Öl, die Achillesferse der Weltwirtschaft / Energieversorgung - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Allgemeine fachbezogene Diskussionen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=98) +--- Thema: Öl, die Achillesferse der Weltwirtschaft / Energieversorgung (/showthread.php?tid=1892) |
- Shahab3 - 23.01.2006 Naja...so ganz vorbei, geht das an mir ned. Die Verteuerung schlägt sich ja nicht nur direkt an der Zapfsäule nieder, sondern auch in Form niedrigerer Gewinnmargen im produzierenden Gewerbe, aber auch im Transportgewerbe. Das wird ebenfalls auf den Kunden umgeleitet. Somit sorgen höhere Energiepreise immer für eine Verteuerung und insgesamt höhere Lebenshaltungskosten. Beim Betanken des eigenen Autos, spürt man nur die direkte Auswirkung. Mein Auto braucht so 8-9L und mein Kühlschrank muss auch nur mich alleine sättigen, somit wird mich das nicht so unbedingt in Unkosten stürzen. Aber der gesamte "volkswirtschaftliche Schaden" -wenn man das so nennen darf- ist schon nicht so gering. - Quintus Fabius - 01.02.2006 Viele Leute wollen ja nicht glauben, wie sehr scheinbar ganz normale westliche Konzeren in der Dritten Welt asen. Die Betonung liegt hier auf wollen. So möchte ich ein weiteres Beispiel nennen : Ein Schriftsteller in Nigeria namens Saro Wiwa schrieb äußerst kritisch über einen bekannten westlichen Ölkonzern dessen Namen ich aus Gründen des Verklagt werdens natürlich nicht nennen kann und wurde DAFÜR hingerichtet, getötet. Die Ijaw Rebellen in Nigeria, die Mitarbeiter entführten, fordern schon gar nicht mehr einen Anteil, sondern nur noch eine Beschränkung der Ausbreitung die mit Gewalt und Söldnern durchgesetzt wird. Das ganze Land Nigeria versinkt in Korruption und Kriminalität und die Schuld daran trägt ein einziger Konzern. Der zerfallende Staat wird zunehmend von Marodierenden Horden beherrscht, Polizei und Militär sind korrumpiert und kaputt, während sich die an die Macht gebrachten !! Regierungsvertreter Schweizer Bankkonten füllen. Während Banden die Pipelines abzapfen werden diese von Söldnern bewacht und im Weg stehende Einwohner deren Lebensraum die Erschließung neuer Gebiete behindert werden ermordet, wir sprechen hier von hunderten von Ermordeten pro Jahr. Zugleich breitet sich von Norden her in Nigeria der Islamismus aus, weil die Bevölkerung so verzweifelt ist, wendet sie sich den Islamisten zu und die Scharia wird Region um Region zum Gesetz. Und Nigeria ist kein Einzelfall, und man kann Öl auch durch Diamanten, Coltan, Tropenhölzer usw ersetzen, es ist überall der gleiche Mechanismus der gezielten Zerstörung von Nationalstaaten durch die Wirtschaft. Die Wirtschaft, also der Kapitalismus zerstört heute den Nationalstaat durch die Globalisierung und zugleich im Westen auch noch die Demokratie und die Werte des Abendlandes. Weil sie höheren Profiten im Weg sind, die der einzige Selbstzweck diese Religion sind. Es gibt dabei noch einen weiteren, fatalen Wirkmechanimus, und zwar die Geldzahlungen des Westens für die Rohstoffe ohne Reale Produktion. Dies führt dazu, Represssion und Unrechtsregime zu stärken oder überhautp erst zu installieren, und ist z.B. in der Islamischen Welt mMn das entscheidende und primär Hinderniss für Demokratie, nicht der Islam, sondern der ständige Geldzufluß an die Herrschenden ohne Produktion ist das Problem. Beispiel : Hamas und Palästinenser : ohne die Zahlungen in Höhe von 600 Millionen Euro PRO JAHR an die Fatah, und die, diesen Zahlungen automatisch folgenden Luxusvillen und Luxusautos für die Korrpute Führung dieser Bewegung, hätte die Hamas jetzt nicht gesiegt. Das gleiche gilt auch für jegliche Entwicklungshilfe die insgesamt mehr Schaden anrichtet als nützt, während der König von Swasiland im Maybach an seinen verhungernden Untertanen vorbeifährt, versichert er sich Europäischer Waffenhilfe gegen das eigene Volk, sollte dieses aufbegehren. Das gleiche in der Elfenbeinküste, und in Liberia. Hier die Lösung : sie ist zweiteilig : 1 Einstellung sämtlicher Zahlungen an andere Länder ! Kein Geld nirgendwohin, Keinen einzigen Euro nach Afhganistan, Afrika oder die Palästinenser 2 Weg von Öl und Gas als den zwei größten Problemrohstoffen Bevor mir wieder Radikalismus vorgeworfen wird : Warum kann Schweden Wärmetauscher und Passivhäuser beim Bau neuer Häuser vorschreiben und in Deutschland geht dies nicht ? Die einzige Antwort ist : weil bei uns die Lobbyisten der Energiewirtschaft mehr Macht haben auf die Volksvertreter als das Volk. Allein schon per Gesetz wie es anderswo ja gemacht wird !! vorzuschreiben : das ab sofort nur noch Passivhäuser gebaut werden und auf Dauer alle Häuser entsprechend nachgerüstet werden (langfristig in ca 20 Jahren machbar) spart uns sämtliche Heizung besagter Häuser und macht uns frei und unabhängig von den Russen und spart ungeheure Mengen an Öl und Gas ein. Geschehen wird natürlich gar nichts.......... - fieserfettsack - 01.02.2006 Zitat:Das ganze Land Nigeria versinkt in Korruption und Kriminalität und die Schuld daran trägt ein einziger Konzern. Der zerfallende Staat wird zunehmend von Marodierenden Horden beherrscht, Polizei und Militär sind korrumpiert und kaputt, während sich die an die Macht gebrachten !! Regierungsvertreter Schweizer Bankkonten füllen.Afrika war doch schon immer ein einziger Sumpf! Da wurde doch schon alleine durch die wilkürlichen Grenzen der Grundstein gelegt. Konzerne nutzen das vielleicht aus, was schändlich genug ist, aber Ursache sind sie nur zu einem geringen Anteil. Zitat:Die Wirtschaft, also der Kapitalismus zerstört heute den Nationalstaat durch die Globalisierung und zugleich im Westen auch noch die Demokratie und die Werte des Abendlandes. Weil sie höheren Profiten im Weg sind, die der einzige Selbstzweck diese Religion sind.Das der Nationalstaat durch die Globalisierung entmachtet wird stimmt schon. Wenn den Konzernen etwas nicht paßt droht man mit Standortverlagerung. Schon reagiert die Politik. Welch Ironie, die Demokratie wird durch hirarchische Großkonzerne ersetzt, auf legalem Wege ohne Putsch. Aber wir wollen das nicht dramatisieren. So weit ist es ja noch nicht gekommen, wird es wohl auch nicht. Zitat:Beispiel : Hamas und Palästinenser : ohne die Zahlungen in Höhe von 600 Millionen Euro PRO JAHR an die Fatah, und die, diesen Zahlungen automatisch folgenden Luxusvillen und Luxusautos für die Korrpute Führung dieser Bewegung, hätte die Hamas jetzt nicht gesiegt.So ganz die Zahlungen einstellen bringt auch nichts. Man macht diese Führungen durch das Geld abhängig. Ich denke wenn die EU droht das Geld den Palis nicht mehr zu überweisen, wird man seitens der Palis einlenken. Davon bin ich überzeugt. Das können die arabischen Sympatisanten nicht kompensieren. Das viele Entwicklungsgelder versickern ist sicher ein Problem. Ich vermute man hofft, daß wenn man 10 Mio€ investiert, wenigstens die Hälfte beim Volk ankommt. Stellt man die Hilfen ganz ein, wird in den Medien die hungernde Bevölkerung gezeigt und das Geld fließt weiter. Was die versuche vom Öl wegzukommen angeht, ist Deutschland führend. Die Bundesregierung läßt zum Beispiel jetzt ihre Gebäude renovieren um Energie zu sparen. Alternativer Strom wird bei uns auch nach dem Wechsel der Regierung stark subventioniert. Gesetzlich macht man bei uns auch was. Die hohe Besteuerung von Benzin zwingt die Autohersteller spaesamere Motoren auf den Markt zu bringen. Bio-Diesel wird zu einem gewissen Anteil dem normalen Diesel beigemischt. Trotz der zahlreichen Aktionen wird man so schnell nicht vom Öl wegkommen. Wo will man die Energie herbekommen, wenn nicht aus fossielen Brennstoffen? - ThomasWach - 09.02.2006 Zitat:Oil-thirsty Asia looks to calm Gulf watersQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://iht.com/articles/2006/02/08/opinion/edbowring.php">http://iht.com/articles/2006/02/08/opin ... owring.php</a><!-- m --> U.a. hat Erich immer wieder auf diesen Zusammenhang hingewiesen. Hier ein weiteres Indiz... - ThomasWach - 05.04.2006 Und mal was zum Erdgas... Zitat:The Coming Natural Gas CartelQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.foreignpolicy.com/story/cms.php?story_id=3417">http://www.foreignpolicy.com/story/cms. ... ry_id=3417</a><!-- m --> - Erich - 07.04.2006 der SPIEGEL bringt grade eine nette Serie <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,409183,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,409183,00.html</a><!-- m --> Zitat:03. April 2006und das "Eurasische Magazin" hatte in letzter Zeit zwei interessante Berichte: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20060105&marker=">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... 05&marker=</a><!-- m --> Zitat:Zur Lage der EnergierohstoffeVon Johann von Arnsberg in EM 01-06 · 31.01.2006 und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20060104&marker=">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... 04&marker=</a><!-- m --> Zitat:ENERGIEVERSORGUNGaus EM 01-06 · 31.01.2006 - Turin - 28.04.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.theglobeandmail.com/servlet/story/LAC.20060427.IBCHINA27/TPStory/Business">http://www.theglobeandmail.com/servlet/ ... y/Business</a><!-- m --> Zitat:China strikes oil licence deal with Nigeria - hawkeye87 - 01.05.2006 nach vorstellung general jones (saceur) könnte die nato in zukunft auch zur sicherung der energieversorgung eingesetzt werden. vom mdr: Zitat:NATO-Pipelines sollen besser geschützt werden:misstrauisch: bezieht er sich jetzt nur auf die sicherung der transportwege innerhalb der mitgliedsstaaten oder auch auf die direkte sicherung der fördergebiete und der transportwege nach europa und amerika? - ThomasWach - 03.06.2006 Zitat:The First law of PetropoliticsDer Autor Thomas L. Friedman (Kolumnist der New York Times) stellt eine sehr interessante These auf: Der Preis für Erdöl und der Grad an Freiheit in den erdölfördernden Ländern hängt direkt miteinander zusammen und zwar negativ proportional. Steigt der Erdöl, so wie er es in den letzten Jahren getan hat, so nimmt auch der Grad an Freiheit in den betroffenen Ländern ab und die herrschenden autoritären Regime tuen alles um ihre Macht stärker zu stabilisieren. Die durch den höheren Erdölpreis sich ergebenden höheren Erdöleinkünfte verleiten die dortigen Herrscher dazu, ihre macht eher auszubauen als Demokratisierungen zuzulassen. Daher schlägt er vor – da der Erdölpreis wohl eher tendenziell zunehmen wird als abnehmen – diese Entwicklung international stärker in den Blick zu nehmen und daher auch die Abhängigkeit von Erdöl und damit von autokratischen Regimen zu lockern. Zwar gesteht er selbst ein, dass seine Verbindung eher eine vage Korrelation ist zwischen Erdölpreis und Freiheitsgrad, doch macht er deutlich, dass in den letzten Jahren der enorme Anstieg des Erdölpreises schon im entstehende begriffene Liberalisierungseffekte in Staaten wir Russland, Iran, Nigeria oder Bahrain hintertrieb. Kurze Rezension zu: Foreign Policy; May June, Seite 28-36 - ThomasWach - 17.07.2006 Zitat:Oil price tests record highsQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2006/BUSINESS/07/16/oil.price.reut/index.html">http://edition.cnn.com/2006/BUSINESS/07 ... index.html</a><!-- m --> - Erich - 18.07.2006 ich empfehle dazu auch die aktuelle Ausgabe des SPIEGEL 17.07.2006 S. 116 ff (print) Zitat:Urkraft aus der Tiefeund aus dem MARINEFORUM 7/8 2006 S. 2 (print) Zitat:Versorgung mit Erdgas wird immer wichtiger - Erich - 28.07.2006 Zitat:Turin postetedazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/250909.htm">http://www.china.org.cn/german/250909.htm</a><!-- m --> Zitat:11 Auslandsprojekte chinesischer Ölkonzerne im ersten Halbjahr - Erich - 01.08.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/251613.htm">http://www.china.org.cn/german/251613.htm</a><!-- m --> Zitat:Sino-kuwaitisches Ölprojekt genehmigt - Erich - 10.08.2006 ich poste das mal hier, obwohl es auch zur Klimaveränderung passen würde <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5796092_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> Zitat:Rohstofflager Polarmeer - Turin - 10.08.2006 Zitat:Es klingt paradox, aber der Klimawandel könnte dazu beitragen, dass die Menschheit noch eine Weile länger Energie aus fossilen Rohstoffen beziehen kann.Och nö! Mehr Öl, damit uns die Industrie weiter abzocken und sich innovationstechnisch auf den Arsch setzen kann?! Darauf hab ich nun nicht wirklich Lust. Je schneller die Quellen trocken sind, desto besser. |