Beiträge: 226
Themen: 40
Registriert seit: Dec 2004
Wie viele bereits gemerkt haben ist der letzte trend zu Land, Luft und See die einheiten mehr "Stealth" eigenschaften zu verleien.
Aber wie efective ist ein Stealthdesign heutzutage wirklich, mit immer genaueren Radar und Ortungsanlagen?
Meiner Meinung nach bringt es recht wenig bestimmte Objecte Stealtheigenschaften zu verleihen, den Stealth ist nur solange wirklich efective wie es die Einheit quasy unsichtbar haelt.
Wen die Einheit erstmall entdeckt wurde, zB auf dem Radar, bringt es wenig ob die Einheit alls ein kleiner, mittlerer oder grosser Blib auf dem Radarschirm erscheint.
Also wozu zB Schiffe Stealtheigenschaften verleien wen es doch besser und angebrachter waer das Schiff struckturel staerker zu machen?
Edit/Mod: Rechtschreibung im Header korrigiert.
Beiträge: 4.778
Themen: 44
Registriert seit: Apr 2004
edit:
Nach einer kurzen PM-Klärung öffne ich den Thread vorerst wieder. Dabei ist aber zu beachten, dass das Thema hier tatsächlich der Sinn oder Unsinn von Stealth bzw. Verfahren zur Signaturreduzierung und deren Kontern allgemein sein muss und dass keine Paralleldiskussionen in mehreren Threads zustande kommen.
Um dem ganzen einen Anschub zu verleihen, mein Senf dazu:
Der Sinn von Stealth:
- Reduzierung der Signatur, dies bewirkt:
> spätere Entdeckbarkeit und damit verbunden die Möglichkeit, eigene Waffen vor denen des Gegners zur Wirkung zu bringen - besonders im Luftkampf bzw. Luft-Boden-Angriffen von Bedeutung
> Reduzierung der Radarsignatur, damit verbunden die Möglichkeit, den Gegner über die eigene Identität zu täuschen - besonders bei Seegefechten von Bedeutung
Das Argument "Weil Radar immer besser wird, brauchen wir Stealth nicht" sehe ich nicht als gültig an, aus dem einfachen Grund, da es mehr oder weniger lediglich ein weiterer Ansporn ist, wirksamere Stealth-Designs zu entwickeln. Beispiele dafür sind die Konzepte der Briten für die Sea Wraith-Korvette, die sich neben konstruktiven Stealth-Elementen mit einer Nebelwolke vor Radarerfassung schützen sollen oder das russische Konzept vom Plasma-Stealth, das wohl in eine ähnliche Richtung zielt.
Beiträge: 10.452
Themen: 66
Registriert seit: Oct 2003
Welche Strategien oder Ansätze gibt es eigentlich alles, als Reaktion auf die recht fortgeschrittene Stealth-Technologie im Flugzeugbau ?
Gibt es inzwischen geeignete/leistungsfäige Verfahren ? z.B vielleicht zur "+/-echtzeit"-Analyse von Hitzesignaturen (auf gr. Distanz), Auffangen seitlich reflektierter Radarstrahlen, etc... ?
Beiträge: 182
Themen: 33
Registriert seit: May 2005
hi ich hab mal ne frage zu Stealth
wenn ein F-22 RAptor seine Bombenschächte öffnet warum wird er dann besser geortet? vieleicht eine blöde Frage aber wäre an eurer Antwort interessiert!
Gruss NOVAx
Beiträge: 4.778
Themen: 44
Registriert seit: Apr 2004
Die F-22 verfügt über eine signaturoptimierte Rumpfform. Auftreffende Radarstrahlen werden nicht einfach zurückgeworfen, sondern zerstreut. Alle Ecken und Kanten an dem Flugzeug sind auf diese Wirkungsweise hin ausgelegt, du wirst zb. keine 90°-Kanten an der Hülle finden. Öffnen sich nun die Schächte, dann haben auftreffende Radarstrahlen eine bessere Rückstrahlfläche - ein höherer Anteil der reflektierten Strahlen kann empfangen werden - die Signatur des Jets wird schlagartig größer. Nur durch RAM (Radar Absorbing Material) kann an den entsprechenden Flächen die Rückstrahlung zumindest ein wenig verringert werden.
Aus diesem Grund werden die Waffen auch intern getragen - externe Waffenträger, etwa an den Flügeln, verursachen durch die zusätzliche Angriffsfläche für elektromagnetische Strahlen ebenso eine Erhöhung der Signatur.
Dies ist auch der Grund, warum die Stealth-Fähigkeiten des JSF relativiert werden müssen - in seiner Konfiguration als Bomber, mit angehängten Flügellasten, geht der Vorteil der optimierten Hülle zum großen Teil verloren.
Beiträge: 1.195
Themen: 6
Registriert seit: Feb 2004
Wobei bei F/A-22 ein paar kompromische gemacht wurden um außer stealth auch Uberlegene Flugeigenschaften zu erhalten.
Beiträge: 474
Themen: 2
Registriert seit: Jun 2004
Mein Senf...
Wichtig ist, dass Stealth nicht totale Unsichtbarkeit bedeutet, sondern erschwerte Entdeckbarkeit. Die US Militärs reden daher eher von "low observable".
Die Vorteile liegen auf der Hand. Jemanden den man nicht entdecken/erfassen kann, kann man schwerlich bekämpfen. Gerade die F/A-22 wurde genau dahin optimiert, den Gegner aus großen Distanzen anzugreifen, bevor dieser in der Lage ist das Flugzeug überhaupt aufzuspüren.
Stealth bezieht sich aber nicht rein auf auf die Radarrückstrahlfläche.
Moderne Infratotsensoren und auch ein Funknetz im Luftraum können zur Entdeckung von Stealth Mustern beitragen. Viele der Stealth Designs decken auch nur gewisse Frequenzbereiche ab, können also von einigen Radars leichter aufgespürt werden als andere.
Beiträge: 3.798
Themen: 75
Registriert seit: Nov 2003
Ein Bericht über eine neue Stealth Camouflage die sich farblich der Umgebung anpasst.
Zitat:Hyperstealth's Fractal Camo Patterns Successfully Tested For Aircraft
HyperStealth Biotechnology Corp. uses fractal patterns to create better military camouflage designs. Canada changed military camouflage standards by issuing their proprietary "pixelated" CADPAT uniforms as a result of a DND research program.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defenseindustrydaily.com/2006/01/hyperstealths-fractal-camo-patterns-successfully-tested-for-aircraft/index.php#more">http://www.defenseindustrydaily.com/200 ... x.php#more</a><!-- m -->
Beiträge: 1.208
Themen: 56
Registriert seit: Apr 2004
Ich habe mal einen bericht über die Comanche und den Cobra gesehen. Dabei wurde auch die Frage angesprochen: Wieso überhaupt Stealth? Ein Heli ist doch so laut, man bekommt ohnehin mit daß er da ist.
Ja, aber alleine das Wissen daß da draußen etwas ist aber nicht wo ist schon ein Vorteil, denn damit kann man den Heli noch nicht bekämpfen...
Der Rest wurde glaube ich schon gesagt (habe es nur überflogen): Wenn man ein Schiff hat mit einer Flugkörperreichweite von 200km macht es doch durchaus Sinn das Schiff zu tarnen. Wenn das AVACS das Schiff erst auf 150km entdecken kann hat das Schiff ja damit die Möglichkeit nahe genug heran zu fahren um die Flugkörper abzufeuern statt schon auf 500km erkannt zu werden und dann durch Flugzeuge bekämpft zu werden...
Wenn jemand "Holt Hartmann vom Himmel" gelesen hast wird er wissen daß Hartmann selbst es als einen seiner größten Vorteile ansah, daß er die feindlichen Flugzeuge schon Minuten vor seinen Kameraden erkennen konnte. Somit konnte er seinen Kurs je nach Notwendigkeit ändern und rechtzeitig an Höhe gewinnen oder abtauchen... Letztenendes ermöglicht es einem Stealth also sich wie Hartmann schon Minuten vor dem Gegner auf diesen einstellen zu können...
Grüße
Beiträge: 4.778
Themen: 44
Registriert seit: Apr 2004
Helos sind aber auch nicht so laut, dass man sie schon aus fünzig oder auch nur zwanzig Kilometern Entfernung hören kann. Auf Radarschirmen von SAM-Batterien können sie aber da sehr wohl auftauchen.
Abgesehen davon wurde auch die Geräuschdämmung immer mehr verbessert, und Dinge wie Fenestron-Rotoren sowie Verbesserungen an den Rotorblättern (Materialien, Ausformung) selbst können durchaus substantiell zur Lautstärke-Minderung beitragen.
Insofern wird ein Stealth-Hubschrauber nicht notwendigerweise durch Geräusche verraten. Klar, irgendwann wird er hörbar, aber gerade ein Spähhubschrauber wie der Comance sollte ja seine Hauptstärken auf Distanzen ausspielen, wo Geräuschentwicklung eine relativ geringe Rolle zur Lokalisierung des Helis beitragen würde.
Beiträge: 4.778
Themen: 44
Registriert seit: Apr 2004
Zitat:Warrior schrieb
Ich bin nämlich ein großer Anhänger von der Idee des Einsatz von Tarnkappenschiffen und würde gern mal dazu eure Meinung hören.
Ich fang dann auch gleich an. Denn ich finde dass dieser Technik die Zukunft gehört (zumindest wenn es um den Einsatz in Küstengewässern geht). Die Schweden (Visby-Klasse) und die Norweger (Skjöld-Klasse) haben ja bereits solche Schiffe entworfen und gebaut und bis jetzt hab´ ich noch keine Klagen gehört. Speziell Schiffe nach dem Vorbild der Visby-Klasse werden sich meiner Auffassung nach die zukünftigen Modelle richten, da diese Schiffsklasse nicht nur die eigenen Gewässer verteidigen kann (gerade in der Ost- und Nordsee ist die Tarnkappe bei den rauen Küsten eine hervorragende Tarnung), sondern auch für schwarze Operationen und Aufklärungsmissionen in Küstengebiet eingesetzt werden können.
Die Amerikaner arbeiten selbstverständlich schon an einem passenden Äqivalent, dem sogenannten Littoral Combat Ship, das für genau die oben erwähnten Aufgaben konzipiert ist (für die Aufklärung sollen diese Schiffe noch UAVs und UCAVS transportieren).
Das ist keine Entweder-oder-Frage. Signaturreduzierende Maßnahmen werden heute generell im Marineschiffbau verwendet, siehe Lafayette-Klasse, Meko, DD(X) etc.
Bei einigen Schiffstypen mehr, bei anderen weniger, sicherlich sind Korvetten und Schnellboote besondere Nutznießer, aufgrund einiger von dir genannter Einsatzarten. Trotzdem heißt das nicht, dass FAC und Korvetten automatisch eine weitere Verbreitung erhalten werden. Nach wie vor sind solche Schiffstypen aufgrund begrenzter Seeausdauer vor allem für defensive Einsätze sinnvoll, Marinen mit Blue-Water-Ambitionen werden auch weiterhin auf größere Schiffe angewiesen sein und RCS-Maßnahmen auch dort durchführen.
Ansonsten ist das LCS nur teilweise mit Visby oder gar Skjold zu vergleichen, schon aufgrund der Größe hat man es hier eher schon mit einer leichten Fregatte zu tun, mit den sich daraus ergebenden Folgen für Einsatzkapazitäten. Darüberhinaus muss man allerdings erst mal sehen, ob sich diese Schiffe operativ bewähren. Manch einer sieht sie eher als Arbeitsbeschaffungsprogramm für die nicht ausgelastete US-Werftenindustrie.
|