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Polemik war nur der letzte Satz. Den Rest habe ich ernst gemeint. Wenn der größte Wohlstands-Killer das unbezahlbare Gesundheitssystem ist, dann wäre es wohl am sinnvollsten da anzusetzten.
Der letzte Satz drückt bloß meine Sorge aus, dass auch in diesem Fall wieder einiges in private Taschen fließen wird.
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Nur so als Erklärung:
Das Problem ist einfach an den meisten Plätzen auf dieser Welt, dass das Gesundheitssystem nicht unbezahlbar ist, sondern dass es praktisch inexistent ist infolge staatlicher Unfähigkeit und oder staatlichen Zerfalls. Klaro??
Es müßte einleuchtend sein, dass das Fehlen grundlegender Medikamente und selbst fundamentaler arztlicher Hilfe schon aus kleinen gesundheitlichen Problemen schwere Erkrankungen werden lassen können, die sich entsprechend verheerend auf den lebensstandard der menschen auswirken. Denn wenn sie krank sind und keiner ihnen hilft, dann können sie eben auch nicht mehr arbeiten, werden zu Invaliden oder sterben.
Und trifft das einen Familienvater, so ist dann nicht nur seine Existenz fast vernichtet, sondern auch die seiner Familie.
Sollte logisch sein.
Dazu gibt es in der July/August Ausgabe von Foreign Policy eine Art Fortsetzungsartikel (Quest for the cure, page 28-36), in dem ausgeführt wird, wie aufgrund des Profitstrebens westlicher Pharamkonzerne viele, primär in den armen Entwicklungsländern auftretende Krankheiten einfach nicht auf der Forschungsagenda dieser Firmen beachtet werden und somit nicht gegen sie geforscht wird. Diese neglected diseases machen aber gut 90% der Krankheiten und der weltweiten Toten aus, aber in dne Entwicklungsländern wird eben kein Markt gesehen.
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Ich hätte da eine Frage: Stimmt es, dass Deutschland u. a. viele Millionen Euro Entwicklungshilfe nach Ruana überweist, angeblich auch als Gegenleistung für die chaotischen Reaktionen der Europäer beim Völkermord von 1994, und dass das derzeitige ruandische Regime diese Gelder nutzt, um Waffen für den seit Jahren wütenden Krieg im Osten des Kongo zu beschaffen? Bzw. dass indirekt die lasche Vergabe der Hilfsgelder dazu führt, dass quasi mit deutscher Entwicklungshilfe der Krieg im Kongo von ruandischer Seite aus angeheizt wird?
Hat da jemand nähere Informationen darüber?
Danke.
Schneemann.
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erstmal ein Interview mit der Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul vom 06.11.2004 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bmz.de/de/presse/reden/ministerin/interview20041106.html">http://www.bmz.de/de/presse/reden/minis ... 41106.html</a><!-- m -->
Zitat:taz: In Deutschland gibt es Forderungen, Ruanda die Entwicklungshilfe zu
streichen, weil das Land am Kongokrieg beteiligt war. Wie stehen Sie dazu?
Heidemarie Wieczorek-Zeul: Ich habe das schon früher immer für völlig falsch gehalten, und nachdem ich jetzt in Ruanda war, kann ich das noch weniger verstehen. Ich habe alle getroffen, die mit Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit arbeiten. Das sind zum Beispiel Organisationen der Hinterbliebenen des Völkermords, Versöhnungsnetzwerke, Menschenrechtsnetzwerke. Wenn man einer Gruppe ehemaliger Kämpfer, die jetzt ins zivile Leben integriert werden, ihre Zertifikate übergibt und hört, dass sich einst verfeindete Kämpfer zusammentun, um gemeinsam eine Beschäftigung aufzubauen - wer das nicht unterstützen will, weiß nicht, wovon er redet. Nachdem die internationale Gemeinschaft und auch Deutschland versagt haben, 1994 den Völkermord zu verhindern, wäre es geradezu absurd, jetzt das zu stoppen, was wir versuchen, an Versöhnung und an innerem Wiederaufbau voranzubringen. Ruandas innere Entwicklung nach dem Genozid ist schon beeindruckend. Zum Beispiel, dass jetzt alle Kinder zumindest eine Grundschulbildung bekommen, was eines der Millenniumsziele ist und was durch den Schuldenerlass umgesetzt wurde.
konkrete Zahlen gibts unter
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.bmz.de/de/zahlen/imDetail/1-7_Bi-und_multilaterale_ODA-Leistungen_nach_L__ndern_2000-2004.pdf">www.bmz.de/de/zahlen/imDetail/1-7_Bi-un ... 0-2004.pdf</a><!-- w -->
Ruanda ist auch eigens aufgeführt
anzumerken ist, dass die Verwendung der Mittel geprüft wird
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bmz.de/de/ErfolgKontrolle/index.html">http://www.bmz.de/de/ErfolgKontrolle/index.html</a><!-- m -->
übermäsige Rüstungsausgaben u.a. führten durchaus auch zu Mittelkürzungen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mpil.de/publ/en/Prax1994/praxb94_27.cfm">http://www.mpil.de/publ/en/Prax1994/praxb94_27.cfm</a><!-- m -->
Max Planck Institute for Comparative Public Law and International Law im Bericht
"Völkerrechtliche Praxis der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1994"
Zitat:...
In Pakistan und einzelnen afrikanischen Staaten beispielsweise werden die finanziellen Zuwendungen wegen überzogener Rüstungsetats heruntergefahren.....
.....
So hat die Bundesregierung ihre Entwicklungshilfe für Ruanda angesichts der innenpolitischen Lage vorläufig eingefroren....
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Passt hier sicher am ehesten rein:
Ein m.E. objektives, jedenfalls detailliertes Bild von der Arbeit der Weltbank bekommt man in diesem Spiegel-Artikel, der in angenehmem Gegensatz zu den Polemiken á la Chavez nach dem Motto "Weltbank = USA = Satan" steht...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,459779,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,459779,00.html</a><!-- m -->
Zitat:GELD
Die arme Bank
Von Klaus Brinkbäumer
Sie vergibt jährlich bis zu 25 Milliarden Dollar an Krediten, oft verzichtet sie auf Zinsen und Gewinne - die Weltbank ist einer der größten Geldgeber der Dritten Welt. Gleichzeitig will sie ihre Kunden erziehen zu Selbstverantwortung und globalem Denken. Aber wie wirksam ist sie? ...
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Studie: Armut beeinträchtigt die geistige Entwicklung von Kindern
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/...73573.html
Zitat:Die Armut in den Entwicklungsländern hindert weltweit über zweihundert Millionen Kinder unter fünf Jahren an der Entfaltung ihrer geistigen Fähigkeiten, zeigt eine dreiteilige Studie internationaler Forscher. Die benachteiligten Kinder sind schlechter in der Schule, haben dadurch später ein geringeres Einkommen und können sich dann wiederum nicht so gut um ihre eigenen Kinder kümmern, wodurch die Folgen der Armut an die nächste Generation weitergegeben werden. So entsteht auch ein Verlust an Arbeitspotenzial, der die nationale Entwicklung des betreffenden Landes negativ beeinflusst. (...)
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Entwicklungshilfe schadet langfristig nur, ähnlich wie die in Westeuropa üblichen sozialen Hängematten.
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