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(Europa) Die russische Marine - Druckversion

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- hunter1 - 03.08.2010

Was die Philippinen angeht: ich halte die USA dort für zuverlässigere Verbündete, sollte es bei den Spratley-Inseln mal hoch hergehen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Russen sich dort in einen Konflikt mit China hineinziehen lassen. Die USA sind quasi schon involviert, durch die von Hillary Clinton neulich verkündeten "nationalen Interessen" in der Region und durch die Taiwan-Frage.
Angenommen, die Russen würden wirklich einen Stützpunkt in Vietnam oder den Philippinen erhalten, so stellt sich die Frage, ob das entsprechende Land auch an Schutz durch die russische Marine interessiert ist. Eine solche Vertragsklausel wäre für die Russen riskant. Wenn es nur darum geht, einen Stützpunkt gegen moderne Waffen zu tauschen, sieht die Sache natürlich anders aus.


- imation - 03.08.2010

Erich schrieb:
imation schrieb:....
Allerdings wollten die Vietnamesen zu viel Geld als Russland bereit wahr zu zahlen. ... :?:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Cam_Ranh_Bay">http://de.wikipedia.org/wiki/Cam_Ranh_Bay</a><!-- m -->


damals konnte Russland (kurz vor dem Staatsbankrott) nicht mehr zahlen, heute wäre das durchaus der Fall; (...)

Ja schon, aber die Tatsache das die Vietnamesen den Russen im Preis nicht entgegengekommen sind zeigt mMn das die Vietnamesen kein allzu grosses Interesse am Verbleib der Russen hatten.

Ansonsten haben die Russen mMn momentan eher ein Interesse an Liegeplätzen & Duchfahrtsrechten für ihre Schiffe, als an ausgebauten Marinebasen.


- Erich - 03.08.2010

hunter1 schrieb:Was die Philippinen angeht: ich halte die USA dort für zuverlässigere Verbündete, sollte es bei den Spratley-Inseln mal hoch hergehen. .....
die USA hätten die Möglichkeit dazu schon gehabt, als China einige von den Phillippinen beanspruchten Inseln besetzte.
Tatsächlich fanden sich die Philippinen ziemlich alleine auf der Flur - und wenn man sich den Bestand der Navy und Air Force anschaut, dann hält sich auch die US-Waffenhilfe in sehr engen Grenzen - der "zuverlässigere Verbündete" ist anscheinend nicht einmal bereit die Philippinen soweit zu unterstützten, dass sie sich selber helfen können.
Wenn die Russen dagegen Waffen liefern - ich sag mal: Korvetten und Su-30 Jäger (und vielleicht sogar noch ein paar Kilo-U-Boote) gegen feste Liegeplätze und Versorgungsrechte - dann könnten die Philippinen sehr schnell bei einem solchen Angebot "schwach werden".

imation schrieb:.... die Tatsache das die Vietnamesen den Russen im Preis nicht entgegengekommen sind zeigt mMn das die Vietnamesen kein allzu grosses Interesse am Verbleib der Russen hatten.

Ansonsten haben die Russen mMn momentan eher ein Interesse an Liegeplätzen & Duchfahrtsrechten für ihre Schiffe, als an ausgebauten Marinebasen.
$ 200 Mio. für eine Abhörstation (und mehr konnte Russland damals nicht in Vietnam stationieren) sind schon sehr heftig; allerdings hat sich seit 2002 die finanzielle Situation verbessert, und Russland rüstet die Vietnamesen, die in einem latenten Konflikt zu China stehen, wieder mit Rüstungsgütern aus.
Auch hier stellt sich doch die Frage, ob Russland "unterm Strich" günstiger kommt, wenn es "Rüstungsgüter gegen Liegeplätze" tauscht.

Dass Russland die Sache "langsam angehen lässt" ist auch in dem Artikel von RIA NOVOSTI genannt. Und aus Liegeplätzen und der einen oder anderen Notreparatur in einer Werft kann sehr schnell ein dauerhafter Stützpunkt werden.

Im Übrigen - bitte sorgfältig lesen - habe ich nicht gesagt, dass die rusische Marine als "Verbündeter in einem Konflikt mit China" agieren würde.
Ich sagte, es wäre ein zusätzliches Risiko, ein "potentieller Störfaktor" für chinesische Interessen. Schon alleine die Anwesenheit von Kriegsschiffen einer Großmacht (und das ist Russland immer noch oder schon wierder) in einem umstrittenen Seegebiet stört.
Da würde es schon reichen, wenn die An- und Ablaufwege der russischen Marine durch ein Seegebiet führen, das von mehreren Staaten beansprucht wird.
Dann stellen wir uns einmal ganz dumm und sagen, die russische Marine und die des Gastlandes halten gemeinsame Manöver ab, ganz ohne Bündnisvereinbarungen, SAR, Kommunikation .... da gibts genug Möglichkeiten.
Und diese Bewegungen der russischen Marine finden just in den Gebieten statt, die vom Gastland und von China beansprucht werden (was ja im südchinesischen Meer fast überall der Fall ist). Das könnte Expansionsgelüste ziemlich stören.

Die Frage für mich ist nicht, ob das derzeit denkbar wäre - da sind die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und China zu sehr aufeinander abgestimmt, und Russland ist noch viel zu sehr von chinesischer Nachfrage (Rohstoffe und Waffen) abhängig.
Aber eine Abkühlung ("Raubkopien") ist im Rüstungsbereich schon zu bemerken, und auch wirtschaftlich und politisch entwickelt sich die Kooperation schleichend in Richtung Konkurrenz. Je selbstbewusster China etwa in Zentralasien auftritt, desto mehr fühlt sich Russland "auf die Zehen getreten".
Die Frage ist also nicht, ob, sondern wann die Beziehungen zwischen Russland und China wieder so "unterkühlt" sind, dass sich Russland zu solchen "Spielchen" bereit findet.
Momentan sicher nicht - aber momentan ist ja auch nicht von Stützpunkten die Rede, sondern nur von Häfen zum bunkern, zum Landgang oder auch für die eine oder andere Reparatur.


- Erich - 13.08.2010

imation schrieb:.... die Tatsache das die Vietnamesen den Russen im Preis nicht entgegengekommen sind zeigt mMn das die Vietnamesen kein allzu grosses Interesse am Verbleib der Russen hatten.

Ansonsten haben die Russen mMn momentan eher ein Interesse an Liegeplätzen & Duchfahrtsrechten für ihre Schiffe, als an ausgebauten Marinebasen.
da gibt es jetzt einen neuen Bericht auf GlobalDefence:
Asien - Es wird eng im Südchinesischen Meer
Zitat:...


Russland musste seine noch aus sowjetischen Zeiten stammende Marinebasis in Cam Ranh, Vietnam 2004 aufgeben. Mittlerweile kommt Russland aber wieder zurück. Vietnam kaufte Kampfflugzeuge und U-Boote in Russland und lässt sich die dazugehörige Basis von Moskau bauen. Diese soll auch als Versorgungsstützpunkt für russische Schiffe dienen (Vgl.: The Straits Times 2010). Der Kreml ist also um deutlich mehr politischen wie militärischen Einfluss in der Region bemüht. Die Einladung zum "East Asian Summit" macht deutlich, dass die Tür dafür offen steht. Russlands Interessen dürften weniger in Transport und Rohstoffen liegen. Vielmehr geht es darum sich neben den USA und China als Großmacht zu präsentieren und den eigenen Status zu untermauern.
...

China und die USA drängen ins Südchinesische Meer. Russland wird ihnen folgen. Staaten wie Japan, Süd-Korea, Australien und eventuell auch Indien werden in Südost-Asien politisch in Zukunft immer aktiver werden.
...



- Erich - 20.08.2010

Rugievit schrieb:
Zitat:Russische Schiffsbauer bieten Alternative zu Mistral an

...
....
Schaut nicht mehr ganz so toll für die Mistral aus aber ist auch kein Wunder da die Franzosen mehr oder weniger nur die Hülle der Mistral ohne Kommunikations- und Aufklärungsmittel sowie modernen Führungssystemen anbieten und genau an diesen System haben die Russen das grösste Interesse.
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/security_and_military/20100819/257138137.html">http://de.rian.ru/security_and_military ... 38137.html</a><!-- m -->
Zitat: Sicherheit und Militär
Experte: Kaum Chancen auf Hubschrauberträger-Auftrag für Russen
Thema: Hubschrauberträger Mistral

21:36 19/08/2010
© RIA Novosti. Alexey Danichev
MOSKAU, 19. August (RIA Novosti).

Obwohl Russland Hubschrauberträger nun nicht direkt in Frankreich, sondern per Ausschreibung kaufen will, haben russische Hersteller kaum Chancen im Wettbewerb, schätzt der Militärexperte Konstantin Makijenko. ...
dafür aber:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/security_and_military/20100819/257135770.html">http://de.rian.ru/security_and_military ... 35770.html</a><!-- m -->
Zitat:Atom-U-Boot „Juri Dolgoruki“ erneut auf Testfahrt

17:16 19/08/2010
© RIA Novosti. Sergey Guneev
MOSKAU, 19. August (RIA Novosti).

Das neue russische Atom-U-Boot „Juri Dolgoruki“, das mit der bislang von Pannen verfolgen Interkontinental-Rakete Bulawa ausgerüstet werden soll, ist am Donnerstag in See gestochen.

Dem U-Boot stehe eine weitere Testfahrt im Weißen Meer bevor, ...
bis jetzt ist der Kahn ja ein "Haifisch ohne Zähne" ....


- ich - 20.08.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/security_and_military/20100820/257140631.html">http://de.rian.ru/security_and_military ... 40631.html</a><!-- m -->


nochmal Kilo? Ist da nicht eigentlich schon Ersatz bereit? (Lada-Klasse)


- Erich - 21.08.2010

ich schrieb:http://de.rian.ru/security_and_military/20100820/257140631.html


nochmal Kilo? Ist da nicht eigentlich schon Ersatz bereit? (Lada-Klasse)
Erst dachte ich - selbstverständlich noch mehr Kilo, die werden doch überall hin exprtiert, aber im Link steht:
Zitat:... Das erste U-Boot des neuen Projekts 636 soll 2013 in See stechen.

...
sollen zuerst drei U-Boote des neuen Typs gebaut werden. Das zweite und das dritte U-Boot würden 2014 den Dienst bei der Marine antreten. Bei Bedarf könnte die Produktion fortgesetzt werden.

Beim Projekt 636 geht es um eine Weiterentwicklung der bewährten Serie 877EKM. Im Vergleich zu den Vorläufern verursacht das neue U-Boot weniger Geräusch und ist schneller: es kann unter Wasser auf 20 Knoten beschleunigen. Die neuen Raketen des Typs Club-S sorgen für höhere Schlagkraft.
Es handelt sich also um eine verbesserte Version.
Möglicherweise gibts mit Projekt 677 Лада ("Lada-Klasse") immer noch Probleme. 2009 wurde jedenfalls bekannt, dass es Schwierigkeiten mit der Fertigstellung der hydroakustischen Ausstattung des Boots, des Informations- und Kampfführungssystems sowie der Hauptenergieanlage gibt und damit ein Stapellauf der beiden Boote B-586 und B-587 verzögert werden muss.
Die "verbesserte Kilo" könnte eine Überbrückung für den eigenen Bedarf sein - und Russland erlauben, weitere (ggf. gebrauchte) Kilo zu exportieren, ohne den eigenen Bedarf zurückstellen zu müssen.


- Foxhound31BM - 21.08.2010

Vorwärts, es geht zurück! :twisted:

So gern ich die 636er habe, das Design ist mittlerweile so ausgelutscht wie Bill Clinton nach Monica Lewinsky ...


- Erich - 22.08.2010

Big Grin
aber was anderes:
das geht für mich überraschend schnell
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach ihrer Teilnahme an der im Juli im Pazifik durchgeführten strategischen Großübung „Vostok 2010“ befinden sich der Nordflottenkreuzer PETR VELIKIY (KIROV-Klasse) und das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte, der Kreuzer MOSKVA der SLAVA-Klasse, auf dem Rückweg zu ihren Heimatflotten.

Offenbar haben beide Schiffe nicht einmal mehr an den Feiern zum „Tag der Marine“ (letztes Juli-Wochenende) teilgenommen. Schon am 29. Juli lief die MOSKVA zu einem Besuch in Manila (Philippinen) ein, wo das Schiff auch bereits auf dem Weg nach Wladiwostok für einige Tage fest gemacht hatte. Der Kreuzer setzte danach seine Reise fort, erreichte am 6. August zu einem weiteren Besuch den malaysischen Hafen Port Klang, besuchte dann am 14. August für zwei Tage Colombo (Sri Lanka) und ist schließlich am 21. August zu einem Versorgungsaufenthalt in Salalah (Oman) eingelaufen. Anfang September wird die MOSKVA im Heimathafen Sewastopol zurück erwartet.

Auch die PETR VELIKIY legte auf ihrem Rückweg zur Nordflotte bereits einer ersten Zwischenstopp ein. Am 6. August traf das nukleargetriebene riesige Kampfschiff zu einem offiziellen Besuch im indischen Goa ein. Nach dem Auslaufen am 11. August stand ein kurzes „Passex“ mit gemeinsamem Manövrieren und Fernmeldeübungen, möglicherweise auch ein kurzes gemeinsames Artillerieschießen, mit der indischen Fregatte TRISHUL (in Russland gebautes Schiff der TALWAR-Klasse) auf dem Programm. Zur weiteren Reiseroute des KIROV-Kreuzers gibt es noch keine Informationen. Sowohl eine Suezkanalpassage als auch die Reise um das Kap der Guten Hoffnung sind möglich. Man darf aber davon ausgehen, dass auf dem Weg in die Heimat auch noch ausländische Häfen angelaufen werden.
(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - noch mehr news auf der hp das MF und im Heft)


- Tiger - 03.09.2010

Die russische Marine hat mit dem Bau des ersten Bootes einer mit Seeziel-FK bestückten Variante der Buyan-Klasse begonnen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://forum.keypublishing.co.uk/showthread.php?s=bfcd5ae739b132eb0ba4fffba0592af0&t=93016&page=31">http://forum.keypublishing.co.uk/showth ... 16&page=31</a><!-- m -->
Zitat:Small Missile Boat for the Caspian Flotilla
(translation-summary)

" Today (27-08-10) at Zelenodolsk Shipyard was laid small missile boat " City of Sviyazhsk " - the ship is planned to reinforce the Caspian Flotilla .

The "City of Sviyazhsk" Project 21631 will be created on the basis of small artillery ship Project 21630 type "Buyan" . It will be equipped with powerful missile and artillery weapons , as well as means of electronic countermeasures. Unlike his artillery counterpart in the press he was named "fanged Buyan" (more formally - "Buyan - M" ).

<!-- m --><a class="postlink" href="http://arms-tass.su/?page=article&aid=87728&cid=25">http://arms-tass.su/?page=article&aid=87728&cid=25</a><!-- m -->

Hier finden sich weitere Daten über die Buyan M-Klasse:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://rusnavy.com/news/navy/index.php?ELEMENT_ID=10166">http://rusnavy.com/news/navy/index.php?ELEMENT_ID=10166</a><!-- m -->
Im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell verdrängt die Buyan M-Klasse fast doppelt so viel und scheint im Gegensatz zu ihr auch mehr für den Einsatz auf dem offenen Meer gedacht zu sein - und nicht nur dem Kaspischen Meer.
Vorstellbar wäre auch die Entwicklung einer U-Boot-Jagd-Variante dieses Entwurfs, um die Grisha- und Parchim II-Klassen abzulösen.


- Erich - 05.09.2010

Rugievit schrieb:.....

Schaut nicht mehr ganz so toll für die Mistral aus aber ist auch kein Wunder da die Franzosen mehr oder weniger nur die Hülle der Mistral ohne Kommunikations- und Aufklärungsmittel sowie modernen Führungssystemen anbieten und genau an diesen System haben die Russen das grösste Interesse.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.de.rian.ru/security_and_military/20100903/257220220.html">http://www.de.rian.ru/security_and_mili ... 20220.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland entscheidet bis Jahresende über Kauf französischer Hubschrauberträger
Thema: Hubschrauberträger Mistral

18:02 03/09/2010
© RIA Novosti. Alexei Danichev
BREST, 03. September (RIA Novosti).
...



- Tiger - 30.09.2010

Ein Zerstörer der Udaloy-Klasse, die Vitse-Admiral Kulakov, wird nach 18 Jahren wieder in den aktiven Dienst bei der Nordflotte zurückkehren:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.rian.ru/mlitary_news/20100930/160777883.html">http://en.rian.ru/mlitary_news/20100930/160777883.html</a><!-- m -->
Zitat:Russian North Fleet destroyer to return to service by end of year

The Vice-Admiral Kulakov destroyer will rejoin Russia's Northern Fleet after an 18-year overhaul by the end of the year, a fleet spokesman said on Thursday.



- Erich - 03.10.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Die russischen Flotten setzen ihre Übungen fort.

Regelmäßig um diese Jahreszeit führen am Ende der Sommerausbildungsperiode alle Flotten der russischen Marine größere Übungen durch, die nicht nur der Festigung der Theorie (bzw. Einzelausbildung) durch die Praxis dienen, sondern die vor allem auch „Besichtigungscharakter“ haben. In der Regel sind es sogar die Flottenbefehlshaber oder deren Stellvertreter selbst, die persönlich in See den Ausbildungsstand und die Einsatz-(Gefechts-)bereitschaft ihrer Schiffe überprüfen. Das Programm umfasst dabei sämtliche von der jeweiligen Flotte geforderten Fähigkeiten: von einfachsten Formationsfahrten im Verband bis hin zu Schießabschnitten, taktischen Operationen und oft zum Abschluss auch komplexen operativen Verbandsübungen (Küstenverteidigung) unter Mehrfachbedrohung und vor dem Hintergrund fiktiver Szenarien.

Bei der Schwarzmeerflotte liefen am 28. September insgesamt 18 Kampfeinheiten sowie weitere Hilfsfahrzeuge aus Sevastopol und Novorossiysk aus und begannen einen Tag später vor der Krim mit ihren Übungen. Im Mittelpunkt standen dabei amphibische Operationen mit sowohl defensiven („Abwehr eines feindlichen Landungsverbandes“) als auch offensiven („taktische See- und Luftlandung auf gegnerischem Territorium“) Elementen. Jagdbomber Su-24 Fencer waren aktiv in diese Übungen eingebunden, boten daneben aber auch bei Flugabwehrübungen realistische Ziele. Artillerie- und Flugkörperschießen auf See (u.a. durch SES-Schiffe der DERGACH-Klasse) und von Land (Küstenverteidigungsbatterien bei Novorossiysk) gehörten ebenfalls zu den Übungen, die noch bis zum 5. Oktober andauern sollen.

Ähnliche Aktivitäten werden auch aus der Ostsee gemeldet, wo die Baltische Flotte nach bereits Anfang September durchgeführten Übungen am 30. September eine zweite Phase begonnen hat. Auch hier sind etwa 20 Schiffe und Boote in See, die zusammen mit Flugzeugen und Hubschraubern zahlreiche im Detail vorbereitete taktische Übungsabschnitte (Serials) nacheinander „abarbeiten“. U.a. führten FK-Korvetten einen simulierten FK-Schlag gegen einen von den Fregatten YAROSLAV MUDRIY (NEUSTRASHIMIY-Klasse) und PYLKIY (KRIVAK-Klasse) dargestellten Gegner durch; im unmittelbar folgenden Übungsabschnitte setzten sich dann die beiden Fregatten gegen die FK-Träger durch. Artillerie- und Flugkörperschießen gegen See- und Luftziele rundeten das Geschehen ab. Nun geht es erst einmal wieder zurück in den Stützpunkt Baltiysk, wo die Übungen analysiert und eine dritte Phase vorbereitet werden sollen. Diese soll Mitte Oktober beginnen (dann auch mit Beteiligung des Zerstörers NASTOYCHIVIY der SOVREMENNIY-Klasse). Aufbauend auf den ersten beiden Phasen dürfte hier ein komplexes Küstenverteidigungsszenario mit amphibischen Elementen im Mittelpunkt stehen, in das dann auch Marineinfanterie und Küstenverteidigungstruppen aktiv eingebunden werden.
(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - noch mehr news auf der hp des MF und - natürlich - im neuen Heft


- Erich - 05.10.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.de.rian.ru/security_and_military/20101005/257391459.html">http://www.de.rian.ru/security_and_mili ... 91459.html</a><!-- m -->
Zitat:Suchoi testet modernisierte Su-33-Jäger für Flugzeugträger

20:15 05/10/2010
© RIA Novosti. Alexei Danichev
MOSKAU, 05. Oktober (RIA Novosti).

...



- Erich - 10.10.2010

imation schrieb:
Erich schrieb:
imation schrieb:....
Allerdings wollten die Vietnamesen zu viel Geld als Russland bereit wahr zu zahlen. ... :?:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Cam_Ranh_Bay">http://de.wikipedia.org/wiki/Cam_Ranh_Bay</a><!-- m -->


damals konnte Russland (kurz vor dem Staatsbankrott) nicht mehr zahlen, heute wäre das durchaus der Fall; (...)

Ja schon, aber die Tatsache das die Vietnamesen den Russen im Preis nicht entgegengekommen sind zeigt mMn das die Vietnamesen kein allzu grosses Interesse am Verbleib der Russen hatten.

Ansonsten haben die Russen mMn momentan eher ein Interesse an Liegeplätzen & Duchfahrtsrechten für ihre Schiffe, als an ausgebauten Marinebasen.
inzwischen berichtet das MARINEFORUM (MF) aktuell:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Russischen Medien zufolge gibt es bei der russischen Marine „Gedankenspiele“ zu einer Wiederinbetriebnahme der ehemaligen Marinebasis in Cam Ranh, Vietnam.

Offiziell war die Marine nicht zu einer Stellungnahme zu bewegen, aber eine „nicht genannte Quelle“ erklärte am 6. Oktober der Nachrichtenagentur Interfax, „wenn eine entsprechende politische Entscheidung getroffen werde, dann könne die Arbeit an der Wiederherstellung des Stützpunktes binnen drei Jahren beginnen“.

Stützpunkt Cam Ranh
Cam Ranh war zunächst von den Franzosen genutzt worden, die die dortige Bucht im 19. Jahrhundert als geschützten Ankerplatz entdeckten und dann an der Küste einen Hafen bauten. Schon im russisch-japanischen Krieg (1904/05) interessierte sich aber auch Russland für den Stützpunkt. Ein Verband der Baltischen Flotte wollte auf seiner Verlegung nach Fernost dort Station zur Zwischenversorgung machen – was Frankreich verweigerte. Im Zweiten Weltkrieg fiel Cam Ranh in die Händer der Japaner, bis die US Navy 1944 den Hafen zurück eroberte, die Anlagen dabei aber weitgehend zerstörte. Erst in den 1960-er Jahren kam Cam Ranh zu neuen Ehren, diesmal als Stützpunkt der US Navy im Vietnamkrieg. 1975 besetzten nordvietnamesische Truppen den von den Amerikanern mittlerweile modern ausgebauten Hafen.

Cam Ranh zu sowjetischen Zeiten
Nur vier Jahre später konnte die Sowjetunion die lange gehegten Wünsche realisieren. 1979 wurde ein Abkommen geschlossen, das der sowjetischen Marine für 25 Jahre eine kostenlose Nutzung versprach. In der Folge wurde Cam Ranh - nicht zuletzt auch als regionales Gegenstück zum US-Stützpunkt Subic Bay (Philippinen) - größter Auslandsstützpunkt der sowjetischen Marine. Mit dem Zerfall der Sowjetunion endete die Präsenz weitgehend. Nur ein Restkommando blieb; die Infrastruktur verfiel. 1998 ließ Vietnam durchblicken, dass man die 2004 auslaufenden Stützpunktrechte durchaus erneuern könne – diesmal allerdings gegen angemessene Bezahlung. Russland lehnte dankend ab; Als Vietnam dann 2002 plötzlich Miete verlangte, zogen die letzten russischen Soldaten aus Cam Ranh ab.

Die nun propagierte Wiedereinrichtung eines Stützpunktes für die russische Marine wird allgemein in Verbindung gebracht mit dem Wunsch, in außerheimischen Gewässern operierenden Einheiten der Pazifikflotte (z.B. auf dem Weg zu Anti-Piraterieeinsätzen am Horn von Afrika) eine autarke logistischen Abstützmöglichkeit zur Zwischenversorgung und ggf. Instandsetzung zu bieten. Angeblich – so Interfax – soll der Marinehauptstab dazu auch bereits einen Kostenvoranschlag erarbeitet und vorgelegt haben.
(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - noch mehr news auf der hp des MF und im Heft)