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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/russland-abschwung-101.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/rus ... g-101.html</a><!-- m -->
Zitat:Wirtschaftseinbruch zu Jahresbeginn
Russland steuert auf Rezession zu
Stand: 15.05.2015 19:42 Uhr
Präsident Putin hält die größten Wirtschaftsprobleme Russlands bereits für überwunden. Der Rubel gewann seit Jahresbeginn massiv an Wert. Doch nun teilte das Statistikamt mit: Die Konjunktur brach zwischen Januar und März ein.
...
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Zitat:Russland
Putin erlässt Gesetz über "unerwünschte" Organisationen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat das umstrittene Gesetz über "unerwünschte" ausländische Organisationen in Kraft gesetzt, das ein schärferes Vorgehen gegen ausländische Nichtregierungsorganisationen ermöglicht. Dies teilte der Kreml mit. Organisationen, die nach Ansicht der Behörden eine Bedrohung für die Verfassung oder die Sicherheit des Staates darstellten, könnten damit für "unerwünscht" erklärt werden, hieß es in einer Erklärung der Präsidentschaft. Das Gesetz war zuvor vom Parlament verabschiedet worden.
Dem Gesetz zufolge können gegen diese Organisationen Strafmaßnahmen wie das Einfrieren von Guthaben oder ein Verbot verhängt werden. Außerdem drohen Mitarbeitern der entsprechenden Organisationen bis zu sechs Jahre Haft oder ein Verbot, nach Russland einzureisen. [...] Sie seien eine Bedrohung für die "Werte des russischen Staates" und könnten Umstürze wie in ehemaligen Sowjetrepubliken in den vergangenen Jahren anzetteln. [...]
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte, das Gesetz richte sich in Wahrheit gegen russische Aktivisten und Organisationen, denen damit ihre internationalen Partner entzogen würden. Das Gesetz fördere "Xenophobie und Nationalismus". Die internationale Gemeinschaft müsse den Text verurteilen.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte Putin aufgefordert, sein Veto gegen das Gesetz einzulegen. Kritiker argumentieren, die vagen Formulierungen des Gesetzes könnten dazu führen, dass auch gegen in Russland ansässige ausländische Unternehmen vorgegangen werde.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/russland-putin-erlaesst-gesetz-ueber-unerwuenschte-organisationen-1.2492380">http://www.sueddeutsche.de/politik/russ ... -1.2492380</a><!-- m -->
Sagen wir so: Dieses Vorgehen ist in gewisser Weise eine Retourkutsche Moskaus auf die Umwälzungen der letzten Jahre, namentlich natürlich die Ukraine, aber auch z. B. Georgien (s. Rosenrevolution) oder Kirgisien (s. Tulpenrevolution). In allen drei Fällen hat die russische Seite westliche NGOs hinter den Veränderungen vermutet.
Dieser Vorwurf ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen - gibt auch genügend Berichte über die Aktivitäten der NGOs im Osten, etwa in Scholl-Latours Buch Russland im Zangengriff -, allerdings ist es dennoch sehr fraglich, ob denn NGOs alleine und quasi somit ohne Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung heraus einen Umsturz überhaupt realisieren könnten - denn ohne eine revolutionäre Basis, ohne eine große Protestbereitschaft innerhalb eines Landes wird auch eine ausländische Organisation schlicht keinen Umsturz erreichen können. Insofern bietet das Gesetz auch die Chance, jegliche Art der Opposition bei Bedarf auszuschalten und zu diskreditieren. Sozusagen wird möglicherweise jeder begründete Protest eines Volkes gegen ein Regime X, wenn denn Moskauer Interessen berührt werden, abgestempelt zu einer "NGO-Veranstaltung", die man dann mit diesem neuen Gesetz zerschlagen kann.
Schneemann.
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wenn man sich überlegt, was seit der Auflösung des "Warschauer Paktes" und dem Ende der Sowjetunion passiert ist - dann darf man sich doch nicht wundern, wenn national gesinnte, stolze Russen darin ein einziges Desaster sehen.
Und Putin gibt der russischen Seele wieder den (stark strapazierten) Stolz zurück. Dazu gehören
- die militärische Aufrüstung genauso wie
- Olympia in Sotschi,
- die Fußball-WM oder
- die Hegemoniebemühung in den benachbarten Staaten.
Er hat also eine durchaus verständliche Anerkennung und Rückhalt für seine Politik der Stärke, die auf die Wiedererlangung der "Augenhöhe mit den USA" abzielt.
Das Gesetz über "unerwünschte Organisationen" zeigt aber auch zumindest Unsicherheit - es ist ein Zeichen von Schwäche.
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Zitat:wenn man sich überlegt, was seit der Auflösung des "Warschauer Paktes" und dem Ende der Sowjetunion passiert ist - dann darf man sich doch nicht wundern, wenn national gesinnte, stolze Russen darin ein einziges Desaster sehen.
Das ist sicherlich auch einer der Hauptgründe, weswegen auch Putins aktuelle (bzw. eigentlich schon seit fast zehn Jahren bestehende) nationale Politik bei vielen Russen gut ankommt. Der Zusammenbruch des Ostblocks und der UdSSR war eine Katastrophe für viele im Lande. Genau genommen war diese gesellschaftliche und wirtschaftliche Erosion des Systems nicht mehr abzuwenden, aber in vielen Fällen sieht man nicht speziell diese Fehler des alten sowjetischen Systems, sondern verortet die Ursachen für den Kollaps in "Verrätern" (z. B. auch Gorbatschow, der bei uns im Lande zwar immer noch ein Star ist, in Russland selbst dagegen wenig populär ist, ja als "Totengräber" der UdSSR gilt) und einer "beschämenden Kamarilla" um den ständig benebelten Jelzin. Scham und Schmach wechselten sich hier in der Volksseele ab, dazu kam, dass Russland in den 1990ern beinahe im mafiösen und alkoholischen Chaos versank und international auf den Rang eines "netten Tanzbären" sich zurückgestutzt sah, dem sein früherer osteuropäischer Cordon Sanitaire aus eigener arroganter Despotie heraus abhanden gekommen war. Und Putin, als neuer starker Mann, macht diese Schmach (anscheinend zumindest) wieder rückgängig...
Zitat:Und Putin gibt der russischen Seele wieder den (stark strapazierten) Stolz zurück. Dazu gehören
- die militärische Aufrüstung genauso wie
- Olympia in Sotschi,
- die Fußball-WM oder
- die Hegemoniebemühung in den benachbarten Staaten.
Genau genommen - ja. Nur ist das Problem, dass Putin beinahe den gleichen Fehler begeht wie frühere russische Herrscher (der einzige Unterschied zu diesen ist, dass er bedingt durch Rohstoffeinnahmen bessere finanzielle Optionen hat): Man prügelt das Land nach vorne bzw. in eine vordergründige Einigkeit hinein, aber nicht durch eigene Innovation oder eine gesellschaftlich-psychologische Modernisierung, sondern durch das Ausgeben von Geld aus Rohstoffverkäufen zur Finanzierung von Prestigeprojekten, durch überzeichneten Nationalismus und durch das Hochstilisieren eines äußeren Dämons - je nach Bedarf die NATO, "Faschisten" oder militante Muslime am Südrand des Riesenlandes.
Zitat:Er hat also eine durchaus verständliche Anerkennung und Rückhalt für seine Politik der Stärke, die auf die Wiedererlangung der "Augenhöhe mit den USA" abzielt.
Er versucht es zumindest. Gelingen wird es ihm indessen aber wohl nicht (vom Atomwaffenarsenal einmal abgesehen). Allerdings wird er diesen Kurs innenpolitisch noch lange betreiben können, solange aus den USA indirekte Seitenhiebe und Kränkungen (im russischen Empfinden) zu hören sind, etwa wenn Obama Russland öffentlich "als einen Staat bezeichnet, den man nur noch als Regionalmacht ansehen könne" - so geschehen übrigens 2014. Jeder russische Patriot oder Nationalist würde sich danach sofort strammstehend hinter Putin einreihen...
Zitat:Das Gesetz über "unerwünschte Organisationen" zeigt aber auch zumindest Unsicherheit - es ist ein Zeichen von Schwäche.
Sehe ich auch so. Vor allem: Ich müsste nichts verbieten, wenn ich nicht Angst vor etwas hätte bzw. nicht annehmen würde, dass von diesem Faktor eine Bedrohung ausgehen würde. Der Sachverhalt, dass man hier so hysterisch reagiert, zeigt, dass man eben ahnt, dass in den eigenen Reihen eben vieles nicht stimmt (im demokratischen Sinne) bzw. dass die Menschen deswegen genau anfällig für NGO-Aktivitäten sind.
Schneemann.
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Die Krise um die Ukraine schwächt die russische Wirtschaft. Ich nehme an, das hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article141857917/Ploetzlich-fuehlt-sich-Russland-wieder-ganz-stark.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... stark.html</a><!-- m --> ist eine Seifenblase:
Zitat:10:03
Plötzlich fühlt sich Russland wieder ganz stark
Abschwung? Welcher Abschwung? Moskaus Elite gibt sich zuversichtlich, als seien Sanktionen und Rubelcrash schon Geschichte. Und tatsächlich gibt es Anzeichen für eine überraschend schnelle Wende.
...
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/russische-notenbank-bekaempft-krise-mit-zinssenkung-13648975.html">http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... 48975.html</a><!-- m -->
Zitat: Russische Notenbank bekämpft Krise mit Zinssenkung
Die russische Notenbank hat den Leitzins um vollen Prozentpunkt auf 11,5 Prozent gesenkt, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 2,2 Prozent geschrumpft ist. * Minister kritisiert Zinsschritt als nicht aggressiv genug
15.06.2015 ....
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/jukos-109.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/jukos-109.html</a><!-- m -->
Zitat:Putin erkennt Schiedsgerichtsurteil nicht an
Keine Entschädigung für Jukos-Aktionäre
Stand: 20.06.2015 05:01 Uhr Im Streit über die Zerschlagung des Ölkonzerns Jukos hat Kremlchef Putin eine Milliardenentschädigung früherer Eigner abgelehnt. Moskau erkenne das Urteil des Ständigen Schiedsgerichtshof nicht an und werde juristisch dagegen vorgehen, sagte er.
...
Die am Donnerstag bekannt gewordenen Kontensperrungen in Belgien und Frankreich gehen auf ein Urteil des internationalen Schiedsgerichts im niederländischen Den Haag vom Juli 2014 zurück. Das Gericht verurteilte Russland dazu, ehemaligen Jukos-Aktionären Entschädigungen von insgesamt 50 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro) zu zahlen.
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man kann durchaus unterschiedlicher Meinung über diese "Schiedsgerichte" *) sein. In rechtsstaatlichen Regionen braucht's die nicht, in anderen helfen sie nichts, wenn die Ergebnisse nicht anerkannt werden.
Zitat:*) Der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag soll die friedliche Beilegung internationaler Streitfälle erleichtern. Er wurde auf der ersten Haager Friedenskonferenz 1899 ins Leben gerufen. 115 Staaten sind ihm mittlerweile beigetreten. Die Einrichtung ist kein Gericht im traditionellen Sinn, sondern bietet den Rahmen, Streitigkeiten durch Schiedsverfahren zu lösen. Beim Verwaltungsrat wird eine Schiedsrichterliste geführt, aus der von Fall zu Fall ein Schiedsgericht - in der Regel drei Richter - gebildet werden kann. Die Streitparteien müssen sich dabei jeweils auf das Verfahren einigen.
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Zitat:Die Angst vor einer Zukunft ohne Putin
Wladimir Putin regiert Russland unangefochten wie selten zuvor. Selbst Kritiker des Präsidenten haben inzwischen Angst, nach ihm könne etwas viel Schlimmeres kommen. von Michał Kokot, Moskau
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/russland-alexander-lebedew-zukunft-ohne-putin-angst-stalinisierung">http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... inisierung</a><!-- m -->
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Danke für den interessanten Artikel aus dem ich gleich mal zitieren möchte:
Zitat:"In Kriegszeiten ist es für die Regierenden viel einfacher, die Demokratie einzudämmen. Die Bevölkerung befürwortet das, weil sie glaubt, sich mit dem Staat solidarisieren zu müssen. Die staatliche Propaganda unterstützt dieses Gefühl", sagt Gudkow. Laut einer aktuellen Umfrage befürworten derzeit 80 Prozent der Russen eine Zensur der Medien im Land, weil es dem Staat diene.
Das muss man sich mal vorstellen, wie verblendet/getäuscht, dem nationalen Wahn (wie schon so viele) das russische Volk mittlerweile verfallen ist.
Zitat:Auch der Chefredakteur des unabhängiges Radiosenders Echo Moskau, Alexej Wenediktow, warnt vor einer Zukunft ohne Putin. Wenediktow sagt, er sei sicher, "dass in Putins Umfeld eine blutrünstige Kreatur nur darauf wartet, seinen Platz einzunehmen. Dann werden wir es mit einer echten Stalinisierung zu tun bekommen."
Das ist doch ein Widerspruch in sich. Wenn sich alle nur noch so verhalten wie es der Staat/Einparteienmacht es möchte, dann tritt der "Stalin" nicht an die Oberfläche, weil dazu kein Anlass besteht. Es ist doch so, dass sie sich bereits in dieser widerspruchlosen Epoche befinden, sie checken es nur nicht und vermuten den Feind immer ausserhalb. Die Kritik nach innen ist komplett ausgeschaltet, man agiert nur noch wie eine Horde Schafe. Ich kann den Mann im Artikel nicht verstehen, ausser dass er sich einfach in die ausweglose Situation gefügt hat, seh ich in seiner Argumentation keinen sinnvollen Ansatz.
Das kann man wirklich mittlerweile mit der totalen Verblendung des Deutschen Volkes vor dem zweiten Weltkrieg vergleichen. Die können sich aufgrund ihrer konsumierten Propaganda nicht mehr selbst korrigieren.
Zitat:Seit im vergangenen Jahr die Krim annektiert und der Krieg im Osten der Ukraine begonnen wurde, beobachtet Gudkow in den russischen Staatsmedien ein Ausmaß an Propagandanachrichten, das "beispiellos in der neusten Geschichte Russlands" sei. "So viel Hass gegen den Westen habe ich nicht einmal zu Sowjet-Zeiten in russischen Medien erlebt", sagt Gudkow: "Der Sieg über die Faschisten im Zweiten Weltkrieg wird mit dem Anschluss der Krim gleichgesetzt."
Die Sanktionen wurden von Putin/Medien natürlich ausgeschlachtet um das Volk weiter zu "nationalisieren". Die Russen befinden sich auf einem ganz üblen Weg. Die isolieren sich mit diesem Bockmist in einer völlig idiotischen Weise. Ich kann nicht verstehen, dass man wieder derart dümmlich auf diese nationale Schiene niederster Instinkte reinfällt.
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@phantom
Zitat:Das muss man sich mal vorstellen, wie verblendet/getäuscht, dem nationalen Wahn (wie schon so viele) das russische Volk mittlerweile verfallen ist.
...und warum ist das so? Wie erklärst du dir das?
Kann es vielleicht sein, das dieser "nationale Wahn" ihnen etwas gibt, was sie tröstet?
Zitat:Das ist doch ein Widerspruch in sich. Wenn sich alle nur noch so verhalten wie es der Staat/Einparteienmacht es möchte, dann tritt der "Stalin" nicht an die Oberfläche, weil dazu kein Anlass besteht.
...und was, wenn jemand Karriere machen will?
Im NS-Regime ja auch nicht nur Hitler, sondern auch viele Funktionäre die sich profilieren wollten und deren Namen wir oft genug nicht mehr kennen, etwa unter den Gauleitern. Man denke da etwa an Klagges, der aus Braunschweig einen NS-Mustergau machen wollte, oder - noch übler - Koch und Greiser. Koch etwa herrschte schon über Ostpreußen, und nutzte den Weltkrieg um sich nebenbei ein privates Imperium von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer aufzubauen, was heute wenig bekannt ist, während Greiser seine Ambitionen in übelster Form in Wielkopolski/Posen auslebte.
Zitat:Es ist doch so, dass sie sich bereits in dieser widerspruchlosen Epoche befinden, sie checken es nur nicht und vermuten den Feind immer ausserhalb. Die Kritik nach innen ist komplett ausgeschaltet, man agiert nur noch wie eine Horde Schafe.
Die Kritik nach innen ist da, wird aber übertönt.
Zitat:Ich kann den Mann im Artikel nicht verstehen, ausser dass er sich einfach in die ausweglose Situation gefügt hat, seh ich in seiner Argumentation keinen sinnvollen Ansatz.
Er hat Angst davor, das ein brutalerer Epigone auftaucht. Jemand der so brutal ist wie z.B. Stalin.
Zitat:Die Russen befinden sich auf einem ganz üblen Weg. Die isolieren sich mit diesem Bockmist in einer völlig idiotischen Weise. Ich kann nicht verstehen, dass man wieder derart dümmlich auf diese nationale Schiene niederster Instinkte reinfällt.
Man fühlt sich auf russischer Seite gekränkt und gedemütigt, und sucht da nach etwas das Stärke gibt. Mit dem Kommunismus hat das ja nicht wirklich funktioniert, also nimmt man was anderes.
Zudem wollen die Menschen gerne zu etwas oder jemandem aufschauen.
Das man sich, wenn man gedemütigt wurde auch zurückzieht ist klar. Kannst du bei jedem Schüler der gemobbt wurde sehen.
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Tiger schrieb:...und warum ist das so? Wie erklärst du dir das?
Kann es vielleicht sein, das dieser "nationale Wahn" ihnen etwas gibt, was sie tröstet? Spielt doch keine Rolle wieso, wenn sie sich in der Ukraine und auf der Krim "trösten", gibt es keine Entschuldigungen.
Zitat:...und was, wenn jemand Karriere machen will?
Was soll denn das heissen?
Zitat:Im NS-Regime ja auch nicht nur Hitler, sondern auch viele Funktionäre die sich profilieren wollten und deren Namen wir oft genug nicht mehr kennen, etwa unter den Gauleitern.
Sobald du Länder überfällst, die dich nicht in deinem Territorium möchten, ist jede Karriere in diesem System verwerflich. Da gibt es doch keine Grauzone, du bist viel mehr als nur ein aus Zwang entstandener Mitläufer wenn du in diesem dreckigen Regime dich noch oben dienst.
Zitat:Die Kritik nach innen ist da, wird aber übertönt.
Nein, lies doch den Artikel, der angeblich Oppositionelle hat doch aufgegeben. Er arrangiert sich mit dem System, wirklich die Analogie zum aufkommenden Nationalsozialismus damals in Deutschland. Am
Schluss laufen alle diesem schwachsinnigen nationalen Dünkel hinterher. Alle Probleme orten die wie du ausserhalb des Landes, alle sind bös und zwingen uns diesen Handlungen 1:1 Copy wie damals in Deutschland. Wie wenn der Verstand unter diesem idiotischen Nationalismus abgeschaltet wäre.
Zitat:Er hat Angst davor, das ein brutalerer Epigone auftaucht. Jemand der so brutal ist wie z.B. Stalin.
Der ist selbstverständlich längst schon da, wenn nur noch eine Meinung akzeptiert wird. Die Repression wirst du dann sehen, wenn die letzten aufzustehen versuchen ... oder die Unzufriedenheit auf die vermeintlich schuldigen Minderheiten schlägt. Das Schema/Logik ist nun wirklich auf schlimmste Art und Weise schon vorgelebt worden. Alle Zeichen zeigen in Russland in diese Richtung, eben auch der Umgang mit Minderheiten.
Zitat:Man fühlt sich auf russischer Seite gekränkt und gedemütigt, und sucht da nach etwas das Stärke gibt.
Auch hier die Parallel zu Nazideutschland, vermeintlich von allen gekränkt ... dann die Aggression nach aussen. Vermeintliche Gebietsansprüche / Ehemalige Landsleute wieder ins Reich zurück führen ... auch das wie damals in Begründung und Ausführung ähnlich.
Zitat:Mit dem Kommunismus hat das ja nicht wirklich funktioniert, also nimmt man was anderes.
Was denn? Nationalismus hat mit Kommunismus nichts gemein.
Zitat:Zudem wollen die Menschen gerne zu etwas oder jemandem aufschauen.
Trotzdem sollte man den Verstand und die eigene Meinung nicht ausschalten. Sobald sich nach aussen so verhält wie das es die Russen tun, muss doch selbst dem Dümmsten klar werden, dass man hier vermutlich nicht immer im Recht ist. In den USA war unter Bush ja nach den ersten Kriegsjahren unter Bush auch keine Einheitsmeinung mehr vorhanden. Ich frag mich was mit diesen Russen los ist? Die sind in meinen Augen in einem ähnlichen Fahrwasser wie die Deutschen vor dem zweiten Weltkrieg. Die militärische Stärke ist leider mit den Atomwaffen auch beängstigend. Einfach eine Katastrophe wie undifferenziert dort die Medienwelt ist und die Menschen das einfach in ihrem grenzenlosen Nationalstolz glauben wollen ... das sie so toll sind, einzigartig, wie eben in Deutschland.
Zitat:Das man sich, wenn man gedemütigt wurde auch zurückzieht ist klar.
Lächerlich, man hat selbst alles getan, dass man eben wirtschaftlich bestraft wurde. Wie in Deutschland damals, da waren auch immer die anderen schuld. Man musste ha quasi die Probleme dann im Ausland lösen .... :roll:
Zitat:Kannst du bei jedem Schüler der gemobbt wurde sehen.
Oh je, der Vergleich ist aber ganz schön schräg. Der gemobbte Schüler ist ganz bestimmt nicht Russland, für das ist das Land viel zu gross, besitzt in der UNO das Vetorecht, ist praktisch unangreifbar dank dem ganzen Atomwaffenarsenal. Wieder so ein verrückter Vergleich, der aus Russland selbst stammen könnte. Jetzt noch die Opferrolle pflegen ... nachdem man sich in den ehemaligen Sowjetstaaten bedient, eieiei.
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@phantom
Zitat:Spielt doch keine Rolle wieso, wenn sie sich in der Ukraine und auf der Krim "trösten", gibt es keine Entschuldigungen.
Russland ist eben tief gefallen, und versucht nun wieder hochzukommen.
So etwas wie die Rücknahme der Krim - die ja erst von Chruschtschov der Ukraine angegliedert wurde - hebt da eben die Moral. Es wird wieder besser!
Zitat:Sobald du Länder überfällst, die dich nicht in deinem Territorium möchten, ist jede Karriere in diesem System verwerflich. Da gibt es doch keine Grauzone, du bist viel mehr als nur ein aus Zwang entstandener Mitläufer wenn du in diesem dreckigen Regime dich noch oben dienst.
Es gibt auch mehr als genug Menschen, die bei irgendwelchen zweifelhaften Banken oder Unternehmen arbeiten und dort Karriere machen wollen. Um das zu sehen brauche ich nur mal ins Schwarzbuch Markenfirmen hineinzuschauen.
Dein Idealismus in Ehren, aber für die Menschen ist ein gut gefüllter Geldbeutel wichtiger als ihre Moral.
Zudem zählt man sich selbst zu den "Guten", und weiß dann damit auch vieles zu rechtfertigen. Dazu zählt auch der russische Nationalist, wie übrigens auch der ukrainische Rechtsextremist der in der Svoboda-Partei tätig ist. Letzterer versteht dann nicht, das wir so etwas
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abartig finden.
Was du unter dem Link findest ist ein antirussisches Plakat, das die ukrainischen Rechtsextremisten lange vor dem Krieg im Donbass in Umlauf brachten.
Zitat:Nein, lies doch den Artikel, der angeblich Oppositionelle hat doch aufgegeben. Er arrangiert sich mit dem System, wirklich die Analogie zum aufkommenden Nationalsozialismus damals in Deutschland.
Wobei das auch dadurch geschehen ist, weil man Angst vor einer schlimmeren Zukunft hat.
1933 hatte Hitler auch deswegen so viel Erfolg, weil alle angesichts der Wirtschaftskrise Angst vor der Zukunft hatten und niemand an ihn heranreichte. Brüning, Papen und andere hatten sich diskreditiert, Niekisch war zu elitär ausgerichtet, Thälmann zwar demagogisch begabt aber ansonsten unfähig und quasi ein Agent von Stalin,..
Der Ex-Oppositionelle macht im Artikel seine generelle Angst vor der Zukunft deutlich. Niemand will gerne Anarchie erleben - vor allem wenn man es schon mal erlebt hat.
Zitat:Am Schluss laufen alle diesem schwachsinnigen nationalen Dünkel hinterher. Alle Probleme orten die wie du ausserhalb des Landes, alle sind bös und zwingen uns diesen Handlungen 1:1 Copy wie damals in Deutschland. Wie wenn der Verstand unter diesem idiotischen Nationalismus abgeschaltet wäre.
Das macht auch der Kommunismus, überhaupt jede Ideologie.
Zitat:Was denn? Nationalismus hat mit Kommunismus nichts gemein.
Im Gegenteil: Der Kommunismus hat häufig einfach nationalistische bis extrem-nationalistische Forderungen und Wünsche bedient und erfüllt.
Das ging über die ethnischen Säuberungen nach dem 2.Weltkrieg in weiten Teilen Osteuropas, sondern auch über die Ambitionen des kommunistischen China - mit seinem "großen Sprung nach vorn", der Weigerung eine friedliche Koexistenz mit dem Westen anzuerkennen über die Annektion von Tibet - bis hin zum "Steinzeitkommunismus" der Roten Khmer.
Sogar Hitler kann man durchaus links verorten.
So schuf er etwa eine künstliche Massenbewegung - nicht etwa um die Herrschaft einer etablierten Schicht künstlich abzusichern, wie das beim Faschismus etwa eines Franco der Fall war, sondern um die bestehende Ordnung umzustürzen, die bisher dominierenden Schichten zu stürzen oder zu unterwerfen.
Das ist doch wohl eher links, oder?
Zudem nannte Hitler seine Ideologie "Nationalsozialismus" - also ein Sozialismus, mit dem man um die Arbeiterschaft warb, nur eben auf eine Nation begrenzt, eben "national". Erinnert dies nicht auch an Stalin Losung vom "Sozialismus in einem Land"? Das bei Stalins Konzept der eine Staat als "Hauptquartier des Sozialismus" dienen sollte - ist das nicht auch eine Überhöhung einer Nation, eben "national"?
Eine weitere Parallele: Hitler zerschlug bekanntermaßen Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, schuf aus ihnen eine "Deutsche Arbeitsfront". Diese Entmachtung der Kapitalisten, der Arbeitgeber, und dabei Gewerkschaften überflüssig machen - das ist doch eigentlich irgendwie kommunistisch, oder?
Zitat:Lächerlich, man hat selbst alles getan, dass man eben wirtschaftlich bestraft wurde.
So war es in Wirklichkeit, man denke an Wettrüsten, Raumfahrtprogramm...
Aber hatte man nicht den Mond erreicht? Hatte man nicht den USA Paroli geboten?
Es schien damals Spaß gemacht zu haben Russe, Sowjetbürger zu sein. Viele Menschen verklären eben die Vergangenheit...
Zitat:Wie in Deutschland damals, da waren auch immer die anderen schuld. Man musste ha quasi die Probleme dann im Ausland lösen ...
Wer war dann wirklich schuld?
Zitat:Oh je, der Vergleich ist aber ganz schön schräg. Der gemobbte Schüler ist ganz bestimmt nicht Russland, für das ist das Land viel zu gross, besitzt in der UNO das Vetorecht, ist praktisch unangreifbar dank dem ganzen Atomwaffenarsenal.
Schon mal auf die Idee gekommen das sich Russland trotzdem sehr verletzlich fühlt?
Man hat schließlich die Sowjetunion verloren, das Vetorecht in der UN hat wenig genutzt, das ganze Arsenal an Atomwaffen hat z.B. nicht die Tschetschenen abgeschreckt...
Du willst einfach nur das starke, grimmige, böse Russland sehen. Für das was sich dahinter verbirgt...
Zitat:Wieder so ein verrückter Vergleich, der aus Russland selbst stammen könnte.
Danke für das Kompliment. :wink:
Zitat:Jetzt noch die Opferrolle pflegen ... nachdem man sich in den ehemaligen Sowjetstaaten bedient, eieiei.
Man sorgt an seinen Grenzen für Ruhe. Das würde ich nicht als "sich bedienen" bewerten.
Im Gegenteil: Man hat sogar die faktische Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien abgesichert.
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Zu den Auswirkungen des Ukraine-Konfliktes und der damit verbundenen westlichen Sanktionen gegen Russland sowie der damit einhergehenden Rezession im Lande selbst auf das alltägliche Leben vor Ort:
Zitat:Rezession
Wie die Russen ihr Leben umkrempeln
Die Wirtschaftskrise in Russland ist groß, viele Russen müssen wegen des Zwangs zum Sparen ihr Leben neu sortieren. Propaganda und Patriotismus helfen dabei. [...]
Für ihre Rubel bekommen die Russen immer weniger Euro. Wer heute nach Europa fährt, hat entweder keine Geldsorgen – oder achtet genau auf seine Ausgaben. [...] Viele Russen orientieren sich gerade neu, nicht nur jene dünne Schicht der Gesellschaft, die zur Ferienzeit regelmäßig ins Ausland reisen konnte. Solange die Löhne im Land stiegen, ging es nicht nur für sie bevorzugt in die Türkei, nach Ägypten oder in die Europäische Union. Inzwischen ist das anders. Immer mehr Russen entschieden sich, diesen Sommer in der Datscha zu verbringen, dem Ferienhäuschen außerhalb der Stadt. Die Alternative: Sie machen irgendwo in Russland Urlaub. Schätzungen zufolge sollen bis zu 50 Prozent weniger Russen nach Europa reisen. [...]
Die lang von Russland kleingeredete Krise ist mittlerweile offensichtlich: Das Land steckt in einer tiefen Rezession. Und die lässt sich nicht mehr schönreden. Im April verkündete Präsident Wladimir Putin nach Monaten des Sinkfluges, die Wirtschaft sei wieder auf dem Weg der Erholung. Tatsächlich schrumpfte sie im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,6 Prozent, wie die jüngsten Zahlen der Statistikbehörde Rosstat belegen. Es ist der größte Rückgang seit dem Krisenjahr 2009. Schon im ersten Quartal 2015 sank das Bruttoinlandsprodukt um 2,2 Prozent. [...]
Größere Anschaffungen werden vorerst aufgeschoben, was etwa die Autoindustrie besonders spürt – der Markt ist um 30 Prozent eingebrochen. Aber auch bei Gütern des täglichen Bedarfs wird stärker auf die Ausgaben geachtet, etwa bei Einkäufen im Supermarkt, bei Kleidung, Kosmetik oder Freizeitaktivitäten. Erstmals seit zwei Jahren ist die Zahl der Restaurants in Moskau und St. Petersburg gesunken. [...] Nach Angaben von Rosstat ist das reale Einkommen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um knapp 8,5 Prozent gesunken. Die Inflation lag im Juli bei knapp 16 Prozent. Gleichzeitig stieg die Armut, etwa 23 Millionen Russen leben inzwischen unterhalb des Existenzminimums, von offiziell knapp 140 Euro pro Monat. [...]
Die Russen haben schon zu Sowjetzeiten alles ausgehalten, also ertragen sie auch die heutigen Probleme stoisch, lautet eine gängige Erklärungsformel. Propaganda und Patriotismus schweißen zusammen...
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Schneemann.
Mal eine Frage:
Stärkt die ohne Frage stattfindende Militarisierung der Außenpolitik (Syrien, Ukraine) spürbar den Einfluss des Militärs auf die russische Politik allgemein ?
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Mitleser schrieb:Mal eine Frage:
Stärkt die ohne Frage stattfindende Militarisierung der Außenpolitik (Syrien, Ukraine) spürbar den Einfluss des Militärs auf die russische Politik allgemein ? Nein, das Militär hat in Russland eher einen Status als Diener des Volkes (Zaren, Kremlchefs usw.).
Es gibt da keine Krieger Kaste. Was im Zuge von Neurussland aber zu sehen war ist ein neuer dritter Flügel im Kreml. Eine Art Roter Stern Flügel um Strelkow. Dieser ist aber nicht rein Militärisch sondern bildet sich aus Geheimdienst, östlich orientierter Elite und Militärs wie auch Politiker. Sozusagen die Nationale Strömung welche in Russland gerade vorherrscht. Das sind aber keine Militärfalken.
Ich bin aber sicher das ohne diesen neuen Flügel Putin es schwer gehabt hätte in Syrien wirklich Aktiv zu handeln. Bis zur Ukraine Sache war der Medwedew Flügel der Transatlantiker sehr stark und stellt ein Patt mit dem Flügel um alles hinter Putin (ich nehme Putin hier mal Ausdrücklich aus da er wohl keinem angehört).
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