Zitat:Letzten Endes hat der Shah das Öl in den 70ern verstaatlicht und die National Iranian Oil Company gegründet.
Also bitte, mit Verlaub : Das ist ja albernste Royalistenkomik... besser später Ruhm als nie oder was ?!
Zitat:hatte der Iran einfach nur diese eine Möglichkeit , nämlich den prowestlichen Weg zu gehen.
Mit dem prowestlichen Weg ansich hätte ja auch keiner ein Problem gehabt.
Siehe Engagement Deutschlands. :misstrauisch:
Einen Weg gehen, oder "quasi besetzt" sein, ist wohl kaum Äquivalent.
In meinem Post habe ich sehr ausführlich geschildert, daß der Iran vielmehr Spielball westlicher Finanz- und Strategieinteressen war und niemals selbst in der Lage war sich für einen Weg selbst zu entscheiden. Denn es war nicht der Wille des Volkes, daß der Shah wieder kam.
Hätte es so einen Aufschwung gegeben, wie Ihr hier weiss machen wollt, müssen wohl Millionen von Iranern einem Irrtum unterklaufen sein.
Dem Wille des Volkes wurde mit einem Wirtschaftsboykott und einen Militärputsch begegnet. Nun gut....
Ich will mal ohne es mit der Polemik zu übetreiben ein Beispiel für den "Aufschwung" und "Fortschritt" im Iran nennen :
Während die Briten in Villen wohnten, lebten die iranischen Arbeiter eine Strasse weiter (in Sichtweite) in und/oder durften Teile einiger Ortschaften garnicht betreten. Genauswenig, wie so manchen städtischen Bus übrigens. Der war den ausländischen Gästen vorbehalten.
Dass der eine Ingenieur war und der andere Arbeiter ist zwar ein Teil der Erklärung für diesen Mißstand, aber die Bezahlung war selbst für die iranischen Verhältnisse miserabel, Aufstiegs- und Ausbildungmöglichkeiten (damit die Kinder weningstens mal ein Ingenieur werden zu können) waren faktisch nicht gegeben.
Und die ungleiche Aufteilung des eindeutig persischen Kuchens und die Nichteinhaltung von ohnehin schon mehr als schlechten bilateralen Verträgen machten in der Zeit regelmässig Schlagzeilen.
DAS schuf Missgunst.
Bei aller Show und Prunk und spekatukälren Waffenkäufen, war er nichts weiter als ein prowestlicher Diktator. Da muss ich mir auch hin und wieder wirklich an den Kopf langen, wenn ich hier lese, daß sich Royalisten über die Menschrechtslage beklagen. :tard::pillepalle:
Lieber ne unfaire Verhandlung als garkeine und "kurzer Prozess", sag ich da nur...
Warum es dem Iran heute besser geht ?!
Er hat zwar keine 5000 Panzer, 300 F-16 ...blabla..
..die Bild Zeitung und sonstige Frieseurzeitungen haben auch noch kein Bild von Khomeini abgelichtet und allgemein ist die "Show" schlechter geworden...ABER :
-Der Iran verkauft sein eigenes Öl zu dem Kurs den er selbst mit der Opec ausgehandelt hat.
-Es gibt heute keine fremde Macht mehr im Land, die sich illegal und vor allem unkontrolliert bereichert und bei der man um seine rechtmässigen Anteile betteln muss, sondern Geschäftspartner zu maximal 50% iger Beteiligung.
-In der Entwicklung ist der Iran gegenüber seinen arabischen Nachbarn politisch wie gesellschaftlich mehr als einen Schritt weiter. Während diese noch unter Ihren Despoten und Alleimherrschern ihr Dasein fristen, hat die islamisch/demokratische Entwicklung im Iran bereits begonnen.
-Der Bildungsstandard hat sich enorm verbessert. (Insbesondere auch der Bildungsgrad und die Aufstiegschancen für Frauen, wie ich gerne mal gesondert erwähnen möchte)
-Die industriellen Strukturen haben durch den Magel an internationalem Investment in 8 Jahren Krieg und 25 Jahren US-Boykott und Saktionen einen denkbar schlechten Närboden gehabt. Trotzdem hat man heute einen Technologiestand und Industrialisierungsgrad erreicht, den die meisten gepushten Ex-Ostblockstaaten heute nicht erreicht haben. Von den arabischen Nachbarländern mal ganz zu schweigen.
-Der Iran gilt heute als ein äusserst attraktiver Wachstumsmarkt.
Zitat Financial Times D. :
Zitat:Das Geschäft des Westens mit Iran boomt...
Die Begeisterung ist nicht auf Ikea beschränkt. Iraner sind verrückt nach Produkten aus dem westlichen Ausland. Sie gelten als Inbegriff von Qualität, Luxus und Modernität. Und das Geschäft boomt. Trotz des Atomkonflikts haben die deutschen Exporte zwischen Januar und September 2004 mit 2,5 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel zugelegt. Damit ist Iran, das mit mehr als 60 Millionen Menschen bevölkerungsreichste Land des Mittleren Ostens, zum wichtigsten Handelspartner der deutschen Wirtschaft in der Region geworden.
Der iranischen Kaufwut werden in naher Zukunft zudem weniger Grenzen gesetzt sein. Denn im Zuge der Wirtschaftsreformen ist in diesem Jahr eine Reihe von Gesetzen verabschiedet worden, die den Markt für ausländische Unternehmen öffnen. "Wir erleben eine Trendwende", sagt Michael Tockuss, Geschäftsführer der deutsch-iranischen Handelskammer. "Das läuft richtig gut."
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-Mir ist kein Land der Welt mit niedrigerer Auslandsverschuldung bekannt.
Unter dem Shah sähe heute vieles deutlich schlechter aus. Aber diese Frage ist ohnehin rein hypthetisch, weil die Iraner ihn nicht mehr wollten, basta !
Wenn ich hier einige Posts lese, dann hört sich das ständog so an, als hätte eine handvoll bärtiger Schiiten im Handstreich den Iran übernommen... :laugh: