Sorry, daß ich mich erst jetzt einklinke
Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Ich halte das Konzept der "San-Giorgio"-Klasse für sehr interessant und für viele Anwendungen einsetzbar. Die relativ kompakte Größe kommt z.T. auch daher, daß das kleine Welldeck nicht durch Absenken des ganzen Schiffsheck erfolgt, sondern einfach durch komplettes Öffnen der Heckklappe. Dadurch spart man das Volumen für Ballasttanks etc. Zwei Youtube-Clips dazu -
hier- und -
hier- (erste 45 Sekunden)
Vermutlich würde das MPV120 unter Deck ähnlich aussehen, aber leider habe ich außer dem THB-Artikel -
hier- nicht viel inhaltliches gefunden:
Zitat:Logistische Aufgaben, Hospital, Kontrollfahrten, Tenderbetrieb, Training und andere Nutzungen wurden von den Kunden bewertet.
Im Ergebnis kam das Entwicklerteam zu dem Schluss, dass das 120 Meter lange MPV optimal wäre. „Diese Schiffe würden maximale Flexibilität bieten“, so Quezada, seien aber kleiner als das, was bisher genutzt werde. Davon würden gerade kleinere Navy-Organisationen profitieren. 42 Mann bilden die Stammbesatzung des MPV 120, bei Bedarf kann auf bis zu 240 Mann aufgestockt werden.
Zwei Flightdecks für Hubschrauber und ein Hangar, der Platz für zwei Helikopter der Baureihen CH53K oder NH90 bietet, sind obligatorisch. Quezada: „Das Schiff könnte für verschiedene Missionen ausgerüstet werden.“ Es hat drei Fahrspuren für Fahrzeuge oder ein 750 Quadratmeter großes Deck. Ein Hospital könnte modular aufgesetzt werden. In diesem Konzept sieht Fassmer viel Entwicklungspotenzial für Kundenwünsche.
So wie ich es verstehe, befindet sich der Hangar beim MPV120 in den Aufbauten und würde mit Platz für zwei CH53-K praktisch den gesamten Platz unter der Brücke in Anspruch nehmen.
Die "San Giorgio" hat zwar keinen dezidierten Hangar, mit einem größeren Aufzug könnten aber Helos zwischen Ober- und Garagendeck hin und her transportiert werden. Dafür hat die San Giorgio aber die Alkoven an der Backbordseite, die für LCVP, Kampfboote oder USV genutzt werden könnten.
Die "Elbe"-Klasse diente ursprünglich zur Unterstützung von U-Booten, Minensuchern und Schnellbooten, und die Nachfolger sollten sich an den neuen Aufgaben orientieren. Ob das eher auf MPV120 oder "San Giorgio" hinausläuft, ist m.E. sekundär, nennen wir es daher "Tender-Neu".
Wenn z.B. das Seebataillon Einsätze im Stil der finnischen Küstenjäger fahren soll, sollte eine Kompanie an Bord abgestützt werden können, um Einsätze in Zugstärke rollierend durchzuführen. Dafür stelle ich mir 4 Kampfboote und 2 LCVP vor, plus 2 Hubschrauber und diverse Drohnen.
Bei der Minensuche läuft es m.E. auf unbemannte Geräteträger hinaus (
ARCIMS oder
ECA Inspector als Platzhalter), die natürlich an Bord Steuerungs,- Wartungs- und Reparaturkapazitäten benötigen. NL und BE haben als Träger dafür ein Design der französischen Naval Group gewählt, mit etwa 80m Länge und 2.800to. Die größeren Kapazitäten eines "Tender-Neu" und seine Helo-Landeplätze würden darüber hinaus weitere Aktivitäten ermöglichen, wie z.B. Aufklärungs- oder Infiltrationsoperationen zur Vorbereitung von Landaktionen.
Falls das so paßt, stelle ich mir 4 "Tender-Neu" vor:
2 für das Seebataillon und 2 für die Minentruppe. Eine fünfte Einheit als Hospitalschiff wäre wünschenswert, aber wahrscheinlich utopisch.
Für die Versorgung der Korvetten als Nachfolger der Schnellboote wäre ein anderes Designnötig.