Kunstgegenstände aus früheren Kolonien
#31
Ich bin tendenziell ein sehr liberaler Mensch, neige allerdings leider teils zu einem "ethnozentrisch-nordatlantischen" Weltbild, um es mal überspitzt auszudrücken. Und vor diesem Hintergrund denke ich, dass es dem Umstand, dass man das kulturelle Erbe der Menschheit erhalten will, nicht unbedingt weiterhelfen würde, wenn man sämtliche völkerkundlichen und historistischen Museen auflöst und unersetzliche Kulturgüter Staaten hinterherwirft, die nicht mal im Ansatz für ihre eigene Bevölkerung sorgen können und wo mafiöse Potentaten sich die Klinke in die Hand geben.

Westliche Doppelmoral? Vermutlich...

Schneemann
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#32
(25.05.2023, 19:49)Schneemann schrieb: Ich bin tendenziell ein sehr liberaler Mensch, neige allerdings leider teils zu einem "ethnozentrisch-nordatlantischen" Weltbild, um es mal überspitzt auszudrücken. Und vor diesem Hintergrund denke ich, dass es dem Umstand, dass man das kulturelle Erbe der Menschheit erhalten will, nicht unbedingt weiterhelfen würde, wenn man sämtliche völkerkundlichen und historistischen Museen auflöst und unersetzliche Kulturgüter Staaten hinterherwirft, die nicht mal im Ansatz für ihre eigene Bevölkerung sorgen können und wo mafiöse Potentaten sich die Klinke in die Hand geben.

Westliche Doppelmoral? Vermutlich...

Schneemann

Schaut man sich die Liste der meistbesuchten Museen der Welt an dann sieht man eine klare Häufung dieser Museen in Europa bzw. der sogenannten westlichen Welt, insbesondere wenn man auch noch die Einwohnerzahlen der Staaten mit ins Verhältnis setzt. Kein einziges Museum auf dieser Liste steht in Afrika oder der arabischen Welt. Daraus könnte man ableiten dass Kulturgüter (nach unserem Verständnis) je nach Kultur einer Region auch einen anderen Stellenwert haben bzw. der Umgang mit ihnen eben ganz anders gehandhabt wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_...unstmuseen
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#33
Big Grin

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-v...-li.347823

Hören Sie auf, die Intelligenz des Volkes der Edo zu beleidigen“, sagt Prinz Okpame-Edward Oronsaye. Er reagiert in der Berliner Zeitung auf die Empörung in Deutschland.

Es tut mir leid, aber Ihre Außenministerin ist zu jung. Sie hat keine Erfahrung, und manchmal merkt man das, wenn sie spricht.“ Dann erklärt er, was Baerbock in Nigeria nicht hätte sagen sollen.

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-v...-li.346857

Meint er damit solche Sätze wie den folgenden ?

https://www.africa-live.de/vor-nigeriare...-baerbock/

Zitat:„Heute gehen wir einen Schritt, der längst überfällig war: Wir bringen zwanzig Benin Bronzen aus deutschen Museen dorthin zurück, wo sie hingehören, in ihre Heimat. Das wird nicht alle Wunden der Vergangenheit heilen. Aber gemeinsam mit den Bundesländern, Städten und Museen zeigen wir, dass Deutschland es ernst meint mit der Aufarbeitung seiner dunklen Kolonialgeschichte. Auch in dem wir den betroffenen Ländern einen Teil ihrer Geschichte zurückgeben und so ermöglichen, dass Schulkinder, Wissenschaftlerinnen und die breite Bevölkerung diese geraubten Kunstschätze endlich im eigenen Land erfahren können und nicht mehr nur aus der Ferne, in Büchern und dem Internet."

Man sehe es ihr aber bitte nach, zum einen ist sie ja ach so jung und unerfahren, zum anderen ist Nigeria ja hunderttausende Kilometer von Berlin entfernt, und zum Dritten muß sich Deutschland ja auch noch um die Frage der sanitären Einrichtungen für Frauen in nigerianischen Dörfern kümmern .......
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#34
Die nächste Runde hinsichtlich der Rückgabe von Kulturgütern aus früheren Kolonien?
Zitat:DEUTSCHE KOLONIE KAMERUN

Kollektive Rückgabe ist kein Wunderheilmittel

Rund 40.000 Objekte aus Kamerun befinden sich in deutschen Museen – mehr als irgendwo sonst. Steht nach der Rückgabe der Benin-Bronzen die nächste große Restitution an? In Berlin stellte Bénédicte Savoy ihre Forschungen vor – und Kulturpolitiker Andreas Goergen sich den Fakten. [...]

Bénédicte Savoy, Revolutionärin im Hinblick auf Rückgabe kolonialer Kulturgüter, hat ihren nächsten Coup gelandet. Zwei Jahre lang hat sie mit einem Uni-Team aus Kamerun und Berlin geforscht – das Ergebnis ist nachzulesen im „Atlas der Abwesenheit“, einem Standardwerk, das die nächsten Schritte in der Restitutionsdebatte prägen wird. Das steht stark verkürzt drin: 40.000 Objekte aus Kamerun lagern in 45 deutschen Museen; das ist mit Abstand die höchste Zahl weltweit. [...]

Die Wissenschaftler führen vor, dass der Nutzen für die Museen minimal ist, die Kulturgüter kaum gezeigt wurden. Es muss sich etwas ändern, das ist Konsens. Die Schlussfolgerung von Savoy aber ist umstritten: umfassende und bedingungslose Restitution, wie bei den Benin-Bronzen für Nigeria.
https://www.welt.de/kultur/kunst/article...ittel.html

Schneemann
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#35
(18.09.2023, 15:01)Schneemann schrieb: Die nächste Runde hinsichtlich der Rückgabe von Kulturgütern aus früheren Kolonien?
https://www.welt.de/kultur/kunst/article...ittel.html

Schneemann

Also mir ist nicht klar warum man Kamerun nun anders behandeln sollte als Nigeria.
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