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USA vs. Iran - Druckversion

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- Erich - 11.02.2007

erstmal zur "Eliteeinheit" - da kommt es wirklich auf die Verhältnisse an;
der Jägersmann mit Zielfernrohr wäre gegenüber den Steinschleudertruppen und Pfeil- und Bogenschützen immer eine "Elite", auch wenn er es mit einer KSK oder wem auch immer nicht im Ansatz aufnehmen kann.
Der von mir zitierte Artikel besagt lediglich, dass die betreffenden Truppen im Verhältnis zu den anderen iranischen Streitkräften als "Elite" gesehen werden, und sagt überhaupt nichts über den Kräftevergleich mit anderen nichtiranischen Einheiten. Es gibt immer ein paar Einheiten, die besser bewaffnet und fanatisierter sind als andere - selbst unter den Räubermilizen in Somalia wird es kampfkräftigere "Eliten" und weniger kampfkräftige geben.
Da die Revolutionsgarden (als politisch zuverlässig geltend, andere sagen fanatisiert) bei der Waffenausrüstung bevorzugt behandelt wurden und im Krieg gegen den Irak ihre Standfestigkeit bewiesen haben, ist insofern die Bezeichnung wohl auch richtig.

Zur letzten Frage von Venturus
Zitat:1. Hätte der Iran die Mittel die genannten drei Pipelines entweder per militärischem Angriff oder per Geheimdienst-Aktion zumindest zeitweise lahm zu legen?

2. Würde der Iran sich das "trauen"?
Wer sagt denn, dass der Iran das "offiziell" mit Visitenkarte machen würde?
Wäre es nicht denkbar, dass einige fanatisierte saudische Terroristen (die soll es da ja auch geben) die Pipelines in die Luft jagen?
Im Irak lässt sich das ja bestens trainieren .....


- Venturus - 13.02.2007

Erich schrieb:Wer sagt denn, dass der Iran das "offiziell" mit Visitenkarte machen würde?
Wäre es nicht denkbar, dass einige fanatisierte saudische Terroristen (die soll es da ja auch geben) die Pipelines in die Luft jagen?
Im Irak lässt sich das ja bestens trainieren .....

Daher meine beiden Alternativen "Militärschlag" und "Geheimdienst-Aktion". Wink


- Skywalker - 13.02.2007

Zitat:An "Existential" Conflict

Charging Iran with "Genocide" Before Nuking It

By GARY LEUPP

02/10/07 "Counterpunch" -- - In a very interesting analysis last month, the former chief of staff of the Russian Army, Gen. Leonid Ivashov, predicted a U.S. nuclear strike on Iran by this April. "Within weeks from now," he wrote, "we will see the informational warfare machine start working. The public opinion is already under pressure. There will be a growing anti-Iranian militaristic hysteria, new information leaks, disinformation, etc." I'm afraid this has the ring of truth.

Then you have Gen. Oded Tira, chief artillery officer of the Israeli Defense Forces declaring last month that "an American strike on Iran is essential" for the very existence of the Jewish State. Suggesting that "President Bush lacks the political power to attack Iran," he urgently appealed to the resurgent Democratic Party to work towards that Israeli goal. "As an American strike in Iran is essential for our existence," he declared, "we must help him pave the way by lobbying the Democratic Party (which is conducting itself foolishly) and US newspaper editors. We need to do this in order to turn the Iranian issue to a bipartisan one and unrelated to the Iraq failure."

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.informationclearinghouse.info/article17029.htm">http://www.informationclearinghouse.inf ... e17029.htm</a><!-- m -->


- Turin - 14.02.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,466246,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 46,00.html</a><!-- m -->

Zitat:US-IRAN-POLITIK
"Wir sollten unsere Rhetorik zügeln"

Die Bush-Regierung verschärft ihren Ton gegenüber Teheran. Das Säbelrasseln könne leicht in die Eskalation führen, warnt Nahost-Experte und Ex-Bush-Berater Bruce Riedel. Er plädiert im SPIEGEL-ONLINE-Interview für Finanzsanktionen und eine "toughe Diplomatie" unter Einbeziehung der Uno. ...



- Skywalker - 20.02.2007

Zitat:Pläne für US-Angriffe auf Iran bereits fertig?

Nach Angaben des britischen Rundfunksenders BBC hat das US-Militär für einen möglichen Angriff auf den Iran bereits konkrete Pläne. Mit Bunker brechenden Bomben soll aus der Luft gegen Atomanlagen und militärische Einrichtungen vorgegangen werden. Die Nachricht kommt zu einem heiklen Zeitpunkt.

Das US-Militär hat nach Informationen des britischen Rundfunksenders BBC bereits Details für einen möglichen Militärschlag gegen den Iran festgelegt. Geplant habe das Zentralkommando des US-Militärs in Florida Luftangriffe sowohl gegen die Atomanlagen, als auch die wichtigsten Militäreinrichtungen des Landes, berichtete die BBC unter Berufung auf nicht näher genannte Diplomaten. Das unterirdische Atomforschungszentrum Natanz im Zentraliran solle etwa mit so genannten Bunker brechenden Bomben angriffen werden, die aus B2-Stealth-Langstreckenbombern abgeworfen werden sollen.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stern.de/politik/ausland/:US-Diplomaten-Luftangriffe-Iran/583002.html">http://www.stern.de/politik/ausland/:US ... 83002.html</a><!-- m -->


- Turin - 20.02.2007

Klar sind die Pläne fertig. Das Militär wäre inkompetent, würde das nicht so sein...


- Erich - 20.02.2007

fragt sich nur, wie weit die Militärs denken ... wie im Irak keine Minute über die Niederlage der gegennerischen Truppe hinaus?

edit:
dazu auch mal eine russische Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20070220/60994371.html">http://de.rian.ru/safety/20070220/60994371.html</a><!-- m -->
Zitat:Atomstreit: USA sollen bereits Plan über Ziele in Iran haben
11:31 | 20/ 02/ 2007

MOSKAU, 20. Februar (RIA Novosti). Die USA sollen für den Fall, bei dem das Atomproblem mit Teheran nicht auf diplomatischen Weg gelöst werde, bereits einen Plan für mögliche Ziele in Iran erstellt haben. Darin sind nicht nur bereits bekannte beziehungsweise potentielle Nuklearobjekte aufgelistet, sondern auch Luft- und Marinestützpunkte, Luftabwehrobjekte, Raketenfabriken und Kommandozentralen Irans.

Wie der britische Sender BBC am Dienstag berichtete, ....



- Lara - 20.02.2007

Na gut, dann eben hier.


Die Frage hatte ich schon vor einem Monat gestellt, irgendwo anders, (könnte man nicht einen Strang mal festlegen für das Thema?).
Was ist denn wenn Natanz nicht zerstört werden würde, wer sollte dann Iran böse sein , wenn sie ihre Technolgie weitergeben?

Ich glaube das ist aber eher Aufgabe der Politik sich mit möglichen Folgen auseinander zu setzen.


- Venturus - 21.02.2007

Lara schrieb:Was ist denn wenn Natanz nicht zerstört werden würde, wer sollte dann Iran böse sein , wenn sie ihre Technolgie weitergeben?

Ich glaube mit böse hat das nicht viel zu tun. Hier geht es schlicht und ergreifend darum Atomwaffen bzw. das Know How dazu nicht in die Hände von Staaten und/oder Gruppierungen fallen zu lassen, die die westliche Welt bedrohen. Da fragt keiner nach der Moral.


- Lara - 21.02.2007

Das ist doch nur der Vorwand. Geplant war es länger und es geht auch nicht wirklich um das Nuklearprogramm. Es geht um alte Rechnungen und um Vormachtstellungen in der Region.


Edit

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2358267,00.html">http://www.dw-world.de/dw/article/0,214 ... 67,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Offene Kritik ist zu hören. Und zu lesen ist, dass der Präsident das Land unnötig in die Isolation manövriert habe und dass Ahmadinedschad vor lauter Konfrontationsdenken gegenüber dem Ausland vergessen habe, weswegen er vor fast zwei Jahren gewählt worden war: um den Armen zu helfen............Selbst aus politischen Kreisen ist Kritik an Ahmadineschad immer öfter zu hören, so dass schon gemunkelt wird, er werde die volle Amtszeit von vier Jahren wohl nicht überstehen.



- Venturus - 21.02.2007

noch schnell ein Post zu später Stunde:

Das auf Seiten der Amis viel Propaganda im Spiel ist, ist unbestritten, aber in dem Moment wo der Iran tatsächlich andere Länder mit Know How beliefern würde, wäre das alles irrelevant. Denn so eine Gefahr können die Westmächte nicht dulden (und eigentlich auch nicht die anderen Machtblöcke).

Die Frage nach der Moral wäre in so einem Fall zweitrangig. Das entscheiden dann bestenfalls die Geschichtsbücher.


- ThomasWach - 21.02.2007

Es ist halt ein ganzer Strauß an Motiven, bei den Iranern und bei der USA bzw. dem Westen allgemein. Nur ein Motiv herauszustellen bedeutet einfach nur die Diskussion abkürzen zu wollen Wink.

Die Amerikaner haben trotz Weitergabe von Know-How in Sachen Nukleartechnologie auch nichts gegen Pakistan unternommen, obwohl klar ist, dass das Netzwerk um den Vater des pakistanischen Atomprogramms, Dr. Khan, sowohl Nordkorea, Lybien, als auch Iran beliefert und unterstützt hat. Nordkorea proliferiert dafür fleißig Raketentechnologie in diese Länder und nun sind die Amerikaner derart vernünftig geworden/eingeknickt (wie man es sehen will eben), dass sie nun Nordkorea gegenüber sehr konzilant auftreten und ihnen Zugeständnisse einräumen und halbfertige Übereinkünfte unterzeichnen, wo gar nicht klar ist, was aus den nordkoreanischen Bomben wird...

Es sind eben diverse Motive, auch bei den Iranern.
Alte Rechnungen sind das zum Teil, aber eben auch neue und diese alten Rechnungen werden auch nur benutzt, um neue aufzustellen zu können etc...


- Lara - 21.02.2007

Ich finde es sowieso mehr als zwiespältig, auf der einen Seite soll Iran nicht anreichern, obwohl sie das dürfen laut Verträgen, auf der anderen Seite wollen und bekommen??? Länder wie Saudi-Arabien jetzt Unterstützung für den Bau eigener AKW, gut sie sollen wohl nicht anreichern dürfen. Trotzdem könnte ich mir eine Zweckentfremdung der Brennstäbe gut vorstellen.

Hmm, ich überlege gerade, vielleicht ist es ja auch der geniale Schachzug schlecht hin, lass sie AKWs bauen, dann sind sie sehr angreifbar, zumindest für technologisch überlegene Gegner.... vielleicht wären die Saudis doch besser beraten Sonnenanlagen in ihre Wüsten zu bauen.


- Erich - 09.03.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/analysis/20070308/61726489.html">http://de.rian.ru/analysis/20070308/61726489.html</a><!-- m -->
Zitat:Analysen und Kommentare
Iran vs. USA: David gegen Goliath am Golf
13:16 | 08/ 03/ 2007

MOSKAU, 08. März (Pjotr Romanow, RIA Novosti). All die monatelangen Versuche, die Probleme mit dem Iran zu regeln, waren ein aussichtsloser Kampf.
.....

Dabei war das Atomproblem in Wirklichkeit nicht das Wichtigste.

Für Iran besteht das Wichtigste darin, als eine regionale Macht anerkannt zu werden, die die erste Geige im Großen Nahost spielt. Atomwaffen wären nur eine Art Generalsstern auf der neuen Uniform und ein zusätzliches Gewicht in beliebigem politischem Spiel.
...

Aber auch für die USA sind Kernwaffen in Iran zwar sicherlich ein unerwünschter, jedoch keinesfalls der wichtigste Faktor. Immerhin regt sich Washington nicht übermäßig darüber auf, dass etwa Pakistan zu einem Atomwaffen-Staat geworden ist. ....
interessante Ansätze der Analyse


- Lara - 10.03.2007

Die US Regierung hat eindeutig die falschen Berater!
Iran wird immer eine Rolle in der Region spielen, ob positiv oder negativ hängt unter anderem von den USA und Israel ab.
Selbst nach einem Luftangriff, und der wird nicht wirklich "gewaltig" sein, denn ausser einer Bombadierung der AKW´s, Natanz und Arak ist alles andere "mehr oder weniger" Tabu, wird sich Iran wieder aufrappeln, sie werden die Ärmel hochkrempeln und weiter machen.