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Ukraine - Russland - Druckversion

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- Erich - 01.04.2005

KIEW ist das "Mutterland der Russen" - das russische Reich, das Reich der "rus" hat sich aus Kiew entwickelt - und von der Zarenzeit bis nach dem Ende der Sowjetunion waren die Ukraine und Russland immer auch ein "Zwillingsgespann" - das allerdings auseinander driftet; die Ukraine hat deutliches Nationalbewusstsein entwickelt, und (wie die letzten politischen Entwicklungen zeigen) ist auf dem Weg, sich Europa anzunähern, während die Russen immer mehr ins Abseits geraten - da ist diese Meldung symptomatisch für die zunehmenden Spannungen zwischen den beiden Staaten

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat:UKRAINE - RUSSLAND

Nachlässigkeit in einem russischen Marinestab hat zu Verstimmungen zwischen der Ukraine und Russland geführt.

Ohne Genehmigung ukrainischer Behörden hielt russische Marineinfanterie am 23. März einen Strand bei Feodosia für 24 Stunden besetzt.

Unter einer 1997 geschlossenen bilateralen Vereinbarung dürfen auf der (ukrainischen) Krim stationierte Einheiten der russischen Schwarzmeerflotte einige Übungsgebiete auf der Krim zu Ausbildungszwecken nutzen. Allerdings müssen zuvor ukrainische Behörden über das jeweilige Vorhaben informiert werden und es auch genehmigen (was in der Regel Routine ist).

Im vorliegenden Fall hatte das in Sewastopol stationierte Landungsschiff NIKOLAJ FILCHENKOV (ALLIGATOR-Klasse) zunächst nach Novorossiysk verlegt und dort eine in Temryuk (Russland) stationierte Einheit russischer Marineinfanterie an Bord genommen. Anschließend verlegte das Schiff zurück vor die Küste der Krim, wo während der Nacht 142 Marineinfanteristen samt 28 Schützenpanzern an einem Strand nahe Feodosia angelandet wurden. Die Russen begannen sofort mit Vorbereitungen für eine größere amphibische Übung (die - angemeldet - im April stattfinden soll).

Mit dieser Aktion war das ukrainisch-russische Abkommen gleich mehrfach verletzt. Zum einen war die amphibische Anlandung nicht angemeldet, zum anderen waren hier Einheiten beteiligt, die nicht auf der Krim stationiert sind. Die NIKOLAJ FILCHENKOV informierte ukrainische Behörden zwar über ihr Einlaufen in die Territorialgewässer, machte dabei aber keinerlei (normalerweise geforderte und auch übliche) Angaben zu Grund, Ziel, Besatzung und Ladung. Der ukrainische Seegrenzschutz wurde von der amphibischen Anlandung völlig überrascht.

Nun sind erst einmal die Diplomaten gefragt. Das - sichtlich verärgerte - ukrainische Außenministerium legte offiziellen Protest ein und forderte vom russischen Botschafter eine schriftliche Erklärung zum Vorfall. Vorerst unterstellt man der russischen Marine allerdings keine Absicht, sondern geht von Versäumnissen in einem russischen Marinestab aus. Präsident Viktor Juschtschenko sprach von "routinemäßiger Schlamperei russischer Militärs, die sich einfach daran gewöhnt haben, zu landen wo sie wollen und sich dabei um Vereinbarungen nicht scheren". Die russischen Marineinfanteristen mussten “ihren” besetzten Strand nach einem Tag wieder räumen.



- ThomasWach - 03.04.2005

So unverbrüchlich ist die ukrain.-russ. Ehe aber nicht.
Und historisch ist diese Verbindung auch keine Konstante.

Ich will nochmals darauf hinweisen, dass zwar Kiew als Hauptstadt erstes Zentrum der sog. Kiewer Rus war, des ersten russischen Staates um 1000.

Allerdings zerbrach dieser Staat recht schnell in diverse Fürstentümer und der Kiewer Großfürst verlor die Suprematie über den Rest.
Endgültig nach Osten verschoben wurde Rußland infolge des Mongoleneinbruchs und des Aufstiegs Moskaus als unabhängiges russ. Fürstentum und Vorkämpfer für die russ. Sache.
Kiew wie auch andere Teile der Ukraine kamen unter polnische und itauische Oberhoheit ( Der Westen der Ukraine ging an Polen und der mittlere teil wurde von dne Litauern, aus Belarus kommend, erobert).

Der Westteil der Ukraine blieb dann bis 1793 polnisch/litauisch, zeitweise war soagr die ganze Ukraine polnisch/litauisch.
Zusätzlich war der Westteil der Ukraine fast permanent russ. Einfluß entzogen. Schließlich wurde Galizien als Teil der österreischen Monarchie von den Russen "verschont".

Daher kann man sicherlich nicht davon sprechen, dass die Ukraine unverbüchlich zu Rußalnd steht oder in der Vergangenheit dies tat.
Weder den Polen noch den Russen ist man sonderlich gewogen, da beide die Ukrainer unterdrückt haben.
Daher wird die Ukraine wohl für längere zeit erstmal zwischen beiden Seiten herumlavieren.
Zwar sind die westl. - russ. Beziehungen nicht so gut im Moment, doch bedeuten dies für die Ukraine doch einen gewissen politischen Spielraum.


- ThomasWach - 01.01.2006

Tja, bisher hab ich wenig im Forum vom Gasstreit gelesen, obwohl dieser doch europapolitisch momentan fast das Thema Nummer eins.

Daher wird das nun nachgeholt:

Da Putin nicht nur in Russland selbst einen härteren Gang fährt, geht es nun auch wieder darum, im "nahen Ausland" mehr Einfluß auszuüben.
Deshalb wird der staatseigene Gasmonopolist Gasprom in Stellung gegen die Ukraine gebracht. Jene soll Weltmarktpreise bezahlen, obwohl dies momentan wohl den Ruin für viele in der Ukraine bedeuten würde und so den Vertretern der Orangenen Revolution enorm geschädigt würde. Wahrscheinlich würde Juschtchenkos Regierung vielleicht auch stürzen.

Dazu folgende Quellen:

Zitat:Gasprom will Ukraine um 8.00 Uhr den Hahn zudrehen

Dem russischen Energiekonzern Gasprom reicht die Zusage des ukrainischen Präsidenten, ab April einen marktgerechten Gaspreis zu zahlen, nicht aus. Die Ukraine habe sich geweigert, ein neues Abkommen zu unterschreiben. Daher werde die Lieferung am Neujahrstag eingestellt, teilte der Konzern in der Nacht mit.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,393044,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 44,00.html</a><!-- m -->

und

Zitat:Worries of a winter gas shortage in Ukraine intensified Friday as Gazprom, the Russian energy giant, renewed its threat to cut the supply Sunday to Ukraine if it did not accept a nearly five-fold price increase.

The impasse showed no sign of solution. Gazprom rejected an appeal from Viktor Yushchenko, Ukraine's president, to freeze prices and maintain gas flow through Jan. 10 to allow for further negotiations.

It also said that it had run technical tests and was capable of stopping flows for Ukraine, through which much of Europe's gas passes, while meeting export obligations to other countries.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iht.com/articles/2005/12/30/news/gas.php">http://www.iht.com/articles/2005/12/30/news/gas.php</a><!-- m -->


- ThomasWach - 02.01.2006

Und die Geschichte zieht weitere Kreise und wird immer mehr zu einer größeren Krise...

Zitat:Österreich, Ungarn und Polen erhalten weniger Gas aus Russland

Vom Gaslieferstopp Russlands an die Ukraine sind auch EU-Staaten betroffen. Österreich, Polen und Ungarn erhielten weniger Gas als vertraglich zugesichert. In Deutschland brauche niemand Angst vor einem Energieengpass zu haben, versicherte ein Sprecher der deutschen Gasversorger.

Moskau - In Ungarn kam gestern Abend etwa 25 Prozent weniger russisches Erdgas an als vertraglich abgesprochen. Dies bestätigte ein Sprecher des ungarischen Mineralölunternehmens MOL dem ungarischen Rundfunk.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,393083,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,393083,00.html</a><!-- m -->


- Turin - 02.01.2006

Ganz gut so. Da sind die Regierungen in den westlichen Staaten mal gezwungen, sich Gedanken über ihre Ostanbindungen zu machen. An Deutschland traut man sich in Moskau scheinbar bis jetzt nicht ran...schade eigentlich.


- Cluster - 02.01.2006

Hier gehts nicht um die Ostanbindung. Da wird mit harten Bandagen zwischen Moskau und Kiew gearbeitet. Das geht voll nach dem Motto, wenn der Westen eine Regierung in Kiew installiert, die mir nicht gefällt, dann mache ich denen keine Geschenke. So ist das eben in der Welt.


- hawkeye87 - 02.01.2006

zum glück sitzt ja schröder jetzt bei gasprom und verhindert, dass die gaspreise für uns erhöht werden Rolleyes

von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,393139,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,393139,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Glos will keinen unzuverlässigen Lieferanten
Im Gas-Konflikt zwischen Moskau und der Ukraine hat Wirtschaftsminister Glos Konsequenzen für Russland angedeutet. Gleichzeitig warb er für eine Wende in der Energiepolitik: Steinkohle und Atomstrom seien denkbare Energiequellen.
Glos betonte, Deutschland könne seine Gasimporte aus Russland nur wie geplant steigern, wenn die Lieferungen zuverlässig seien. "Russland hat den Vorsitz in der G8, und auch hier muss man sich natürlich verantwortungsbewusst verhalten", sagte Glos dem WDR. [...]
von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,393128,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,393128,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Ukraine bestreitet Gasdiebstahl
Der Streit um russische Gaslieferungen eskaliert: Der Energiekonzern Gasprom wirft der Regierung in Kiew den Diebstahl von Millionen Kubikmetern Gas aus Leitungen nach Westeuropa vor. Der ukrainische Außenminister Platschkow streitet das ab - sollten die Temperaturen sinken, werde sein Land aber zu solchen Maßnahmen greifen. [...]



- Erich - 02.01.2006

Zitat:Thomas Wach postete
Und die Geschichte zieht weitere Kreise und wird immer mehr zu einer größeren Krise...
wenn ich mir die Karten so anschaue
Ukraine - Ungarn - Österreich
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sel-erdgasleitung.de/images/erdgasresere_kl.gif">http://www.sel-erdgasleitung.de/images/ ... ere_kl.gif</a><!-- m -->
Österreich - Bayern - Baden Württemberg
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sel-erdgasleitung.de/images/sueddeutschland_kl.gif">http://www.sel-erdgasleitung.de/images/ ... and_kl.gif</a><!-- m -->

toll, ich heiz schon mal den Kachelofen an


- Turin - 02.01.2006

Zitat:Hier gehts nicht um die Ostanbindung. Da wird mit harten Bandagen zwischen Moskau und Kiew gearbeitet. Das geht voll nach dem Motto, wenn der Westen eine Regierung in Kiew installiert, die mir nicht gefällt, dann mache ich denen keine Geschenke. So ist das eben in der Welt.
Und das beeinträchtigt nicht die Ostanbindung? Rolleyes
Was der Hintergrund der Geschichte ist, ist mir auch klar. Aber nicht nur die Ukraine erhält weniger Gas. Insofern setzt Russland das offenbar nicht nur als Waffe gegen Kiew ein.


- CommanderR. - 02.01.2006

Die Ukraine ist ein Land durch das ein guter Teil des europäischen Gasbedarfs gedeckt wird. Sollte Russland nicht einlenken würde ich an stelle der ukraine nicht wie angekündigt 15%, sondern 100% der durchgeleiteten Gasmengen abzweigen und so viel wie möglich bunkern sowie den Rest selbst weiterverkaufen, denn dann entfällt für Russland eine sehr wichtige Einnahmequelle und der Schaden dürfte somit durch den Einnahmenausfall für Russland wesentlich höher sein als für die Ukraine.
Natürlich hat Russland das Recht den Preis zu bestimmen den es haben möchte, jedoch ist eine derartige Vorschlaghammermethode offensichtlich politisch motiviert, denn die Russlandmarionette in Weisrussland (Lukaschenko), der letzte Diktator in den geografischen Grenzen Europas, bekommt nach wie vor und wohl auch noch in Zukunft den Vorzugspreis bei den Rohstoffen.
Meiner Meinung nach sitzt Russland nur dem ersten Anschein nach am längeren Hebel, denn sollten alle durchgeleiteten Rohstoffe durch die ukraine abgezweigt werden und alle Verträge für die Schwarzmeerflotte gekündigt werden, dürfte dies auch für Russland eine sehr schmerzhafte Erfahrung werden.
Säbelgerassel sollte es hoffentlich auch kein ernsthafteres werden, denn die Ukraine ist wegen ihrer relativ großen Bevölkerung und nach wie vor großer Mengen an konventionellen Waffen nach wie vor kein militärischer Zwerg und könnte sich rein konventionell gesehen durchaus effektiv und schmerzlich zur wehr setzen. Einen Krieg können sich beide seiten nicht leisten, vorausgesetzt die Vernunft siegt und Putin verschmerzt es endlich das seine Marionette bei den wahlen gesheitert ist und die klare Mehrheit der Ukrainer den kurs in Richtung Europa und NATO eingeschlagen haben, egal wie laut und wutschnaubend der russishe Bär dies zur Kentnis nimmt, ein kaum umzukehrender Prozess.


- Cluster - 02.01.2006

Zitat:Und das beeinträchtigt nicht die Ostanbindung?
Nicht wirklich würde ich sagen, aber das kann jeder sehn, wie er will.

Zitat:Sollte Russland nicht einlenken würde ich an stelle der ukraine nicht wie angekündigt 15%, sondern 100% der durchgeleiteten Gasmengen abzweigen und so viel wie möglich bunkern sowie den Rest selbst weiterverkaufen, denn dann entfällt für Russland eine sehr wichtige Einnahmequelle und der Schaden dürfte somit durch den Einnahmenausfall für Russland wesentlich höher sein als für die Ukraine.
Hmm interessante Variante nur wäre die Ukraine finanziell am Ende bevor sie irgendwem, irgendwas verkaufen könnte. Denn dann werden die internationalen Konten der Ukraine eingefroren. Tjo und stehlen wird auch nicht lange gehn, denn dann dreht Gasprom die Pipeline ganz ab. Achja und ich vermute das dann "Friedenstruppen" in Kiew landen.

Zitat:sitzt Russland nur dem ersten Anschein nach am längeren Hebel
Das sehe ich auch so.

Zitat:die klare Mehrheit der Ukrainer den kurs in Richtung Europa und NATO eingeschlagen haben, egal wie laut und wutschnaubend der russishe Bär dies zur Kentnis nimmt, ein kaum umzukehrender Prozess
Tja da gibts eine nicht zu unterschätzende russische Minderheit in der Ukraine. Die waren zwar nicht stark genug um die Wahlen zu gewinnen aber es das alle diese Richtung verfolgen, wage ich in Frage zu stellen.


- CommanderR. - 02.01.2006

Nicht alle, sondern die klare Mehrheit.

Die Lage scheint sich wohl wieder zu entspannen, Russland hat wohl eingesehen das es sich damit auch ins eigene Fleisch schneidet:

Zitat:Montag, 2. Januar 2006
Moskau gibt nach
Zusätzliches Gas

Nach Klagen west- und mitteleuropäischer Abnehmer über Lieferverluste hat Gasprom nun zusätzliches Gas in Richtung Westen exportiert. Es seien weitere 95 Millionen Kubikmeter in die ukrainischen Pipelines gepumpt worden, teilte ein Gasprom-Sprecher mit. Die Menge solle jenes Gas ersetzen, das die Ukraine nach Gaspom-Sicht illegal entwendet habe.

Ganzer Artikel:http://www.n-tv.de/618633.html



- Azrail - 02.01.2006

Naja das ist egal ob russland nun nachgibt.
Russland hat seine Macht demonstriert und alle sollten sich darauf einstellen.


MfG Azze


- hawkeye87 - 02.01.2006

:hand: ein interessanter artikel von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5093648_REF1_NAV_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Keine Sonderbehandlung mehr für Kiew
Die gute, demokratisch gesinnte Ukraine wird vom mächtigen, unkalkulierbaren Russland erpresst. So oder so ähnlich lautete der Tenor einer Vielzahl von Berichten über den Gasstreit. Die Wirklichkeit aber ist komplizierter.
Im politischen Geschäft sind Schwarz-Weiß-Muster leicht zu verkaufen: Die gute, demokratisch gesinnte Ukraine wird vom mächtigen, unkalkulierbaren Russland erpresst. So war es in den letzten Tagen zu lesen, so ist es mehr oder weniger leicht verständlich. [...]



- Erich - 02.01.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5099122_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Ausland
Gasstreit zwischen Moskau und Kiew

EU-Staaten melden Druckabfall

.....
Rückgang zwischen 30 und 40 Prozent
Nach dem Stopp der russischen Lieferungen an die Ukraine am Sonntag haben mehrere europäische Länder einen Druckabfall bei ihrer Versorgung festgestellt. Der russische Energierkonzern Gazprom will jetzt die Liefermengen für Europa erhöhen. Die Gaslieferungen aus Russland seien um mehr als 40 Prozent zurückgegangen, teilte der ungarische Gasversorger MOL mit. Ungarn kündigte an, die Gasmengen, die nach Serbien und Bosnien weitergeleitet werden, um diesen Anteil zu kürzen.

Französische Versorger sprachen von einem Druckabfall von 25 bis 30 Prozent. Auch der österreichische Gasversorger OMV bestätigte einen "signifikanten Abfall". Etwa ein Drittel der sonst üblichen Menge fehle. Ähnliche Berichte kamen aus Italien, Polen, Tschechien, Slowenien, der Slowakei, Kroatien, Rumänien, der Türkei und Griechenland.

Auch deutsche Unternehmen betroffen
Auch in Deutschland wurden erste Auswirkungen des Gasstreites festgestellt. Der größte deutsche Importeur von russischem Erdgas, Wintershall, sprach von einer "spürbaren Verringerung". Der Gas-Importeur E.ON Ruhrgas teilte mit, dass "eindeutig weniger" Gas geliefert werde als vertraglich vorgesehen. Beide Unternehmen sehen die Versorgung der Haushalte aber nicht gefährdet. Bislang könne das Defizit problemlos ausgeglichen werden.
...
Stand: 02.01.2006 20:29 Uhr
führt sofort zu
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5092898_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Gasstreit: Diskussion über Versorgungssicherheit

Glos fordert zuverlässige Gaslieferungen

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos hat Russland vor dem Hintergrund des Gasstreits mit der Ukraine zu verstehen gegeben, dass Deutschland seinen Erdgasbezug nur dann erhöht, wenn die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Die Gaslieferungen aus Russland könnten nur gesteigert werden, "wenn wir wissen, dass die Lieferungen aus dem Osten zuverlässig sind", sagte Glos dem WDR.
...
Stand: 02.01.2006 21:36 Uhr
dazu ein Hintergrundbericht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5099884_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Ukrainisch-russischer Konflikt

Der militärische Hintergrund des Gasstreits

Der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine wird von vielen Kommentatoren als Moskaus Rache für die "Orangene Revolution" in der einstigen Sowjetrepublik gesehen. Mittlerweile hat der Streit wirtschaftlichen Dimensionen längst verlassen. Es geht auch um Einflusssphären und militärische Interessen. Selbst die "Unverletzlichkeit der Grenzen" wird inzwischen in Frage gestellt.
....
Stand: 02.01.2006 16:32 Uhr