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(Allgemein) Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - Druckversion

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RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - DeltaR95 - 25.12.2023

(25.12.2023, 10:03)Helios schrieb: Das Problem ist, dass beides zusammen hängt. Weder ist die Größe noch die Hardware-Installation der Effektoren und Sensoren selbst ein Problem, das ist alles nur eine Frage der Skalierung, in dem Punkt unterscheidet sich ein Kriegsschiff mit 3.000 Tonnen nicht von einem solchen mit 12.000 Tonnen.

Das sehe ich etwas anders und in der Realität wird dieses Problem mit "Top Deck Design Process" sehr gut umrissen. Auf einem Kriegsschiff gibt es bedingt durch die Vielzahl an Sende- und Empfangsanlagen erhebliche Querbeziehungen zum ordinären Stahlbau - bspw. kann ein RAS-Mast ein Sekundärstrahler werden, der andere Geräte stört. Oder die berühmte Blitzfangstange...

Dazu gehört u.a. auch das Wissen, dass man ein BMD-Radar nicht aus "Redundanzgründen" auf zwei Masten aufteilt. Auf eine Länge von 50 m kann sich ein Schiffskörper bei diesen Reichweiten schon so verwinden, dass relevante Messfehler entstehen und zwei Platten im Überlappungsbereich "schielen". Alle mir bekannten BMD-Radar-Träger mit Array-Antennen haben die an einem Mast nahe beieinander - außer dem A-400 Entwurf, der hat wieder die zwei Inseln von F125.

Bei solch komplexen Schiffen geht das eine nicht ohne das andere und die Anordnung der Geräte der Schiffstechnik speziell an Oberdeck in Verbindung mit den ganzen Antennensytemen erfordert einen Schiffsbauer, der das schon mal gemacht hat... oder ein Radar-Systemhaus, welches diese Abhängigkeiten versteht.


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - alphall31 - 25.12.2023

Geht man den grundsätzlich davon aus das der Heli funktioniert jetzt oder was sollte außer der Drohne noch im Hangar stehen ? Oder wird allgemein nur noch mit viel Geld Ersatzteile beschafft ne Probleme nicht mehr beseitigt , so kommt es einem zumindest vor


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - Broensen - 25.12.2023

@alpha: Hier is Wunschkonzert. Da geht's nicht um reale Heli-Verfügbarkeit.
(25.12.2023, 10:03)Helios schrieb: Ich würde auf den Großteil der Flexbereiche verzichten, in der deutschen Praxis würde das eh nie sinnvoll genutzt werden.
Es ging Kos ja gar nicht primär um flexibel/modular nutzbare Bereiche, sondern darum, in einem Grundentwurf Bereiche vorzusehen, die je nach Version des Schiffes unterschiedlich ausgebaut werden.
Zitat:...in der Mehrzweckversion (so man eine solche überhaupt bauen will) .... Die ASW-Version ..., die AAW-Version
Das wäre im Prinzip das, was FREMM auch bietet mit GP/LA, ASM/ASW und FREDA. Die Franzosen haben auf die Mehrzweckversion verzichtet, haben aber in der Rolle auch noch die kleinere La-Fayette in der Flotte, demnächst dann die FDI. Auf Deutschland übertragen sollte man bei der Entscheidung, ob eine Mehrzweckvariante der Einheitsfregatte sinnvoll ist, dementsprechend einbeziehen, wie die K130 bzw. deren potentielle Nachfolger ausgelegt werden.
Zitat:Dazu würde ich die 127er gegen 76er Strales tauschen und schauen, dass man davon auch noch eine auf dem Hangar installiert bekommt.
Was sind da eigentlich die aktuell entscheidenden Argumente pro/contra 76/127mm, wenn man den Landbeschuss außen vor lässt? Grundlegende Unterschiede sind klar, aber wie seht ihr diese Frage insgesamt? Welches Kaliber sollte eine Einheitsfregatte der deutschen Marine für das Hauptgeschütz verwenden und warum bzw. wofür?
Helios sagt 76mm und will ein zweites. Ich nehme an, dabei geht es um die mögliche Einbindung in die Luftabwehr als günstige Alternative zum RAM?
Zitat:RAM wie gehabt, MLG als 30 mm.
Das sollte hier konsensfähig sein.
Zitat:Weder ist die Größe noch die Hardware-Installation der Effektoren und Sensoren selbst ein Problem, das ist alles nur eine Frage der Skalierung, in dem Punkt unterscheidet sich ein Kriegsschiff mit 3.000 Tonnen nicht von einem solchen mit 12.000 Tonnen. Aber die ganzen Komponenten zu einem Gesamtsystem zusammenzufügen, das fängt bei der Schiffsbetriebstechnik an und hört beim FüWES auf, und bezieht sich auf alles dazwischen, ist teuer und risikoreich.
Bei einer Flotte aus leichten ASW-Fregatten und AAW-Zerstörern, wie ich sie mir für Deutschland vorstellen würde, liefe das eigentlich darauf hinaus, dass der Zerstörer eine "hochskalierte" Variante der Fregatte wäre und zusätzlich die erweiterten AAW-Fähigkeiten erhalten und dafür entsprechend größer gebaut werden würde. Im Prinzip ähnlich der Kombination FREMM/HORIZON, nur mit einem stärkeren Größenunterschied zwischen den beiden Klassen, aber trotzdem mit der hohen technischen Verwandtschaft.
Letzteres sollte dann auch zu einem gewissen Maß kompensieren können, dass man für eine Eigenentwicklung mehr zahlt als für einen Zukauf, bei dem man dann eben diese flotteninternen Synergien nicht hätte.
Zitat:Technologisch und technisch ist das nicht das Problem, mit genug Zeit und Geld bekommt man das schon zum laufen, produziert es aber nur in einer Kleinserie, und darf beim nächsten Mal wieder bei Null beginnen.
Deshalb müsste man in so einem Fall dann weg von der bisherigen Verfahrensweise, 3-4 Fregatten eines Typs zu bauen und dann die nächste, hin zu einer konstanten Produktions- und Weiterentwicklungslinie, bei der auf allen Schiffen die gleichen Systeme zum Einsatz kommen.
Zitat:Deshalb bin ich der Meinung, man kann hier Zeit und Geld sparen, das Risiko reduzieren, in dem man entweder in einer europäischen Kooperation ein solches Schiff baut (bspw. zusammen mit Italien und Frankreich), oder eben einen vorhandenen Entwurf einkauft und anpasst. Beides ist keine Schande, beides würde genug Wertschöpfung im Land erzeugen.
Natürlich wäre es immer sinnvoller, sowas auf europäischer Ebene anzulegen, aber vom Zukauf eines fertigen Grundentwurfs wie FREMM bin ich nicht zu überzeugen. Mit NAVIRIS könnte man höchstens den Nachfolgeentwurf gemeinsam entwickeln, das dürfte aber vom Zeitplan her nicht passen, dafür hat FREMM noch zu viel Potential. Und Navantia hat mMn nicht das nötige Potential, an so einer Entwicklung entscheidend mitzuwirken, bei der man bewusst nicht auf Aegis setzt. (Für eine potentielle Aegis-F127 hingegen wären sie ein hervorragender Partner)
Insofern kämen da für mich eben nur nordeuropäische Partner in Frage wie Damen, Kongsberg, Saab oder sogar BAE, allerdings haben die nun mal mit Type 26/45 auch ein noch zu aktuelles Portfolio, um sich an solch einer Entwicklung zu beteiligen.
Der Zeitpunkt ist also kein guter für eine gemeinsame europäische Entwicklung.
Zitat:Konkret auf die beiden Typen bezogen, ein Zerstörer kann in mehreren Dimensionen ... gleichzeitig offensiv wirken, eine AD-Fregatte primär nur in ihrer Hauptdimension
Ja, das ist eine gutes ergänzendes Kriterium zum reinen Zählen der Fähigkeiten.
Zitat:Im übrigen, "Großzerstörer" ist historisch unpassend
Die historische Parallele ist mangels Artillerie natürlich unpassend. Ich hätte das eher als neuen Begriff gewertet, der lediglich kennzeichnet, dass dieser Zerstörer eine höhere Leistung bereitstellt als ein "normaler" Zerstörer. Denn eine grundlegend andere Qualität ist das für mich nicht, wenn man die gleichen Fähigkeiten nur etwas ausdauernder und mit verstärkten Führungskapazitäten aufbietet. Man könnte also genauso "Führungszerstörer", "Hauptzerstörer" oder "Superzerstörer" sagen. Klingt nur alles blöd.
Zitat:das prägende Merkmal historischer Kreuzer war nicht der Einsatz als Einzelfahrer, sondern der Einsatz außerhalb der Linie.
Ändert nicht wirklich etwas an meiner Argumentation. Es geht um Einheiten, die nicht primär innerhalb einer Gruppe agieren, also das Gegenteil von dem, was die modernen US-Kreuzer machen.

Aber ich hör' ja schon auf... Wink
(25.12.2023, 11:35)ObiBiber schrieb: Am einfachsten wäre es noch immer wenn die F127 auf Basis der F126 gebaut werden würde…
Grunddesign ähnlich… F123 und F124 basieren auch auf dem gleichen Grunddesign
Natürlich wäre das wünschenswert, aber das ist halt etwas schwierig, wenn man das Grundkonstruktionsprinzip ändern will. Die F126 wurde nunmal noch auf Grundlage des Intensivnutzung-Konzeptes entworfen. Da stellt sich dann die Frage, wie sinnvoll es ist, eine nicht dafür vorgesehene Klasse jetzt auf der gleichen Basis aufzubauen.


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - C-152 - 25.12.2023

(25.12.2023, 17:14)Broensen schrieb: Hier is Wunschkonzert.

Dann möchte ich dem auch nochmal nachkommen. In Form einer kleinen, aber feinen (und auch teuren) Flotte, die unsere Partner in allen Belangen unterstützen könnte. Und nicht alles davon ist abseits der tatsächlich Vorhaben:

6 x F127 (64 VLS)
6 x F126 (24 VLS)
10 x K130 (3. Los mit 8 VLS)
10 x U212A/CD
10 x 332 (modernisiert, wie z. Zt. geplant)
3 x 707
3 x 702
3 x 424
6 x MPV120
3 x Hyuga (ok, das ist wirklich unrealistisch)

Aber es wäre mit einer runden Zahl von 60 Schiffen eine hochwertige Flotte.
Unbemannte Einheiten mal bewusst weggelassen.


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - Broensen - 25.12.2023

(25.12.2023, 17:33)C-152 schrieb: 3 x Hyuga
Also U-Boot-Jagd-Plattform oder für IKM?


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - alphall31 - 25.12.2023

Für was sollen die 6 x MPV120 gut sein ?


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - C-152 - 25.12.2023

(25.12.2023, 17:50)Broensen schrieb: Also U-Boot-Jagd-Plattform oder für IKM?
Suche es dir aus. Natürlich hat Deutschland aus der Historie heraus andere Szenarien für die Marine vorgesehen als UK oder FRA. Aber mit den sich ändernden Zeiten sollte man sich schon fragen, ob ein Land wie Deutschland auch ähnliches Material für das Gesamtbündnis (EU und NATO) beisteuern können sollte.
Ob es ausgerechnet das von mir gewählte Modell sein muss... Kann man diskutieren. Auch die Anzahl. Aber ein trägerähnliches Schiff ist, wie ich finde, notwendig. Es muss ja keine Charles de Gaulle oder Queen Elizabeth sein. Daher der Vorschlag einer Hyuga.

(25.12.2023, 18:14)alphall31 schrieb: Für was sollen die 6 x MPV120 gut sein ?
Die waren doch konturhaft im Zielbild 2023+ als Ersatz für die Elbeklasse zu erkennen. Daher hab ich die einfach übernommen. So ist es auch nicht zu sehr eigenes Wunschdenken. In wie fern die geeignet sind, um die Elbeklasse zu ersetzen, mag man diskutieren. Aber andere Marinen (Niederlande und jetzt wohl auch England in Zukunft) setzen auf dieses Konzept.

Letztlich ging es mir darum zu zeigen, dass anders als im Kalten Krieg, keine große Flotte mit 40 Schnellbooten und an die 20 kleinen Küstenubooten mehr notwendig ist (teilweise wird ja dieser Quantitätsvergleich angestellt, wenn auch nicht hier im Forum) Damals war die BRD noch Speerspitze in der Ostsee. Das hat sich geändert. Ebenso die potentielle Notwendigkeit, in einem Konflikt ohne Schutz der USA mit europäischen Partnern aktiv werden zu müssen.


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - Ottone - 25.12.2023

FCSS trifft nicht auf Liebe, selbst an Weihnachten nicht, und wird von den Wünschenden verschwunden bevor es ist.


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - Helios - 25.12.2023

(25.12.2023, 13:19)DeltaR95 schrieb: Das sehe ich etwas anders

Interessant, dass du mir nicht einmal zustimmen kannst, obwohl wir der gleichen Meinung sind und ich ziemlich genau das gleiche zum Ausdruck gebracht habe, was du hier nun beschreibst. Wink

Wobei das mit dem "Schielen" praktisch kein Problem ist, egal wie die Antennen konfiguriert werden.

(25.12.2023, 17:14)Broensen schrieb: Es ging Kos ja gar nicht primär um flexibel/modular nutzbare Bereiche, sondern darum, in einem Grundentwurf Bereiche vorzusehen, die je nach Version des Schiffes unterschiedlich ausgebaut werden.

Das habe ich anders verstanden.

Zitat:Das wäre im Prinzip das, was FREMM auch bietet mit GP/LA, ASM/ASW und FREDA.

Im wesentlichen ja, in den Details könnte man das durchaus leistungsfähiger gestalten, wie die Constellation-Klasse zeigt ist ein guter Grundentwurf für verschiedenste Auslegungen tauglich.

Zitat:Was sind da eigentlich die aktuell entscheidenden Argumente pro/contra 76/127mm, wenn man den Landbeschuss außen vor lässt? Helios sagt 76mm und will ein zweites. Ich nehme an, dabei geht es um die mögliche Einbindung in die Luftabwehr als günstige Alternative zum RAM?

Es ist halt eine grundsätzliche Frage, für was man die Artillerie überhaupt nutzen will. Landbeschuss ist eigentlich das Hauptargument für die 127er, abseits davon sieht es dürftig aus. Die 76er ist da wesentlich flexibler, und hat durch DART eine Aufwertung erfahren, die in meinen Augen nicht nur einen sehr interessanter Schritt hinsichtlich der Zukunft der Schiffsartillerie darstellt, sondern sie auch zu eine sinnvolleren Bewaffnung werden lässt.

Zitat:Deshalb müsste man in so einem Fall dann weg von der bisherigen Verfahrensweise, 3-4 Fregatten eines Typs zu bauen und dann die nächste, hin zu einer konstanten Produktions- und Weiterentwicklungslinie, bei der auf allen Schiffen die gleichen Systeme zum Einsatz kommen.

Und genau da liegt mein Problem, wenn wir von der gleichen Auslegung sprechen, dann halte ich die Kontinuität nicht für möglich, und die Synergieeffekte für nicht ausreichend bzw. realistisch. Zerstörer und Fregatte wären zwei unterschiedliche Linien, mit allen sich daraus ergebenen Konsequenzen, die ich zuvor bereits aus meiner Sicht geschildert habe.

Zitat:Natürlich wäre es immer sinnvoller, sowas auf europäischer Ebene anzulegen, aber vom Zukauf eines fertigen Grundentwurfs wie FREMM bin ich nicht zu überzeugen.

Wieso FREMM? Es geht doch darum, entweder einen Zerstörer (also bspw. DDX) neben einer Linie eigener leichter Fregatten zu beschaffen, oder eben auf den Zerstörer zu verzichten und eine Linie eigener Fregatten in der Kategorie FREMM für ASW und AAW zu bauen.

Zitat:Die historische Parallele ist mangels Artillerie natürlich unpassend. Ich hätte das eher als neuen Begriff gewertet, der lediglich kennzeichnet, dass dieser Zerstörer eine höhere Leistung bereitstellt als ein "normaler" Zerstörer. Denn eine grundlegend andere Qualität ist das für mich nicht, wenn man die gleichen Fähigkeiten nur etwas ausdauernder und mit verstärkten Führungskapazitäten aufbietet. Man könnte also genauso "Führungszerstörer", "Hauptzerstörer" oder "Superzerstörer" sagen. Klingt nur alles blöd.

Um die Artillerie geht es dabei nicht, historische Großzerstörer waren ein Abkömmling der leichten Kreuzer und sind in diesen wieder aufgegangen, weil das Konzept in der Summe nicht funktioniert hat. Und die Differenzierung zwischen Zerstörern und Zerstörerführern/Flotillenführern gibt es schon sehr lange, letztere konnte sowohl große Zerstörer wie auch leichte Kreuzer sein. Ein Kriterium war dabei immer die Führungsfähigkeit, zusätzlich tatsächlich auch der Wetterschutz. Davon abgesehen waren aber eben auch die Ansichten darüber, was ein Zerstörer überhaupt zu leisten hat, nachdem er seiner Ursprungsaufgabe, der Zerstörer feindlicher Torpedoboote, entwachsen war, so vielfältig, dass man in den historischen Begriff so ziemlich alles hinein interpretieren kann.

Zitat:Ändert nicht wirklich etwas an meiner Argumentation. Es geht um Einheiten, die nicht primär innerhalb einer Gruppe agieren, also das Gegenteil von dem, was die modernen US-Kreuzer machen.

Noch einmal, der Begriff Kreuzer ist historisch nicht so eng gefasst, wie du hier annimmst. Außerhalb der Linie zu agieren bedeutete nicht, außerhalb von Gruppen oder abseits der Flotte zu agieren. Genau das, was die Ticos heute noch machen ist das, was vor hundert Jahren bereits leichte Kreuzer für die Zerstörer gemacht haben. Dass die technische Evolution dabei auch neue Begriff kreiert hat, ändert nichts an der grundsätzlichen Differenzierung. Kreuzer für Zerstörer mit Führungsfähigkeit ist aufgabenbezogen nicht falsch, Großzerstörer in dem Kontext und mit Bezug auf die US Navy beispielsweise schon.

Zitat:Aber ich hör' ja schon auf... Wink

Ist ein interessantes Thema, führt hier nur zu nichts. Wink


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - alphall31 - 25.12.2023

Ist die Elbe klasse nicht erst in neunziger Jahren eingeführt worden ?
Ein Schiff der Elbe Klasse ist ja verständlich für die Marine aber mvp120 ist nichts halbes und nichts ganzes .
Und für eine küsteneinsatzkp brauch man solche Schiffe nicht. Für Evakop zu klein und auch für Spez Op wird es zu klein sein


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - ObiBiber - 25.12.2023

(25.12.2023, 22:43)alphall31 schrieb: Ist die Elbe klasse nicht erst in neunziger Jahren eingeführt worden ?
Ein Schiff der Elbe Klasse ist ja verständlich für die Marine aber mvp120 ist nichts halbes und nichts ganzes .
Und für eine küsteneinsatzkp brauch man solche Schiffe nicht. Für Evakop zu klein und auch für Spez Op wird es zu klein sein

Nein… die MPV120 sind genau das was man braucht als „Ersatz“ für die Tender…
sie sind doppelt so leistungsfähig als Versorger (Schiffsdiesel, Kerosin, Ausrüstung)…
können zusätzlich Helis (2-3 im Hangar) und 250 Mann einschiffen…
14 Landungsboote… Container und Panzer usw…
Sie können als Mutterschiff für Drohnen dienen und als Basis See für das Seebataillon


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - C-152 - 25.12.2023

(25.12.2023, 22:43)alphall31 schrieb: Ist die Elbe klasse nicht erst in neunziger Jahren eingeführt worden ?
Ein Schiff der Elbe Klasse ist ja verständlich für die Marine aber mvp120 ist nichts halbes und nichts ganzes .
Und für eine küsteneinsatzkp brauch man solche Schiffe nicht. Für Evakop zu klein und auch für Spez Op wird es zu klein sein
Laut Planung sollen (sollen, nicht werden 😉) zur Mitte der 30er ersetzt werden. Und man plant nicht mit einem reinen Tender.
NTV 130 geistert dazu auch herum.


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - kato - 25.12.2023

(25.12.2023, 22:43)alphall31 schrieb: Ist die Elbe klasse nicht erst in neunziger Jahren eingeführt worden ?
Die Elbe-Klasse soll wie erwähnt Mitte 2030er ersetzt werden. Das Grundkonzept als Versorger, den man auch mal allein auf Low-Intensity-Patrouillen schicken kann, bleibt dabei, allerdings soll dies in seinem Umfang an aktuelleren Bedarf angepasst werden (primär: die Korvetten brauchen mehr Sprit, evtl. will man auch mal eine Fregatte begleiten, die irgendwo im Indopazifik rumschippert und so was).

In der ZVM 2025+ war dabei als "MZES" eine mögliche Nutzung als Transport- und Anlandungsschiffe sowie als Abstützpunkt für Hubschrauber angedacht. Allerdings bedient das halt mehr die geopolitische Ausrichtung der Bundeswehr von vor 10-15 Jahren (IKM-Einsätze) und ist inzwischen überholt.

Der Industrieentwurf MPV120 orientiert sich mehr an den alten MZES-Sachen, der Industrieentwurf NTV130 an dem was man vor ein paar Jahren vermutete dass aktuell eher angedacht ist (vergleichsweise mehr Fokus auf Versorgung, Truppentransport allenfalls optional und so was).

(25.12.2023, 18:44)C-152 schrieb: In wie fern die geeignet sind, um die Elbeklasse zu ersetzen, mag man diskutieren. Aber andere Marinen (Niederlande und jetzt wohl auch England in Zukunft) setzen auf dieses Konzept.
Allerdings geht es dabei dort um vollkommen andere Zwecke, warum diese Schiffe betrieben werden.

Und die Bundeswehr hat nun mal keine Amphibik. Man könnte sich allenfalls überlegen, ob im Rahmen der Integration des Seebataillons in die niederländischen Marines auch ein Transportmittel in entsprechender Proportion zu beschaffen wäre. Da reden wir dann aber davon sich speziell dafür an die niederländische Beschaffung dranzuhängen. Und wir reden über einen Umfang von einem Schiff, nicht mehr.

In den Niederlanden wird das einzig vorhandene Gegenstück zur Elbe-Klasse - die Godetia - im Rahmen der rMCM-Beschaffung faktisch gestrichen. In der Royal Navy gibt es überhaupt keine Tender für die Minenabwehr oder andere Kleinschiffe.


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - Broensen - 26.12.2023

(25.12.2023, 22:37)Helios schrieb: Wieso FREMM? Es geht doch darum, entweder einen Zerstörer (also bspw. DDX) neben einer Linie eigener leichter Fregatten zu beschaffen
Richtig. Mit FREMM meinte ich eigentlich Horizon, ich schmeiß' die immer in einen gemeinsamen Topf.

(23.12.2023, 15:35)Helios schrieb: ... sollte daher überhaupt erstmal die tatsächliche und erwartbare Bedrohungslage sowie das Aufgabengebiet definiert werden, bevor man sich über die konkrete Auslegung und Ausstattung tiefergehende Gedanken macht.
Das gilt ja eigentlich für jedes Wunschkonzert. Wir haben das in einem vergangenen Wunschkonzert schonmal gemacht, aber ich möchte das aufgrund der letzten Diskussionen hier nochmal aufgreifen:

Was sollte die deutsche Marine realistisch leisten können?

Für mich sind da vor allem drei Aufgaben entscheidend:
1. Führungsnation für die U-Boot-Abwehr nördlich des GIUK Gaps inkl. Stellung eines ASW-Verbands.
2. Verantwortung für die Sicherung der Schifffahrtswege in der südlichen Ostsee bis zum Baltikum.
3. Teilnahme an multinationalen Einsätzen zur Sicherung der internationalen Seewege u.ä.

Alles weitere sollte sich dem unterordnen und keinen relevanten Einfluss auf die Flottenzusammensetzung nehmen.

Daraus kann man nun einen groben Bedarfsrahmen ermitteln:
1. Nordmeer-ASW-Verband:
- 1x Führung+Verbandsflugabwehr (Zerstörer/Fregatte)
- 2x ASW (Fregatte)
- 2x MPA (Langstrecke)
- 2x U-Boot
- 1x MCM
- 1x EGV

2. Ostsee-Flottille:
- 1x Führung+Verbandsflugabwehr (Zerstörer/Fregatte)
- 2x ASW (Fregatte/Korvette)
- 2x ASuW (Schnellboot/Korvette)
- 3x MCM
- 1x MPA (Kurzstrecke)
- 1x U-Boot
- 2x Tender
perspektivisch vieles unbemannt.

3. IKM/StabOp/Pirateriebekämpfung
- 1x Verbandsbeteiligung IKM (Zerstörer/Fregatte)
- 1x Flaggenstock StabOp (Fregatte/Korvette)
- 1x Versorger
- 1x MPA

Zusammengefasst sollten also mindestens gleichzeitig einsetzbar sein:
2 AAW-Zerstörer/Fregatten
2-4 ASW-Fregatten/Korvetten
2-4 Schnellboote/Korvetten
4 Minenabwehreinheiten
3 U-Boote
4 MPA (davon min. 2x Langstrecke)
4 Versorger

Je nach Rotationsprinzip braucht man dafür bekanntlich das Zwei- bis Dreifache an Schiffen.
Setzt man nun auf eine Einheitsfregatte in 2-3 Varianten, dann kämen da bis zu 24 Stück zusammen.


RE: Bundeswehr - Wunschkonzert 2023 - Kos - 26.12.2023

@Helios

Sorry, meine Benutzung des Begriffs Flexbereich war unglücklich, da vorbelastet von der Bundeswehr. Ich meinte es so wie Broensen es gesagt hat. Es soll Mittschiffs ein größeren Bereich geben, der sich bis zum Oberdeck durchzieht in den ein VLS eingebaut werden kann. Alternativ z.B. eine Erweiterung des Hangar- / Beibootbereiches. In diesem Link hat es ein Bild mit einer Art Explosionszeichnung der Type 26. Da werden der Bereich Mittschiffs und der Hangar als austauschbar dargestellt. Man hat also quasi ein Grundschiff das in grossen Bereichen identisch ist und je nach Einsatzzweck baut man nur kleinere Bereiche komplett anders.