Zur geostrategischen Lage:
Ungeachtet der von der russischen Regierung geäußerten Drohungen, hat die ukrainische Armee erstmals mit ATACMS-Raketen und Storm Shadow-Marschflugkörpern aus westlicher Produktion Ziele in Russland angegriffen. In Karatschew in der Oblast Brjansk wurde ein großes Munitionsdepot getroffen (
Quelle), und gegen ein Anwesen in Marjino (Oblast Kursk) wurden nicht weniger als 12 Marschflugkörper eingesetzt (
Quelle). Unbestätigten Berichten (
Quelle) zufolge könnte es sich dabei um ein Hauptquartier der russischen Streitkräfte gehandelt haben.
Zur geostrategischen Lage, part deux:
Die türkische Regierung hat einen Friedensplan vorgelegt, der weitreichende Zugeständnisse beinhalten würde. Die Ukraine würde auf mindestens zehn Jahre nicht die Aufnahme in die NATO beantragen, der Donbass würde entmilitarisiert, was von internationalen Beobachtern zu überwachen wäre, und die Ukraine würde de facto (aber nicht de jure) auf die von Russland beanspruchten Territorien verzichten. Im Gegenzug dürfte die NATO die Armee der Restukraine aufrüsten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies den Vorschlag als "von vornherein unannehmbar" zurück. Die Kämpfe würden erst enden, wenn alle Bedingungen Moskaus erfüllt seien: Regierungswechsel, Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Gebietsabtretung. (
Quelle)
Zur geostrategischen Lage, part trois:
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat gegenüber 'Fox News' erklärt, dass die Ukraine bereit ist, de facto (aber nicht de jure) auf die Krim zu verzichten. Man akzeptiere, dass die Zukunft der Krim allenfalls diplomatisch geklärt werden könne, und werde nicht zigtausende Leben für ihre Rückgewinnung aufs Spiel setzen. Selenskyj sagte in dem Interview auch, dass er die Erfolgsaussichten seines Landes ohne US-Hilfe pessimistisch sehe, doch die Ukraine in jedem Fall ihre Freiheit weiter verteidigen werde. (
Quelle)
Zur Lage der russischen Armee:
'Rybar' meldet (
Quelle), dass einige hochrangige Offiziere der russischen 3. Gardearmee (steht im Sektor Sewersk) verhaftet oder anderweitigen Disziplinarmaßnahmen unterzogen wurden, weil sie ihren Vorgesetzten erfundene Erfolgsmeldungen vorgelegt haben sollen. Insbesondere wurde die Einnahme von Gebieten gemeldet, die in Wahrheit ukrainisch kontrolliert sind. Zu den Verhafteten gehören mehrere Brigade- und Bataillonskommandeure und offenbar der Stabschef der 3. Gardearmee.
Kriegsverbrechen:
Im Raum Kursk wurde abermals ein Massaker an Kriegsgefangenen verübt. (
Quelle) Der Ombudsmann der Werchowna Rada für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, bestätigte, dass es sich bei den Opfern um Ukrainer handelte. (
Quelle)
Mögliches Kriegsverbrechen:
In Sewastopol auf der besetzten Krim wurde auf den Stabschef der 41. Brigade der Russischen Schwarzmeerflotte, Kapitän zur See Waleri Trankowskij, ein Autobombenattentat verübt. Der 47-jährige verstarb an den Folgen der Explosion. (
Quelle)