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Fähigster Gegner des Römischen Reiches - Druckversion

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+--- Thema: Fähigster Gegner des Römischen Reiches (/showthread.php?tid=1743)

Seiten: 1 2


- Tiger - 10.05.2004

Das Römische Reich hatte im Laufe seiner Geschichte viele Gegner, und es hat auch genug Niederlagen einstecken müssen. Betrachten wir doch mal, welche fähigen Feldherren gegen die Römer kämpften, und mit wie sie das Römische Reich bekämpft haben. Welcher Feldherr, der das Römische Reich bekämpfte, war eurer Meinung nach am fähigsten?
Als Zeitrahmen gehen wir von der Gründung Roms bis zur Absetzung des letzten weströmischen Kaisers aus.


- Azrail - 10.05.2004

Ich würde Hannibal sagen der eine Römische Übermacht plattmachte und bis zu seinem Ende dem Römischen Reich immer lestig war,ein intelligenter Feldherr der die Bedrohung für Rom Pur war.


- pharao - 10.05.2004

Ich denke Hannibal wird oft überschätzt vor allem weil seine Siege immer nur taktisch aber nie strategisch waren

Vor allem am Anfang kann man Rom fast als unbesiegbar ansehen

Aber ich denke am schwersten getroffen haben folgende Feldherren Rom
Phyrrus
Hannibal
Armin der Cherusker
Und der Anführer des Keltensturms Name???


- Azrail - 10.05.2004

Ja aus Strategischer SAicht hat Hannibal wirklich Fehler begannen aber Die Feldschlachten war er trotzem sehr gut.


- Cluster - 10.05.2004

Das Partherreich. Dieses Reich hielt eine weitere Ausdehnung des römischen Reiches in Richtung Osten über Jahrhunderte hinweg auf.

Zitat:Phyrrus
Tja ob man Phyrrus wirklich als erfolgreichen Feldherren ansehn kann ist fraglich. Er mag zwar die Schlacht gewonnen haben aber nicht umsonst prägte dieser Kampf den Begriff Phyrrussieg.

Zitat:Armin der Cherusker
Arminius ... hat den Vormarsch der Römer tiefer nach Germanien hinein gestopt. Der Einsatz von Gelände und germanischer Kampfführung gegen die ihm bekannte römische Einsatzdoktrin hat Arminius zum Sieg verholfen.

Zitat:Hannibal
Es war gerade in Aufstiegszeit als die Punischen Kriege geführt wurden. Zumindest für die Frühzeit des römischen Reiches ist Hannibal einer der wenigen (einzige?) Feldherren, der den Kampf bis nach Italien selbst getragen hat.

Zitat:Anführer des Keltensturms
Vercingetorix? Der Aufstand wurde letztlich niedergeschlagen.


- pharao - 10.05.2004

Nein nicht Vercingetorix ich spreche vom Anführer der ´Kelten die 387 v. Chr in Rom einmarschiert sind
Und das war wohl für 600 Jahre glaub ich das einziege mal das eine nicht Römische Macht nach Rom marschiert ist
Vercingetorix war ein Feind Caesars und dürfte allen Lateinern sehr bekannt sein

Trotzdem war Phyrrus eine Bedrohung für Rom

Es war halt Roms stärker das man sich selbst nach Vernichtenden Niederlagen wie Canae oder Alia immer wieder erholt hat


- hunter1 - 10.05.2004

Und man vergesse nicht den verrücktesten Sänger, den die Welt je gesehen hat!
Ich glaube, Kaiser Nero hat der Stadt Rom am meisten Schaden zugefügt.


- Tiger - 10.05.2004

@pharao
Wir wissen den Namen des keltischen Feldherren, der Rom nach der Schlacht an der Allia stürmte, nicht. Sein Name wird häufig mit "Brennus" angegeben, aber nach heutiger Meinung war dies ein Titel keltischer Feldherren, nicht etwa ein Name.
Ich würde diesen keltischen Feldherren allerdings nicht zu hoch bewerten. Die Kelten waren in Italien vor allem deshalb erfolgreich, weil ihre Kriegsführung so völlig anders war als jene der Römer oder Etrusker. Sicher, das Kettenhemd ist eine keltische Erfindung, und auch die Helme der römischen Legionäre waren an keltische Helme angelehnt, aber es war wohl primär die Meisterschaft der Kelten in der psychologischen Kriegsführung, die sie so erfolgreich machte. So wirkte etwa der Klang der keltischen Kriegshörner sehr irritierend.
Pyrrhus wird meiner Meinung nach auch überschätzt. Er war ohne Zweifel ein fähiger Feldherr, aber meiner Einschätzung nach ist er - im Gegensatz etwa zu Hannibal - Rom nicht wirklich gefährlich geworden.


- ThomasWach - 10.05.2004

Also Pyrrhus kann man am ehesten von den genannten weglassen.

Er war nie eine wirkliche Bedrohung, nur ein im Großen und Ganzen recht unwichtiger und kleiner hellenistischer König, von Epirus ( Duodez-staat) im Übrigen und es ging bei der ganzen Sache ( so um 290 bzw. 280 v.chr. - sorry kann nich nachgucken wann genau da meine Bücher in meiner neuen Wohnung schon sind Rolleyes) nur um die griech. Küstenstädte auf dem italienischen festland ( tarent)...nichts entscheidendes also... da waren die nachfolgenden Kriege mit den anderen großen Nachfolgerstaaten des alexandrischen Imperiums für Rom ( also mit Syrien und Makedonien) schon härter....aba auch nicht sonderlich gefährlicher

Also bleibt für die republikanische Zeit und die frühe und mittlere kaiserliche Epoche Hannibal der größte nichtröm. Feind Roms ( denn selbst haben sich die Römer ja selbst oft genug zerfleischt *G* siehe Phillipi z.B.), auch wenn er recht wenig daraus gemacht hat...insbesondere verwunderlich war auch die Blindheit der Großen Staaten des ostens gegen die röm. Expansion... denn als Hannibal mit Rom kämpfte, taten Makedonien und Syrein nichts... nicht das sie mit Karthago verbündet gewesen wären, aber Rom hatte ja schon deutlich seinen Willen gezeigt auch die griech. Welt zu unterwerfen ( siehe Pyrrhus)...aber sie verharrten und folgten karthago gleich darauf auf den kehrichthaufen der geschichte und wurden auch vernichtend geschlagen ( ein gutes beispiel wie "schnell" sich in der Militärgeschichte die Evolution vollzieht...die noch um 300 fast unbesiegbare makedonische Phalanx und die dazugehörige Reiterei war gut 120 Jahre später ein Klax für die Römer..*G*)

Also Armin der Cherusker war nur ein lokaler Widersacher, zwar mehr als erfolgreich, aber sein Wirkungsbereich war recht beschränkt... da hatte doch hannibal eine andere Wirkung.... bei den Griechen gab es keine große Feldherrnfigur, gerade deshalb unterlagen sie den Römern auch vermutlich so schnell...allerdings war Hannibal auch da noch involviert, aber scheinbar konnte er der griech.-syrischen Kriegsführung nicht zu ähnlichen Erfolgen verhelfen wie der karthagischen, obgleich die Syrer unter Alexander ( oder war es Antiochios?????mhm) einiges mehr aufbotemn als die karthager gut 20 jahre eher...tja, das das nicht gut ging, versteh ich nicht....vielleicht hat da jemand ja Ahnung...

Also ist hannibal- obwohl er wirklich überschätzt wohl ( sonst hätte er den syrern mehr helfen können)- mein favourit für diese zeit....

Aber gebe Cluster auch recht, das Partherreich hat den Römern sehr gut paroli bieten können, obwohl es sich ja erst aus den Trümmern des seleukidischen Syriens erheben mußte...kein Römer schaffte es je diese zähen Widersacher wirklich zu bezwingen...zeitweise gingen sogar damaskus und Antiochia verloren durch innerröm. Wirren und auch nachfolgend das alte neue Persien boten den Römern und dann den Oströmern viel Spaß *G*


- Airto - 11.05.2004

An den Parthern ist schon was dran, die Niederlage von Crassus bei Carrhae 53 v.Chr. war für die Römer vor allem eine moralische Niederlage gewaltigen Ausmaßes.
Angeblich wurden 36.000 Römer und Auxiliares von nur 1000 Cataphractes und 10.000 berittenen Bogenschützen besiegt.
Der Parthische Feldherr Surenas soll vor allem logistisch einiges geleistet haben, Kameltransporter lieferten Unmengen Pfeile an die Bogenschützen, die nach der "hit and run" - Technik die Legionäre zermürbten, während die Cataphractes dann ihre Linien aufrollten.
Das kostete Crassus die Birne.


- RoyalPersia - 13.05.2004

die perser waren die stärksten


- Tiger - 13.05.2004

Arminius würde ich auf jeden Fall als fähigen Gegner des Römischen Reiches ansehen. Gehen wir später auf ihn ein.
Als weiteren fähigen Gegner der Römer würde ich Boudicca ansehen. Sie war die Witwe eines keltischen Königs in Britannien. Ihr gelang es fast, die Römer aus Britannien zu vertreiben. Nur der Umstand, daß sie in der letzten Schlacht fiel - einige Quellen behaupten auch, sie sei kurz vorher verstorben - sorgte dafür, daß sie keinen Erfolg damit hatte.
Eine Ahnung vom Wüten der keltischen Krieger, die Boudicca in die Schlacht folgten, vermitteln Grabungsfunde aus dem 1.Jahrhundert n.Chr. im heutigen England. Man stößt dann häufig bei römischen Stätten auf eine echt dicke Brandschicht...
@Airto
Surenas wird heute tatsächlich als einer der fähigsten Gegner, mit denen das Römische Reich zu tun hatte, angesehen. Er hat offenbar vor der Schlacht für eine gute Logistik gesorgt, und dann die Landschaft und Führungsschwäche von Crassus gegen die römischen Invasoren ausgenutzt.
Crassus selbst durfte ja nach der Schlacht Gold trinken - ein passendes Ende für einen so habgierigen Menschen.
@RoyalPersia
Persien bedrohte konstant die Ostgrenzen des Römischen Reiches, und keiner der beiden Gegner schaffte es, den anderen entscheidend zu schlagen.


- LORDanonymous - 13.05.2004

Und Attila?oder generael die Hunnen...?

Meines erachtens nach waren zumindestens fuer einen grossen zeitraum die wichtigsten gegner Roms,und die gefaehrlichtsen,die Roemer....selber.

Parther gehoeren zur offenen Wunde Roms...ohne zweifel

Mfg

Lord


- Telefon - 14.05.2004

die germanen natürlich
Big Grin


- Tiger - 14.05.2004

@LORDanonymous
Attila war meiner Meinung nach auch ein fähiger Gegner der Römer. Habe den Eindruck, daß er strategisch sehr geschickt operiert hat, man denke etwa an seinen Einmarsch in Italien.
Auf dem Schlachtfeld waren die Hunnen natürlich wegen ihrer traditionellen Taktik erfolgreich, und zudem hatten die Hunnen auch den Vorteil, daß sie den Römern technisch überlegen waren.
Mit deinem Hinweis, daß sich die Römer natürlich selbst gerne gegenseitig zerfleischt haben, gebe ich dir recht.
@Telefon
Welche Germanen meinst du?
Der Fürst der Sueben, Ariovist, hat Cäsar beim heutigen Mühlhausen fast geschlagen. Cäsar siegte in dieser Schlacht nur, weil einer seiner Offiziere aufmerksam genug war.
Arminius, der eine Koalition germanischer Stämme gegen die Römer anführte, wurde von diesen nie wirklich geschlagen.
Die Westgoten hatten Könige, die sich wiederholt als Feldherren bewährten. Da fällt mir Kniva ein, der den Römern im 3.Jahrhundert jede Menge Streß im Bereich der Donau bereitet hat, ein. Zu nennen wäre aber auch Fritigern, der mit seinem Sieg über den oströmischen Kaiser Valens bei Adrianopel faktisch den Untergang der römischen Welt eingeleitet hat.