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Öl, die Achillesferse der Weltwirtschaft / Energieversorgung - Druckversion

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- BigLinus - 15.08.2006

Einen interessanten Kurzaufsatz zum Themenkomplex 'Archillesferse Energieversorgung' findet ihr in der aktuellen Ausgabe des MarineForum im Bereich Editorial:
"Versorgung mit Erdgas wird immer wichtiger"
von Hans Jürgen Witthöft

(Hans Jürgen Witthöft ist Chefredakteur der Fachzeitschrift Schiff & Hafen.
Daneben ist er in der Redaktion des MarineForum zuständig für den Themenbereich „Schifffahrt, Schiffbau und Technologie“.)

Gerade im Hinblick auf die Diskussion um die deutsch-russische Ostseepipeline mit den ganzen Implikationen die sich hier schon ergeben haben oder noch können, finde ich folge Aussage aus dem Aufsatz für mich völlig neu und sehr interessant:

Zitat:Eine Faustformel lautet, dass ab einer zu überbrückenden Distanz von über 3.000 Kilometern der LNG-Transport per Schiff günstiger ist als der mittels Pipeline.
Und ein Absatz im Witthöft'schen Aufsatz ist in diesem Zusammenhang besonders interessant und für die heimische Industrie nicht unbedeutend:

Zitat:Für den Bau der Verlade- und Empfangsterminals muss hochwertige Technik eingesetzt bzw. weiterentwickelt werden. Das ist eine verstärkte Herausforderung für deutsche Firmen und auch der vermehrte Bedarf an LNG-Tankern sollte nicht an der deutschen Schiffbauindustrie vorbei gehen. Es ist ja nirgendwo festgeschrieben, dass die meisten dieser Spezialschiffe in Korea gebaut werden müssen.
Hoffentlich springt die heimische Fondsindustrie auf dieses Thema auf, wenn sie erkennt, daß sich damit 'gutes Geld' verdienen läßt.

PS: LNG = Liquefied Natural Gas


- Shahab3 - 16.08.2006

Dieser Ausschnitt schildert exemplarisch sehr gut die aktuellen Verteilungskämpfe und Strategien:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranmania.com/News/ArticleView/Default.asp?NewsCode=45052&NewsKind=Current%20Affairs">http://www.iranmania.com/News/ArticleVi ... %20Affairs</a><!-- m -->
Zitat:US "strongly opposes" a rival pipeline from Iran

LONDON, August 16 (IranMania) - According to an AFP report, Washington is pushing for a new gas pipeline from Turkmenistan to Pakistan and "strongly opposes" a rival pipeline from Iran, US diplomat Steven Mann said Tuesday after meeting with Turkman President Saparmurat Niyazov.
...
The project to build a pipeline from Turkmenistan to Pakistan came a step closer to realization recently with completion of a feasibility study sponsored by the Asian Development Bank, but remains in doubt due to ongoing instability along its route, particularly in Afghanistan.

Aside from security issues, building a pipeline through Afghanistan's mountains would be hugely expensive and technically difficult, probably requiring government subsidies, said Chris Weafer, an analyst at Russia's Alfa Bank.
...
The US also has strategic interests in such a pipeline, Weafer said, including undermining the potential profitability of a pipeline Russian state monopoly Gazprom plans to build from Iran to Pakistan.
...
In addition, Weafer said that "getting Turkmen gas out to India would reduce Turkmenistan's ability to give gas to China or Russia."
...



- Turin - 16.08.2006

@LNG-Problematik:

Also was die Terminaltechnik angeht, stimme ich zu, aber:

Zitat:auch der vermehrte Bedarf an LNG-Tankern sollte nicht an der deutschen Schiffbauindustrie vorbei gehen. Es ist ja nirgendwo festgeschrieben, dass die meisten dieser Spezialschiffe in Korea gebaut werden müssen.
Solange die Kosten der entscheidende Faktor sind, ist das in Stein gemeißelt. Insbesondere, da neben Korea zunehmend China als Tankberbauer aufs Feld tritt. Ich denke nicht, dass die deutsche Werftindustrie hier über eine Zuliefererrolle hinauskommt, die sie sicherlich erhalten könnte, sollte den Koreanern oder Chinesen wirklich diese Kompetenz fehlen.


- Shahab3 - 16.08.2006

Im Bereich der LNG-Tanker besteht in Zukunft ein enormer Bedarf. Da sollte sich Deutschland tatsächlich nicht vornehm zurückhalten. Zu den Chancen und Risiken vielleicht mal das Beispiel Iran;

<!-- m --><a class="postlink" href="http://portal.wko.at/wk/pub_detail_file.wk?AngID=1&DocID=334061">http://portal.wko.at/wk/pub_detail_file ... cID=334061</a><!-- m -->
Zitat:...
Schätzungen sprechen von 40 Mrd. USD, die bis zum Jahre 2020 in den Ausbau der iranischen Schiffskapazität investiert werden müssen, um LNG, Öl- und Ölprodukte zu den Märkten in Übersee transportieren zu können.
Der Iran und Saudi-Arabien sind die bedeutendsten Schifffahrtsnationen im Mittleren Osten. Die staatliche iranische Schifffahrtslinie Islamic Republic of Iran Shipping Lines (IRISL) allein hat von März 2003 bis März 2004 mehr als 20 Mio. Tonnen an Fracht transportiert und dabei mehr als 566.000 20-Fuß-Container umgeschlagen.
Während sich die saudischen Schiffswerften v.a. auf den Tankerbau konzentrieren, ist der Iran das erste Land der Region, welches versucht, auf allen Sektoren (Schiffbau, Schiffsreparaturen, Offshore-Konstruktionen) Kapazitäten aufzubauen. Zunehmend wird von den iranischen Schiffswerften dabei auf ausländisches Know-how und Kooperationen mit internationalen Unternehmen zurückgegriffen, wobei die diesbezüglichen Verträge in der Regel den Ankauf einiger Schiffe, die Übertragung der Technologie und schlussendlich den Bau entsprechender Schiffe im Iran vorsieht.
...



- BigLinus - 16.08.2006

Zitat:Turin postete
@LNG-Problematik:

Also was die Terminaltechnik angeht, stimme ich zu, aber:

Zitat:auch der vermehrte Bedarf an LNG-Tankern sollte nicht an der deutschen Schiffbauindustrie vorbei gehen. Es ist ja nirgendwo festgeschrieben, dass die meisten dieser Spezialschiffe in Korea gebaut werden müssen.
Solange die Kosten der entscheidende Faktor sind, ist das in Stein gemeißelt. Insbesondere, da neben Korea zunehmend China als Tankberbauer aufs Feld tritt. Ich denke nicht, dass die deutsche Werftindustrie hier über eine Zuliefererrolle hinauskommt, die sie sicherlich erhalten könnte, sollte den Koreanern oder Chinesen wirklich diese Kompetenz fehlen.
Solltest du lediglich darin das Problem sehen, ließe sich dies m.E.n. sehr leicht lösen. 2, 3 fiskalische Rahmensetzungen im BMF, schon lassen sich ein paar geschlossene Fonds finanzieren, wenn die angedachte Rendite stimmt. Dies, kombiniert mit dem entsprechend propagierten patriotischen Akt, schon ist der Topf unter vorgennanten Prämissen rasch gefüllt. Big Grin


- Shahab3 - 20.08.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tehrantimes.com/Description.asp?Da=8/20/2006&Cat=9&Num=2">http://www.tehrantimes.com/Description. ... at=9&Num=2</a><!-- m -->
Zitat:Gulf oil: If America won't, China will

WASHINGTON (ThreatsWatch.com) -- China has reached a new international agreement that enables them to drill for oil directly in the Gulf of Mexico.

A new agreement between China and Cuba has put Chinese rigs just 50 miles off the coast of Key West, Florida. As Fred Stakelbeck notes in Monsters & Critics, Sino-Cuba energy relations are raising concern in Washington.
...
Big Grin


- BigLinus - 20.08.2006

@ Shahab3

Ob Kuba nicht die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat? Ich verweise in diesem Zusammenhang auf das Thema: Ausschließliche Wirtschaftszone als Teil des internationalen Seerechts.

In der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) kann der Staat bis zu einer Ausdehnung von 200 Seemeilen ausschließlich über die natürlichen Ressourcen, also Meeresbewohner und Bodenschätze, verfügen und wirtschaftliche Nutzungen steuern. Siehe hierzu auch: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschlie%C3%9Fliche_Wirtschaftszone">http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschlie% ... chaftszone</a><!-- m -->

Btw: Sollte Kuba auf die Idee kommen, selbst dieses Recht für sich in Anspruch zu nehmen, die USA haben dieses Abkommen - wie viele andere Verträge auch - nicht ratifiziert. Die USN könnte evtl. diese fragliche Region zu einer Sperrzone aufgrund nationaler Seemanöver erklären. :evil:


- Shahab3 - 31.08.2006

@BigLinus

Trotzdem liegen die kubanischen Ölquellen innerhalb der eigenen Hoheitsgewässer. Dass die Distanz zwischen Kuba und Florida so gering ist, steht auf einem anderen Papier. Das Problem ist aber international nicht gerade unbekannt. Diese 200Meilen Regel ist in solchen Fällen mWn ziemlich untauglich.

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://iran-now.net/$201919">http://iran-now.net/$201919</a><!-- m -->
Zitat:PETROEURO

Drohgebärden aus dem Iran

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad bastelt nicht nur gerne mit angereichertem Uran und Plutonium herum. Der Mann, der am Dienstag den Vereinten Nationen erklärte, sein Land fürchte keine Sanktionen, hat offenbar Pläne für eine Währungsreform, die einem militärischen Verteidigungsbündnis nahe kommt.

Ahmadinedschad greift damit eine Idee des ehemaligen malaysischen Premierministers Dr. Mahatir Mohammed aus dem Jahre 2003 auf. Dieser hatte wenige Tage vor dem Ausbruch des Irakkrieges angeregt, islamische Länder sollten den Ölpreis in Euro statt in US-Dollar abrechnen. Den iranischen Präsidenten, der zu diesem Zeitpunkt noch Bürgermeister der Hauptstadt Teheran war, muss dieser Gedanke fasziniert haben. Heute, mehr als drei Jahre später, scheint die Idee ausgereift zu sein. Teherans Gedankenspiele gehen allerdings viel weiter. Laut Quellen im Iran streben die Mullahs an, dass erdölproduzierende Länder auch eine eigene Währung haben, die sich am Ölpreis orientiert. Dieser soll grundsätzlich in Euro notiert werden. Angeblich gibt es sogar schon einen Namen für die neue Währung: Petroeuro.

In drei Stufen soll das ehrgeizige Projekt gegründet werden:
...



- Ingenieur - 31.08.2006

Also wenn das ganze der Iran alleine machen würde, dann wäre es ja für den Westen speziell die USA egal. Wenn ich mich richtig erinnere, dann sind die jährlichen Erdöl-und Erdgasexporte bei ca. 55 $, wenn die in Euro notieren, dann wäre es an und für sich relativ egal, angesichts der riesigen Kapitalströme, die allein zwischen den G7-Staaten hin und her geht. Außerdem liefert der Iran sowieso kein Öl an die USA.

Bei Venezuela und Malaysia ist glaube ich ein bisschen happiger.

Wenn noch sich weitere anschließen, dann wird der Euro relativ stark gegenüber dem Dollar und das tut dann vor allem China und Westeuropa als Hauptexporteure in die USA weh, wenn ihre Währungen gegenüber dem Dollar stark werden.
Vor allem die Chinesen, die im Gegensatz zu den Europäern und Japanern keine Produktionstätten in Nord-Amerika haben, um Währungschwankungen auszugleichen.

Die EZB wird die Zinsen dann ultra-niedrig halten, um die Euro wenigstens ein bisschen zu drücken. Das internationale Kapital wird dann nicht unbedingt in Europa investieren, wenn die Leitzinsen gegen Null tendieren.

Also ich weiß nicht, ob es irgendwelche Staaten gibt, denen der Petroeuro ernsthaft nutzen wird. Die EU könnte daraus Nutzen ziehen, wenn die Wirtschaft nicht auf den Export in die USA angewiesen wäre und eine Binnenkonjunktur hätte, die das Wirtschaftswachstum selbstständig tragen könnte.

Soweit ich weiß, sind auch Malaysia (elektronische Komponenten) und Indonesien (Kaffee, Kakao, Nüsse etc.) ebenfalls teilweise vom Export in die USA abhängig.
Für Venezuela und Iran ist es natürlich eine gute Gelegenheit die USA zu ärgern, da sie faktisch keine wertvollen industriellen Güter exportieren in Ermangelung von derselben.


- Shahab3 - 31.08.2006

Wenn sich dieser Börse/Währung auch ein paar andere Länder als Iran, Venezuela und Malaysia anschließen, dann setzt das den Dollar schon unter Druck. Neben Arabern und Moslems vielleicht gar ein paar Südamerikaner, oder gar die Russen?! Insbesondere da die $-Wecheslgebühren wegfallen, wäre ein solches alternativ Konzept sehr attraktiv für Kunde und Verkäufer.

Iran:
Ölexport müsste ungefähr stimmen mit 55mrd$
Erdgas weiss ich gerade nicht
Non-oil epxorts 16mrd (aus dem ersten Quartal mit 4,5mrd hochgerechnet)

Venezuela:
Ölexport 17Mrd$

Malaysia:
Ölexport ca. 8Mrd$

Macht zusammen -ohne Erdgas(!)- bereits ~80Mrd$ die nicht mehr in US-Dollar gehandelt werden. Und wenn sich tatsächlich noch andere Staaten beteiligen sollten, dann ärgert das die USA nicht nur, sondern verursacht tatsächlich einen finanziellen Schaden.


- Turin - 31.08.2006

Oh nein, schon wieder das Petro-Euro-Schreckgespenst. Das haben wir doch schon mal durchgekaut und immer noch sehe ich keinen Sinn darin.

Zunächst der Artikel, der schon bekannt sein müsste wie ein bunter Hund:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,405160,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,405160,00.html</a><!-- m -->

Zitat:BUSH VS. IRAN

Die Legende vom Petro-Euro-Krieg

Von Matthias Streitz

Westliche Blogs und Zeitungen islamischer Staaten behaupten, die USA wollten Iran angreifen, weil die Mullahs ihr Öl künftig in Euro statt Dollar handeln möchten. Die These hat sich erstaunlich weit verbreitet - erweist sich aber bei genauerem Hinsehen als Unfug. ...
Die Öl-Exporte des Iran in Dollarumsätzen sind niedrig. Die noch viel niedrigeren Exporte Venezuelas ändern daran nichts. Malaysia ist da nicht mal mehr der Tropfen auf dem heißen Stein.
Da müsste schon Saudi-Arabien mitmischen und die verkaufen gar nicht über Börsen. Warum zb. Venezuelas Eintreten in diese Börse für die USA unangenehm ist, ist mir nicht so recht klar. Sicher kommt von dort viel Öl, aber es ist nicht unbedingt so, dass es gar keine andere Quelle gäbe. Umgekehrt verkauft Venezuela aber derzeit fast ausschließlich an die USA, schneidet sich also damit nicht nur ins eigene Fleisch, sondern amputiert sich geradezu die Gliedmaßen. Wenn sie an jemand anders liefern, zieht dann das Umrechnungsargument schon nicht mehr.
Warum die Russen das so toll finden sollten, weiß ich auch nicht. Die haben dadurch nichts zu gewinnen, der Westen ist Hauptabnehmer, entweder direkt oder über Nymex und IPE.
Wer immer an dieser Börse kauft, muss es entweder selbst verbrauchen oder er verkauft es als Rohprodukt oder raffiniert auf einer anderen Börse weiter. Das wären dann London oder New York, die sich vom Petroeuro wenig beeindrucken lassen.

PS: Siehe auch den Venezuela-Thread, wo BigLinus und ich exakt die gleiche Diskussion hatten...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=467&pagenum=6">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... &pagenum=6</a><!-- m -->


- Shahab3 - 01.09.2006

Der Artikel ist mMn auch nicht sachlicher, oder fundierter als die Verschwörungstheorien, die er kritisiert. Die Entscheidung über Erfolg oder Mißerfolg des Projekt, lässt sich doch schlicht an einer Frage festmachen: Wieviele Länder steigen mit ein?
Dann erübrigt sich auch der andere Käse, der von welcher Seite auch immer, zu dem Thema geschrieben wird.

Insesamt finde ich die Idee wirklich interessant und vielversprechend. Evtl gibt es das Haus Saud Morgen früh schon garnicht mehr?! Dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.

Edit:
Ausserdem möchte ich betonen, dass ich nicht der Meinung bin, dass die USA sich derart vor dieser noch sehr imaginären Börse bzw dem Ölhandel in Euro fürchten, dass sie den Iran deshalb schonmal pauschal von der Landkarte fegen wollen. Ich bin aber überzeugt, dass eine solche alternative Ölbörse unter den richtigen Vorzeichen durchaus Potential böte.


- Turin - 01.09.2006

Zitat:Wieviele Länder steigen mit ein?
Dann erübrigt sich auch der andere Käse, der von welcher Seite auch immer, zu dem Thema geschrieben wird.
Eben drum halte ich den Spiegel-Artikel für sachlicher, denn erstens nennt er ein paar Summen und Fakten, die man wissen sollte, und die die Pro-Börsen-Berichte entweder nicht kennen oder unter den Tisch fallen lassen und zweitens geht es ja nicht nur um das "wieviele", sondern auch um das "welche".Warum sollte Russland einsteigen? Ich sehe keinen Grund dafür. Russland liefert an die Eurozone, mit direkten Verträgen, nicht über Börsen. Warum China als Käufer? Insbesondere mit deren Währungsverstrickungen bzgl. Yuan und Dollar!? Saudi-Arabien fällt wie erwähnt auch weg, aus dem gleichen Grund wie Russland.


@Invasion wegen Börse: Das wollte ich nicht suggerieren, auch wenn der Artikel aus damaligen Umständen diesen Aufhänger hatte. Es geht wie gesagt um die Börsen-Problematik an sich.


- Ingenieur - 01.09.2006

Zitat:Shahab3 postete
Wenn sich dieser Börse/Währung auch ein paar andere Länder als Iran, Venezuela und Malaysia anschließen, dann setzt das den Dollar schon unter Druck. Neben Arabern und Moslems vielleicht gar ein paar Südamerikaner, oder gar die Russen?! Insbesondere da die $-Wecheslgebühren wegfallen, wäre ein solches alternativ Konzept sehr attraktiv für Kunde und Verkäufer.
Ich weiß nicht, ob du meinen Post ganz gelesen hast, aber ich habe erwähnt, dass es für Malaysia (und alle anderen Länder mit nennenswerter Industrie) ungünstig wäre, wenn der Dollar schwächer wird.

Zitat:Iran:
Ölexport müsste ungefähr stimmen mit 55mrd$
Erdgas weiss ich gerade nicht
Non-oil epxorts 16mrd (aus dem ersten Quartal mit 4,5mrd hochgerechnet)
Also bei Wikipedia wurden die Gesamtausfuhren bei 55 Mrd $ (Jahr 2005) angegeben. Dann müssten die Erlöse aus Erdöl und Erdgas ca. 40 Mrd. $ betragen.


- Shahab3 - 06.09.2006

@Ingenieur
Zitat:...
Ich weiß nicht, ob du meinen Post ganz gelesen hast, aber ich habe erwähnt, dass es für Malaysia (und alle anderen Länder mit nennenswerter Industrie) ungünstig wäre, wenn der Dollar schwächer wird.
...
Also mir fehlen die grundlegenden Kenntnisse auf dem Gebiet der VWL um die tatsächlichen Auswirkungen auch nur annähernd vorhersagen zu können. Da bleibt mir nur das Nachplappern irgendwelcher Artikel/Meldungen. Aber dass ein günstiger Dollar gleichsam die Exportchancen für US-Proukte erhöht, leuchtet mir auch als Laie ein. Vermutlich hast Du da somit nicht ganz unrecht, aber ich scheide da als ernstzunehmender Diskussionspartner leider aus. Vielleicht kann da jemand mehr zu den möglichen Auswirkungen schreiben, unter dem gegebenen Szenario, dass eine solche alternative, euro-notierte Börse von einigen wichtigen Ölexporteueren angenommen werden würde?! Das würde mich jedenfalls interessieren.

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,435342,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,435342,00.html</a><!-- m -->
Zitat:NEUE RESERVEN

Chevron meldet Fund von gewaltigen Ölvorkommen

Es könnte einer der bedeutendsten Ölfunde in den USA sein. Der Konzern Chevron meldete heute nach Bohrungen im Golf von Mexiko: "Öl fließt" - das wirkte sich prompt an der Börse aus.

Washington - Nach einer erfolgreichen Probebohrung achteinhalb Kilometer unter dem Meeresspiegel erklärten die Energiekonzerne Chevron, Devon und Statoil heute, in einem 770 Quadratkilometer großen Gebiet vor der US-Golfküste könnten zwischen 3 Milliarden und 15 Milliarden Barrel Öl und Erdgas in flüssiger Form liegen. Bislang wurden die Ölvorkommen der USA mit knapp 30 Milliarden Barrel angegeben.
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