Zitat:Also ich bin jetzt nicht der große Experte punkto Transportflugzeuge, aber so wie ich verstanden habe, hat die C-5 einen größeren Laderaum (130t vs 76t) und eine größere Reichweite (ca. 5000 km vs ca. 3000 km).
Das habe ich gar nicht in Frage gestellt. Für Europa ist es aber viel wichtiger, überhaupt erstmal eine strategische Transportfähigkeit zu bekommen, und das bitte auch einigermaßen bezahlbar, denn ob man vier oder zehn Flugzeuge kauft, entscheidet mit über den sinnvollen Einsatz, völlig unabhängig davon, ob die vier Flieger nun pro Stück mehr schleppen können. Daher ist "optimal" eben kein Wort, was nur von reinen technischen Daten abhängt.
Zitat:Das wäre auch eventuel eine Option für die Europäer gewesen: die Lizenz für die C-5 von den Amis kaufen und dann auf deren Basis ein neues Flugzeug entwickeln. Das wäre dann sicher schneller und günstiger gekommen als der A-400M
Was denn jetzt? Lizenzbau oder Neuentwicklung? Das eine ist nicht das andere. Und wieso soll bitte eine Lizenz-C-5 oder gar eine Neuentwicklung in dieser Klasse billiger sein als ein A-400M? Das ist schon von den her Stückkosten illusionär. Schau dir mal an, was eine C-17 kostet. Eine C-5 darfst du locker darüber einordnen, wegen dem Flugzeug an sich ebenso wie wegen der Produktionszahlen, die die Stückkosten relativieren. Und wieso es schneller gehen soll, ist mir auch nicht so klar. Spürbar schneller jedenfalls nicht, denn die C-5 wird nicht mehr hergestellt, weswegen man bei der Fertigung nicht einfach so das Fließband wieder einschalten kann. Da wäre es ebenso sinnvoller, die C-17 zu ordern, denn für die sucht Boeing gerade nach Exportkunden, um die Fertigung weiter am Laufen zu halten, nachdem der USAF-Bedarf gedeckt ist.
Aber das ist sowieso eine vergebene Diskussion, denn A-400M und C-5 sind überhaupt nicht vergleichbar. Das ist keine Entweder-Oder-Frage, sondern viel mehr eine danach, was man parallel zum A-400M noch betreibt. Europa braucht strategische Luftverlastbarkeit und daran wird der A-400M nur wenig ändern. Nichtsdestotrotz braucht man auch weiterhin einen taktischen Transporter. Der A-400M rangiert im taktischen Bereich zwar am oberen Ende des Spektrums, aber er verlässt es nicht und er war im Konzept auch stets als Transall-Nachfolger und nicht als strategischer Transporter gedacht, weswegen ein Großteil der Kritik schlicht ins Leere geht. Dass einige Stimmen ihn fehlgeleitet als eierlegende Wollmilchsau ansehen, hat damit nichts zu tun.
Die Bundeswehr braucht ein Flugzeug, das zahlreich verfügbar und vielseitig einsetzbar ist, ebenso wie einen strategischen Transporter in geringeren, aber nutzbaren Stückzahlen (also mehr als zwei oder drei). Man sehe sich den Flottenmix anderswo, insbesondere in den USA oder GB an, um das zu erkennen.
Die Briten schicken ihre C-130 auch nicht in Rente, nur weil sie C-17 leasen, die USAF beschafft C-130J usw. Es ist bei Forendiskussionen ein gängiges, aber völlig verfehltes Ansinnen, A-400M und C-17/C-5/An-124 allen Ernstes miteinander vergleichen zu wollen.