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Ich stimme dir zu, möchte aber ergänzend noch dazu anmerken, dass Reisner damit meiner Überzeugung nach eine politische Zielsetzung verfolgt. Er ist nämlich in Wahrheit (hinter seinen Aussagen) absolut pro-ukrainisch, ironischerweise dürfte er trotz seiner Aussagen einer der entschiedendsten Befürworter der Ukraine überhaupt sein. Das hängt mit seinen Auslandseinsätzen auf dem Balkan und seiner aus dieser Zeit resultierenden engen Freundschaft mit einigen ukrainischen Offizieren zusammen.
Schlussendlich will er mit allem was er sagt mehr Hilfe für die Ukraine mobilisieren, mehr Waffenlieferungen und mehr Unterstützung. Und wenn man mal verstanden hat, dass seine Aussagen eben keine neutrale militärische Analyse sind, sondern eine politische Manipulation zugunsten der Ukraine, dann erklärt sich auch sehr vieles von dem was er sagt.
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Nur kurz
Rybar berichtet über Truppenverschiebungen, wesentliche Elemente des 9. und 10. Korps sollen sind in Verfügungsräumen vor Tokmak konzentrieren:
https://twitter.com/rybar_force/status/1...4793781248
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Spannend. Hoffentlich versuchen sie nicht Tokmak direkt anzugehen, sondern ziehen östlich davon in Richtung Meer. Wäre immer noch schwer genug.
Aktuell stauen die Russen rund um Tokmak allerlei Gewässer. Kann man die Felder dort fluten und das Gelände dort ist sehr flach und versumpft leicht.
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Alles steht still, bis auf die Front bei Bakhmut.
Ironischerweise kommen die Ukrainer ausgerechnet bei Bakhmut im Vergleich recht gut voran. Wenn das so weitergeht wird Bakhmut wieder an die Ukraine fallen, noch bevor der August rum ist. Völlig sinnlos, aber glorreich oder so.
Hier mal ein paar aktuelle Aufnahmen des Ausmaßes der Zerstörungen in Bakhmut:
https://mstdn.social/@noelreports/110667394061748546
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Jub. Ich zähle aktuell alleine 12 Heeresbrigaden um Bakhmut, Territorialverbände, Separate Einheiten und SOF nicht berücksichtigt. Das ist deutlich mehr als im Süden bislang angegriffen hat.
Und die 21. 'Schwedische' Brigade gurkt jetzt wohl tatsächlich irgendwo vor Svatove rum. Man muss es nicht verstehen.
Bis zu 21 bekannte Heeresbrigaden nach meiner Zählung können derweil noch als vermisst gelten, wobei die nicht alle tatsächlich existieren müssen oder gar kampfbereit sind.
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Also, falls die Ukrainer nun tatsächlich bei Bakhmut voll losschlagen sollten, dann gibt es eine Kasten Bier für das Forum, da ich endlich mal und ausnahmsweise in kein Fettnäpfchen getreten bin (und seit Februar 2022 hinterlasse ich doch schon so einige fettige Abdrücke).
Aber vermutlich wird es keine schnelle Zange, sondern ein Vorwühlen, so wie wir es kennen. Obgleich - die Russen könnten vielleicht schwächer sein als vermutet:
Zitat:Geheimdienstbericht aus London
Russland hat offenbar kaum Reserven für Kampf um Bachmut
Die Ukraine will bei ihrer Gegenoffensive die Stadt Bachmut zurückerobern. Russland soll Geheimdiensten zufolge kaum Reserven zur Verteidigung haben. Probleme gibt es offenbar auch in Saporischschja. [...]
In intensiven Kämpfen versucht die ukrainische Armee, den Sektor um die Stadt Bachmut zurückzuerobern. Die russische Besatzungsarmee hat nach Ansicht britischer Militärexperten mittlerweile kaum Reserven, um diesen Sektor zu verstärken. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London hervor. Demnach gehörten die Kämpfe dort in den vergangenen sieben Tagen wieder zu den heftigsten der gesamten Front.
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-k...656c8ce2e7
Schneemann
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Laut Strelkov hat Russland sehr viele Frontabschnitte im Norden und Osten entblösst, um den Süden zu sichern. Schlussendlich ballen sich die besten russischen Verbände im Süden, was ja auch Sinn macht, da dort ein Durchbruch der Ukrainer entscheidende strategische Effekte hätte.
Das die Ukrainer nun auch bei Sawtowe aktiv werden, amüsiert mich schon einigermaßen. Aber so falsch ist das gar nicht. Man muss immer die Schwäche des Feindes suchen und genau dort ansetzen und eben nicht Stärke gegen Stärke setzen, was im Süden der Fall wäre.
PS: Bakhmut hat in der Ukraine inzwischen eine erhebliche politische und psychologische Bedeutung. Der Begriff alleine wurde künstlich enorm aufgeladen, dass war meiner Meinung nach ein Fehler, und führt jetzt zu irrationalem Verhalten bei den Ukrainern.
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Was ist denn eigentlich in den großen Sultan gefahren?
Zelensky hat von seinen Besuch nicht nur das türkische Einverständnis für einen Nato-Beitritt und T-155 mitgebracht, sondern auch die in der Türkei interenierten Azov-Offiziere aus Mariupol
(08.07.2023, 17:57)Nightwatch schrieb: Bis zu 21 bekannte Heeresbrigaden nach meiner Zählung können derweil noch als vermisst gelten, wobei die nicht alle tatsächlich existieren müssen oder gar kampfbereit sind.
Bevor sich jemand nicht fragen traut
13th Jager
71st Jager
41st Mechanized
42nd Mechanized
43rd Mechanized
44th Mechanized
88th Mechanized
116th Mechanized
117th Mechanized
118th Mechanized
1st Tank
5th Tank
46th Airmobile
78th Air Assault
82nd Air Assault
38th Marine
141st Reserve Rifle
143rd Reserve Rifle
144th Reserve Rifle
Neben den neuen ukrainischen Heeresbrigaden lohnt übrigens auch ein Blick auf die Sturmverbände ("Offensive Guard") des Innenministeriums. Das ist vielleicht nicht so bekannt, aber das ukrainische Innenministerium hat im Februar 2023 die Kräfte der Nationalgarde, Staatspolizei und Grenzschutz in 9 Sturmbrigaden konzentriert.
Diese Verbände sind dezidiert nicht für rückwärtige, territoriale Aufgaben sondern für die erste Reihe vorgesehen.
Der Ausbildungsstand des Personals soll überdurchschnittlich hoch sein.
Burevii Brigade
Spartan Brigade
Rubizh Brigade
Khartiia Brigade
Chervona Kalnya Brigade
Kara-Dag Brigade
Azov Assault Brigade
Liut Brigade (National Police)
Staelvyi Kordon Brigade (State Border Guard)
Diese Verbände stehen mehrheitlich aktuell auch noch nicht im Kampf.
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Gerüchteweise zündeln die Armenier (und/oder die Azeris) gerade wieder etwas herum und da grummelt es wieder in den Bergen. Entsprechend ein Warnsignal an Russland hier die Füße still zu halten. Dann schafft man so Verhandlungsmasse gegenüber Russland welche man für Geschäfte mit Russland einsetzen kann (wir ziehen das zurück, dafür kriegen wir etc). Schließlich könnte man den USA für diese Haltung etwas bekommen (haben). Und schließlich könnte das dazu dienen, die eigene politische Position gegenüber Griechenland zu verbessern etc etc
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Zitat:Und schließlich könnte das dazu dienen, die eigene politische Position gegenüber Griechenland zu verbessern etc etc
Wie war das? Anno 2017 oder so? Ca. 60% der Griechen haben ein "positives Bild" von Russland - naja, gab da irgendwann mal eine Umfrage des Pew Research Center (habe eben keine Lust zu suchen). In jedem Fall gibt bzw. gab es aber wohl durchaus größere Sympathien bei den Griechen für die Russen. Ob das aktuell noch so ist, kann ich aber nicht einschätzen, einiges dürfte wohl gekippt sein...
Zitat:Was ist denn eigentlich in den großen Sultan gefahren?
Ich habe den plötzlich (anscheinend) irgendwie "ausgebrochenen" wohlwollenden Sympathien der Osmanen gegenüber dem "Dritten Rom" niemals getraut. Zu tief sitzt hier die historische, über Jahrhunderte gewachsene und geschaffene Animosität. Und was den Russen ihre Maskirowka ist, ist den Türken "ihre" Taqiya (auch wenn das im Kern auf die Schiiten und nicht die sunnitischen Anatolier anzuwenden ist). Und man täte in Moskau gut daran - ich wiederhole mich wohl - sich zu erinnern, dass man einen grünen Unterleib hat...
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(08.07.2023, 19:35)Nightwatch schrieb: Was ist denn eigentlich in den großen Sultan gefahren?
Zelensky hat von seinen Besuch nicht nur das türkische Einverständnis für einen Nato-Beitritt und T-155 mitgebracht, sondern auch die in der Türkei interenierten Azov-Offiziere aus Mariupol
Na der Wahlkampf ist doch vorbei
(08.07.2023, 22:48)Schneemann schrieb: Und man täte in Moskau gut daran - ich wiederhole mich wohl - sich zu erinnern, dass man einen grünen Unterleib hat...
Schneemann
Den hat die EU doch inzwischen auch ...
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Zitat:In jedem Fall gibt bzw. gab es aber wohl durchaus größere Sympathien bei den Griechen für die Russen. Ob das aktuell noch so ist, kann ich aber nicht einschätzen, einiges dürfte wohl gekippt sein...
Das mit Griechenland müsste ich vielleicht noch etwas ausführen: viele Türken gehen davon aus, dass es zum Krieg mit Griechenland kommen muss (Blaue Heimat et al). Die Griechen sind auch jetzt noch erstaunlich weitgehend pro-russisch, allein dies bedingt schon eine Anti-Russische Haltung bei den Türken. Dazu kommt aber natürlich noch, dass man bei einem Konflikt mit Griechenland an der Schwelle zum Krieg oder noch darunter etwas haben muss, was man politisch / diplomatisch einsetzen kann - zum einen gegen die EU, zum anderen um die USA dazu zu bewegen in einer Pro-türkischen Weise einzugreifen. Entsprechend erzeugt eine solche Anlehnung an die Ukraine eine Verhandlungsmasse und eine günstigere eigene Position im Verhältnis zu Dritten wenn der Konflikt mit Griechenland sich verschärfen sollte. Man verbessert damit also seine eigene politische Position und kann dann von dieser besseren Position aus aggressiver gegen Griechenland sein.
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(09.07.2023, 00:36)Quintus Fabius schrieb: Die Griechen sind auch jetzt noch erstaunlich weitgehend pro-russisch, allein dies bedingt schon eine Anti-Russische Haltung bei den Türken.
Beides Orthodoxe Nationen. Auch hatte Griechenland mit Rußland nie größere Probleme. Tatsächlich ist es jetzt schon eine historische Zäsur dass sich die griech. Regierung gegen Rußland positioniert und im griech. Volk eher nicht gern gesehen. Andererseits hat der griech. Bürger auch keine große Auswahl. An der konservativen Regierungspartei geht aktuell nichts vorbei.
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Zusammenfassung der Lage am heutigen Tag: weiterhin mühsames Gewürge an allen Fronten, die Ukrainer drängen die Russen langsam meterweise zurück (wortwörtlich), das Artillerieduell wird qualitativ immer hochwertiger und es gibt Indizien, dass den Russen beim Artillerieduell langsam die Luft ausgeht.
Und - etwas überraschend - der Abzug von Wagner von der Front hat anscheinend keinerlei militärische Auswirkungen, was sich nur so erklärt, dass zum einen immer noch Einheiten von Wagner an der Front sind, nur halt jetzt mit anderen Abzeichen und unter anderer Führung und dass die Russen noch irgendwo Reserven versteckt hatten. Ach ja, meine Einschätzung vor wenigen Tagen, dass die Russen andere Frontabschnitte ausgedünnt haben um den Süden damit zu verstärken wurde vom ISW bestätigt. Ansonsten im Osten nichts neues.
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Teplinsky übernimmt wohl nun das Kommando. Nach dem etwas älteren Artikel scheint der Mann wohl ein Spezi von Wagner zu sein.
https://www.reuters.com/world/europe/rus...023-04-18/
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