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RE: Russland - Hinnerk2005 - 24.03.2024 Falls noch Zweifel an der Täterschaft des IS am Moskauer Attentat bestehen, sollte diese Meldung bei X Klarheit schaffen: Al-Amaq, ein mit ISIS verbundenes Medienunternehmen, hat mehrere Minuten Filmmaterial veröffentlicht, das von den vier tadschikischen Terroristen während des gestrigen Terroranschlags auf die Krokus-Konzerthalle in der russischen Hauptstadt Moskau gedreht wurde; Aufgrund der grafischen Natur des Filmmaterials werde ich nicht in der Lage sein, einen Großteil davon auf X zu posten, aber in dem Video kann man sehen, wie mehrere Personen von den Terroristen aus nächster Nähe erschossen werden und wie mindestens einem der Opfer die Kehle durchgeschnitten wird, während sie weiterhin "Allahu Akbar" und extremistische islamische Zitate in Bezug auf Christen schreien. Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version) Link Es gibt ja immer noch nicht wenige Beiträge in den Sozialen Medien, die den Russen diesen Anschlag unterschieben wollen. Angesichts der Todfeindschaft der Russen und des IS halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass es den Russen gelingen könnte einen ganzen Ableger des IS "zu kaufen" oder sonstwie zu beeinflussen um dieses Attentat für sie zu begehen. RE: Russland - Schneemann - 24.03.2024 Ja, wobei wir da ein wenig vorsichtig sein sollten - es gibt manche Postings, die die Russen verdächtigen, eine false flag-Operation durchgeführt zu haben, während wieder andere (meist von Russen) eine Verbindung in die Ukraine konstruieren wollen und wieder andere, die Bilder von Personen zeigen, die schon länger tot oder zur Fahndung ausgeschrieben sind/waren. Da entstehen gerade Stilblüten en masse. Gemäß der Logik, dass die einfachste Möglichkeit auch oftmals zutrifft, denke ich aber auch, dass es der IS war. Nur versucht man eben in Moskau, dass irgendwie umzudeuten und auf die Ukraine abzulenken. Alles andere wäre schlichtweg zu peinlich für den "starken Mann" im Kreml (und wohl auch für die Sicherheitsorgane). Schneemann RE: Russland - Schneemann - 24.03.2024 Der aktuelle Terrorakt hat in Russland eine Diskussion um die Todesstrafe bedingt (sie war seit 1996 im Rahmen eines Moratoriums ausgesetzt bzw. ist ausgesetzt und es gab seitdem auch keine Hinrichtungen mehr - bzw. zumindest keine "offiziellen"): Zitat:NACH ANSCHLAG AUF KONZERTSAALhttps://www.welt.de/politik/ausland/article250723582/Russland-Putin-Vertraute-fuer-Wiedereinfuehrung-der-Todesstrafe.html?source=puerto-reco-2_ABC-V37.6.C_test Wenn man bedenkt, dass selbst in Demokratien mit einer Rechtsstaatsstruktur, wo die Todesstrafe angewendet wird, es genügend Probleme und Irrungen dahingehend gibt, müssen hier die Alarmglocken klingeln. Denn in einem autokratischen Regime mit einem polithörigen und hochkorrupten Polizei- und Justizapparat kann dann schnell eine entsprechende Willkür um sich greifen - und Willkür gibt es in Russland wahrlich schon genug. Darüber hinaus ist man mit den verhafteten IS-Terroristen wohl sehr brutal umgegangen: Zitat:Ohr nach Festnahme abgeschnittenhttps://www.n-tv.de/politik/Russische-Sicherheitskraefte-foltern-IS-Terroristen-article24827595.html Abgesehen davon, dass es mich wundert, dass man diese Verbrecher verhaftet und nicht gleich niedergeschossen bzw. im Rahmen von kolportierten "Fluchtversuchen" liquidiert hat - so hätte ich es eigentlich von der ALFA oder der Omon erwartet (auch tschetschenische Terroristen in den vergangenen Jahrzehnten wurden schlichtweg kurzerhand getötet, egal ob sie sich ergaben oder nicht), so ist es sicher teils nachvollziehbar, wenn man mit ihnen extrem ruppig umgeht und es bei der Festnahme auch Tritte und Kolben- und Fausthiebe gibt. (Ohne das gutheißen zu wollen.) Aber ein abgeschnittenes Ohr zum selber essen geben? Man scheint wohl selbst jenseits von Wagner endgültig bei der Vorschlaghammer-Methode angekommen zu sein... ![]() Schneemann RE: Russland - lime - 24.03.2024 (24.03.2024, 19:45)Schneemann schrieb: Abgesehen davon, dass es mich wundert, dass man diese Verbrecher verhaftet und nicht gleich niedergeschossen bzw. im Rahmen von kolportierten "Fluchtversuchen" liquidiert hat - so hätte ich es eigentlich von der ALFA oder der Omon erwartet (auch tschetschenische Terroristen in den vergangenen Jahrzehnten wurden schlichtweg kurzerhand getötet, egal ob sie sich ergaben oder nicht), so ist es sicher teils nachvollziehbar, wenn man mit ihnen extrem ruppig umgeht und es bei der Festnahme auch Tritte und Kolben- und Fausthiebe gibt. (Ohne das gutheißen zu wollen.) Also ich kann das nicht nachvollziehen, denn es ist doch quasi ein Sechser im Lotto so einen Terroristen lebend gefangen zu nehmen, um dann an weitere wichtige Informationen, Hintermänner usw. zu kommen. RE: Russland - Quintus Fabius - 25.03.2024 Logisch rationales Denken und das heutige Russland ..... Aber mal ernsthaft: unabhängig von der Frage, wer den Anschlag durchgeführt hat, wird aktuell von russischen Medien wie Politikern, einschließlich Putins selbst wiederholt behauptet, die Ukraine stecke hinter dem Anschlag und habe den IS dafür eingesetzt. Ernsthaft. Beispielsweise hat Putin selbst behauptet, die Terroristen hätten in Richtung ukrainische Grenze fliehen wollen, wo ukrainische Truppen ihnen einen Fluchtkorridor offen gelassen hätten. Der Anschlag sei nun der Beweis dafür, dass sich die Ukraine und der IS verbündet hätten. In russischen Medien, auch im Staatsfernsehen wurde konträr dazu das Bekennerschreiben des IS als Fake westlicher Dienste bezeichnet, die wahren Hintermänner säßen woanders usw. Noch eine Theorie von mir: die russischen Sicherheitsbehörden wussten vielleicht von dem Anschlag, haben ihn aber absichtlich geschehen lassen um ihn in dieser Richtung zu verwerten. Frisch von RT: Zitat:Moscow concert hall terror attack suspects brought before court (VIDEOS) Und angeblich ![]() ![]() https://www.rt.com/russia/594829-death-toll-moscow-terrorist-attack-137/ Zitat:Four men believed to be directly involved in the terrorist attack were detained on Saturday in Bryansk Region, not far from the border with Ukraine. Zitat:On Saturday, the FSB released a statement. “The criminals intended to cross the Russia-Ukraine border and had relevant contacts on the Ukrainian side,” it added, referring to the four primary suspects. The other seven detentions took place in Moscow and the Moscow region, according to Russian media. Zitat:The Russian investigative authorities did not name any suspected organizers behind the attack. Neither have they signaled any links between the primary suspects and any extremist groups or outside forces, except for some Ukrainian “contacts” that were supposedly ready to aid them with crossing into Ukraine, according to the FSB. Schon witzig wie das in Russlands Reich der Phantasie bearbeitet wird, wo der IS doch sogar Bilder der Attentäter vor eine IS Flagge veröffentlicht hat. RE: Russland - Quintus Fabius - 25.03.2024 Blick von Osten: https://www.rt.com/russia/594893-putin-terrorist-attack-meeting/ Zitat:Russia knows who carried out the Crocus City Hall attack but is now investigating who gave the order, President Vladimir Putin said on Monday, pointing to Ukraine as being a possible culprit. Die ISIS-K Aktivitäten haben in Tadschikistan seit der Machtübernahme der Taliban fortwährend zugenommen. Die Taliban haben ISIS-K in Afghanistan recht gut bekämpft, entsprechend ist man nach Norden ausgewichen. Das wird Russland in den folgenden Jahren noch ordentlich und wachsende Probleme machen. RE: Russland - Schneemann - 26.03.2024 Zitat:Das wird Russland in den folgenden Jahren noch ordentlich und wachsende Probleme machen.Das wird auch für uns ein Problem werden. Durch die zunehmende Erosion des russischen Sicherheitsapparates, durch das Entblößen des zentralasiatischen Raumes von Truppen bedingt durch das ukrainische Abenteuer des Kreml und durch die nach Westen ausgerichtete Paranoia und Propaganda, wird das Einsickern und Ausweichen der dortigen IS-Ableger nach Russland beschleunigt. Hinzu kommt (wenngleich auch von geringerem Gewicht), dass die Rekrutierungen Moskaus dort erheblichen Unmut bewirkt haben, was die verstärkte Entstehung eines Nährbodens für ggf. islamistische Tendenzen und einer Anti-Reaktion gegenüber dem moskowitischen Machtanspruch mitbedingte. In der Folge sehen schon jetzt manche Extremismusforscher das große Risiko, dass Russland infolge seines Unwillens, seiner strategischen Fehlplanungen und seiner inneren Irrungen und Wirrungen eine Art Sprungbrett des IS und seiner Ableger gen Europa werden könnte. Es ist wie bei einer "Seuche" - sie wandert in eine bestimmte Richtung und breitet sich langsam aus, wenn man keine oder nur unzulängliche Eindämmungsmaßnahmen vornimmt. Und der "grüne Unterleib" Russlands steht derzeit offen wie ein Scheunentor. Zudem sind die diktatorisch regierten zentralasiatischen Länder der ehem. Sowjetunion nicht gerade die stabilsten, um sich alleine dieser Herausforderung stellen zu können. Was vor Jahren noch ein zentralasiatisches und kaukasisches Problem war, ist nun auf grausame Weise wieder in Moskau aufgepoppt, nachdem es dort seit grob rund 20 Jahren - nach dem Ende des tschetschenischen Dramas - keine solchen Anschläge mehr gab. D. h. die Gefahr wandert wieder, und zwar bewegt sie sich nach Westen. Da ich nicht unbedingt optimistisch bin, dass sich die Lage in Russland innenpolitisch und im strategischen Denken verbessern wird, müssen wir von ausgehen, dass diese "Westwanderung" der "Seuche" Islamismus weiter anhalten wird. Dass Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen hat, ist nur folgerichtig. Und auch bei uns wird (korrekterweise) schon davor gewarnt, dass der IS bald in Europa auftauchen könnte, zudem müssen wir im Sommer bei der Fussball-EM in Deutschland äußerst wachsam sein. Insofern trägt Russlands inkompetente und paranoid-verantwortungslose Führung mit dazu bei, dass der Islamismus sich wieder ausbreiten kann. Und das ist nicht für Russland ein Problem, sondern eben auch für Europa an sich. Schneemann RE: Russland - Quintus Fabius - 26.03.2024 Die Frage ist, inwieweit diese Tadschiken überhaupt aus Tadschikistan selbst sind und inwieweit der Grüne Unterleib hier das Problem darstellt, und inwieweit diese Probleme in Russland selbst vor sich hin wuchern. Denn es leben sehr viele Tadschiken in der russischen Föderation, und werden dort für die untersten, schlechtest bezahlten Arbeiten verwendet und schon vor den Anschlägen massiv diskriminiert, regelmässig aus rassistischen Gründen angegriffen und sie waren schon vor den Anschlägen für Polizei und russische Gewalttäter teilweise Freiwild. In russischen Telegramkanälen wird aktuell nach den Anschlägen nun auch ziemlich offen zu Gewalt gegen Tadschiken und andere Zentralasiaten aufgerufen. Russland sei überfremdet mit Zentralasiaten, die würden Parallelgesellschaften in Russland bilden, nun müsse man diese zerschlagen etc. Ein witziger Vorschlag eines russischen Moderators in diesem Kontext war, alle Tadschiken und vergleichbare Gruppen aus Russland zu vertreiben und sie als Flüchtlinge nach Europa zu treiben. Wenn der russische Staat die massiv verfolgen würde, dann müsste Europa sie ja aufnehmen, weil sie in Russland ja tatsächlich verfolgt werden. Dafür müsse die Verfolgung aber eine staatliche sein, weshalb der russische Staat jetzt ganz offiziell gegen die vorgehen müsste etc Beschließend: meiner rein persönlichen Meinung nach sind solche Anschläge für die Russen selbst viel weniger problematisch als für uns. Die stecken das locker weg, wir würden Anschläge in dieser Größenordnung nicht so wegstecken. Desweiteren ist der russische Sicherheitsapparat was die innere Sicherheit angeht meiner Ansicht nach nicht erodiert. Russland ist ein Polizei- und Geheimdienststaat und darin sind die tatsächlich sehr gut. Das die Anschläge so überhaupt stattfinden konnten liegt eher an Ignoranz und auch an Überheblichkeit was die eigenen Fähigkeiten im Inneren angeht. Das heißt aber nicht, dass man nicht in der Lage wäre solcher Umtriebe im Inneren viel eher Herr zu werden als wir es wären. Die haben dort ja ganz andere Methoden und Mittel dafür, von daher halte ich den IS in Russland selbst für keine wesentliche Gefahr für die russische Föderation. Aber er stellt eine erhebliche Gefahr für uns dar, und wird sich auch meiner Meinung nach zunehmend in Europa ausbreiten, und dann bei uns zunehmend zum Problem werden. RE: Russland - Schneemann - 26.03.2024 Zitat:Die Frage ist, inwieweit diese Tadschiken überhaupt aus Tadschikistan selbst sind...Sie scheinen zumindest nicht direkt aus Tadschikistan nach Russland gekommen zu sein. Zitat:Zwei Moskauer Terrorverdächtige konnten offenbar ungehindert nach Russland einreisenhttps://www.n-tv.de/politik/12-16-Zwei-Moskauer-Terrorverdaechtige-konnten-offenbar-ungehindert-nach-Russland-einreisen--article23143824.html Zitat:...und inwieweit der Grüne Unterleib hier das Problem darstellt, und inwieweit diese Probleme in Russland selbst vor sich hin wuchern.Der "grüne Unterleib" ist das Einfallstor. Und die dortigen Länder, besser: Regime, die hier irgendwie reagieren können sollten, frönen mittlerweile selbst einem islamisch verbrämten Nationalismus - wobei ich mir nicht sicher bin, ob dieser staatliche Versuch einer nationalistischen Umdeutung des Islam als Grundlage eines Landes bzw. seiner Identität nun die Islamisten eher einfängt oder doch nur begünstigt - oder sind sehr labile Länder, gerade auch Tadschikistan. Also ja, der Unterleib wird das Problem sein und auch erst einmal bleiben. Zitat:Beschließend: meiner rein persönlichen Meinung nach sind solche Anschläge für die Russen selbst viel weniger problematisch als für uns. Die stecken das locker weg, wir würden Anschläge in dieser Größenordnung nicht so wegstecken.Beziehst du das nun auf die Gesellschaften oder auf die Politik? Ich denke, dass die dortige Gesellschaft i. d. T. weniger anfällig sein dürfte für Schockwirkungen oder traumatische Erschütterungen nach einem solchen Anschlag im Vgl. zu westlichen Gesellschaften, da gibt es ja schon genügend schlimme Erfahrungen, aber politisch ist das hochbrisant und sogar problematischer als im Westen. Also damit meine ich: Die Gesellschaft, die einzelnen Menschen, in westlich geprägten Ländern werden sicher weniger stoisch und schulterzuckend auf so etwas reagieren, ja es wird noch jahrelange traumatische Aufarbeitungen geben (müssen), aber die Politik könnte es leichter abfedern, da Rücktritte wegen eines wie auch immer gearteten Versagens eines Politikers oder Untersuchungsausschüsse eigentlich Normalität sind. In Russland würden zwar keine Rücktritte und allenfalls Fake-Untersuchungen erfolgen, aber der Schwund an Vertrauen in den Führung wäre umso massiver, tiefgreifender, da diese Führung ja quasi sich als "allwissend" und "unfehlbar" ansieht bzw. das auch oft so verkauft. Solche Anschläge erschüttern also die einzelnen Menschen in autokratischen Regimen weniger, da der Alltag eben von Willkür oder auch teils Grausamkeit bzw. der Legalisierung der Gewalt an sich geprägt ist. Für die Politik in solchen Staaten ist das aber hochgefährlich, da deren Nimbus der Allmacht erschüttert wird. Dass die verhafteten Terroristen derart malträtiert wurden, ist auch hiermit zu erklären. Dadurch, dass man sie derart verbeult und zugerichtet (auch wenn manches im Affekt durch die Spezialeinheiten geschehen sein könnte) vor der Kamera vorführt, will ein Regime ja krampfhaft noch zeigen, dass es irgendwie noch die Kontrolle hat (die es aber eigentlich - zumindest temporär - bereits verloren hatte). Schneemann RE: Russland - Quintus Fabius - 27.03.2024 Zitat:der Schwund an Vertrauen in den Führung wäre umso massiver, tiefgreifender, Nur als Ergänzung und weil dies kontraintuitiv ist: die meisten Russen vertrauen der Führung / dem Staat keineswegs, und dies selbst dann nicht, wenn sie sich öffentlich als Putin-Anhänger geben. Ganz allgemein herrscht in Russland sehr viel Misstrauen vor, sowohl gegen den Staat als auch gegen die Mitmenschen. Man geht da viel eher von Schlechtem aus und dass der andere einem Übel will. Dessen ungeachtet stimme ich dir zu, dass diese Anschläge für die Führung ein Problem darstellen, weil Russen vor allem anderen Stärke und Macht bewundern und dieser folgen um davon zu profitieren als auch weil es der Kultur dort entspricht. Wenn die Führung nun dadurch schwach erscheint, ist das in Russland ein größeres Problem (für die Führung selbst) als hierzulande, da hast du schon recht. Gerade eben weil man dem Staat nicht deshalb folgt weil man ihm vertraut oder ihn gut findet, sondern aus anderen Gründen, gerade eben deshalb ist so ein Anschlag ein immenses Problem. Denn es gibt keine Gnade für die Schwachen und deshalb darf die Führung niemals Schwach sein, es würde sie das Leben kosten (wortwörtlich). RE: Russland - Quintus Fabius - 27.03.2024 In Russland wird weiter entgegen der Realität und mit allen Mitteln die Lüge verbreitet, die Ukraine stecke hinter dem Anschlag und habe die IS Terroristen dafür eingesetzt. Aktuell erweitert man dies noch und erklärt nun von offizieller Seite, dass westliche Geheimdienste hier die Ukraine direkt unterstützt hätten oder noch direkter dass westliche Geheimdienste hinter dem Anschlag stecken würden. https://www.spiegel.de/ausland/russland-sicherheitsrat-bezichtigt-ukraine-des-anschlags-auf-konzerthalle-kiew-spricht-von-luegen-a-5f74586d-0ddf-4acb-a825-53811533e9f3 https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-terroranschlag-100.html Zitat:Die russische Führung legt sich immer stärker auf die Behauptung fest, die Ukraine sei für den Terroranschlag in einer Konzerthalle bei Moskau am vergangenen Freitag verantwortlich. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolaj Patruschew, rief das in aller Kürze vor einer Sitzung einem Journalisten auf dem Flur zu. Der fragte: "Wer ist Schuld, der IS oder die Ukraine?" Patruschews Antwort: "Die Ukraine." Der äußerte sich sogar teilweise noch radikaler und erklärte dazu, dass die westlichen Geheimdienste diesen Anschlag orchestriert hätten: https://ria.ru/20240326/krokus-1935940920.html Derweilen kursieren in Russland allerlei Verschwörungserzählungen. Anscheinend müllt man die sozialen Medien absichtlich mit jeder nur ausdenkbaren und etlichen nicht einmal ausdenkbaren Varianten voll - Flood the zone with shit - um vom eigenen Versagen abzulenken. Exilrussen hingegen behaupten, dass die Attentäter bei dem Anschlag FSB Agenten waren und die jetzt gefangenen Personen einfach nur Sündenböcke die gar nichts mit dem Anschlag zu tun hatten und halt per Folter dazu gebracht wurden sich schuldig zu bekennen. RE: Russland - lime - 27.03.2024 (27.03.2024, 09:59)Quintus Fabius schrieb: In Russland wird weiter entgegen der Realität und mit allen Mitteln die Lüge verbreitet, die Ukraine stecke hinter dem Anschlag und habe die IS Terroristen dafür eingesetzt. Aktuell erweitert man dies noch und erklärt nun von offizieller Seite, dass westliche Geheimdienste hier die Ukraine direkt unterstützt hätten oder noch direkter dass westliche Geheimdienste hinter dem Anschlag stecken würden. Es war doch völlig klar dass Rußland die Sache propagandistisch ausschlachten wird. Ob Lüge oder nicht kann man objektiv noch gar nicht sagen und man wird es vielleicht auch in den nächsten 50 Jahren nicht wissen. Sehr wahrscheinlich ist aber dass mindestens einer der jetzt vor Gerichtstehenden eine Verbindung zur Ukraine aussagen wird, denn der Druck mit oder ohne Folter wird immens sein. RE: Russland - Hinnerk2005 - 27.03.2024 (26.03.2024, 10:27)Quintus Fabius schrieb: (...) Ein witziger Vorschlag eines russischen Moderators in diesem Kontext war, alle Tadschiken und vergleichbare Gruppen aus Russland zu vertreiben und sie als Flüchtlinge nach Europa zu treiben. Wenn der russische Staat die massiv verfolgen würde, dann müsste Europa sie ja aufnehmen, weil sie in Russland ja tatsächlich verfolgt werden. Dafür müsse die Verfolgung aber eine staatliche sein, weshalb der russische Staat jetzt ganz offiziell gegen die vorgehen müsste etc (...) Diesen Vorschlag sollten wir, als politischer Westen, sehr Ernst nehmen. Ich habe bereits die ersten Videos gesehen auf denen haufenweise "Ausländer" aus Russland abgeschoben wurden. Darunter könnten genau die Art von "IS affinen Zentralasiaten" sein, über die wir hier gerade reden. RE: Russland - Schneemann - 27.03.2024 Lukaschenkos Aussage, wonach die Attentäter wohl nach Belarus und nicht nach der Ukraine - letztgenanntes ja nach Moskauer Lesart - flüchten wollten, bringt die offizielle Linie des Kreml etwas in Schwierigkeiten. Zumindest könnte man es so sehen, dass damit Moskaus Narrativ von einem engen Verbündeten ausgehebelt wird. Allerdings könnte es auch der Versuch sein - und so viel Freiheiten sollte man Lukaschenko auch nicht zugestehen -, dass er das nur auf geheime Bitte der Russen sagt, um den Verschwörungstheoretikern in Russland eine Vorlage zu geben, damit sie von ihrem geradezu lächerlichen und eigentlich vom Rest des Planeten als unglaubwürdig eingestuften Ukraine-Connection-Gerede nun doch abweichen können, ohne dass sie allzu viel Gesicht verlieren bzw. den capo di tutti i capi im Kreml noch mehr beschädigen. Ist aber Spekulation meinerseits... Zitat:Diktator über Angriff in Moskauhttps://www.spiegel.de/ausland/alexander-lukaschenko-terrorverdaechtige-von-moskau-wollten-angeblich-nach-belarus-einreisen-a-4a935253-2727-4471-9dfa-e94a76712395 Schneemann RE: Russland - Quintus Fabius - 28.03.2024 Luka sabotiert gerne öffentlich die offiziellen Darstellungen der Russen und insbesondere alles was Putin so von sich gibt. Teilweise indem er irgendwelche ganz genau so falschen Zusatzinformationen raushat welche den Kontext ändern, teilweise durch übertriebenes Zustimmen in einer Art und Weise dass jeder sieht, dass es nicht ernst gemeint ist, teilweise auch durch seine eigene ihm unnachahmliche Art wie er scheinbar Putin unterstützt. Er spielt auch immer gerne deshalb einen Dorftrottel vom Lande der aufgrund seines einfachen und schlichten Gemütes halt scheinbar nicht versteht was da gerade geschieht - oder er schauspielert ein einfacher Landrusse zu sein, der fanatisch übertrieben an Putin glaubt, in so übertriebener Weise, dass es teilweise schon grenzwertig ist. |