Iranisches Atomprogramm
Zitat:22. November 2024 - 20.08 Uhr
Nach IAEA-Resolution Iran will „fortschrittliche Zentrifugen“ in Betrieb nehmen

Der Iran will als Reaktion auf die jüngste Resolution der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) „neue fortschrittliche Zentrifugen“ in Betrieb nehmen.

Der Leiter der iranischen Atomorganisation, Mohammad Eslami, habe angeordnet, „wirksame Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich der Inbetriebnahme einer Reihe neuer, fortschrittlicher Zentrifugen verschiedener Typen“, hieß es am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung der Atomorganisation und des Außenministeriums in Teheran.

Die Inbetriebnahme der modernen Zentrifugen erhöhe die Kapazitäten für die Urananreicherung „beträchtlich“, sagte der Sprecher der iranischen Atomorganisation, Behrus Kamalwandi.
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https://www.tageblatt.lu/headlines/iran-...eb-nehmen/

Insgesamt sollen wohl über 1000 Zentrifugen modernerer Bauart in den kommenden Monaten aktiviert werden. Die ersten Kaskaden sollen gegenwärtig in Betrieb genommen werden. Außerdem wird die in Aussicht gestellte Aussetzung der Anreicherung auf 60% nun nicht umgesetzt, was wahrscheinlich bedeutet, dass man das Gegenteil tun wird.
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Zitat:Iran Deploys New Air Defense Systems to Protect Nuclear Facility Amid Threat of Israeli Airstrikes

On January 7, 2025, Brigadier General Ghader Rahimzadeh, the Iranian commander of the Khatam al-Anbia Air Defense Base, announced that Iran's air defense units, under the command of the Islamic Revolution Guards Corps (IRGC) Aerospace Force, are actively securing the Shahid Ahmadi Roshan nuclear site—commonly known as the Natanz facility—against potential aerial threats. [...]

The Natanz facility, a cornerstone of Iran's uranium enrichment program, has long been a focal point of international contention due to concerns over its potential role in the development of nuclear weapons. Iran's air defense upgrades signal its increasing focus on protecting such facilities and its broader preparedness for aerial challenges amid the complex security landscape. Rahimzadeh also stated that the air defense measures are part of a wider national strategy, with upcoming exercises planned to strengthen the country’s air defense capabilities. These drills will be conducted under the command of the integrated air defense network, an initiative designed to consolidate and enhance the effectiveness of Iran’s military and defensive resources.

On January 8, 2025, the Defense Mirror website reported that Iran had ramped up its defense posture by conducting large-scale military exercises to protect its nuclear sites. These exercises come amid growing concerns over Israel's military stance and its potential for action against Iran’s nuclear facilities. Israel, which has consistently voiced its opposition to Iran’s nuclear ambitions, is said to be preparing for a military strike, fearing that Iran’s nuclear program could eventually lead to the development of nuclear weapons.
https://armyrecognition.com/news/army-ne...airstrikes

Vernünftig, aus Sicht der Perser...zumal "wir" ja "wissen", dass Zahals Panzerspitzen mit den Merkavas und nachfolgenden "Siedlerhorden" eine Lösung anstreben bzgl. eines "Großisrael" zwischen Nil und Euphrat... Rolleyes

Schneemann
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(11.01.2025, 00:13)Schneemann schrieb: Vernünftig, aus Sicht der Perser...zumal "wir" ja "wissen", dass Zahals Panzerspitzen mit den Merkavas und nachfolgenden "Siedlerhorden" eine Lösung anstreben bzgl. eines "Großisrael" zwischen Nil und Euphrat... Rolleyes

Guter Beitrag! Sind Dir eigentlich die vielen Ablassbriefe zur Verteidigung der Machenschaften von Zahal und der jüdischen "Siedlerhorden" inzwischen zu teuer geworden, oder woher diese neue Ehrlichkeit? Man möge meinen, Deine Worte sind so offen und ehrlich, wie gar jene der betreffenden Akteure höchst selbst. Das ist neu.
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Zitat:Sind Dir eigentlich die vielen Ablassbriefe zur Verteidigung der Machenschaften von Zahal und der jüdischen "Siedlerhorden" inzwischen zu teuer geworden, oder woher diese neue Ehrlichkeit?
Oha, natürlich, ich empfinde Ablässe persönlich als sehr gruslig, mutmaßlich bin ich deswegen derart zurückhaltend.

Aber dennoch interessant ist deine Reaktion, denn die Kernfrage/-annahme ist ja nicht mal ehrlich von mir gewesen - das muss ich wohl einräumen -, sondern allenfalls in der Tendenz meinerseits ein doppelbödig gemeintes Spiel des Annehmens der Intentionen des Gegenübers gewesen (hätte ich wohl dazu schreiben sollen).

Dennoch danke bzgl. deiner Antwort, es lässt manches klarer erscheinen. (Was ich zuvor leider auch schon befürchtet hatte.)

Schneemann
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Naja, Dir dürfte jedenfalls durchaus bewusst sein, dass eine Übung der Luftverteidigungskräfte bei einer deklarierten Atomanlage nicht dem Zweck dient, israelische Siedlerhorden aus dem Euphrat zu vertreiben. Viel mehr ist es exakt aus dem Grund für die Perser sinnvoll und geboten, weil die israelische Regierung die amerikanische Regierung wiederholt und recht unverblümt zum Angriff auf ebendiese auffordert. Da wäre es sogar höchst fatal sich aus Ermangelung an Training im Ernstfall als gänzlich wehrloses Opfer zu präsentieren.
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(11.01.2025, 03:19)KheibarShekan schrieb: Da wäre es sogar höchst fatal sich aus Ermangelung an Training im Ernstfall als gänzlich wehrloses Opfer zu präsentieren.

Mit Training wird die Iraner vermutlich noch "fataler" Opfer sein.

Aber lass sie mal trainieren ....
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wenn man bedenkt, wie heftig hohe iranische Militärs nach dem Sturz von Assad die russische "Nicht-Unterstützung" kritisiert haben, dann sieht man, dass die iranisch-russischen Beziehungen keine "Liebes-Heirat" sind.
Russland brauch den Iran beim Krieg gegen die Ukraine (Drohnen) und als Korridor zum indischen Ozean, und der Iran braucht Russland zur Abwehr der gegen den Iran gerichteten Bedrohungslage (Luftabwehr). Beide versuchen, trotz westlicher Sanktionen zu High-Tech Artikeln zu gelangen - das ist eine Zweckverbindung, mehr nicht.
Und Russland wird deshalb keinen Anlass sehen, seine fehlende Unterstützung eines iranischen Atomprogramms zu ändern.
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(18.01.2025, 01:15)Kongo Erich schrieb: wenn man bedenkt, wie heftig hohe iranische Militärs nach dem Sturz von Assad die russische "Nicht-Unterstützung" kritisiert haben, dann sieht man, dass die iranisch-russischen Beziehungen keine "Liebes-Heirat" sind.

Die Russen haben in erster Linie ein hohes Interesse an ihren Militärbasen gehabt und das war es auch. Und selbst wenn solche Äußerungen getroffen wurden, dann sind das nur billige Rechtfertigungen, denn nach der Rückeroberung des Irak und Syriens vom IS, war man in diesen Ländern selbst nicht mehr militärisch, sondern nur noch logistisch vor allem für die Hisbollah aktiv und nebenbei hat man Assad mit kostenlosem Erdöl am Leben gehalten. So hat jeder sein Süppchen dort gekocht. Assad hat man immer gesagt: Kläre den Ärger mit deinen Leuten. Um diesen Prozess zu unterstützen, hatte man die Astana Gespräche mit Russland, Iran und der Türkei ins Leben gerufen, welche von den Rebellen aber weitestgehend boykottiert wurden. Das war es dann auch. Da lässt sich dann hinterher leicht motzen. Das eigene Nichtstun für oder gegen Assad stand dem russischen Nichtstun ja nicht nach.

Zitat:Russland brauch den Iran beim Krieg gegen die Ukraine (Drohnen) und als Korridor zum indischen Ozean, und der Iran braucht Russland zur Abwehr der gegen den Iran gerichteten Bedrohungslage (Luftabwehr). Beide versuchen, trotz westlicher Sanktionen zu High-Tech Artikeln zu gelangen - das ist eine Zweckverbindung, mehr nicht. Und Russland wird deshalb keinen Anlass sehen, seine fehlende Unterstützung eines iranischen Atomprogramms zu ändern.

Russland hat und hatte im größeren Rahmen kaum deckungsgleichen Interessen mit dem Iran, sondern bestenfalls gab es hier und da mal punktuelle Überschneidungen (Armenien, Syrien, z.B.). Ansonsten sind Russland und Iran, seit im Kaukasus der erste Mensch oder Neandertaler gewaltsam sein Leben verlor, regionale Gegner/Konkurrenten. Das wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern. Die Geopolitik, insbesondere der Krieg in der Ukraine und vor allem die Sanktionen gegen Russland und Iran, haben aber scheinbar einerseits Moskau in die offenen Arme Teherans getrieben und umgekehrt. Gerade weil sich durch äußeren Druck die Schnittmenge der gemeinsamen Interessen nun hinreichend erhöht haben, erscheint aktuell eine Kooperationen miteinander vorteilhaft, wenn nicht gar unabdingbar.
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