China vs. Taiwan - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: China vs. Taiwan (/showthread.php?tid=15) |
RE: China vs. Taiwan - lime - 14.01.2024 (14.01.2024, 10:52)Schneemann schrieb: Die Wahl ist mehr oder minder ein klares Statement. Und in Peking braucht man sich nicht wundern, dass in Taiwan nun ein Politiker gewonnen hat, der den rotchinesischen Ambitionen wenig Sympathien entgegen bringt. Hätte man nicht beinahe jeden Tag eine militärische Drohkulisse aufgebaut, dann wären es vielleicht keine 40% für Lai geworden, aber so hat Peking es mit begünstigt, dass die Taiwanesen enger zusammenrücken und entschlossener sich ausrichten... Bei der Wahl 2020 hat man mit der selben Ausrichtung noch 57% geholt und jetzt nur noch 40%, also wenn man da einen Trend erkennen will ginge dieser eher in die andere Richtung. (14.01.2024, 11:04)lime schrieb: Bei der Wahl 2020 hat man mit der selben Ausrichtung noch 57% geholt und jetzt nur noch 40%, also wenn man da einen Trend erkennen will ginge dieser eher in die andere Richtung. Hinzu kommt dass die Präsidentenpartei nun noch weniger Optionen im Parlament hat, da nun nur noch drei Parteien im Parlament sitzen und die zwei Oppositionsparteien eine satte Mehrheit zusammen haben. RE: China vs. Taiwan - Skywalker - 14.01.2024 Zitat:Kazakhstan Supports China on Taiwan Issue https://www.turdef.com/article/kazakhstan-supports-china-on-taiwan-issue RE: China vs. Taiwan - Schneemann - 15.01.2024 Zitat:Intelligence reports suggest that China may launch an attack on Taiwan in March.Das höre ich nun zum ersten Mal. Bislang hieß es doch aus allen Richtungen, dass bis zu einem möglichen Angriff der Rotchinesen noch zwei oder drei Jahre ins Land gehen könnten. Und nun wollen/könnten sie (möglicherweise) laut dieser Quelle in sechs bis acht Wochen antreten zum Sturm auf die Insel? Das erachte ich rein vom Klarstand, von der Vorbereitungszeit und hinsichtlich der Kapazitäten für eine sehr gewagte These. Insofern: Ist das nun wirklich eine ernsthafte militärische Einschätzung oder wird hier nur ein wenig pressetechnischer Rummel bzw. Rückenwind für die mutmaßliche Pro-Peking-Haltung der kasachischen Führung produziert? Schneemann RE: China vs. Taiwan - lime - 15.01.2024 (15.01.2024, 10:14)Schneemann schrieb: Das höre ich nun zum ersten Mal. Bislang hieß es doch aus allen Richtungen, dass bis zu einem möglichen Angriff der Rotchinesen noch zwei oder drei Jahre ins Land gehen könnten. Und nun wollen/könnten sie (möglicherweise) laut dieser Quelle in sechs bis acht Wochen antreten zum Sturm auf die Insel? Das erachte ich rein vom Klarstand, von der Vorbereitungszeit und hinsichtlich der Kapazitäten für eine sehr gewagte These. Stellt sich die Frage warum Rotchina gerade jetzt angreifen sollte. Die Wahlen liefen für die Unabhängigkeitsbefürworter wesentlich schlechter als vor 4 Jahren. Im Parlament ist die KMT nun ganz knapp stärkste Partei. Die DPP (Partei des gewählten Präsidenten liegt zwar nur einen Sitz hinter der KMT, aber die kleinere NPP (forderte konsequent Unabhängigkeit Taiwans) hat zwei Drittel ihrer Stimmen verloren und ist somit aus dem Parlament geflogen. Auf Grund des Wahlsystems konnte die populistische TPP zwar nur 8 Sitze erringen, aber sie verdoppelte ihren prozentualen Stimmanteil immerhin auf 22%. Sie Steht der Unabhängigkeit sehr kritisch gegenüber und würde vermutlich falls sie in Zukunft an die Regierung kommen sollte einen Annährungskurs zum Festland fahren. Der gewählte Präsident hat im Parlament keine Mehrheit da die TPP der DPP weitaus weniger wohlgesonnen ist als der KMT. Leider findet man auf Englisch keine Artikel mit tiefgreifenden Wahlanalysen. Die TPP soll aber bei den Wählern 65+ am Schlechtesten abgeschnitten haben, was im Umkehrschluß bedeutet dass der Faktor Zeit auf Seiten der TPP steht. RE: China vs. Taiwan - Hinnerk2005 - 20.03.2024 China ist auf dem besten Weg, bis 2027 für eine Invasion Taiwans bereit zu sein, so die USA China baut sein militärisches und nukleares Arsenal in einem Ausmaß auf, wie es das seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat, und alles deutet darauf hin, dass das Land an seinen Ambitionen festhält, bis 2027 in Taiwan einmarschieren zu können, wie ein hochrangiger US-Admiral aussagte. DeepL (Der Rest des Artikels ist hinter der Paywall.) Quelle: Bloomberg RE: China vs. Taiwan - Schneemann - 21.03.2024 Spätestens 2026 haben wir einen Krieg um Taiwan. Und Deutschland tut nichts, um sich zu entkoppeln. Ich bin es leider langsam müde, mich zu wiederholen: Wir müssen uns von Rotchina entkoppeln! (Ausnahmsweise auch von mir einmal ein Ausrufezeichen hinter einem Satz.) Aber der deutsche Michel tanzt weiter um das vermeintlich goldene Kalb Peking herum und echauffiert sich theatralisch, wenn die USA ihn und seinen Unwillen zur strategischen Initiative (besser: geostrategischen Verantwortungsübernahme) kritisieren. Schneemann RE: China vs. Taiwan - Nightwatch - 21.03.2024 (21.03.2024, 00:08)Schneemann schrieb: Spätestens 2026 haben wir einen Krieg um Taiwan.Nein. Das chinesische Flottenprogramm bennötigt wenigstens noch fünf Jahre um die laufenden Baulose abzuschließen und Einsatzfähigkeit herzustellen. Realistisch sind wenistens zehn Jahre wenn sie sich die ein oder andere Trägergruppe zulegen und kritische Lücken bei den Amphibischen Kräften und Unterseebooten schließen wollen. Für ihre Luftwaffe gilt ähnliches. RE: China vs. Taiwan - Quintus Fabius - 21.03.2024 Man kann aber auch einen Krieg verfrüht beginnen / mit unzureichenden Mitteln / zu einem noch nicht günstigen Zeitpunkt. Deshalb würde ich den Umstand dass die west-taiwanesischen Streitkräfte noch nicht auf dem Stand sind den sie eigentlich benötigen würden nicht zwingend als Hinderungsgrund sehen für einen Angriff auf Taiwan in Kürze. Darüber hinaus ist die Frage, wie lange Taiwan bei massivem Beschuss als Staat / Gesellschaft / Wirtschaft überhaupt durchhalten kann. Man muss die Insel ja nicht einmal invasieren um hier maximalsten Schaden anzurichten der Taiwan schlussendlich zur Kapitulation zwingen würde - oder schlussendlich Taiwan als Industrienation raus nimmt und damit dem Westen einen sehr großen Schaden zufügen, der dann das Gleichgewicht kippt. Der in West-Taiwan seit einigen Jahren massiv geschürte Ultranationalismus bringt zudem immer mehr Irrationale Elemente dort nach oben. Und dazu kommt, dass ein solcher Krieg für die aktuelle Führung zur Ablenkung von Inneren Problemen notwendig werden könnte um die West-Taiwanesen hinter der Flagge zu sammeln etc. RE: China vs. Taiwan - Hinnerk2005 - 21.03.2024 Meinst du das Ernst mit "West-Taiwan"? RE: China vs. Taiwan - Broensen - 21.03.2024 (21.03.2024, 23:09)Hinnerk2005 schrieb: Meinst du das Ernst mit "West-Taiwan"?Taiwan ist der verbliebene Rest des legitimen chinesischen Staates. Der westliche Landesteil auf dem Festland ist in der Hand von kommunistischen Rebellen. RE: China vs. Taiwan - Quintus Fabius - 21.03.2024 Hinnerk2005: Das ist ein kleiner Scherz von mir, den ich seit vielen Jahren schon so vor mich hinschreibe. Und der auf die Verlogenheit und Heuchelei des Westens TM in Bezug auf China hinweisen soll. Denn bis zum 25. Oktober 1971 war die Republik China der Vertreter aller Chinesen in der UN, bis man sie als Bauernopfer einfach weggeworfen hat weil dies plötzlich Machttechnisch günstiger war. Die Republik China ist ein Musterbeispiel dafür, was für eine erbärmliche, nichtswürdige Veranstaltung die sogenannten UN sind und wie zutiefst ablehnenswert diese Organisation ist. RE: China vs. Taiwan - Skywalker - 22.03.2024 Taiwan wird bald fähig sein mit eigenen LACM Ziele Tief im chinesischen Festland treffen zu können. Zitat:Taiwan Deploys Hsiung Feng-IIE Long-Range Cruise Missiles https://turdef.com/article/taiwan-deploys-hsiung-feng-iie-long-range-cruise-missiles RE: China vs. Taiwan - Schneemann - 22.03.2024 @Quintus Zitat:Die Republik China ist ein Musterbeispiel dafür, was für eine erbärmliche, nichtswürdige Veranstaltung die sogenannten UN sind und wie zutiefst ablehnenswert diese Organisation ist.Ich denke nicht, dass man hierüber eine eher pauschale Schelte für die UN ableiten sollte. Eher war es so, dass Taiwan wegen des Kalten Krieges ein vom Westen, vor allem den USA, hofiertes Land war. Rein machtpolitisch und vor dem Hintergrund des Ost-West-Konfliktes, bis hin zur Flucht der Kuomintang nach Taiwan 1949, war dies eigentlich logisch und auch nachvollziehbar. (Auch wenn das Taiwan unter Chiang Kaishek natürlich keine Demokratie war, sondern eine Militärdiktatur mit konservativem Einschlag.) Und der Westen hat auch konsequent Versuche des Ostblocks, Peking aufnehmen zu lassen, abgeblockt. Erst nachdem man im Westen, gerade auch im State Department, erkannt hatte, dass der Osten "nicht nur unisono rot ist" - wie man nach 1949 zumindest zeitweise korrekt annahm -, sondern dass es zwischen Moskau und Peking ab den späten 1950ern massiv kriselte (Mao hatte ja auf die Entstalinisierung nach Chruschtschows Geheimrede 1956 sehr feindselig reagiert - angeblich hat er unter Peking auch Bunker anlegen lassen für den Fall eines sowjetischen Atomschlages), streckte man die Fühler nach Peking aus. Übrigens geschah dies ausgerechnet durch Nixon, der nicht unbedingt für seine Toleranz ggü. dem Ostblock bekannt war. Ziel war es schlicht, einen weiteren Keil zwischen die beiden "roten Riesen" zu treiben - und dafür muss man eben Taiwan im Sicherheitsrat durch Peking ersetzen, was dann auch 1971 geschah. Insofern mag man von einer Rückwärtsrolle des Westens bzw. der USA sprechen, aber man kann deswegen die UN nicht verantwortlich machen - auch wenn sie ansonsten viel Mist produziert hatte. Schneemann RE: China vs. Taiwan - Quintus Fabius - 22.03.2024 Damals, als diese rechtswidrige Resolution beschlossen wurde, die noch darüber hinaus auch noch heute falsch angewendet und falsch interpretiert wird, haben sehr viele Staaten, einschließlich der Republik China dies als Beleg für die totale Dysfunktionalität der sogenannten UN sehr eindeutig und sehr massiv gescholten. Und nein, der Westen war und ist hier nicht allein verantwortlich, sondern das war eine Abstimmung sehr vieler Nationen, von denen sehr viele auch von der Sowjetunion und West-Taiwan zu einer Abstimmung in ihrem Sinne manipuliert / eingesetzt wurden. Die strategischen Gründe vor allem der USA diesen Verrat an allem wofür die UN angeblich steht mitzumachen sind mir natürlich klar. Man hat das Bauernopfer einfach für einen geostrategischen Vorteil geopfert. Aber gerade eben deshalb, gerade eben weil dies so klar und eindeutig erkennbar nichts anderes war und ist als skrupellose zynische Machtpolitik auf Kosten anderer Völker, exakt deshalb ist die UN ein wertloser Dreck. Und ich sage das ganz bewusst so und ganz bewusst so scharf und radikal. Die UN ist nur ein Machtmittel zum Zweck und heute primär mit dem Zweck Diktatoren und Verbrecherischen Regimen zu nützen, während im Westen TM immer noch viel zu viele glauben diese absurde Organisation hätte irgendwelche Menschenrechte oder anderes dergleichenes als Ziel. Das Beispiel der Republik China eignet sich daher besonders gut für eine pauschale Schelte der UN. Und wollte man die grenzenlos verlogene Machtpolitik der USA und die Heuchelei und Absurdität der UN noch besser illustrieren, wären beispielsweise die Roten Khmer ein noch viel besser geeignetes Beispiel, saßen sie doch lange Zeit nach der Befreiung Kambodschas noch als anerkannte Vertreter des kambodschanischen Volkes in der UN. https://www.thirdworldtraveler.com/US_ThirdWorld/UncleSam_PolPot.html Von 1979 als Jahr der Befreiung Kambodschas vom Terror und Autogenozid der Roten Khmer bis 1993 waren sie die von der UN anerkannten rechtmäßigen Vertreter Kambodschas und saßen in der UN. Soviel zu Menschenrechten etc. Und genau so, ganz exakt genau so ist der Verrat der sogenannten UN und der westlichen Demokratien an der Republik Taiwan einzuordnen. Beschließend noch zum Vorwurf, die Republik China sei eine Militärdikatur gewesen: Schon Ende der 80er Jahre fand dort die Demokratisierung statt, und auch vorher schon war das keine reine Diktatur, sondern eine Autokratie mit demokratischen Elementen. Und heute liegt Taiwan im Demokratie-Ranking vor dieser Bundesrepublik und ist der demokratischeste Staat Asiens. Aber lieber unterwirft man sich der Pseudokommunistischen, in Wahrheit faschistischen Regierung auf dem Festland, weil dies mehr Geld und mehr persönlichen Profit und Vorteile bringt. Scheinbar. Das wird sich noch mehr als bitterlich rächen. Und dies selbst dann, wenn man es von einer rein macht-politischen Seite aus betrachtet bar jeder Moral und Ethik. RE: China vs. Taiwan - Skywalker - 25.03.2024 Zitat:U.S. Admiral: China Preparing for Taiwan Invasion in 2027 https://turdef.com/article/u-s-admiral-china-preparing-for-taiwan-invasion-in-2027 |