(Waffe) konventionelle ballistischen Rakete von Ariane group - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Frankreich (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=84) +--- Forum: Französische Wehrtechnik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=86) +--- Thema: (Waffe) konventionelle ballistischen Rakete von Ariane group (/showthread.php?tid=7472) |
konventionelle ballistischen Rakete von Ariane group - voyageur - 28.11.2024 X EXKLUSIV Frankreich plant die Entwicklung einer neuen konventionellen ballistischen Rakete mit einer Reichweite von mehr als 1.000 km. Russland, Ukraine, Iran, Israel, Houthis: Seit 2022 ist der Einsatz ballistischer Waffen explosionsartig angestiegen. Wer könnte diese französische ballistische Rakete entwerfen? Ein IFRI-Bericht zum Thema „Deep Strike“, der vor einer Woche veröffentlicht wurde, gibt einen klaren Hinweis: In einem Absatz wird erwähnt, dassArianeGroup ein Programm für eine landgestützte ballistische Rakete (MBT) verteidigt. 1) Da viele kommentieren, ohne das Papier zu lesen, einige Klarstellungen: 1) Es heißt + 1000km, nicht 1000km, und das ist beabsichtigt. 2) Die Entwicklung einer französischen ballistischen Rakete kann, sofern sie finanziert und gut organisiert ist, relativ schnell durchgeführt werden. Alle oder fast alle Bausteine sind vorhanden. Frankreich kann ballistische Raketen bauen, siehe M51 und alle seine Vorgänger. 3) Eine der großen Herausforderungen besteht darin, eine Rakete zu einem erschwinglichen Preis zu entwickeln , die dem Bedarf entspricht und in Massenproduktion hergestellt werden kann. 4) Marschflugkörper und ballistische Flugkörper sind nicht dasselbe und werden nicht für denselben Zweck eingesetzt. Unterschiedliche Qualitäten und nicht unbedingt ein Wettbewerb, außer bei den finanziellen Mitteln, die dafür aufgewendet werden müssen. 5) Hier ein Schema aus einer kürzlich erschienenen, sehr guten Mitteilung des CESM, dem Zentrum für strategische Studien der Marine, das die Unterschiede zwischen ballistischen Raketen, Hyperschallgleitern und Marschflugkörpern zusammenfasst [Bild: https://pbs.twimg.com/media/GdY8HcUXoAAVxo7?format=jpg&name=large] Das könnte einer der Bausteine einer europäischen konventionellen Abschreckung werden. Eine Stationierung in Frankreich zusätzlich zur nuklearen Abschreckung macht keinen Sinn. Eine Stationierung französischer Batterien in anderen europäischen Ländern ist unrealistisch. Eine direkte Verfügungsgewalt von Drittländern ist meiner Meinung nach nicht wünschenswert. Es ist immerhin eine "duale Waffe", Möglichkeit konventioneller oder nuklearer Sprengköpfe. Also eine europäische Befehlsstruktur EU oder EU in der Nato wäre meiner Meinung nach die Lösung. RE: konventionelle ballistischen Rakete von Ariane group - Kopernikus - 28.11.2024 JA und es bleibt die Frage, woher weiss der potentielle gegner (Nuklearmacht), dass die anfliegenden Raketen eben nicht nuklear bestückt sind? Bei 1-3 Raketen ein "kalkulierbares" Risiko, aber wenn 50-100 in einem Schlag abgefeuert werden, wo ist der unterschied zum nuklearen Erstschlag? Du schreibst selbst von einer dualen Waffe, ich sehe da ein existentielles Problem. RE: konventionelle ballistischen Rakete von Ariane group - voyageur - 28.11.2024 (28.11.2024, 18:24)Kopernikus schrieb: JA und es bleibt die Frage, woher weiss der potentielle gegner (Nuklearmacht), dass die anfliegenden Raketen eben nicht nuklear bestückt sind?von Putin lernen, eine TV Ansprache halten, und eine SMS an den Gegner schicken. Aber Du hast recht das ganze muss koordiniert sein. RE: konventionelle ballistischen Rakete von Ariane group - Skywalker - 15.12.2024 (28.11.2024, 17:31)voyageur schrieb: X Ich verstehe kein französisch, kann es sein das die Rakete als Träger für HGV eingesetzt werden soll und eine luftgestützte Variante geplant ist die von der Rafale aus gestartet werden kann ? RE: konventionelle ballistischen Rakete von Ariane group - Zardo - 15.12.2024 (15.12.2024, 21:08)Skywalker schrieb: Ich verstehe kein französisch, kann es sein das die Rakete als Träger für HGV eingesetzt werden soll und eine luftgestützte Variante geplant ist die von der Rafale aus gestartet werden kann ? Siehe hierzu den Bericht (französisch). Zitat:D. Le successeur du LRU : la nécessité d’une solution souveraine Es wird ein Nachfolge für die LRU benötigt, für die "Armee de terre", also die Bodentruppe. Zitat:Il conviendra en revanche de clarifier rapidement le besoin opérationnel de l’armée de terre. En effet, se doter d’un successeur du LRU ne sera peut-être pas suffisant, dans le contexte stratégique actuel. Le conflit en Ukraine ainsi que les récentes attaques de l’Iran sur Israël rappellent que les capacités de frappe à très longue portée de type missiles balistiques terrestres constituent une arme stratégique pour nos compétiteurs. Die Frage, ob der Nachfolger nur 100 km Reichweite (wie die LRU) haben soll und später auf 1000 km erweitert wird oder ob sofort mit der Entwicklung von Raketen von 1000 km Reichweite begonnen werden soll, ist laut diesem Zitat (aus dem Bericht, siehe oben) noch offen. Im Juli 2024 wurde aber eine Absichtserklärung von fünf Europäischen Staaten unterschrieben, im Rahmen der Initiative ELSA. Zitat:Ziel ist die Entwicklung eines bodengestützten Marschflugkörpers mit einer Reichweite von 1.000 bis 2.000 Kilometern Es scheint also noch nicht mal klar zu sein, ob tatsächlich (zusätzlich) eine ballistische Rakete entwickelt werden wird oder ob es bei dem Marschflugkörper hoher Reichweite bleibt. EDIT: der Forschungsbericht des ifri (pdf, französisch) erklärt die Lage ausführlichst. Zitierenswert ist folgender Abschnitt: Zitat:Face à la multiplication des menaces sous le seuil nucléaire, avec la Übersetzung (Fettmarkierungen von mir): Zitat:Angesichts der zunehmenden Bedrohungen unterhalb der nuklearen Schwelle, wie etwa der Perspektive russischer konventioneller Angriffe in die Tiefe des europäischen Territoriums oder chinesischer Angriffe auf westliche Interessen im Pazifik, muss diese „Abstützung“ neu gestaltet werden. Dabei wird zunehmend auf Angriffe in die Tiefe gesetzt, um zur Abschreckungsstrategie beizutragen. Diese Überlegungen betreffen jedoch nicht Angriffe in einem dynamischen Kontext auf dem Schlachtfeld, die weiterhin eine taktisch-operative Dimension behalten, sofern genügend Systeme vorhanden sind, um sie nicht zu einer strategischen Fähigkeit werden zu lassen. Vielmehr sind sie für Projekte mit größerer Reichweite, jenseits von 1.000 km, relevant. Diese Systeme könnten in einem Koalitionskontext eingesetzt werden, indem sie an der östlichen Flanke Europas stationiert werden, um zur Beruhigung der Alliierten beizutragen. Hier noch der Link zu dem V-MAX2 Ariane "Demonstrator" Projekt: https://ariane.group/de/verteidigung/hyperschallsysteme/ Zitat:In Übereinstimmung mit der von der DGA festgelegten inkrementellen V-MAX-Roadmap wird im Rahmen des V-MAX2-Demonstrationsprogramms die Kapazität demonstriert, ein komplex geformtes Vehikel mit einem neuen Steuerungssystem zu entwickeln, zu bauen und im Flug bei Hyperschallgeschwindigkeit zu steuern. |