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Re: Israel - Erich - 24.11.2012

Fatah und Israel arbeiten tatsächlich "Hand in Hand" um im Westjordanland immer wieder Hamas-Gruppen (und radikalere Islamisten) auszuheben.
Das traurige an der Situation ist, dass Israel mit seiner Boykottierung der Fatah-Bemühungen zur Anerkennung eines palästinensischen Staates den radikaleren Palästinenser-Gruppen in die Hände spielt. Denn ein erfolgloser Pali-Präsident "von Israels Gnaden" kann sich nicht mehr lange halten.


Re: Israel - Shahab3 - 24.11.2012

Quintus Fabius schrieb:Shahab3:
Likud und CDU unterscheiden sich nun deutlich in ihrem Parteiprogramm, und sind daher so nicht miteinander vergleichbar.

Na endlich fällt der Groschen. Puuhh...

Zu den Parallelen von "Erez Israel" und dem "Großdeutschen Reich": Beide Ideen sind primär expansiv in jeder damit verbundenen Konsequenz. Beide argumentieren aus einer völkischen, rassistischen Notwendigkeit heraus ("Volk ohne Raum" lässt sich wörtlich übernehmen). Beide verleibten sich denn auch völkerrechtswidrig entsprechende Gebiete ein, Vertrieben die Bevölkerung und organisierten die Änderung der Demographie in den neuen Gebieten. Diese beiden Konzepte sind also im Kern vollkommen identisch. Die zionistische Umsetzung heute ist wesentlich cleverer wie der der Nationalsozialisten und vor allem nicht zuletzt mit der notwendigen internationalen Rückendeckung versehen.

Zum Rest Deiner Predigt:
Welche Elemente faschistischer, nationalsozialistischer oder auch nur nationalkonservativer Philosohpien aus Israels politischer Landschaft Dir persönlich gefallen, welche Dich persönlich beeindrucken und welche Du für Deutschland für erstrebenswert hälst bereichert die Diskussion für mich nicht. Ich frage mich eher in welcher Zeit Du lebst und frage wieso Du Deiner Gesellschaft und Landesverfassung halbseiden den Krieg erklärst. Das klingt alles höchst merkwürdig. Erspare mir als Diskussionspartner bitte derartige Kleingeisterei.


Re: Israel - Nightwatch - 26.11.2012

Zitat: Ehud Barak resigns from politics

Defense Minister Ehud Barak announced Monday that he is resigning from politics and will not contend in the upcoming Knesset election. He will complete his term as defense minister, he said.

Barak said that while he had difficulties making the decision, he was confident in his choice. "I want to study, to write to live and have a good time," he said.
My decision to resign stems from my desire to dedicate more time to my family," he said, adding that his passion never lied in politics.
"There are many ways to contribute to the state, not only through politics," he said.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4311733,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 33,00.html</a><!-- m -->

Ich war und bin kein Fan seiner Politik obgleich er zuletzt als Verteidigungsminister einen sehr guten Job gemacht hat.

Barak hat über 50 Jahre seinem Land gedient, unter anderen als Feldkommandeur des Sayeret Matkal, Leiter des Aman, Kommandeur des Zentralkommandos, Chef des Generalstabs, Innenminister, Außenminsiter, Ministerpräsident und zuletzt Verteidigungsminister.
Neben Nechemya Cohen ist er der meistdekorierte Soldat in der israelischen Geschichte.


Re: Israel - Shahab3 - 26.11.2012

Zitat:Debatte über Israel-Kritik
Überall Antisemiten

Von Jakob Augstein

Jeder Kritiker Israels muss damit rechnen, als Antisemit beschimpft zu werden. Das ist ein gefährlicher Missbrauch des Begriffes. Im Schatten solch falscher Debatten blüht der echte Antisemitismus.

Augstein, du bist und bleibst eine antisemitische Dreckschleuder.
PS: immer schön aufpassen, wenn du über die Straße gehst.

Diese Nachricht erreichte den Autor vor kurzem über Facebook. Das Netz ist voller Wut und Wahnsinn. Aber dieser Angriff ist typisch für eine gefährliche Tendenz: Der Antisemitismus-Vorwurf wird inflationär gebraucht. Und er wird missbraucht. Immer häufiger wird Israels Besatzungspolitik mit dem Antisemitismus-Argument gegen jede Kritik in Schutz genommen. Dadurch verliert der Begriff seine Bedeutung und das Thema seine Würde. All das nützt den wirklichen Judenfeinden - und es schadet Israel.

Nehmen wir den Fall der Philosophin Judith Butler. Ende Mai wurde bekannt, dass sie den Theodor W. Adorno Preis der Stadt Frankfurt bekommen sollte. Butler hat die israelische Besatzungspolitik kritisiert. Und sie hat sich für eine Kampagne ausgesprochen, die unter anderem ein Ende dieser Besatzungspolitik fordert. In der "Jerusalem Post" wurde ein israelischer Politikwissenschaftler mit den Worten zitiert: "Die Boykott-Kampagne ist Teil eines größeren Feldzugs von Nichtregierungsorganisationen, der gegen Israel gerichtet ist und gegen das Recht des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Das ist die moderne Form des Antisemitismus." Und der Zentralrat der Juden in Deutschland schimpfte: "Eine bekennende Israel-Hasserin mit einem Preis auszuzeichnen, der nach dem großen, von den Nazis als 'Halbjude' in die Emigration gezwungenen Philosophen benannt wurde, kann nicht als bloßer Fehlgriff gelten."
Butler, die offenbar ernsthaft verletzt war, erwiderte: "Man versucht, diejenigen, die eine kritische Auffassung vorbringen, zu dämonisieren und so ihre Sichtweise zu diskreditieren. Es handelt sich um eine Taktik, die darauf abzielt, Menschen zum Schweigen zu bringen: Was immer man sagt, es ist von vornherein abzulehnen oder so zu verdrehen, dass die Triftigkeit des Sprechakts geleugnet wird."
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kritik-an-israel-inflationaerer-gebrauch-des-antisemitismus-vorwurfs-a-869280.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 69280.html</a><!-- m -->


Re: Israel - Nightwatch - 26.11.2012

Schneller als Erich :lol:
Jakob Augstein hat sich spätestens mit seinem Hetzartikel letzte Woche als Antisemti entlarvt. Da hilft jetzt alles dagegengeheule nichts.


Re: Israel - Schneemann - 26.11.2012

Im Grunde gibt es zwei Wahrheiten: Ja, der Vorwurf des Antisemitismus wird in den letzten Jahren häufiger, vielleicht auch schneller, evtl. teils auch ungerechtfertigt, genutzt. Sicher. Aber: In den letzten Jahren konnte kontinuierlich auch ein Ansteigen des Antisemitismus beobachtet werden, das Nutzen/die Nutzung antisemitischer Stereotype/Klischees und geschichtsverfälschender Vergleiche kommen/kommt heute schneller als früher auf die Matte, in Deutschland teils von sogenannten Intellektuellen, teils von Politikern des linken Spektrums, teils von muslimischen Einwanderern. Er wird dabei aber als "nette" Kritik umgedeutet und kaschiert von der defensiv-geheuchelten "Man wird ja mal noch sagen dürfen...!"-Floskel. Und unter diesem Deckmäntelchen quilt teilweise wüste und übelste Stimmungsmache (Möllemann, Hohmann) hervor. Und es kommt leider auch vor, dass wirkliche Antisemiten gerade mit dem Vorwurf, dass der Vorwurf inflationär genutzt werde, auf Stimmenfang gehen von wegen, dass einen "die Juden ja mundtot machen wollen".

Ob hier jetzt im Falle Augstein wirklich Antisemitismus vorliegt oder nicht, kann ich indessen nicht beurteilen, ich lese ihn nämlich nicht. Insofern sage ich zu ihm mal nichts.

Schneemann.


Re: Israel - Erich - 26.11.2012

es ist richtig - die Kritik an Israel wird im Gegensatz zu früher schneller und deutlicher geäussert; und man ist nicht mehr bereit, die Handlungen der israelischen Regierung von vorneherein als akzeptabel zu betrachten und schaut genauer hin. Allerdings würde ich das nicht als zunehmenden "Antisemitismus" bezeichnen, sondern als zunehmende Normalität - wir "trauen uns" inzwischen Israels Politik genauso zu kritisieren wie die der USA oder anderer Staaten.
Israel ist im Bewusstsein vieler inzwischen ein "normaler Staat" und keine permanente Entschuldigung für das jämmerliche Versagen der Deutschen in der Nazi-Zeit.


Re: Israel - Schneemann - 26.11.2012

Zitat:und man ist nicht mehr bereit, die Handlungen der israelischen Regierung von vorneherein als akzeptabel zu betrachten und schaut genauer hin. Allerdings würde ich das nicht als zunehmenden "Antisemitismus" bezeichnen, sondern als zunehmende Normalität
Das meinte ich nicht, und habe ich auch nicht so gesagt. Ob die israelische Regierung tatsächlich stärker als früher kritisiert wird, lasse ich dahingestellt. Ich wende ich mich aber dagegen, dass man den einen Kontext so verkauft und mit dem anderen, dem Anwachsen des Antisemitismus, in Zusammenhang setzt. Es wäre nicht so, dass nur eine wie auch immer geartete Kritik zunehme, nein, es nimmt der Antisemitismus allgemein auch zu, vielleicht nicht speziell in Deutschland, aber insgesamt, was (auch) die Häufung des Vorwurfes des Antisemitismus erklärt. Unabhängig von der Äußerung irgendwelcher Kritik. Ich finde auch die Verbindung zwischen beiden Sachverhalten nicht schlüssig und offen gesagt sehr problematisch. Kurz: Kritik mag oder sollte normaler werden (Deutschland), im Grunde ist sie dies auch, aber nicht auf Kosten eines wachsenden Judenhasses und verquickt mit verschleierten Verunglimpfungen. Und der geht aber leider oft parallel.

Schneemann.


Re: Israel - Juhu - 03.12.2012

Zitat:03.12.2012
Israels Siedlungspläne
Briten und Franzosen erwägen Abzug der Botschafter

Israel wird für neue Siedlungspläne im Westjordanland international hart kritisiert: Großbritannien denkt offenbar über den Rückruf des Botschafters nach. Ähnliche Pläne soll es in Frankreich geben. Die israelischen Vertreter in London und Paris wurden einbestellt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/streit-mit-israel-briten-und-franzosen-erwaegen-abzug-von-botschafter-a-870613.html


Re: Israel - Schneemann - 04.12.2012

Ich vertrete durchaus proisraelische Positionen, aber diese jetzt publik gemachte Ankündigung, die Siedlungen auszubauen, ist einfach nur dämlich und schadet dem Ansehen des Landes selbst. Mir ist schon klar, dass dies eine Retourkutsche auf den UN-Beschluss ist/sein soll, aber es macht nichts besser. Im Gegenteil: Israel steht als Buhmann da. Und diesmal auch bei Staaten, die es normalerweise unterstützen. Genauso wie diese leidigen UN-Bestrebungen der Palästinenser die Fronten verhärten (werden), so bedeutet diese Aktion, jetzt noch mehr Öl ins Feuer gießen.

Schneemann.


Re: Israel - Nightwatch - 04.12.2012

Wann wurde Israel denn das letzte Mal von Staaten wie Frankreich und England unterstützt?? Da muss man das ein oder andere Jahrzehnt und ein paar Kriege zurückgehen bis man da was findet.
Insofern, was interessiert das Geheule? Es zeigt doch nur wie kurzsichtig und naiv Europa agiert. Sie werden das Gegenteil von dem erreichen was sie erreichen wollen. Die Israelis haben von diesem besserwisserischen Blödsinn die Schnauze voll. Das hat man zuletzt während Pillar of Defense gesehen und auch jeder Blick auf die täglichen Umfragen zu den kommenden Wahlen bestätigt das aufs neue. Netanyahu weiß eine breite Mehrheit hinter sich und der Rest der Welt täte gut daran das endlich mal zu Kenntnis zu nehmen. Mit jedem Blödsinn den man "kritisch" über Israel auskippt wird es für die regierenden Parteien schwieriger irgendwelche Zugeständnisse an irgendwen zu machen. So mag das globale Gedächtnis Pillar of Defense schon wieder vergessen und das gestrige Votum der UN Vollversammlung zur nukelaren Entwaffnung Israel garnicht zu Kenntnis nehmen - in Israel sieht das aber ganz anders aus. Es wird momentan ziemlich viel darüber schwadroniert wann Israel endlich den Bogen überspannt. Man solltes das lieber mal umkehren und Fragen wie lange die Welt mit Israel noch solche Späßen treiben kann bis es mal wirklich heißt ah fuck it.
Und dann ist so eine Nichtigkeit wie E-1 oder irgendwelche verhärteten Fronten das geringste Problem.

Apropos, wer wissen möchte was E-1 überhaupt ist:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://elderofziyon.blogspot.de/2012/12/the-truth-about-e-1.html">http://elderofziyon.blogspot.de/2012/12 ... t-e-1.html</a><!-- m -->


Re: Israel - Erich - 05.12.2012

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/news/newsitem_8427012.html">http://www.n24.de/news/newsitem_8427012.html</a><!-- m -->
Zitat:Streit um Siedlungsbau
Netanjahu ist "enttäuscht" von Merkel


Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist zu Regierungskonsultationen nach Berlin gereist. Die Gespräche dürften so manches brisante Thema anschneiden. Schon vor dem Besuch hagelte es Kritik.
...
ohhh - getzt tut er mir schon fast leid :roll:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/israel-siedlungspolitik100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/israel ... ik100.html</a><!-- m -->
Zitat:Hintergrund
Israels Siedlungspolitik und die Pläne für E1

Im Bau israelischer Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten sehen Kritiker eines der Haupthindernisse auf dem Weg zu einem Frieden im Nahen Osten. Die Siedlungen machen es unwahrscheinlich, dass sich Israel und ein künftiger Palästinenserstaat auf eine gemeinsame Grenze einigen können.
...

International wird der Siedlungsbau als völkerrechtswidrig kritisiert. Staaten dürfen keine eigene Zivilbevölkerung in besetztes Territorium umsiedeln. Israel vertritt dagegen die Auffassung, das im Sechs-Tage-Krieg 1967 eroberte Westjordanland sei zuvor kein Staat gewesen.

Geografisch empfindliche Stelle

Im Fokus stehen derzeit vor allem Pläne für den Bau einer Siedlung in der sogenannten Zone E1, einem Hügel zwischen Jerusalem und der Siedlung Ma'ale Adumim. E1 ist zwar nur zwölf Quadratkilometer groß, liegt aber geografisch an einer empfindlichen Stelle.
...



Re: Israel - Nightwatch - 05.12.2012

Man muss sich nicht wundern ständig gegen Mauern zu rennen wenn man nicht mal versuchen will sein Gegenüber zu verstehen.

Zum Welt-Interview mit Netanyahu gehts übrigens hier lang:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article111836886/Die-Palaestinenser-wollen-einen-Staat-ohne-Frieden.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ieden.html</a><!-- m -->


Re: Israel - Erich - 05.12.2012

die Narretei wird immer größer:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/vor-dem-berlinbesuch-oeffentlicher-austausch-von-missfallen-11983383.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 83383.html</a><!-- m -->
Zitat:Vor dem Berlinbesuch
Öffentlicher Austausch von Missfallen
05.12.2012 · Israels Ministerpräsident Netanjahu wirft der Kanzlerin vor seinem Besuch in Berlin vor, sie habe dem Friedensprozess im Nahen Osten geschadet.
...
ausgerechnet Netanjahu, dem fast die ganze Welt vorwirft, insbesondere mit seinem Siedlungsprogramm den Friedensprozess zu boykottieren, kommt mit solchen Vorwürfen.
Eine solche bornerte Sichtweise lässt jegliches auch nur andeutungsweises Gespür für die Interessen der anderen Seite vermissen.


Re: Israel - Nightwatch - 05.12.2012

Netanyahu hat sich um die Interessen Israels zu kümmern und nicht um die Deutschlands, der EU oder gar der Welt. Und im übrigen hat er Recht mit dem was er sagt.
Aber damit halten wir uns lieber garnicht auf, gell?