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- Skywalker - 15.07.2006

Zitat:Barak schließt Angriff auf Syrien nicht aus


Israels früherer Ministerpräsident Ehud Barak schließt nicht aus, dass sein Land nach seiner Offensive im Gaza-Streifen und im Libanon auch gegen Syrien militärisch vorgehen wird. "Ich hoffe, das wird nicht notwendig sein", sagte Barak der "Welt am Sonntag". Die Syrer sponserten aber die terroristische Hamas im Gaza-Streifen, das Hauptquartier der Hamas operiere von Damaskus aus, begründete er die Überlegungen.

Syrien unterstütze auch die Hisbollah im Libanon logistisch: So gelange ein Teil der Munition, mit dem die Hisbollah Israel beschieße, über den internationalen Flughafen von Damaskus in den Libanon.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5718812_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->


- Erich - 01.08.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5769160_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Krise im Nahen Osten

Syriens Militär in erhöhte Bereitschaft versetzt

....
Assad warf Israel vor, einen "wilden Krieg" gegen die arabische Bevölkerung im
Libanon und in den Palästinensergebieten begonnen zu haben. Sein Land stehe auf der Seite der Hisbollah, so Assad.


Stand: 01.08.2006 03:25 Uhr



- BigLinus - 02.08.2006

Zitat:Deutschland bemüht sich um Einbindung Syriens
von Hubert Wetzel (Berlin)

Wirtschaftliche Angebote der EU sollen Damaskus locken. Deutschland bemüht sich intensiv darum, Syrien in eine Lösung des Libanon-Konflikts einzubinden.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/101356.html">http://www.ftd.de/politik/international/101356.html</a><!-- m -->


- Shahab3 - 15.08.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1225794">http://www.stuttgarter-nachrichten.de/s ... hp/1225794</a><!-- m -->
Zitat:Nach al-Assad-Rede
Eklat im Nahen Osten

Steinmeier sagt Syrienbesuch ab - Deutschland will sich an Friedenstruppe beteiligen

Beirut/Tel Aviv/Berlin - Eklat im Nahen Osten: Nach einer Hisbollah-freundlichen Rede des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier seinen Besuch in Damaskus kurzfristig abgesagt. Die Rede Assads sei ein negativer Beitrag, der den gegenwärtigen Herausforderungen und Chancen im Nahen Osten in keiner Weise gerecht werde, begründete Steinmeier seinen Schritt. Assad hatte in Damaskus von einem "siegreichen Widerstand" der radikal-islamischen Hisbollah im Libanon gesprochen und arabische Herrscherhäuser zur Unterstützung der Organisation aufgefordert. Zudem betonte er, dass Israel vom Friedensprozess ausgeschlossen werden müsse, weil Israel ein Feind sei.
...
Hat sich schon wieder ausgesteinmeiert. :laugh:


- Tiger - 15.08.2006

Ist nichts wirklich neues. Syrische Regierungen betteln schon längere Zeit darum, das man ihre Hauptstadt in Glaswüste verwandelt.
Wird vielleicht mal Zeit, Assad Jr. diesen Wunsch zu erfüllen... :evil:


- Seccad - 15.08.2006

@Tiger

Das Schlagwort Glaswüste haben wir uns ja im Forum öfter anhören müssen.
Die letzten Ereignisse zeigen ja was wares an dieser Glaswüsten Vorhersage ist.

Nur dieses mal gebe ich dir sogar recht, Syrien ist bald dran sehr bald. Und wird bestimmt auch flöten gehen.


- Wolf - 15.08.2006

Zitat:Tiger postete
Wird vielleicht mal Zeit, Assad Jr. diesen Wunsch zu erfüllen... :evil:
Ich glaube nicht dass das nötig ist. Wenn man ihn sich so anschaut hat man den Eindruck als wären das nicht seine Worte, sondern dass man ihm das in den Mund gelegt hat.


- Sveni-HH - 16.08.2006

ist völlig korrekt das steinmeier den syrien besuch absagte.bei einer staatsführung die nichts aber auch garnichts dazu beiträgt,das es mal zu einer friedenslösung dort kommt.wäre zeitverschwendung da unsre steuergelder für nichtsbringende besuche dort auszugeben.


- flex - 16.08.2006

Ich fand die Äußerungen Assads gut und zur rechten Zeit.
Israel und die USA wollen Frieden im Libanon? Okay, dann kann man ja gleich nochmal klären wem die Golanhöhen gehören und welche Nation sich gegen Israel stellt. Und, im übrigen, war das eine klare Liebeserklärung an die Hizbollah.

Außenpolitisch war das grandios.
Syrien steht wieder fett auf dem Brett und durch die Beziehungen zum Iran und der Hizbollah wird sich kaum eine USA oder Israel trauen zu attackieren. Zumindest noch nicht (erst wenn 15 000 UNO Soldaten mit robustem Mandat ebenfalls in den Krieg hineingezogen werden können).
Das Steini nicht nach Syrien geflogen ist, ist eine Farce die er für die deutsche Innenpolitik abzieht. Außenpolitisch ist der Standpunkt Syriens seit ca. 20 Jahren klar und natürlich werden wir (Deutschen) weiterhin mit den Syrern verhandeln. So wie immer halt.


- Erich - 16.08.2006

Assad ist einfach schlecht beraten, solche Aussagen kurz vor dem Besuch eines europäischen Aussenministers in Friedens- und Vermittlungsmission in die Welt zu blasen - er braucht den Frieden mit Israel, wenn er die Golan-Höhen zurück gewinnen will, und er braucht die Europäer, um aus der diplomatischen Isolierung raus zu kommen,
und das sollte er auch wissen


- flex - 16.08.2006

hmh.....ich seh das genau andersrum.

Im Frieden, so wie er die letzten 20 Jahre war, hat er die Golanhöhen nicht bekommen.
Syrien hatte einfach nicht genug Macht dies einzufordern.
Jetzt hat Syrien mit dem Iran und der Hizbollah gute Verbündete um auf seine Forderungen aufmerksam zu machen.

Klar ist er politisch isoliert, aber wer von Israel Land (zurück-)fordert dürfte wohl immer als isoliert gelten, vor allem in Deutschland.

Assad hat Flagge gezeigt und Außenpolitik für die eigenen Interessen gemacht und ich finde das gut und richtig.


- Shahab3 - 16.08.2006

Zitat:Erich postete
Assad ist einfach schlecht beraten, solche Aussagen kurz vor dem Besuch eines europäischen Aussenministers in Friedens- und Vermittlungsmission in die Welt zu blasen - er braucht den Frieden mit Israel, wenn er die Golan-Höhen zurück gewinnen will, und er braucht die Europäer, um aus der diplomatischen Isolierung raus zu kommen, und das sollte er auch wissen
Die selben Argumente hörte man auch immer über Ahmadinejad, oder Chavez. "Der ist schlecht beraten, wenn er so aufmüpfig ist", "Er braucht doch den good-will des Westens"...

Ich sehe das nicht so. Die Frage ist doch welche Prioritäten man setzt. Sucht man aich also zum Machterhalt die Unterstützung der USA, oder Europas. Das wäre die Strategie a la König Abdullah, Mubarak, etc..
Oder versucht man Pukte beim Volk zu machen. Und da war es für den ansich doch recht unscheinbaren Assad ein wahrer PR-Coup, dass er mal etwas vom Leder gezogen hat.

Und mal psychologisch beurteilt:
In der Vergangenheit ist genug passiert, um die syrische Regierung zur Wießglut zu bringen. Der erzwungene Rückzug syrischer Truppen aus dem Libanon, die Vorverurteilungen zum Hariri-Mord mit denen Syrien vielleicht doch garnichts zu tun hat?! und die regelmässigen Provokationen durch israelische Luftraumverletzungen. Dazu zählte ein Tiefflug über Assads Somerresidenz, während sich dieser dort aufhielt.

Dass Assad sich da über den Erfolg der Hizballah freut und dass es in der arabischen Welt derzeit sehr opportun ist, sich zur Hizballah un dem Kampf gegen Israel zu bekennen, sollte doch wirklich nicht verwundern.

Und mal ganz im Ernst. Wer bitte sollte sich für einen Steinmeier interessieren? Steini hat doch nicht die Golanhöhen mit im Reisegepäck. Genauswenig wie er interessante lösungsvorschläge dabei hat. Vermutlich kam er eh nur, um Assad darauf hinzuweisen, dass seine Soldaten es nicht so gerne sähen, wenn es Ärger mit der Hizballah gibt. Und das dies doch natürlich alles im Interesse Syriens wäre. Es will doch niemand dass Syrien ein Haar gekrümt wird...dieses schöne Land :laugh:

Nene..die politischen Realitäten dort sind weit ab von Freundschaft und Annäherung. Da würde ich mir durch irgendwelche Besuche keine Bären aufbinden lassen.


- Schneemann - 16.08.2006

Ich finde es auch gut, dass Steinmeier den Besuch abgesagt hat. Assads Äußerungen kamen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt und waren deplatziert. Beweist, dass man auf syrischer Seite wenig Interesse an einer Vermittlung hat.

Schneemann.


- Shahab3 - 16.08.2006

Und wer sagt, dass Steini ein Interesse an einer Vermittling hat, die die Position Syriens berücksichtigt. Syrien gilt als failed state. Auch in Deutschland zählt man Syrien zu Achse des Bösen. Wenn auch nicht so klar und öffentlich. Daher würde ich da die Möglichkeiten einer neutralen Vermittlerrolle nicht überbewerten.

Wieso sollte man überhaupt davon ausgehen, dass Assad nicht mehr zur Hizbollah steht und sich nicht positiv zu ihrem Kampf äussert. So dämlich blauäugig dürfte ja wohl nicht mal der Steini sein.


- Turin - 16.08.2006

Zitat:Syrien gilt als failed state. Auch in Deutschland zählt man Syrien zu Achse des Bösen. Wenn auch nicht so klar und öffentlich.
Unterstellen kann ich viel. Und dass angesichts der öffentlichen Kommentare Assads in dieser Form die Legitimation von Verhandlungsversuchen in Deutschland innenpolitisch sehr schwer wird, ist etwas, was man auch ohne Unterstellungen und vage Vermutungen erkennen kann.

Aber jetzt unterstelle ich mal was gegenteiliges: in Syrien und besonders im inzwischen zu seinem Lehnsherr mutierten Nachbarn Iran hat man ja scheinbar ebensowenig ein Interesse an einer wahrhaft neutralen Vermittlerrolle, ansonsten würde man dort doch kaum mit solchen Phrasen wie denen vom ewigen Feind Israel um sich werfen. Wer immer sich dann als Vermittler unter solchen "Bedingungen" andient, ergreift automatisch Partei für die Seite dieser Staaten in der denkbar krassesten Form, indem einem Verhandlungsteilnehmer von vornherein das grundsätzliche Existenzrecht abgesprochen wird.