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Panzersperren - emjay - 10.10.2024
Bei den dreifach gestaffelten russischen Verteidigungsanlagen in der Ukraine ("Surowikin-Linie") kamen u. a. sog. "Drachenzähne" zum Einsatz. Im Vorfeld der ukrainischen Offensive wurde auf dem YT-Kanal von Torsten Heinrich überlegt, wie effektiv diese eigentlich sind, also z. B. wie leicht sie weggeschoben werden können.
Auch die Ukraine setzt bei ihren Verteidigungsanlagen auf Drachenzähne. Bei ntv lese ich gerade einen Bericht über die Verstärkungen der litauischen Grenzanlagen zu Russland: auch hier wieder Drachenzähne.
www.n-tv.de/politik/Litauen-baut-an-Grenze-Panzersperren-und-reisst-Bruecken-ab-article25282215.html
Deswegen wollte ich einmal in die Expertenrunde fragen, ob es Gründe für die "Popularität" von Drachenzähnen gibt. Ich beziehe mich auf die o. g. aus meiner Sicht vergleichbaren Größen. Ist es die Transportfähigkeit auf eigener Seite?
Warum werden nicht z. B. Tetrapoden, wie man sie von Wellenbrechern kennt, eingesetzt? Diese hätten immerhin, bei Verwendung entsprechender Mengen, zusätzlich einen "Verhakungseffekt".
Kurz gesagt, gibt es so eine Art "Standardverfahren" für Panzersperren (natürlich auch im Verbund mit anderen Maßnahmen wie z. B. Gräben)?
RE: Panzersperren - kato - 10.10.2024
(10.10.2024, 19:35)emjay schrieb: Warum werden nicht z. B. Tetrapoden, wie man sie von Wellenbrechern kennt, eingesetzt? Diese hätten immerhin, bei Verwendung entsprechender Mengen, zusätzlich einen "Verhakungseffekt".Aber auch nur dann. Einzeln sind die gut wegschiebbar.
In der Ukraine wurden teilweise Tetrapoden in Reihen an Stränden aufgestellt - aber (entgegen ukrainischer Propagandamedien) nicht zur Panzerabwehr, sondern um angeschwemmte Treibminen hochgehen zu lassen. Dummerweise hat dabei auch keiner bedacht dass nasser Sand nicht allzu tragfähig ist und dazu auch angeschwemmt wird, wodurch die Reihen inzwischen teilweise schon wieder überdeckt bzw. versunken sind.
(10.10.2024, 19:35)emjay schrieb: Ist es die Transportfähigkeit auf eigener Seite?Speziell im Baltikum? Ja.
Die Drachenzähne werden dort nicht dauerhaft (a la Westwall) montiert, sondern - neben einzelnen demonstrativen Stellen - überwiegend vorgefertigt zusammen mit anderen Sperrmitteln in 27 verteilten Depots für eine Wallmeister-ähnliche Teilorganisation eingelagert.
Vor allem aber lassen sich die recht kompakten Drachenzähne auch recht gut in sehr großen Mengen produzieren, sind extrem billig (im Bereich 50-100 Euro - bei einer Tetrapode bist du beim zehnfachen) und lassen sich gut gestapelt lagern. Und im Zweifel reicht ein einfacher Gabelstapler um die auszubringen.
RE: Panzersperren - lime - 10.10.2024
(10.10.2024, 22:43)kato schrieb: Die Drachenzähne werden dort nicht dauerhaft (a la Westwall) montiert, sondern - neben einzelnen demonstrativen Stellen - überwiegend vorgefertigt zusammen mit anderen Sperrmitteln in 27 verteilten Depots für eine Wallmeister-ähnliche Teilorganisation eingelagert.
Vor allem aber lassen sich die recht kompakten Drachenzähne auch recht gut in sehr großen Mengen produzieren, sind extrem billig (im Bereich 50-100 Euro - bei einer Tetrapode bist du beim zehnfachen) und lassen sich gut gestapelt lagern. Und im Zweifel reicht ein einfacher Gabelstapler um die auszubringen.
Auf dem Bild bei NTV sieht man das die Drachenzähne ohne Verbindung untereinander aufgestellt wurden. Soweit ich mich erinnern kann standen die historischen Drachenzähne in Gruppen auf jeweils einem gemeinsamen Fundament. Stellt sich die Frage on sie lose überhaupt ausreichend erfolgreich gegen einen Panzerangriff sind.
RE: Panzersperren - Quintus Fabius - 13.10.2024
Die dienen ja nur dazu, die Bekämpfung des Gegners zu erleichtern und sind für sich allein vollkommen wertlos. Entsprechend besteht ihr Wert darin, beim Gegner einen (kurzen) Zeitverzug zu erzeugen, der es ermöglicht ihn während dessen anzugreifen. Sie müssen also (wie jede andere Art von Sperre) verteidigt werden, und dienen damit lediglich der Wirkungssteigerung des eigenen Abwehrfeuers, weil die Panzer nicht einfach mit hoher Geschwindigkeit an den eigenen Stellungen vorbei durchfahren können. Entsprechend liegt ihr Zweck einfach darin, die Zeitdauer in welcher man die Panzer bekämpfen kann zu verlängern.
RE: Panzersperren - Quintus Fabius - 13.10.2024
Neue Form von "Dachenzähnen" welche gerade in der Litauen getestet wird:
https://x.com/Lithuanian_MoD/status/1844381934165864858
Zitat:Lithuania is testing iron anti-tank obstacles that will soon reinforce the dragon’s teeth, fortifying bridges on the Kaliningrad route. These barriers are proven to effectively block heavy vehicles, significantly slowing any advance.
Welch Hochtechnologie
welche man unbedingt testen muss