(Land) CV90
#16
Wenn man ohnehin Panzermörser verwendet - welche auch im direkten Schuss eingesetzt werden können - dann stellt sich die Frage wozu man dann noch einen leichten Kampfpanzer überhaupt benötigt. Den die Panzermörser könnten ebenso auch zur Panzerjagd eingesetzt werden, seit es dass man entsprechende Raketen durch das Rohr abfeuert (LAHAT beispielsweise), sei es dass man entsprechende Mörsergeschosse verwendet (STRIX) und sie sind sogar noch wesentlich vielseitiger einsetzbar. Genau genommen sind Panzermörser also noch näher an dem dran was früher ein Sturmgeschütz war. Sowohl Feldartillerie - als auch Panzerjäger - als auch Feuerunterstützung - als auch Panzerersatz. Wenn man also solche Panzermörser hat, benötigt man eigentlich keine solchen leichten Kamfpanzer und spart sich damit ein System komplett.

Umgekehrt gibt es auch den möglichen Weg einen solchen leichten Kampfpanzer entsprechend dazu zu befäigen im Steilfeuer zu agieren. Cockerill hat seit Jahren schon entsprechende Türme fertig gestellt, bei denen man die Kanone dann auch analog zu einer Haubitze einsetzen kann. Aufgrund des 105mm Kalibers übrigens sehr weitgehend identisch in der Wirkung mit einer 120mm Mörsergranate. Und auch hier sind leistungsstarke PALR verfügbar welche durch das Rohr verschossen werden (Falarick).

Beide Systeme (Panzermörser bzw. NLOS Kanone) bieten aufgrund ihrer hohen Elevation zudem gerade in der Stadt erhebliche Vorteile. Und beide Systeme wurden schon vor vielen Jahren auf dem CV90 als Prototypen fertig gestellt:

https://johncockerill.com/en/press-and-n...e-cv90105/

https://defense-update.com/20060721_amos.html

und würden theoretisch sofort zur Verfügung stehen.
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#17
In Tschechien läuft ja auch gerade die Auswahl eines neuen SPz, und auch hier ist der CV90 vertreten:

https://twitter.com/ObranaTweetuje/statu...01/photo/2

https://www.czdefence.cz/clanek/pasova-b...-parametru

https://www.czdefence.cz/clanek/mikael-s...budoucnost

Könnte gut sein, dass es in Tschechien der CV90 wird, da dieser als Fahrzeugfamilie den Vorteil sehr vieler anderer Varianten bietet so dass die Tschechei damit vergleichsweise günstig auf eine gepanzerte Einheitsplattform kommt und weil er insgesamt vermutlich günstiger sein wird.
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#18
(10.05.2021, 11:50)aramiso schrieb: Mit dem Puma wären ähnliche Varianten dankbar, doch offenbar nicht bezahlbar.

Die sind auf PUMA-Basis genauso wenig bezahlbar wie auf einer anderen Basis. Alles eine Frage des Willens.

Klar, eine Entwicklung auf PUMA-Basis würde Geld kosten. Andererseits würde ein zusätzliche Fahrzeug-Familie wie der CV90 im Fuhrpark auch erhebliche Zusatzkosten verursachen. Ich könnte jetzt nicht sagen, was teurer werden würde.
Aber ich schätze mal, dass die Integration eines entsprechenden Turms von Cockerill oder eines AMOS-Mörserturms zu annehmbaren Kosten zu realisieren wäre. Nur müsste man es dann auch so einfach halten und das ist in Deutschland eher unwahrscheinlich.

(10.05.2021, 19:22)Quintus Fabius schrieb: Könnte gut sein, dass es in Tschechien der CV90 wird, da dieser als Fahrzeugfamilie den Vorteil sehr vieler anderer Varianten bietet so dass die Tschechei damit vergleichsweise günstig auf eine gepanzerte Einheitsplattform kommt und weil er insgesamt vermutlich günstiger sein wird.

Für kleinere Staaten, die noch ihre T72 und BMP pflegen, ist so etwas doch auch wirklich ein sinnvoller Weg: Einheitsplattform für alles inkl. leichtem Kampfpanzer. Wenn technisch schon alles umgekrempelt wird, weil man vom WP-Material kommt, hilft es sehr, nur ein neues System für alles zu haben.
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#19
Nordeuropas NATO-Länder rüsten mit CV90 auf: Neuer Standard
Zitat: Die nördlichen und östlichen Flankenländer der NATO vereinheitlichen ihre Ausrüstung und planen gemeinsame, große Einkäufe. Die Wahl mehrerer Länder - darunter Polens Nachbarn - fiel auf die neue Generation des im Ukraine-Krieg bewährten Schützenpanzers CV90.

...
Obwohl Dänemark seine Schützenpanzer separat bestellt, erklären nun Schweden, Finnland, Norwegen und Litauen, dass sie eine große Bestellung über mehrere hundert Schützenpanzer des Typs CV90 aufgeben wollen.

Der in Schweden entwickelte CV90 wird damit zum inoffiziellen Standard an den nördlichen und östlichen Grenzen der NATO. Neben den genannten Ländern bestellen ihn auch Estland, Tschechien und die Slowakei. Außenhalb der NATO hat auch die Ukraine Interesse gezeigt. Auch Dänemark und die Niederlande planen die Modernisierung der derzeit genutzten Fahrzeuge und den zusätzlichen Erwerb von CV90-Modellen. Die Schweiz gehört ebenfalls zu den Nutzern.

....
Der CV90 ist ein Fahrzeug, das in den 1980er Jahren entwickelt wurde, sich aber seit seinem Debüt zahlreicher Varianten, Modernisierungen und Weiterentwicklungen (von CV90 Mk 0 bis zum neuesten Mk V) unterzogen hat. Der CV90 zeichnet sich durch seine sehr gute Mobilität in schwierigem Gelände, beispielsweise im Schnee oder Schlamm, sowie durch ein hohes Maß an Schutz für die Besatzung aus.
Das Fahrzeug zeichnet sich in seiner Basisversion auch durch den Einsatz einer sehr starken – für diese Ausrüstungsklasse – 40-mm-Kanone aus. Diese Waffe ermöglicht trotz eines veralteten Munitionszufuhrsystems die Bekämpfung sogar schwer gepanzerter Ziele wie älterer Panzer.

Seine Wirksamkeit bewies der CV90 während der Kämpfe in der Ukraine, die im Jahr 2023 von Schweden ihre ersten 50 Exemplare in der Variante CV9040C erhielt.
Obwohl in den folgenden Monaten viele Fahrzeuge auf verschiedene Weise beschädigt oder zerstört wurden, kam bis August 2024 in keinem CV90 ein ukrainischer Soldat ums Leben. Ein Ergebnis dieser Erfahrungen ist das ukrainisch-schwedische Abkommen, das die Produktion des CV90 in der Ukraine zum Ziel hat.
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#20
Über den CV90120:

https://www.youtube.com/watch?v=oMb77YV2H-U

Zitat:CV90120 provides high tactical and strategic mobility with anti-tank capability and high survivability in any terrain or environment. CV90120 gives unrivalled performance with a unique combat system design. The CV90120 is the latest variant in the renowned CV90 infantry fighting vehicle family, developed by BAE Systems Hägglunds. Designed to combine the firepower of a main battle tank (MBT) with the mobility of a lighter vehicle, the CV90120 represents a significant advancement in the field of medium tanks. Since its initial development in the 1990s, the CV90 family has established itself as one of the most respected infantry fighting vehicles globally, thanks to its proven performance in real-world conditions and its many variants tailored to meet specific military needs.

The CV90120, in contrast, is a specialized variant of the CV90, developed to meet a specific demand for high firepower in a lighter and more mobile vehicle. This medium tank is equipped with a 120 mm smoothbore cannon capable of firing all standard NATO ammunition types. The cannon is stabilized on two planes, allowing for precise firing while on the move. With a firing rate of 12 to 14 rounds per minute, it offers firepower comparable to that of main battle tanks while benefiting from better mobility and reduced weight.

https://esut.de/2025/04/meldungen/58695/...rgestellt/

https://www.baesystems.com/en/product/cv...ile-lethal

Das wirklich interessant ist meiner Meinung nach die Besatzung. Man kann in dem Fahrzeug 5 Mann mitnehmen. Das ist gerade in Bezug auf die moderne Kriegsführung hochinteressant, was Drohnenabwehr angeht, oder den Einsatz von Drohnen vom Fahrzeug aus u.ä.
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#21
Zumal gerade damit der CV90 entgültig zum, von uns ja gerne gewünschten, Kampfschützenpanzer wird. Bei all den Varianten die es inzwischen gibt fehlt nur noch der Skyranger CV90, dann würde ich gerne gleich 2500 nehmen und Puma verschenken. Vielleicht Leos gleich mit.
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#22
Das ist halt ein inzwischen in die Jahre gekommenes System. Dennoch hat dein Gedanke durchaus etwas für sich. Man könnte aber praktisch das gleiche Konzept auch mit dem KF41 Lynx aufziehen und dann davon 2500+ ordern.

Meiner Meinung nach könnte und sollte man jedoch solche Konzepte vor allem für das MGCS aufgreifen. Heute wird weniger Besatzung immer als Vorteil angesehen, ich halte jedoch zusätzlichen Personentransportraum / Mehrzwecktransportraum für einen erheblichen Vorteil, gerade bei Kampfpanzern.
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#23
(Vor 9 Stunden)Quintus Fabius schrieb: CV90120 ... Das wirklich interessant ist meiner Meinung nach die Besatzung. Man kann in dem Fahrzeug 5 Mann mitnehmen.
Im ähnlich ausgelegten Ketten-GTK mit dem RCT120 sind es angeblich sogar 3+6 Mann.
Aber das ist im Fall eines Schützenpanzers ja meistens so. Im CV9035 sind es 3+8 Soldaten.
Also muss erstmal der konzeptionelle Mehrwert einer 120mm-PzK gegenüber der 35mm-MK gegeben sein, damit dieses Fahrzeug Sinn ergibt. Und über den Sinn solcher leichten KPz lässt sich bekanntlich streiten.

Klar hat die Argumentation für zusätzliche Crewmitglieder etwas für sich, aber wenn man es mal konzeptionell runterbricht, verringert jedes zusätzliche Crewmitglied den Schutz, die Beweglichkeit und/oder den Munitionsvorrat. Im Gesamtverbund der Panzertruppen sehe ich persönlich daher die Kombination einer 120mm-PzK in einem SPz mit Absitzkomponente kritisch.
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#24
Das sind ja keine (!) Besatzungsmitglieder. Die Besatzung selbst beträgt nur 3 Mann. Man kann halt lediglich zu den 3 Mann noch 2 weitere mitnehmen, also optional.

Ein Mehrzweck-Transportraum wäre hier im weiteren die Antwort. Denn diesen kann man auch für mehr Munition oder für anders verwenden.

Bezüglich der Beweglichkeit: der CV90120 ist durch sein geringes Gewicht eigentlich sehr beweglich. Seine Querfeldeinbeweglichkeit ist deutlich größer als die eines schweren Kampfpanzers.

Dass der Schutz geringer ausfällt, ergibt sich mehr aus dem geringen Gewicht (weniger Panzerung) als aus dem Außenvolumen.

Du musst einfach mal einen CV90120 mit einem Leopard 2 vergleichen, dann siehst, dass der CV90120 kleiner ist und kompakter !

Mit entsprechenden Drohnennetzen, Gittern, abstandsaktiven Schutzmaßnahmen und einer KI gesteuerten Waffenstation wäre er gegen viele der aktuellen Gefahren auf dem Schlachtfeld dennoch besser geschützt als ein Leopard 2 ohne diese zusätzlichen Schutzkonzepte bzw. gleich gut wenn der Leo 2 diese auch hätte.

Und er kostet halt viel weniger und erzeugt Synergieeffekte weil das Fahrzeug gleich zum Schützenpanzer ist in einem Gros der Teile, der Fahrerausbildung usw.

Um das aber beschließend nochmal zu betonen: es geht mir dabei nur um das Konzept an sich (optional zusätzliche Besatzungsmitglieder / optional zusätzlich mitführbare Soldaten) und nicht um den CV90120 im speziellen.

Deshalb schrieb ich ja explizit, dass man dieses Konzept auch mit dem KF41 umsetzen könnte und dass man es halt beim MGCS berücksichtigen sollte.

PS: Bezüglich des Kalibers stimme ich dir natürlich vollauf zu. Meine Meinung zur 120mm sollte hinlänglich bekannt sein.
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