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(08.02.2024, 11:42)MartiniX schrieb: Diese Worte klingen wiederum, als gingest du von einer Versenkung der Hessen aus. So meintest du das doch nicht oder?
Das wäre der schlimmste Fall, den male ich mir gar nicht aus. Allein ein Vorfall der Art "Deutsche Fregatte verfehlt anfliegenden Flugkörper - dieser trifft im Anschluss einen zivilen Frachter" wäre schon katastrophal.
Sowohl auf medialer und politischer Ebene als auch für die Nachwuchsgewinnung. Der Einsatz der HESSEN ist für mich ein politischer - allerdings einer, der auch politisch gewaltig nach hinten losgehen kann.
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(07.02.2024, 18:59)DeltaR95 schrieb: Bei allem Respekt vor der Professionalität der Marine, aber diese Worte erinnern mich unschön an den Blutzoll, den wir in Afghanistan ab 2003 leisten mussten, bevor man die Bedrohung ernst genommen hat. Die Marine stand nach meiner Kenntnis noch in einem aktiven Kampfeinsatz und die Übungen einer VJTF können diese Expertise nicht ersetzen.
Meine Gedanken sind bei der Besatzung...
Zitat:Das wäre der schlimmste Fall, den male ich mir gar nicht aus. Allein ein Vorfall der Art "Deutsche Fregatte verfehlt anfliegenden Flugkörper - dieser trifft im Anschluss einen zivilen Frachter" wäre schon katastrophal.
Sowohl auf medialer und politischer Ebene als auch für die Nachwuchsgewinnung. Der Einsatz der HESSEN ist für mich ein politischer - allerdings einer, der auch politisch gewaltig nach hinten losgehen kann.
Deutschland hat aber nunmal ein berechtigtes Interesse daran die Seewege sicher zu halten, die für unsere Wirtschaft extrem wichtig sind. Unsere Bevölkerung muss verstehen, dass es auch Gründe für militärisches Engagement gibt, die nicht auf pseudomoralischen Grundsätzen beruhen.
Wir können ja nicht immer alles "den anderen" überlassen, auch wenn der Durchschnittsdeutsche das allzu gern tut. Das wird in nicht allzu ferner Zukunft vermutlich noch häufiger Thema werden (USA etc.).
Über den Sinn bzw. "Kosten - Nutzen Faktor" der Mission in dieser Form kann man sicherlich streiten, aber einfach nur Nichts zu tun kann keine Option sein. Natürlich ist der Einsatz deshalb auch teilweise politisch, aber deshalb muss er nicht weniger notwendig sein.
Dass die Entsendung einige Gefahren mit sich bringt ist in informierten Kreisen (zu denen die Besatzung und deren Familien sicherlich zählen) außerdem allgemeiner Konsens, von daher hat der Kommandeur vermutlicherweise lediglich versucht, diesen etwas Mut zuzusprechen. Denn Verzweiflung nützt in diesem Moment niemandem etwas.
Finde ich ehrlich gesagt nicht allzu verwerflich. Was hätte er denn sagen sollen? "Wir werden vermutlich oft in kritische Situationen geraten und eure Liebsten werden in hoher Gefahr schweben"? Kommt auch nicht so gut...
In dem Satz vor jenem, welchen du hervorgehoben hast, betont er ja außerdem noch die Ernsthaftigkeit der Situation.
Zitat:Die Bedrohung dort ist nun nicht mehr abstrakt, sie ist ganz konkret und besteht aus einer Vielzahl an Waffen, die dort regelmäßig zum Einsatz gebracht wurden.
Außerdem:
Dass die Marine bisher in keinem Kampfeinsatz war lasse ich als Argument nicht gelten, denn es würde den kompletten Sinn der dieser ad absurdum führen. Natürlich wäre es schön, wenn man sie nicht einsetzen müsste. Aber im Endeffekt unterhält man sich eine Marine nunmal zu diesem Zweck, und irgendwann ist schließlich immer das erste Mal.
Dazu auch ein aktueller Artikel mitsamt Einordnung bezüglich des Risikos:
Zitat:„Bei der Operation Aspides ist die Eskalationsgefahr groß. Es ist eine Illusion, dass die Fregatte der Bundeswehr nicht unter Beschuss geraten wird und sich nicht verteidigen muss“, sagte Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) der „Welt“. „Das ist ein äußerst gefährlicher Einsatz für unsere Soldaten und Soldatinnen.“
https://www.rnd.de/politik/militaeropera...REQ3E.html
Natürlich wünsche ich der Besatzung nur das Beste. Ich denke nicht, dass man da allzu blauäugig reingeht.
Aber anders gefragt: Was hättest du dir denn gewünscht / anders gemacht?
Und abschließend bezüglich deiner Sorgen zur Nachwuchsgewinnung:
Wer sich davon abhalten lässt, Soldat zu werden, weil man unter Umständen in einen risikobehafteten Einsatz muss, hat bei der Bundeswehr sowieso nichts verloren. Zumindest nicht in einer Verwendung, in welcher man solche Einsätze unter Umständen wahrnehmen muss.
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In Deutschland sind zum Glück alle militärischen Einsätze politisch gewollt
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Natürlich sind in Deutschland alle Einsätze politisch abgesegnet bzw. "gewollt" (und ich gebe dir recht - das ist gut so), aber darum ging es hier meines Erachtens nach nicht.
Es ging viel mehr um die Beweggründe, um eine Mission zu beginnen. Und es ist eben schon ein Unterschied, ob eine Regierung aufgrund äußerer Einflüsse (Druck durch andere Länder / Institutionen, beispielsweise USA / EU / Nato) einen Einsatz beschließt, oder ob die Regierung selbstständig einen Einsatz für notwendig erachtet und somit in die Wege leitet.
Und es n diesem Fall kommen aus meiner Sicht beide Komponenten zum Tragen, was aber nicht automatisch dazu führen muss, dass dieser weniger notwendig / sinnvoll ist.
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Ich bin verwirrt ...
Zitat:Die EU-Staaten haben den geplanten Militäreinsatz im Roten Meer gegen die Huthi-Terroristen beschlossen!
Das zumindest berichtete gestern die BILD:
https://www.bild.de/politik/2024/politik....bild.html
Ich finde aber sonst nur Infos, dass dieser Beschluss nach wie vor erst am 19.Februar erfolgen soll. Was ist denn jetzt Phase? Gibt es ein Papier oder Ähnliches dazu?
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Ich nehme mir einmal heraus, zur wahrscheinlich am 19. Februar beschlossenen EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“ ein neues Thema aufzumachen.
Es gibt zwar bereits die Themen Sechster Nahostkrieg und Bürger- und Stellvertreterkrieg im Jemen, die sicherlich einige Überschneidungen zeigen, doch birgt meiner Meinung nach der Einsatz im Roten Meer noch einmal ein ganz anderes Diskussionspotenzial.
Dass die Fregatte Hessen gestern ausgelaufen ist, um sich an der geplanten Mission zu beteiligen setze sich daher an den Anfang dieses Themas. Spannend finde ich einerseits die Frage, ob und wie die EU (und damit ja auch Deutschland) über das bloße Abfangen von Raketen/Drohnen hinaus tätig werden (müssen).
Und dann wurde heute berichtet, dass es wohl Pläne in der EU gibt, das Einsatzgebiet von Aspides über das Rote Meer hinaus bis an die Küste von Iran auszudehnen. Das halte ich für ziemlich gefährlich ...
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In dem verlinkten Artikel wird auch auf die Möglichkeit einer Konfrontation mit dem Iran hingewiesen. Ich stelle mir die Frage wie die EU gedenkt da zu handeln ? Für diesen Fall müssten sämtliche Großkampfschiffe und U-Boote der EU mit weitreichenden Marschflugkörpern ausgestattet sein, man müsste auch die vorhandene militärische Infrastruktur in den Golfstaaten nutzen können. Es fehlen wiederum wichtige Kapazitäten die ich schon in einem anderen Thread angesprochen habe, nämlich strategische Bomber.
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Vielleicht noch Atomwaffen? Eine Konfrontation mit dem Iran kann auch - und würde sehr wahrscheinlich - sehr viel kleiner ausfallen, Kategorie Scharmützel mit Auge-um-Auge. Siehe "M/V Behshad" Auklärer der Revolutionären Garden in einer aktuellen Meldung von voyageur.
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...#pid234410
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Viel Glück an das Schiff:
Zitat:Pistorius auf Fregatte "Hessen"
Keine Übung mehr
Es ist die gefährlichste Marine-Mission in der Geschichte der Bundeswehr: Die Fregatte "Hessen" soll am Freitag schwer bewaffnet ins Rote Meer fahren. Vorher bekam sie noch Besuch von Verteidigungsminister Pistorius. [...]
Ihrem Einsatz erwarten sie alle mit einer gewissen Anspannung. Es sei schon ein anderes Gefühl als bei den Übungen und Manövern, die die Fregatte in den vergangenen Monaten hinter sich gebracht hat. Die 240 Frauen und Männer - 27 Frauen sind mit an Bord - kennen natürlich auch die Einschätzungen, dass ihnen ein gefährlicher Einsatz bevorsteht.Kommandant Kübsch redet nicht drumherum: "Ich kann nicht ausschließen, dass auch die Fregatte 'Hessen' direkt Ziel von Angriffen wird." Ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt. "Wir dürfen das, was uns dort bevorsteht, nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber wir sind bestens vorbereitet. Seit zwei Jahren üben, üben, üben wir für den Ernstfall." Allerdings hätte sich die deutsche Marine noch nie zuvor einer Bedrohung durch Kamikaze-Drohnen, Flugkörper, ballistische Anti-Schiffsraketen ausgesetzt gesehen. [...]
Das weiß auch der Minister. Deshalb sei es ihm so wichtig gewesen, die Fregatte kurz vor Einsatzbeginn zu besuchen und sie persönlich zu verabschieden. "Ich bin stolz auf sie, auf das, was sie können, wie sie ausgebildet sind, was sie bereit sind einzubringen und dass sie hier diesen Einsatz überhaupt ermöglichen."Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, kurz nach seinem Amtsantritt, war die Fregatte "Hessen" das erste Kriegsschiff, das Pistorius besuchte. Damals konnte er sich noch nicht vorstellen, dass er sie in einen solchen Einsatz schicken würde. Jetzt ist es der erste derart robuste und gefährliche Einsatz, den er als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt verantwortet. [...]
Außerdem wurde aufgerüstet: Es sind zwei Hubschrauber mit Besatzung mit an Bord und 14 Soldaten des Seebataillons, die auf Handelsschiffen einsetzbar sind. Wichtig ist auch der Sanitätsbereich. Eine Ärztin erklärt dem Minister, dass sie wirklich alles an Bord hätten, von Sonnencreme bis zu Blutkonserven. Pistorius hofft, dass sie am besten nur Sonnencreme brauchen.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpo...n-100.html
Nun mag man wieder herumnörgeln: Warum nicht martialischer? Muss dieses Hervorheben denn sein? Ist das so besonders? Nein, ich finde dies sehr gut, wie sich der Minister verhält - es zeigt auch Verantwortung - und ich habe das Gefühl, dass wir eine sehr gute Crew und ein sehr gutes Schiff entsenden.
Schneemann
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Zitat:EU-Mission "Aspides"
Bundestag gibt Startsignal für Marine-Einsatz im Roten Meer
Der Bundestag hat der Fregatte «Hessen» mit großer Mehrheit das Startsignal für ihren gefährlichen Einsatz im Roten Meer gegeben. 538 von 573 Abgeordneten stimmten für die deutsche Beteiligung an der EU-Mission «Aspides», die Handelsschiffe vor Angriffen der vom Iran hochgerüsteten Huthi-Miliz schützen soll. 31 Parlamentarier votierten dagegen, vier enthielten sich. Neben den drei Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP hatten in der Debatte auch die CDU/CSU und die AfD ihre Zustimmung signalisiert. [...]
Der Einsatz der 240 Männer und Frauen an Bord gilt als gefährlichster Marine-Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Das Mandat ist zunächst auf ein Jahr befristet. An der Mission können sich bis zu 700 Bundeswehrsoldaten beteiligen.
Die aus dem Jemen agierenden Huthi wollen mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die eine Reaktion auf den Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober sind.
https://www.zeit.de/news/2024-02/23/bund...roten-meer
Schneemann
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@MartiniX
Zitat:Ich nehme mir einmal heraus, zur wahrscheinlich am 19. Februar beschlossenen EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“ ein neues Thema aufzumachen.
Nur zur Info: Ich habe den Jemen-Strang aufgedröselt, dass wir alles etwas besser abgrenzen können zw. Hessen-Einsatz/"Aspides", "Prosperity Guardian"/Krise im Roten Meer und dem Jemen selbst.
Wenn man allerdings solche Zusammenlegungen vornimmt, wird der zeitlich letzte Userbeitrag in den Vordergrund gestellt, d. h. bitte nicht wundern, wenn du nun nicht mehr als Ersteller des Stranges auftauchst. Das ist also keine moderative Gemeinheit, sondern es hat einen rein technischen Hintergrund.
Schneemann
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Fregatte »Hessen« wehrt ersten Huthi-Angriff im Roten Meer ab
Leider wenig konkrete Informationen
https://www.spiegel.de/ausland/fregatte-...586eb5a5be
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Die Bundeswehr spricht von zwei abgewehrten Drohnen:
https://twitter.com/Bw_Einsatz/status/17...5817649158
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Wäre interessant zu wissen, ob die Fregatte selber oder eines der Handelsschiffe Ziel des Angriffs war.
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https://www.zeit.de/news/2024-02/27/freg...en-meer-ab
Zitat:Das an der EU-Militärmission «Aspides» beteiligte Schiff schoss nach Informationen der dpa am Abend zwei Drohnen kurz hintereinander ab. Es war der erste scharfe Waffeneinsatz der Deutschen Marine in dem am Freitag begonnenen Einsatz.
Das US-Regionalkommando Centcom teilte mit in der Nacht mit, amerikanische Flugzeuge «und ein verbündetes Kriegsschiff» hätten zwischen 21.50 Uhr und 22.55 Uhr Ortszeit fünf Huthi-Drohnen abgeschossen. Die Drohnen seien aus von der Miliz kontrollierten Gebieten im Jemen losgeschickt worden und hätten Handels- und Marineschiffe in der Region gefährdet.
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