(Allgemein) Wiedereinführung einer Wehrpflicht und Personalgewinnung
Warum versuchen wir nicht mal das System der NVA , es wird grundsätzlich erst mal jeder eingezogen . Den Bedarf für die Bundeswehr stecken wir in Uniform und den Rest verteilen wir als Leiharbeiter auf die Wirtschaft.
Es besteht auf jeden Fall wehrgerechtigkeit und durch die Einnahmen der Leiharbeiter schaffen wir das 2% Ziel Big Grin
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Anders: Warum versuchen wir es nicht mit einer Wehrpflicht, bei welcher die Wehrpflichtigen eben in keinster Weise Teil der regulären Kampftruppen sind, sondern in einer Art eigenen Teilstreitkraft getrennt von diesen vorgehalten werden ? Und zwar allesamt als leichte Infanterie, leichte Pioniere, sonstige leichte Kampftruppen.

Und dies eben nicht um die Personalnot zu mindern, eben nicht um das Personalproblem zu lösen, sondern um die militärische Schlagkraft insgesamt zu erhöhen !

Die ganze Wehrpflicht-Debatte krankt daran, dass man sie nur im Kontext der Personalproblematik führt. Statt sie völlig losgelöst davon zu betrachten. Eine Wehrpflicht macht meiner Überzeugung nach nur dann Sinn, wenn sie nicht der Versorgung der Bundeswehr mit Personal dient, sondern dem Aufbau möglichst großer Reserven dient.

Broensen:

Zitat:Wahrscheinlich ließe sich die Personalnot der BW alleine schon über eine Reform der Laufbahnen lösen, erst recht, wenn man auch das Besoldungssystem reformieren könnte. Kriegt man dann noch die Grundbeorderung geregelt, ist jeder Gedanke an eine Wehrpflicht zum Lückenstopfen absolut hinfällig.

Sehe ich ganz genau so. Man löst das Personalproblem problemlos ohne jede Wehrpflicht. Und die Wehrpflicht führt man zusätzlich ein, nicht nur Personalgewinnung sondern zur Stärkung der militärischen Schlagkraft insgesamt.

Beides muss komplett entkoppelt betrachtet und konzipiert werden. Wir benötigen eine echte und reine Berufsarmee - und getrennt davon eine Wehrpflichtigen"armee". Die Trennung von beidem ist wesentlich und würde immens viel bringen.

Die Zielsetzung sollte eben nicht das Lückenstopfen in der Berufsarmee sein, sondern eine größere militärische Leistungsfähigkeit der Gesellschaft insgesamt.
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ala US Nationalgarde ( aber bloß nicht die Bundesländer zuständig machen dafür)
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(04.01.2024, 00:03)Quintus Fabius schrieb: Anders: Warum versuchen wir es nicht mit einer Wehrpflicht, bei welcher die Wehrpflichtigen eben in keinster Weise Teil der regulären Kampftruppen sind, sondern in einer Art eigenen Teilstreitkraft getrennt von diesen vorgehalten werden ? Und zwar allesamt als leichte Infanterie, leichte Pioniere, sonstige leichte Kampftruppen.

(04.01.2024, 01:39)alphall31 schrieb: ala US Nationalgarde ...

Und hier Kommt wieder die Aufgabenausrichtung der Bundeswehr gegenüber der Verbandausrichtung der z.B. USA ins Spiel.
Leichte Infanterie also Jäger. Ein aktiver Jäger bekommt grünes Barett mit goldenem Eichenlaub.
Aber was ist dann ein Wehrpflichtiger mit gleicher Ausbildung? Ein Jäger kann er nicht sein, den dann hätte er das gleiche grüne Barett mit goldenem Eichenlaub und wäre nicht mehr komplett entkoppelt von den Aktiven.
Pio, Art, ... genau die gleiche Frage.

Prinzipiell ist ja z.B. das THW vergleichbar den Luftlandepionieren ausgerüstet (leichte Pioniere). Aber im Innenministerium aufgehängt, komplett getrennt von der Bundeswehr und damit man das auch sieht gibt es blaue Uniformen.
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Ich stimme Quintus voll und ganz zu.

Eine Wehrpflicht gegen die Personalnot ist auch mMn absolut nicht sinnvoll. Auch deshalb meine Ausgangsfrage hier im Strang, wie man da überhaupt was halbwegs hilfreiches draus ableiten könnte, auf die ich bisher -wie erwartet- noch keine befriedigende Antwort erhalten habe.

Eine separat organisierte Territorialarmee aus Wehrpflichtigen und daran anknüpfend Reservisten hingegen würde eben die Kampfkraft insgesamt deutlich erhöhen. Dazu eine Schwesterorganisation für den Zivilschutz-Ersatzdienst und schon funktioniert das. Der Überbau dafür kann aus dem Wasserkopf, dem Territorialkommando und weiteren nicht kämpfenden Teilen der BW gewonnen werden, wodurch diese zwar noch weiter verkleinert wird, dafür aber deutlich verschlankt und damit zu einer effektiven Berufs- und Einsatzarmee werden kann, der dann im V-Fall sowohl logistisch und sanitätsdienstlich, als auch infanteristisch Reserven in relevanten Dimensionen zur Verfügung ständen.

Wäre eigentlich eine gute Basis für ein "Bundeswehr - Wunschkonzert 2024" Big Grin

(04.01.2024, 02:29)Schaddedanz schrieb: Leichte Infanterie also Jäger. Ein aktiver Jäger bekommt grünes Barett mit goldenem Eichenlaub.
Aber was ist dann ein Wehrpflichtiger mit gleicher Ausbildung?
Kein Problem: das reguläre Heer bräuchte keine Jäger mehr, die Truppengattung käme komplett zum Territorialheer. Gebirgs- und Fallschirmjäger als spezialisierte leichte, Panzergrenadiere als schwere Infanterie. Fertig.
Zitat:Pio, Art, ... genau die gleiche Frage.
Nö. Wenn man die WDL/Reserve/Territorialstreitkräfte separat organisiert, mit klar eingegrenztem Auftrag, dann kann man ihnen auch separate Erkennungsmerkmale etc. geben und die militärischen Traditionen ohnehin auf ein Minimum zurückfahren. Da gibt's dann einfach gar keine Barette und Tarndrucke, sondern Mützen und feldgrau/oliv. Schon gelöst.
Zitat:Prinzipiell ist ja z.B. das THW vergleichbar den Luftlandepionieren ausgerüstet (leichte Pioniere). Aber im Innenministerium aufgehängt, komplett getrennt von der Bundeswehr und damit man das auch sieht gibt es blaue Uniformen.
Joa. Könnte man aber auch alles ganz anders organisieren, machen andere Staaten ja auch oft anders. Wir haben halt nur traditionell sehr viel Wert darauf gelegt, eine möglichst geringe Militarisierung unserer Gesellschaft zu gewährleisten. Dafür gab es auch gute Gründe, aber vielleicht gibt es heute ähnlich gute Gründe, das etwas pragmatischer anzugehen.
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(04.01.2024, 03:02)Broensen schrieb: ... Auch deshalb meine Ausgangsfrage hier im Strang, wie man da überhaupt was halbwegs hilfreiches draus ableiten könnte, auf die ich bisher -wie erwartet- noch keine befriedigende Antwort erhalten habe.

Dann sollte ihr euch einfach Mental wie auch im Wortgebrauch von der "Wehrpflicht" trennen, es Kriegsdienstpflicht nennen und nach Preußischem Kantonsystem https://de.wikipedia.org/wiki/Kantonsystem aufbauen.
Dann braucht man keine separate zweite Armee und kann die Soldaten im In-/Ausland nach belieben einsetzen.

Aber ich kann euch genau sagen woran das Scheitern wird, nämlich:
1. den Angriffskriegs-Passus im Grundgesetz müsst ihr streichen
2. was noch viiiiiiiieeeel schlimmer und schwieriger ist, Kantonisten hatten auch Rechte aufgrund ihres Dienstes die Nichtdienern vorenthalten waren. Und da genau da werdet ihr scheitern, weil man nur noch Verbote und Pflichten kennt.
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(04.01.2024, 04:22)Schaddedanz schrieb: Dann sollte ihr euch einfach Mental wie auch im Wortgebrauch von der "Wehrpflicht" trennen, es Kriegsdienstpflicht nennen und ...
"Wir" wollen das doch gar nicht. Meine Frage diente dem Zweck, herauszufinden ob andere hier ein praktikables System beschreiben können, wie man die politischen Überlegung tatsächlich so umsetzen könnte, dass die Bundeswehr eine Mehrwert davon hätte. Ich glaube das nicht und will das auch nicht, aber die öffentliche Diskussion suggeriert nun mal, dass man mit der Wehrpflicht die Personalnot beseitigen könnte.

Der hier zuletzt aufgezeigte Gedanke mit zwei separaten (Teil-)Streitkräften würde ja gerade die von dir genannten Probleme umgehen, weil die Verpflichteten nur im Verteidigungs- und Katastrophenfall zum Einsatz kämen, während die professionelle Armee explizit für IKM und BV ausgelegt wäre ohne beschränkende Aspekte der Landesverteidigung.
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(04.01.2024, 07:38)Broensen schrieb: ... , dass die Bundeswehr eine Mehrwert davon hätte. ... Wehrpflicht die Personalnot beseitigen könnte.

Der hier zuletzt aufgezeigte Gedanke mit zwei separaten (Teil-)Streitkräften ... professionelle Armee explizit für IKM und BV ausgelegt wäre ohne beschränkende Aspekte der Landesverteidigung.

Der Mehrwert der Wehrpflicht ergibt sich daraus das ganz praktisch Wehrpflichtige/Reservisten alle Positionen die nicht die Grenzen der BRD überschreiten erledigen können und dürfen. Was 180.000 Berufs- und Zeitsoldaten frei macht für die nicht LV Aufgaben.
Außerdem ergibt sich so eine riesige Anzahl an Reservisten um die Verluste im Kampf wieder aufzufüllen.

Der klitze kleine Schönheitsfehler ist daran das die NATO nicht mehr an der Deutschen Ostgrenze verteidigt wird sondern an der Polnischen und nur wen die Wehrpflichtigen im ganzen NATO/EU-Gebiet auch eingesetzt werden, entsteht daraus auch die abschreckende Wirkung welche die schiere Masse der Wehrpflichtarmee im Kalten Krieg hatte.
Oder hat die US-Nationalguarde schon mal irgend einem Deutschen, Franzosen, Russen mehr als ein müdes Lächeln abgerungen, beim Gedanken an Krieg in Europa?

Es wären zwei vollwertige Armeen die jeweils alle Teilstreitkräfte/Dimensionen enthalten würden.
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Damit wäre laut GG allerdings die Bw überflüssig und müsste aufgelöst werden . Wenn man damit wieder auf die vom GG gestellte Aufgabe machen würde , würde man auf jeden Fall weit mehr freiwillige regenerieren können als derzeit . Zuspruch würde es auf jeden Fall von großen Teilen der Bw , vor allem von den Teilen die ihre Arbeit nicht nur als Job sehen. Die Politik würde bei sowas allerdings auf keinen Fall mitmachen


Was die US Nationalgarde leistet ist den meisten unbekannt. Die NATO awacs flotte in Europa wird 24 /7 in 50 Wochen im Jahr von Flugzeugen der US Nationalgarde in der Luft betankt .
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alphall31:

Zitat:ala US Nationalgarde ( aber bloß nicht die Bundesländer zuständig machen dafür)

Exakt. Aber aufgrund unserer finanziellen und sonstigen Beschränkungen nicht mit der derselben Bandbreite an Fähigkeiten. Die Nationalgrade hat ja sogar Kampfhubschrauber-Verbände usw. Alles was vom reinen Material her günstig ist ginge aber, bis hin zu eigenen Sondereinheiten (die Nationalgrade hat beispielsweise eigene Special Forces).

Und ja, auf gar keinen Fall dürften die Bundesländer darin involviert werden.

Zitat:Die Politik würde bei sowas allerdings auf keinen Fall mitmachen

Das ist sowieso klar. Die Politik(er) werden so oder so jede denkbare sinnvolle Lösung gleich welchder Art verhindern oder zunichte machen. Wenn dem nicht so wäre, hätten wir ja die ganzen aktuellen Probleme nicht und nichts worüber wir hier diskutieren könnten.


Schaddedanz:

Da ich um die immense Wichtigkeit von exakten Begrifflichkeiten deinerseits weiß, schrieb ich ja schon explizit nicht Jäger, sondern leichte Infanterie. Ist ja nicht so, dass alle leichte Infanterie immer nur Jäger wären.

Aber um deine Besonderheit in Bezug auf exakte Begriffe aufzugreifen: die "Jäger" in der Bundeswehr sind heute keine Jäger mehr. Nennen wir sie Dragoner und schon ist der Begriff Jäger frei für andere Verbände.

Oder wir nennen die Wehrpflichtigen-Einheiten einfach Schützen. Ein steingrauolives Barrett wurde übrigens erst vor kurzem für die Reserve vorgestellt, einschließlich eigenem Abzeichen, könnte man aufgreifen und übernehmen.

Zitat:Pio, Art, ... genau die gleiche Frage.

Smile Wenn dir das so wichtig ist, da finden sich immer irgendwelche Begrifflichkeiten. Sind dass dann halt Sappeure um sie begrifflich von den Pionieren zu trennen

Zitat:Dann sollte ihr euch einfach Mental wie auch im Wortgebrauch von der "Wehrpflicht" trennen, es Kriegsdienstpflicht nennen und nach Preußischem Kantonsystem https://de.wikipedia.org/wiki/Kantonsystem aufbauen.

Big Grin Herrlich !

Um deine Begeisterung für exaktest mögliche Begrifflichkeiten aufzugreifen: dann stellen wir mit den Wehrpflichtigen Frei-Infanterie auf, die wir in Freibataillonen organisieren ! Ich sehe schon wie sie die lästigen Panduren des Feindes angehen, selbständige militärische Verbände, die unabhängig und detachiert von den in starrer Lineartaktik kämpfenden Armeen als leichte Truppen operieren. Passt doch vorzüglich ! Und mit dem Anwachsen der Frei-Infanterie können wir dann auch Freiregimenter aufstellen.


Ergänzend zum letztgenannten:

Zitat:Was die US Nationalgarde leistet ist den meisten unbekannt.

Das kann man nur betonen. Die Nationalgarde hat für die US Streitkräfte in den letzten Dekaden immense militärische Zuarbeit geleistet, insbesondere auch bei Auslandseinsätzen.
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Wie die das anstellen ist mir allerdings schleierhaft . Da die einzelnen Teilstreitkräfte ja trotzdem ihr jeweiliges reservistensystem haben. Auch finanziell , da es sich ja um doppelstrukturen handelt
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(04.01.2024, 10:40)Quintus Fabius schrieb: ... Und ja, auf gar keinen Fall dürften die Bundesländer darin involviert werden.

Wieso das nicht? Das von präferierte Polizeipersonalsystem ist Ländersache. Dann könnten die Länder doch auch Militäreinheiten aufstellen und diese der BRD zur Verfügung stellen (analog zum Deutschen/Kaiser Heer im WW1 oder früher)

(04.01.2024, 10:40)Quintus Fabius schrieb: ... Ist ja nicht so, dass alle leichte Infanterie immer nur Jäger wären. ... Nennen wir sie Dragoner und schon ist der Begriff Jäger frei für andere Verbände. ... einfach Schützen.

... Sappeure um sie begrifflich von den Pionieren ...

Big Grin Herrlich ! ... Ich sehe schon wie sie die lästigen Panduren des Feindes angehen, selbständige militärische Verbände, die unabhängig und detachiert von den in starrer Lineartaktik kämpfenden Armeen als leichte Truppen operieren. Passt doch vorzüglich ! ...

Tja dann müsste man nur mal die Eier zeigen und die Jäger auch wirklich umbenennen. Schützen ist schon vergriffen bei der BW, als unterster Dienstgrad von Logistik- und Inst-Verbänden.

Du behältst aber schon im Blick das Sappeur (Schanzen), Mineur (Sprengen + Minen), Pontonier (Brücken) die klassische aufgabenbezogene Gliederung der Pioniere ist, bevor man auf anraten von General Scharnhorst (1810), sie zu diesem einheitlichen Begriff umbenannte.

Hey, nur weil dir das Kantonsystem zu steif Preußisch ist, musst du nicht gleich in fränkisch Pappenheimischer-Art privatwirtschaftlich ins Geschäft einsteigen Wink
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(04.01.2024, 08:16)Schaddedanz schrieb: Der Mehrwert der Wehrpflicht ergibt sich daraus das ganz praktisch Wehrpflichtige/Reservisten alle Positionen die nicht die Grenzen der BRD überschreiten erledigen können und dürfen.
Exakt darauf wollte ich hinaus. Ob es 20.000+ Stellen bei der Bundeswehr gibt, die diesen Anforderungen entsprechen und sich zugleich dafür eignen, mit WDL besetzt zu werden. Denn nur so wäre eine begrenzte Wehrpflicht, wie sie diskutiert wird, in der Lage, der Personalnot tatsächlich entgegen zu wirken.
Zitat:Was 180.000 Berufs- und Zeitsoldaten frei macht für die nicht LV Aufgaben.
Außerdem ergibt sich so eine riesige Anzahl an Reservisten um die Verluste im Kampf wieder aufzufüllen.
Das wäre aber ja eben der "große" Ansatz eines Territorialheers, der nichts mit Lückenstopfen bei der BW zu tun hat. Dass der funktioniert, ist unbestritten. Nur wird er sich aus gesellschaftspolitischen und finanziellen Gründen nicht durchsetzen. Man will nur für die Lücken zwangsverpflichten.
Zitat:Es wären zwei vollwertige Armeen die jeweils alle Teilstreitkräfte/Dimensionen enthalten würden.
Das würde ich nicht so sehen. Eine Luftwaffe bspw. erfordert einen zu großen Anteil länger dienender, als dass man sie sinnvoll als WDL-Truppe aufstellen könnte.
Zudem ist teures Großgerät zu rar, um es auf Inlandseinsätze zu beschränken. Daher muss eine WDL-Armee möglichst leicht und einfach ausgerüstet werden, um im V-Fall die regulären, gut ausgestatteten Kräfte mit zusätzlicher Mannstärke zu versorgen.

(04.01.2024, 09:33)alphall31 schrieb: Damit wäre laut GG allerdings die Bw überflüssig und müsste aufgelöst werden .
Nein, müsste sie nicht. Es steht nichts dergleichen im GG. Da ist sogar von Streitkräften in der Mehrzahl die Rede. Zumal auch eine solche Territorialstreitkraft mangels schwerem Gerät, Luftstreitkräften etc. gar nicht alleine zur Landesverteidigung befähigt wäre, sondern nur einen -durchaus relevanten- Beitrag dazu leisten könnte.
Zitat:Wenn man damit wieder auf die vom GG gestellte Aufgabe machen würde , würde man auf jeden Fall weit mehr freiwillige regenerieren können als derzeit
Die von dir angenommene, angeblich von der aktuellen Ausrichtung abweichende "vom GG gestellte Aufgabe" ist eine absolut unrealistische. Warum sollte eine Aufgabe, zu der es absehbar nicht kommen wird(LV), mehr Freiwillige motivieren als eine tatsächlich relevante(BV)?

(04.01.2024, 13:11)Schaddedanz schrieb: Wieso das nicht? Das von präferierte Polizeipersonalsystem ist Ländersache. Dann könnten die Länder doch auch Militäreinheiten aufstellen und diese der BRD zur Verfügung stellen (analog zum Deutschen/Kaiser Heer im WW1 oder früher)
17 separate Parlamentsarmeeen. Das wird ein Spaß, die in den Einsatz zu bekommen! Ich sehe schon den Söder Markus, wie er den Einsatz der Gebirgsjäger zur Verteidigung Ostpreussens davon abhängig macht, dass in Bayern weiter mit Öl geheizt werden darf. Big Grin
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(04.01.2024, 15:54)Broensen schrieb: ... , die diesen Anforderungen entsprechen und sich zugleich dafür eignen, mit WDL besetzt zu werden. ... gesellschaftspolitischen und finanziellen Gründen nicht durchsetzen. Man will nur für die Lücken zwangsverpflichten.
... Eine Luftwaffe bspw. erfordert einen zu großen Anteil länger dienender, als dass man sie sinnvoll als WDL-Truppe aufstellen könnte. ...
... WDL-Armee möglichst leicht und einfach ausgerüstet werden, um im V-Fall die regulären, gut ausgestatteten Kräfte mit zusätzlicher Mannstärke zu versorgen.

... Da ist sogar von Streitkräften in der Mehrzahl die Rede.

17 separate Parlamentsarmeeen. ... in Bayern weiter mit Öl geheizt werden darf. Big Grin

WDL/Reservisten können alle Positionen der Bundeswehr ersetzen von ganz oben bis ganz unten, es ist nur eine Frage des lange genug einberufen um die Ausbildung durch zuführen beziehungsweise die Stelle zu besetzten. Also sprichwörtlich einberufen bis 5 Tage nach Kriegsende, es muss lediglich ein überprüfbares Ende der Einberufung vermerkt werden um Rechtsgültig zu sein.
Darauf aufbauend sind also auch Piloten keine Tätigkeiten die wegfallen, außerdem sind für eine ausreichende Luftraumverteidigung dank Iris T keine Luftnahkampffähigen Flugzeuge mehr erforderlich es würden also z.B. Harrier GR3 (nein keine AV-8B, mit dem Piloten über den Flugzeugrücken exponiert ist der Splitterschutz bei einem Abschuss durch Raketen niedriger) als leicht verlegbare Startrampen reichen, technisch bis an die Limits erprobt und ausreichend Lowtech um Massenhaft vorzuproduzieren/einzulagern. Der Benefit nicht auf leicht Aufzuklärende Startbahnen angewiesen zu sein, CAS nach Bedarf zu Fliegen und theoretisch sogar MELLS im Hinterhangschwebeflug einzusetzen kämen "on top"

Falls du diesen Passus meinst: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_87a.html

"(1) Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben."

Der erlaubt formal keinen Bündnisverteidigung im Rahmen von NATO oder EU. Den "Der Bund" bezieht sich auf die BRD, sonst stände da "Die Bündnisse". Hoppala, wer hat noch gleich die EU-Verträge unterschrieben?

Tja so wäre das, außerdem wäre die Bundeswehr ganz praktisch auf die Oberste "Heeres" Leitung reduziert da alle erforderlichen Truppenkörper aus den Ländern gestellt werden
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Schreibst du eigentlich mit Absicht völlig an mir vorbei?
(04.01.2024, 19:54)Schaddedanz schrieb: WDL/Reservisten können alle Positionen der Bundeswehr ersetzen von ganz oben bis ganz unten, es ist nur eine Frage des lange genug einberufen um die Ausbildung durch zuführen beziehungsweise die Stelle zu besetzten.
Gut und wie lange sollte der Wehrdienst für alle dann sein, um auch so Posten wie Jetpilot, Schiffskapitän etc. mit dazu wirklich fähigen WDL zu besetzen? Dodgy Komm schon, das war nicht die Fragestellung. Und es ging eben auch nicht um eine theoretische LV-BW, wie sie sich manche anscheinend unverständlicherweise wünschen würden, sondern um die real existierende BW, mit ihrer tatsächlichen Auftragslage. Für die sind 10-20Tsd. WDL als Lückenstopfer im Gespräch. Nur darum ging es, ob man diese paar Hanseln mit realistischen Dienstzeiten von vermutlich deutlich unter 2 Jahren so einsetzen könnte, dass die BW mit ihnen besser funktioniert als ohne sie.
Zitat:Darauf aufbauend sind also auch Piloten keine Tätigkeiten die wegfallen, außerdem sind für eine ausreichende Luftraumverteidigung dank Iris T keine Luftnahkampffähigen Flugzeuge mehr erforderlich es würden also z.B. Harrier GR3 (...) als leicht verlegbare Startrampen reichen
Und die kann also deiner Meinung nach ein WDL nach 'nem halben Jahr Grund- und Spezialausbildung effizient im Kriegseinsatz fliegen? Achso, ich vergaß: Der WD ist ja bei dir anscheinend nicht zeitlich begrenzt.
Zitat:Falls du diesen Passus meinst: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_87a.html

"(1) Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben."

Der erlaubt formal keinen Bündnisverteidigung im Rahmen von NATO oder EU. Den "Der Bund" bezieht sich auf die BRD, sonst stände da "Die Bündnisse".
Diese Argumentation ergibt keinen Sinn, zumal ich das nur als Argument dafür angeführt habe, dass mehrere Streitkräfte nebeneinander nicht dem GG widersprechen. Im Gegenteil böte das Grundgesetz sogar noch die Möglichkeit, eine LV-Streitkraft unter dem passenden Namen "Bundesgrenzschutz" aufzustellen, der ist nämlich wieder frei, wird bereits in den Wehrpflichtregeln des GG explizit genannt, bietet sogar Kombattantenstatus und kann trotzdem im Inland verwendet werden. Quasi ideale Voraussetzungen für eine Territorialreserve in der Art einer Nationalgarde, nur in weniger militaristisch, damit der gute Deutsche nicht direkt wieder Lust verspürt, energisch nach Osten wegzutreten. Cool

"Bund" ist hier aber auch lediglich das handelnde Subjekt, nicht das zu verteidigende Objekt. Und da steht auch nicht "zur eigenen, auf das eigene Staatsgebiet beschränkten Selbstverteidigung". Das hätte auch im Zuge der Wiederbewaffnung und ihrer politischen Begleitumstände gar keinen Sinn ergeben. Hätte die Bundeswehr die Verteidigung umgehend einstellen müssen, wenn sie bis Holland zurückgedrängt worden wäre? Oder wie die Ukraine heute keine Waffen einsetzen dürfen, die über die Oder hinweg schießen können? Confused

Und das Thema wurde ja auch bereits umfangreich juristisch behandelt. Zur Erinnerung: www.bpb.de
Zitat:Tja so wäre das, außerdem wäre die Bundeswehr ganz praktisch auf die Oberste "Heeres" Leitung reduziert da alle erforderlichen Truppenkörper aus den Ländern gestellt werden
Womit das ganze wiederum nicht vom GG gedeckt wäre, denn wie du es selbst festgestellt hast: DER BUND stellt Streitkräfte auf. Tongue
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