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Türkei vs Syrien - Druckversion

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Re: Türkei vs Syrien - Erich - 06.07.2012

Nightwatch schrieb:...
Erwartete die Besatzung der RF-4 einen Angriff? War die Maschine tatsächlich auf aktuellen Stand? Waren die Abwehrsysteme aktiv? War das Flugprofil der Bedrohungslage angemessen? ...
auch nur eine dieser Fragen mit '"nein" zu beantworten wäre an dem Einsatzort als "grob fahrlässig" zu bezeichnen


Re: Türkei vs Syrien - Erich - 07.07.2012

zwei Unfälle geben Spekulationen Auftrieb, wonach sich die USA, Frankreich und GB auf einen Einsatz über Syrien vorbereiten.
Näheres hier "klick"...


Re: Türkei vs Syrien - Erich - 08.07.2012

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/daily_news.html">http://www.marineforum.info/html/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
04 July

SYRIA (TURKEY)

Turkish navy salvage tug INEBOLU, survey vessel CESME and civilian exploration vessel NAUTILUS operating off the Syrian coast … found wreckage of splashed F-4 Phantom … recovery of crew’s bodies underway.
(rmks: Turkish navy operation would suggest location outside Syrian territorial waters, however, the aircraft most certainly did not crash at exactly the same spot where it was hit by Syrian anti-air fire)...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:bergung-der-tuerkischen-phantom-was-vom-kampfjet-uebrig-blieb/70059801.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 59801.html</a><!-- m -->
Zitat:06.07.2012, 14:16

Bergung der türkischen "Phantom"
Was vom Kampfjet übrig blieb



Bilderserie Die Besatzung des vor zwei Wochen durch Syrien abgeschossenen türkischen Kampfjets ist tot aus dem Mittelmeer geborgen worden. Auch sonst bleiben von dem Flugzeug nur Trümmer übrig.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Einheiten der türkischen Marine und ein ziviles Forschungsschiff haben vor der syrischen Küste das Wrack des am 22. Juni abgeschossenen türkischen Kampfflugzeuges entdeckt.

Die Suche nach der F-4 Phantom hatte - zunächst noch als Search & Rescue Operation - bereits unmittelbar nach dem Vorfall begonnen. Vom 22. bis 26. Juni waren in einem 70 x 23 sm großen Suchgebiet am Rande der syrischen Hoheitsgewässer vor Latakia drei Einheiten der türkischen Marine (darunter eine Fregatte), zwei Küstenwachboote, ein Seefernaufklärer und mehrere Hubschrauber im Einsatz. Sie konnten etwa 30 Trümmerteile von der Oberfläche bergen, fanden aber von den Piloten des abgeschossenen Flugzeuges keine Spur.

Am 26. Juni traf dann das hydrographische Forschungsschiff CESME der türkischen Marine vor Ort ein. Die frühere SILAS BENT der US Navy war 1999 übernommen worden. Das Schiff ist heute zwar schon fast 50 Jahre alt, aber in seiner Ausrüstung sehr modern. Tatsächlich konnte die bis zum 2. Juli vor Latakia eingesetzte CESME mit ihren Seitensichtsonars auf dem Meeresgrund in einer Tiefe von mehr als 1.200m acht größere Wrackteile orten.

Damit waren die Möglichkeiten der CESME allerdings erschöpft. Am 3. Juli wurde das in Bodrum (Türkei) stationierte zivile Forschungsschiff NAUTILUS unter Vertrag genommen. Das Tiefseeforschungsschiff gehört der zivilen Ocean Exploration Trust, deren Direktor der Titanic-Entdecker Robert Ballard ist. Auf der Basis der von der CESME gesammelten Daten konnten Spezial-Tiefseefahrzeuge der NAUTILUS das Wrack verifizieren, eine ganze Reihe Fotos machen und u.a. auch die vermissten Piloten lokalisieren. Neben der NAUTILUS kam dann das Bergeschiff INEBOLU der türkischen Marine zum Einsatz. Der 2008 übernommene frühere Bergeschlepper POWHATAN der US Navy kann bis zu einer Tiefe von 3.000m Gegenstände vom Meeresboden bergen. Am 4. Juli begann die INEBOLU mit Unterstützung durch die NAUTILUS mit der Bergung der Wrackteile der F-4 Phantom. Am 5. Juli meldete der türkische Generalstab, auch die beiden Piloten seien geborgen.

Angesichts der nur von türkischen Schiffen durchgeführten Operation liegt die Absturzstelle offenbar außerhalb syrischer Territorialgewässer, was von der Türkei nach wie vor Basis für die Behauptung ist, das Flugzeug sei in internationalem Luftraum abgeschossen worden. Die Absturzstelle muss allerdings nicht zwingend auch der Ort des Beschusses sein. Man darf sicher davon ausgehen, dass die Piloten ihre von der Flugabwehrstellung an der syrischen Küste beschossene Phantom nach Treffern sofort in Richtung See abdrehten und noch zu retten versuchten, und in nur einer Minute legt ein Jagdflugzeug immerhin schon gut acht Seemeilen zurück. Bisher spricht noch alles dafür, dass die türkische F-4 von Rohrwaffen mit nur wenigen Kilometern Reichweite direkt vor der syrischen Küste und nicht in internationalem Luftraum über dem Mittelmeer von einem Flugabwehr-FK größerer Reichweite getroffen wurde.

Die Untersuchung der geborgenen Wrackteile dürfte hier Klarheit schaffen. Sollte die Phantom tatsächlich – wie von der Türkei behauptet – von einem Flugkörper abgeschossen worden sein, dürfte das die Spannungen mit Syrien erheblich verschärfen und auch die bisher eher vorsichtige Haltung der NATO beeinflussen.

inzwischen könnte sich - rein spekulativ - ein weiterer Anlass für einen Konflikt abzeichnen:
die Türkei könnte sich als als "Schutzmacht des Libanon" stilisieren
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrienannan106.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrienannan106.html</a><!-- m -->
Zitat:Kein Ende der Gewalt
Annan räumt Scheitern seiner Syrien-Mission ein

...

Granaten auf den Libanon

Immer mehr wächst die Angst, dass die Gewalt auch auf die Nachbarländer wie den Libanon übergreifen könnte. Dort kamen bei Granatenbeschuss aus Syrien nach Angaben von Sicherheitsbeamten mindestens zwei Zivilisten ums Leben. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet gar fünf Tote. Der libanesische Präsident Michel Suleiman zeigte sich besorgt und erklärte den Schutz der Zivilbevölkerung zur "obersten Priorität". Die libanesische Armee wurde in Alarmbereitschaft versetzt

Stand: 07.07.2012 22:46 Uhr



Re: Türkei vs Syrien - Ambassador - 12.07.2012

Nun also noch eine weitere möglichkeit, an die bisher die wenigsten(ich auch nicht) dachten

Zitat:Zweifel an Absturzursache von Jet
zuletzt aktualisiert: 12.07.2012 - 14:35

Ankara (RPO). Knapp drei Wochen nach dem mutmaßlichen Abschuss eines türkischen Kampfjets durch Syrien sind Zweifel an der Absturzursache aufgekommen. Die türkische Armee teilte am Mittwochabend mit, dass an den bisher geborgenen Wrackteilen keine Spuren von entflammbarem Material oder Sprengstoff gefunden worden seien.

Zitat:Es könne sich auch um einen Unfall handeln, sagte der frühere türkische Luftwaffengeneral Erdogan Karakus der Zeitung "Hürriyet". "Wir können nicht genau sagen, was geschehen ist, solange der Rumpf des Flugzeugs nicht untersucht worden ist, aber die Türkei scheint ihre These zu ändern", ergänzte er.

http://www.rp-online.de/politik/ausland/zweifel-an-absturzursache-von-jet-1.2907415


Re: Türkei vs Syrien - Erich - 14.07.2012

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:zweifel-an-darstellung-ankaras-nach-abschuss-des-tuerkischen-kampfjets-fehlt-die-syrische-rakete/70061696.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 61696.html</a><!-- m -->
Zitat:11.07.2012, 17:26
Zweifel an Darstellung Ankaras
Nach Abschuss des türkischen Kampfjets fehlt die syrische Rakete


Weit draußen über dem Mittelmeer schoss die syrische Luftabwehr angeblich die Phantom F4 aus dem Nato-Land Türkei ab. Doch von einer dazu nötigen Abwehrrakete fehlt jede Spur - möglicherweise wurde die Maschine doch über Assads Hoheitsgebiet getroffen
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/security_and_military/20120713/263985685.html">http://de.rian.ru/security_and_military ... 85685.html</a><!-- m -->
Zitat:Generalstab in Ankara dementiert eigene Version über Absturz von türkischem Kampfjet

Thema: Syrien schießt türkischen Kampfjet ab

19:30 13/07/2012


ANKARA, 13. Juli (RIA Novosti). Der Generalstab der türkischen Streitkräfte hat die eigene Version dementiert, nach der ein türkisches Aufklärungsflugzeug am 22. Juni von der syrischen Luftabwehr abgeschossen worden war.

"Bei einer Expertise wurde festgestellt, dass die frühere Version, wonach unser Flugzeug von der Luftabwehr zerstört wurde, weder Hand noch Fuß hat", teilte der Generalstab am Freitag in Ankara mit.
...

"Die endgültige Ursache wird erst nach der Untersuchung großer Teile des Wracks festgestellt, die noch gehoben werden müssen", hieß es in der Mitteilung.



Re: Türkei vs Syrien - Erich - 15.07.2012

Erich schrieb:.....

edit -und wir sind hier immer noch unter "Spekulationen" (!):
Erneut eine griechische Quelle: danach hätten die USA bei Griechenland angemeldet, dass sie den Luftwaffen- sowie Naval-Stützpunkt in Souda beanspruchen möchten.
Btw: die carrier strike group der USS Dwight D. Eisenhower (CVN-69) ist im Anmarsch in die Region, angeblich, um gemeinsam mit der französichen Charles de Gaulle (R71) eine No-Fly-Zone durchsetzen zu können (wieder die griechische Quelle), ...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:...

Nun hat die CHARLES DE GAULLE erst am 6. Juli mehrwöchige Übungen beendet und liegt seitdem im Heimathafen Toulon. Ein erneutes schnelles Auslaufen des Trägers und der Kampfschiffe seiner Einsatzgruppe wäre sicher nicht öffentlicher Aufmerksamkeit entgangen.

....

Im April hatte die britische Royal Navy die Verlegung einer Task Force mit Hubschrauberträger ILLUSTRIOUS, Docklandungsschiff BULWARK und weiteren Einheiten „zu Übungen mit der CHARLES DE GAULLE“ angekündigt. Ein Teil des britischen Verbandes werde danach weiter „zu Anti-Piraterie Operationen“ durch den Suez Kanal ans Horn von Afrika verlegen. Allerdings sind die britisch-französischen Übungen nur „im Mittelmeer“ geplant, und die britische Task Force soll auch erst „im August aus Portsmouth auslaufen“.


RUSSLAND

In einer Flotten-übergreifenden, mehrmonatigen Sommerübung verlegt die russische Marine insgesamt 11 Kampf- und Hilfsschiffe ins Mittelmeer.


Bei der Nordflotte haben am 10. Juli der Zerstörer ADMIRAL CHABANENKO (UDALOY-II-Klasse), drei Landungsschiffe der ROPUCHA-Klasse (ALEXSANDER OTRAKOVSKIY, GEORGIY POBEDONOSETS, KONDOPOGA), der Flottentanker SERGEY OSIPOV und der Hochsee-Bergeschlepper NIKOLAY CHIKER ihren Heimatstützpunkt Severomorsk verlassen und Kurs auf den Nordatlantik genommen.


Den Nordflotteneinheiten sollen sich zwei Schiffe der Baltischen Flotte anschließen. Fregatte YAROSLAV MUDRIY und Flottentanker LENA werden entweder bei der Shetland-Inseln oder (nach Passage des Englischen Kanals) südlich von Irland zum Verband stoßen, der dann in Richtung Mittelmeer laufen soll. Auch die Schwarzmeerflotte entsendet einen Verband dorthin. Zerstörer SMETLIVIY (KASHIN-Klasse) sowie die Landungsschiffe NIKOLAI FILCHENKO und TSESAR KUNIKOV haben Sevastopol bereits verlassen und Kurs auf die türkischen Meerengen genommen. Sowohl auf den Landungsschiffen der Nordflotte als auch auf denen der Schwarzmeerflotte soll Marineinfanterie eingeschifft sein.

Nach offiziellen Angaben der russischen Marine sollen die Einheiten der drei Flotten gemeinsam unter einem zentralen Kommando (mit ADMIRAL CHABANENKO als Flaggschiff) im Mittelmeer üben und dabei auch „mit regionalen Marinen zusammen arbeiten“. Im Rahmen der bis Ende September dauernden Übungen würden einige Schiffe auch die russische Marinebasis im syrischen Tartus anlaufen, allerdings ausschließlich zur Nachversorgung. Die Übungen stünden in keinerlei Zusammenhang mit der Lageentwicklung in und um Syrien. Angaben zu im Mittelmeer zu besuchenden Marinen oder anzulaufenden Häfen (außer Syrien) wurden allerdings nicht gemacht.


SYRIEN


Schon vor einigen Wochen gab es Gerüchte, nach denen die Landungsschiffe NIKOLAI FILCHENKO und TSESAR KUNIKOV in Sevastopol für eine Fahrt ins Mittelmeer und nach Tartus vorbereitet würden. Die russische Marine hatte dies immer heftig dementiert, aber die nun begonnene Verlegung (s.o.) belegt einmal mehr nachdrücklich den Wert solcher offiziellen russischen Erklärungen.


Äußerungen hochrangiger russischer Militärs deuten seit geraumer Zeit darauf hin, dass die russische Marine für einen Einsatz in Syrien bereit steht. So war u.a. Dauerpräsenz vor der syrischen Küste angekündigt worden, und der Zerstörer SMETLIVIY hatte im April und Mai auch dort operiert, war nach seinem Ablaufen allerdings nicht durch ein anderes Kampfschiff ersetzt worden.

Bei einem möglichen Anlaufen des Hafens von Tartus durch Einheiten der jetzt auf dem Weg ins Mittelmeer befindlichen Verbände dürfte es weniger um eine Geste uneingeschränkter Solidarität mit der Assad-Diktatur, Waffenlieferungen, oder gar die Verlegung von Truppen zum Eingreifen in den Konflikt gehen. Primärer Auftrag könnte neben tatsächlicher bloßer Nachversorgung der Schutz und die Sicherung der russischen Basis in Tartus (durch ein Kontingent Marineinfanteristen) sein. Nicht auszuschließen wäre aber auch eine Evakuierung russischen Personals und die Rückführung von Material. So sprach der Stellvertretende Luftwaffenchef am 17. Juni davon, dass seine Flugzeuge bereit stünden, eine „Evakuierung russischer Bürger aus Syrien“ zu unterstützen. Die Verlegung eines größeren, gerade auch amphibischen Verbandes könnte (auch) für eine Vorsorgeplanung für eine in den kommenden Monaten eventuell notwendig werdende Evakuierungsoperation sprechen – auch wenn derzeit noch eine Evakuierung auf dem Luftwege über den Flugplatz von Damaskus problemlos möglich wäre.

Die syrischen Streitkräfte führten am 7. und 8. Juli eine größere Küstenverteidigungsübung 0) durch, bei der auch von Land, von Hubschraubern und von Einheiten der Marine zahlreiche Flugkörper geschossen wurden.

Bilder des syrischen Staatsfernsehens zeigten u.a. FK-Schnellboote der OSA-II-Klasse. Videoaufnahmen von Küsten-FK-Batterien lassen neben russischen Systemen (SSC-1, SSC-3) auch moderne Küsten-FK chinesischen Ursprungs (C-802) erkennen, die in einer Variante auch bei den iranischen Revolutionsgarden zu finden sind. Sowohl China als auch der Iran (dann in nachweislicher Verletzung des gegen ihn verhängten UN-Waffenembargos) könnten die FK-Systeme geliefert haben.

Einige (regionale) Medien sehen bei einer im östlichen Mittelmeer begonnenen Übung des NATO-Einsatzverbandes SNMG-2 einen direkten Zusammenhang mit der Lage in Syrien. Tatsächlich ist die Übung lange geplanter Teil der NATO-Anti-Terroroperation „Active Endeavour“ – und überdies letzte Aktivität der SNMG-2, deren derzeit vier Schiffe (u.a. die deutsche BAYERN als Flaggschiff) in etwa zwei Wochen in den „Sommerurlaub“ entlassen werden und in die jeweiligen Heimathäfen zurück kehren.

Der russische Waffenfrachter ALAED soll sich erneut auf den Weg nach Syrien gemacht haben. Das Schiff hatte vor einigen Wochen mit drei in Russland grundüberholten Kampfhubschraubern Mi-25 Hind der syrischen Streitkräfte an Bord vor Schottland umgedreht, und war nach Murmansk gelaufen, nachdem EU Gesellschaften jeden Versicherungsschutz entzogen hatten. Nach Umflaggen (nunmehr russische Flagge) soll jetzt offenbar ein erneuter Versuch unternommen werden, die Hubschrauber nach Syrien zu bringen. Zuletzt war die ALAED am 11. Juli nördlich des Nordkap gemeldet worden; nur wenige Meilen entfernt vom auf dem Weg ins Mittelmeer befindlichen Verband der russischen Nordflotte. Ob die ALAED sich dem Verband anschließt, ist derzeit unklar. Ein Waffenembargo gegen Syrien haben bisher nur EU und USA verhängt. Ohne ein international verbindliches Embargo (der Vereinten Nationen) sind Waffenlieferungen nach Syrien damit sicher „verwerflich“, aber rechtlich nicht angreifbar.
der letzte Absatz bietet durchaus Raum für Spekulationen. Ausgehend von der Überlegung, dass ein Umflaggen und ein Versicherungswechsel auch auf hoher See möglich wären, stellt sich die Frage, ob es nicht doch einen anderen Grund für die vorübergehende Rückkehr der ALAED nach Murmansk gab.
Wenn die Fracht nicht gewechselt 1) wurde - dann gibt es lediglich eine weitere, erkennbare Veränderung: dass die ALAED jetzt in unmittelbarer Nähe eines Verbandes der russischen Nordflotte ins Mittelmeer unterwegs 2) ist. Sollte dies tatsächlich der wesentliche Grund für die Verzögerung sein, dann könnte das darauf hindeuten, dass Russlands Führung eine Blockade - und ein "stoppen" des Frachters (ähnlich wie seinerzeit in der Kuba-Krise) als nicht ganz unwahrscheinlich betrachtet.
Dann aber ist die Situation um Syrien ernster, als es scheint. Denn dann wären die westlichen Staaten offenbar bereit, das einseitig verhängte Embargo gegen Syrien auch mit Waffengewalt gegen Drittstaaten durchzusetzen.
Zusätzlich stellt sich die Frage, ob die ALAED ausser den Hubschraubern noch anderes (und wenn ja - welches?) Material an Bord hat, dessen Lieferung bei einem boarding bekannt werden dürfte ....

zu 0)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/politics/20120711/263969679.html">http://de.rian.ru/politics/20120711/263969679.html</a><!-- m -->
Zitat:Politik

Syrische Luftwaffe: Übung mit Jägern und Bombern

14:30 11/07/2012


MOSKAU, 11. Juli (RIA Novosti). Die syrische Luftwaffe hat eine groß angelegte Übung mit Kampfflugzeugen, Bombern und Hubschraubern durchgeführt, berichtet am Mittwoch die lokale Agentur SANA.
...

zu 1)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/politics/20120713/263984115.html">http://de.rian.ru/politics/20120713/263984115.html</a><!-- m -->
Zitat:Keine Hubschrauber für Syrien an Bord der russischen Kriegsschiffe

Thema: Unruhen in Syrien
16:56 13/07/2012


MOSKAU, 13. Juli (RIA Novosti). Die russischen Kriegsschiffe, die gegenwärtig auf dem Weg ins Mittelmeer sind, haben keine Hubschrauber für Syrien an Bord. ...
(braucht's auch nicht, die sind ja auf dem Frachter, denn)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/politics/20120711/263970947.html">http://de.rian.ru/politics/20120711/263970947.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland hält an Lieferung von Luftabwehrsystemen und Hubschraubern an Syrien fest
16:35 11/07/2012

FARNBOROUGH, 11. Juli (RIA Novosti). Russland, das seine Flugzeug-Lieferungen an Syrien auf Eis gelegt hat, hält an den Lieferverträgen von Luftabwehrsystemen und Hubschraubern mit dem Nahoststaat fest. ...
- oder doch nicht?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/politics/20120711/263972367.html">http://de.rian.ru/politics/20120711/263972367.html</a><!-- m -->
Zitat:Kreml: Russland liefert keine „bürgerkonfliktfähigen“ Waffen an Syrien


Thema: Unruhen in Syrien
19:38 11/07/2012


MOSKAU, 11. Juli (RIA Novosti). Die Rüstungen, die Russland an Syrien liefert, finden in dem Bürgerkonflikt in diesem Nahostland keine Verwendung. Das sagte Juri Uschakow, Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, am Mittwoch.

„Wir liefern keine Waffen, die in dem inneren Konflikt verwendet werden können“, so Uschakow. „Wir liefern nur das, was nicht verboten ist. Hauptsächlich aus Verträgen, die vor langem geschlossen worden sind."
...

zu 2)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/security_and_military/20120711/263971098.html">http://de.rian.ru/security_and_military ... 71098.html</a><!-- m -->
Zitat:Russlands Marine nimmt russische Seetransporte nach Syrien in Schutz

17:05 11/07/2012

FARNBOROUGH, 11. Juli (RIA Novosti). Die russische Kriegsmarine wird demnächst die Aufgabe bekommen, die heimischen Handelsschiffe, die nach Syrien unterwegs sind, vor einer möglichen Blockade zu schützen.

„Damit niemand im Fall einer Blockade die Schifffahrt behindert, wird die Flotte vor die Aufgabe gestellt, eine sichere Schifffahrt zu gewährleisten“ ...



Re: Türkei vs Syrien - Erich - 16.07.2012

da gabs mal vor Jahren eine interessante Analyse "klick" über die syrische Luftabwehr,

aber jetzt zurück zu den aktuellen Spekulationen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/daily_news.html">http://www.marineforum.info/html/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
11 July

...

RUSSIA
Black Sea Fleet KASHIN class destroyer SMETLIVIY passes the Turkish Straits towards the Mediterranean.

...
14 July

....

SYRIA (related)
Russia reportedly considers escorting arms ship ALAED to Syria … ALAED currently in the Norwegian Sea, only few miles away from Northern Fleet naval task group heading for the Mediterranean.

...
15 July

....
SYRIA (related)
Russia sees Syrian opposition “preparing provocations” to its Tartus naval base.
.....



Re: Türkei vs Syrien - Erich - 22.07.2012

nach russischen Quellen wurden die Hubschrauber wieder ausgeladen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.ria.ru/politics/20120720/264027327.html">http://de.ria.ru/politics/20120720/264027327.html</a><!-- m -->
Zitat:Transport für Syrien:
Hubschrauber in Kaliningrad wieder ausgeladen

Thema: Unruhen in Syrien

15:11 20/07/2012

SANKT PETERSBURG, 20. Juli (RIA Novosti). Die Geschichte mit dem Hubschraubertransport für Syrien nimmt eine neue Wendung: Der russische Frachter „Alaed“, dem es zuvor nicht gelungen war, modernisierte Mi-25-Helikopter nach Syrien zu bringen, hat die Maschinen nach inoffiziellen Angaben in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad ausgeladen.

„Das Schiff hat seine Fracht in Baltijsk gelöscht. Die Hubschrauber befinden sich auf dem Festland“, erfuhr RIA Novosti aus russischen Sicherheitskreisen. ...



Re: Türkei vs Syrien - Erich - 23.07.2012

Zitat:zwei Unfälle geben Spekulationen Auftrieb, wonach sich die USA, Frankreich und GB auf einen Einsatz über Syrien vorbereiten.
Näheres hier "klick"...
dazu weiter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/daily_news.html">http://www.marineforum.info/html/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
22 July
...

SYRIA (related)
A British Royal Navy task force with helicopter carrier ILLUSTRIOUS and dock landing ship BULWARK, reportedly preparing contingency plans for a mass evacuation of British citizens from Syria and neighbouring countries … task force has been scheduled (for some time) for large scale exercises in the Mediterranean (with amphibious landings in Sardinia, Albania and Turkey) … in October … together with French CHARLES DE GAULLE aircraft carrier group.

....
(über Spekulationen auf einen kombinierten Einsatz der Charles de Gaulle und US-Trägern haben wir in diesem Strang schon berichtet, daher als Fortsetzung)


Re: Türkei vs Syrien - Erich - 29.07.2012

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/buergerkrieg-in-syrien-erdogan-droht-mit-militaeraktion-auf-syrischem-gebiet-1.1423473">http://www.sueddeutsche.de/politik/buer ... -1.1423473</a><!-- m -->
Zitat:Bürgerkrieg in Syrien
Erdogan droht mit Militäraktion auf syrischem Gebiet


26.07.2012, 17:05 Von Tomas Avenarius, Kairo

Der türkische Regierungschef Erdogan erwägt einen Angriff auf Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Grenzregion Syriens. Dort hat die Separatistengruppe offenbar unbehelligt vom Staat eine Basis für ihre Operationen aufgebaut. Die Türkei hat guten Grund, die PKK zu fürchten.
...



Re: Türkei vs Syrien - Shahab3 - 01.08.2012

Dieser Meldung zufolge droht der Iran der Türkei offen mit Krieg.

Zitat:Iran warns Turkey of harsh response

As Turkey continues to intensify its military and arms presence on the border it shares with Syria, Iran has raised its voice to show that it is monitoring events between the two neighbors. In a move to redress Turkey’s actions, Iran has warned that any assault on its ally territory will result to an armed response by Syria and Iran.
Reports claim that a message sent to Ankara by Iran warned that “any attack on Syrian territory will be met with a harsh response and the Iranian-Syrian mutual defense agreement will be activated.”
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://me-confidential.com/?p=5230">http://me-confidential.com/?p=5230</a><!-- m -->

Damit wäre das Chaos perfekt. Die NATO wäre in mehrere Kriegsfronten vom östlichen Mittelmeer, über den Persischen Golf bis zum Hindukusch verwickelt und die Salafisten würden sich offen auf Seiten der laizistischen Türkei und den USA/Israel wiederfinden oder gegen alles und jeden kämpfen der ihnen über den Weg läuft. :mrgreen:


Re: Türkei vs Syrien - Schneemann - 01.08.2012

Manchmal fällt es wirklich sehr schwer zu verstehen, was du eigentlich willst und woher deine Schadenfreude rührt. Du freust dich offenkundig über einen sich eventuell hier anbahnenden Konflikt, der das Chaos in Nahost nur verstärken würde. Gut. Eine Sache. Zugleich wirfst du Kreisen im Westen vor, den Nahen Osten gezielt destabilisieren zu wollen. Okay, auch klar. Indessen hälst du es aber auch für gut, wenn z. B. in Saudi-Arabien, Bahrain und Co. [vorzugsweise schiitische] Untergrund- und Oppositionsgruppen aufgerüstet werden würden, um gegen die dortigen Regime/Systeme à la Syrien im Bürgerkrieg aktiv zu werden (obgleich die dortigen Untergrundgruppen, teils berechtigt, eben auch dir als zweifelhaft erscheinen). Ähm, auch nachvollziehbar (aus deiner Sicht). Derweilen wetterst du indessen gegen inneriranische Gruppen dieser Art (etwa MKO und Co.) und siehst in jenen Fällen irgendwelche westlichen oder israelischen Einmischungen/Aufrüstungen und Hintergründe als "Chaos"- und "Destabilisierungs"-Betreiber. Aha. Aber: Genau genommen benimmst du dich selbst wie ein amoklaufender Hasardeur, der gemäß seiner Couleur das schönredet, was ihm in den Kram passt, aber der letztlich nur gut findet, was ihm (oder dem bevorzugten Regime) irgendwie passt. Du predigst selbst die Destabilisierung oder ziehst sie ins Lächerliche, wenn der Iran dahintersteht, brichst aber einen riesigen Terz vom Zaun, wenn jemand anderes dahintersteht. Hingegen betreibst du genau dies (argumentativ), was du deinen Gegnern vorzuwerfen bereit bist, nämlich ein unkalkulierbares Spiel hinsichtlich eines vorgeblich gezielt angestrebten nahöstlichen Chaoses...

...tja, kein Wunder, dass es da einer atomar aufgerüsteten Ordnungsmacht Iran (aus deiner Sicht) wohl bedarf... :roll:

Schneemann.


Re: Türkei vs Syrien - Shahab3 - 01.08.2012

Zitat:Manchmal fällt es wirklich sehr schwer zu verstehen, was du eigentlich willst

<!-- m --><a class="postlink" href="http://thetyee.cachefly.net/gallery/2007/11/29/28-dr-evil.png">http://thetyee.cachefly.net/gallery/200 ... r-evil.png</a><!-- m -->

----

Zitat:Iran emerges as biggest export destination for Turkey
Economic Desk

On Line: 01 August 2012 15:45
In Print: Thursday 02 August 2012

STANBUL (Reuters) - Iran was the biggest single destination for Turkish exports in June. Turkish exports to Iran increased 471.2 percent to $1.6 billion from a year earlier.
...
Turkish gold exports to Iran stood at $1.3 billion in June, bringing the total gold exports so far in 2012 to $4.4 billion.

The Turkish Statistics Institute said there were no findings suggesting gold exports to Iran were used as a tool for oil and gas payments, rejecting media speculation to that effect. Most of the gold export payments were made in cash, it said.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tehrantimes.com/economy-and-business/100183-iran-emerges-as-biggest-export-destination-for-turkey">http://www.tehrantimes.com/economy-and- ... for-turkey</a><!-- m -->

Sofern die türkischen Angaben korrekt sind, würde das bedeuten, dass sie in dieser Zeit fast ausschließlich Gold ($1.3Mrd. von insg. $1.6Mrd.) in den Iran exportiert haben. Interessant.


Re: Türkei vs Syrien - Ambassador - 02.08.2012

Das ist allerdings wirklich eine sehr interessante Meldung, die fragen aufwirft. Gerade im Juni(und im Juli wird sich wohl kaum etwas daran geändert haben), als das Embargo aufkam.

Die Türkei als verlässlichen Partner dre NATO zu sehen, halte ich nicht erst seit dieser Meldung für sehr gewagt. Die Kochen eher ihr eigenes Süppchen


Re: Türkei vs Syrien - Falke - 04.08.2012

Schneemann schrieb:Manchmal fällt es wirklich sehr schwer zu verstehen, was du eigentlich willst und woher deine Schadenfreude rührt. Du freust dich offenkundig über einen sich eventuell hier anbahnenden Konflikt, der das Chaos in Nahost nur verstärken würde. Gut. Eine Sache. Zugleich wirfst du Kreisen im Westen vor, den Nahen Osten gezielt destabilisieren zu wollen. Okay, auch klar. Indessen hälst du es aber auch für gut, wenn z. B. in Saudi-Arabien, Bahrain und Co. [vorzugsweise schiitische] Untergrund- und Oppositionsgruppen aufgerüstet werden würden, um gegen die dortigen Regime/Systeme à la Syrien im Bürgerkrieg aktiv zu werden (obgleich die dortigen Untergrundgruppen, teils berechtigt, eben auch dir als zweifelhaft erscheinen). Ähm, auch nachvollziehbar (aus deiner Sicht). Derweilen wetterst du indessen gegen inneriranische Gruppen dieser Art (etwa MKO und Co.) und siehst in jenen Fällen irgendwelche westlichen oder israelischen Einmischungen/Aufrüstungen und Hintergründe als "Chaos"- und "Destabilisierungs"-Betreiber. Aha. Aber: Genau genommen benimmst du dich selbst wie ein amoklaufender Hasardeur, der gemäß seiner Couleur das schönredet, was ihm in den Kram passt, aber der letztlich nur gut findet, was ihm (oder dem bevorzugten Regime) irgendwie passt. Du predigst selbst die Destabilisierung oder ziehst sie ins Lächerliche, wenn der Iran dahintersteht, brichst aber einen riesigen Terz vom Zaun, wenn jemand anderes dahintersteht. Hingegen betreibst du genau dies (argumentativ), was du deinen Gegnern vorzuwerfen bereit bist, nämlich ein unkalkulierbares Spiel hinsichtlich eines vorgeblich gezielt angestrebten nahöstlichen Chaoses...

...tja, kein Wunder, dass es da einer atomar aufgerüsteten Ordnungsmacht Iran (aus deiner Sicht) wohl bedarf... :roll:

Schneemann.

Daß ich mit Schneeflöckchen einer Meinung bin hätte ich nicht gedacht. Als die Türkei auf der internationalen Arena Iran den Rücken freihielt und sogar ganz offen in der UN-vollversammlung für den Iran Partei ergriff und gegen eine Verurteilung wegen dem Atomprogramm votierte, da war die Welt noch in Ordnung.
Wie in den übrigen arabischen Ländern macht nun Syrien auch eine gesellschaftliche Konsolidierung durch. Daß die Türkei nun tatenlos nicht zusieht, versteht sich von selbst.

Ich denke eher, die Befürchtung der Mullis liegt eher im Innneren als im Außen. Mehrere Proteste wurden seit dem blutig niedergeschlagen. Und die Übergriffe auf Demonstranten weden immer brutaler, um den Machterhaltswillen.
Nach aussen hin wird mit Krieg oder mit einer täglich neuentwickelten und zur Schau gestellten Rakete gedroht.

Ganz schön mutig der Iran; oder sollte ich lieber sagen leichtsinnig?

@ Shahab
Krieg hin oder her. Dem restlich verbliebene Einnahmequelle mit Krieg zu drohen grenzt schon an Fantasie. Es stimmt
das Handelsvolumen zwischen den beiden Staaten wird von Tag zu Tag immer größer.



Zitat:Die Türkei als verlässlichen Partner dre NATO zu sehen, halte ich nicht erst seit dieser Meldung für sehr gewagt. Die Kochen eher ihr eigenes Süppchen

Damit gebe ich dir Recht,weil die Nato als verlässliches Bündnis zu sehen für sehr gewagt zu halten ist.