie als wir Deutsche. Und dazu kommt doch ein gewisses nationales Prestige bei den Libyern - so wie früher jeder Staat seine eigene Stahlindustrie benötigt hat, um wirtschaftlich bedeutend zu sein, gehört heute anscheinend das Atomkraftwerk zum unverzichtbaren Bestandteil nationaler Egozentrik. Der Einwand mit der Solarenergie ist im Übrigend durchaus berechtigt! Tatsächlich werden die Kosten für Silizium, Siliziumkristalle und Solarzellen in den nächsten Jahren durch technologischen Fortschritt und zunehmende Massenproduktion immer günstiger. Gleichzeitig steigt der Wirkungsgrad der Systeme. Die Kosten für die Erzeugung einer Kilotwattstunde Solarstrom, die heute zwischen 25 und 40 Cent liegen, werden schon in wenigen Jahren in Deutschland auf 18 Cent fallen (Quelle: Wirtschaftswoche vom 23.04.2007 unter Zitat einer Studio von Photon Consulting). Gerade die Kernbereiche der Sahara und die südlichen Küsten des Mittelmeeres eignen sich - wie global kaum eine andere Region - sehr gut für Solarkraftwerke. Westliche Experten gehen davon aus, dass im Jahre 2025 der nordafrikanische Solarstrom - trotz des Transports über unterseeische Kabel - billiger wird als der aus heimischer Kohleverstromung. Bis 2050, so zitiert "die Welt" Professor Hans Müller-Steinhagen, den Direktor des Instituts für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart, "könnten etwa 15 Prozent des gesamten deutschen Strombedarfs mit Importstrom aus Nordafrika gedeckt werden" (Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wissenschaft/article760649/In_15_Jahren_kommt_der_Strom_aus_Afrika.html">http://www.welt.de/wissenschaft/article ... frika.html</a><!-- m -->). Problem ist lediglich der Stromtransport - da sind Marokko und Tunesien wegen der kürzeren Strecke, die ein unterseeisches Kabel überbrücken müsste, in einer besseren Ausgangsposition. Aber ansonsten - gilt wohl für Libyien wie alle anderen auch: die richtige Mischung machts. Von daher stellt sich vielleicht die Frage der Reihenfolge, und da ist Solarstrom möglicherweise noch eher ein Zukunftsprojekt, so dass der erste Schritt durchaus (von den Franzosen würde diese Überlegung natürlich - s.o. - gefördert) in ein Atomkraftwerk laufen könnte. - leopard 2 - 01.08.2007 Die Befreiung der bulgarischen Krankenschwestern und des Arztes soll angeblich auf die Deals von Sarkozy und Gaddafi zurückzuführen sein. Zitat:Ein großes Rüstungsabkommen mit Frankreich und die Auslieferung eines früheren libyschen Agenten aus Großbritannien haben angeblich zur Freilassung der bulgarischen Krankenschwestern geführt. Der umstrittene Atomreaktor, den Frankreich in das nordafrikanische Land liefern wolle, sei gar nicht wesentlich, sagte der libysche Präsidentensohn Saif al-Islam Gaddafi der französischen Tageszeitung "Le Monde". Das Kernstück der Vereinbarungen zwischen Paris und Tripolis sei eine "militärische Angelegenheit". <!-- m --><a class="postlink" href="http://onnachrichten.t-online.de/c/11/97/48/12/11974812.html">http://onnachrichten.t-online.de/c/11/9 ... 74812.html</a><!-- m --> Angeblich sollen auch Milan Raketen im Wert von 100 Millionen Euro geliefert werden. Könnte sich ein neuer Markt für Waffen eröffnen da es seit 2004 sogar legal ist. Ich denke da werden noch einige andere Waffenlieferungen folgen. - Erich - 02.08.2007 berichtet auch DIE WELT, 02.08.2007 (print) Zitat:.. Dann werden wir von Frankreich Panzerabwehrraketen vom Typ Milan kaufen, im Wert von 1000 Millionen Dollar, glaube ich ....dabei wird der libysche Präsidentensohn Seif el Islam Gaddafi zitiert, der angeblich um ein Interview der Tageszeitung "Le Monde" gebenten hatte, um "ein paar Dinge klarzustellen." - Lara - 03.08.2007 <!-- m --><a class="postlink" href="http://oe1.orf.at/inforadio/79294.html?filter=4">http://oe1.orf.at/inforadio/79294.html?filter=4</a><!-- m --> Zitat:Die Regierung und Präsident Sarkozy dementierten bis zuletzt, doch heute wird der Deal vom französischen Verteidigungsminister bestätigt. Seitdem gerät die Regierung immer mehr unter Druck. - hunter1 - 29.08.2007 Der Vollständigkeit halber: Zitat:Militärabkommen zwischen Frankreich und Libyen enthüllt Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/militaerabkommen_zwischen_frankreich_und_libyen_enthuellt_1.547841.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 47841.html</a><!-- m --> Dabei kommt eigentlich keine neue Information heraus; Libyen will vieles, aber ob nun konkrete Verkäufe neben z.B. der Milan abgeschlossen wurden, kann diese "Enthüllung" dann auch nicht zeigen. Warten wir mal ab, Rafales im Wüstentarnkleid fände zumindest ich nett anzusehen. - hoj - 13.11.2007 Zitat:Libyen verweigert Flugpassagieren Einreise <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/812460.html">http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/au ... 12460.html</a><!-- m --> Schneemann - Schneemann - 01.09.2008 Zitat:"Etwas Chaos"Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/1017099.html?010920081120">http://www.n-tv.de/1017099.html?010920081120</a><!-- m --> Schneemann. - Erich - 05.09.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E7AD12FCE9E1E4EF89D25A6B184D5BDBD~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:Rice trifft Gaddafi Schneemann - Schneemann - 20.10.2008 Zitat:Panzer und RaketenLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/1040452.html?201020081531">http://www.n-tv.de/1040452.html?201020081531</a><!-- m --> Schneemann. - Erich - 31.08.2010 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:fluechtlinge-gaddafi-erpresst-die-eu/50163601.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 63601.html</a><!-- m --> Zitat:31.08.2010, 14:25*) unter sehr strittigen Umständen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/international/rettungslos-verloren/1587310.html">http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 87310.html</a><!-- m --> Zitat:Keine genauen Antworten gibt es derzeit auf die Frage, warum inzwischen so wenige Flüchtlinge bis nach Italien kommen. Dass der Menschenstrom aus Afrika versiegt ist, glaubt niemand; aus Libyen und Tunesien heißt es, der Druck auf die Grenzen in der Sahara sei ungebrochen. Sicher ist, dass Libyen seit Inkrafttreten des „Freundschaftsvertrags“ mit Rom Seepatrouillen vor der eigenen Küste aufgenommen hat; die Regierung Berlusconi hat dem Gaddafi-Regime dafür sechs Küstenwachboote überlassen. Sicher ist auch, dass Libyen – vertragsgemäß – aufgegriffene Flüchtlinge zurücknimmt.Gaddafi nutzt seine Möglichkeiten. Mit den Geldern aus Europa will er eine Küstenautobahn von Tunesien bis Ägypten bauen lassen und wohl weitere Küstenschutzboote erwerben. Die EU und hier Italien sind Libyens wichtigster Handelspartner. Italien bezieht einen Großteil seines Öl- und Erdgasbedarfs von Gaddafi. Aber dieses Triumphirat "Haider - Gadafi - Berlusconi" hatte immer auch "ein Gschmäckle" - hunter1 - 31.08.2010 Mit anderen Worten: wenn die EU nicht zahlt, wird Gaddafi die Flüchtlingsströme heimlich fördern, bis er dann sein Geld doch bekommt. Die Italiener hätten den Kerl am Besten gleich eingesperrt. Wie kann es eigentlich sein, dass sich Gaddafi gegenüber der EU solche Töne erlaubt? Dass man ihm nicht trauen kann, sollte spätestens seit der Affäre Schweiz-Libyen eigentlich jedem Europäer bekannt sein. Die Schweiz ist zwar ein kleines, unbedeutendes Land, welches sich von anderen Ländern viel gefallen lassen muss (was auch von einigen ausgenutzt wird). Aber die EU? Glaubt man in Brüssel wirklich, dass man besser behandelt wird? Wahrscheinlich wird Berlusconi seinen Freund Gaddafi bei dem Plan unterstützen, solange Italien nicht dafür aufkommen muss. Die afrikanischen Emmigranten haben zudem auch die Möglichkeit, via Algerien, Marokko, Mauretanien oder sonstwie nach Europa zu gelangen. Gibts denn von diesen Ländern ähnlich dreiste Forderungen? - Erich - 04.12.2010 hunter1 schrieb:Mit anderen Worten: wenn die EU nicht zahlt, wird Gaddafi die Flüchtlingsströme heimlich fördern, bis er dann sein Geld doch bekommt.ohhh .... <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,728615,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 15,00.html</a><!-- m --> Zitat: 03.12.2010 |