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Also ich bin ja wirklich kein Wirtschaftsguru, aber die Situation der USA und Japan über einen Kamm zu scheren, ist kein valider Ansatz. Tatsächlich stecken hinter den Staatsverschuldungen Japans und der USA jeweils ganz spezielle Fälle, zumindest aus deutscher Sicht. Ergo lässt sich daraus auch eher wenig für Europa ableiten. Das zeigt Dein Graph mit dem prognostizierten BIP der USA. Der ist quasi Deckungsgleich mit der Entwicklung der US Staatsverschuldung. Und dies wiederum ist nach meinem Verständnis systemisch bedingt. Hat mit Donald nichts zu tun. Dieses US System funktioniert mit beliebiger Staatsverschuldung, mit und ohne Zölle bzw. Steuern, bis die Nachfrage nach US Staatsanleihen und Dollar signifikant sinkt. Da kommt dann wiederum die globale Dominanz ins Spiel, die für dieses System daher überlebensnotwendig ist. Es basiert darauf, dass die Welt den USA günstige Kredite bereitstellt und mit den Schuldscheinen untereinander einkaufen geht, am besten US Ware versteuert in den USA. Die Kürzungen der USA für internationale / UN Organisationen ist eine Umkehrung der tatsächlichen Realitäten, also wer auf wessen Tasche global sich finanziert.
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@lime:
interessante These:
Du meinst also, dass marode Infrastruktur (Bahn, Brücken ...) , desolate Schulen usw usw - die aus möglichst niedrigen Staatsausgaben resultieren - die Grundlage für eine optimale Wirtschaftsentwicklung und Wohlstand sind.
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Seit nun mehr drei Wochen ist klar das es bei MAGA schon lange nicht mehr darum geht, das Heimaland wieder "great" zu machen. Es geht nur noch um Rache. Man nimmt höhere Lebensmittelpreise in Kauf, solange Transmenschen nicht mehr im Miltär dienen dürfen. Steigende Arztneimittelkosten sind akzeptabel, wenn dafür möglichst viel Latinos abgeschoben werden. Umweltschutzrichtlinien gibt man gerne auf, solange die verhassten DEI Bürokraten ihren Job verlieren. Nichts davon verbessert das Leben des durchschnittlichen Trump Anhängers, es ist pure Gehässigkeit. Man ist bereit alles zu verlieren was man sich über 250 Jahre aufgebaut, solange die Anderen darunter mehr leiden.
Es ist schon erstaunlich dabei zuzusehen.
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Musk und DT führen die US-Regierung wie ein Einzelunternehmen ohne jede Kontrolle und Rücksicht nach Gutsherrenart. Was schon in den Firmen problematisch ist (Mitbestimmung?) wird es beim Staat noch mehr: denn dort sind nicht nur die Mitarbeitenden des Unternehmens existentiell betroffen, sondern zumindest alle Staatsbürger ...
Die FAZ ist sicher nicht "sozialistisch verseucht" - daher ganz interessant, was diese eher Unternehmensnahe Zeitung meint:
Zitat: Politik funktioniert nicht wie ein Unternehmen. Das fängt beim Gewinnstreben an, das beim Staat durch das Gemeinwohl ersetzt ist. Er kann sich seine Produkte auch nicht aussuchen. Manches muss er machen, auch wenn er dazu weder den Willen noch die Fähigkeiten hat. Welches private Unternehmen hätte sich schon von jetzt auf gleich umorientiert und statt grüner Energien plötzlich wieder die Landesverteidigung nach vorne gestellt?
Der Staat kann in der Regel auch weniger Risiken eingehen. Wenn ein Unternehmen alles auf eine Karte setzt und scheitert, dann gehen die Kunden eben zur Konkurrenz. Der Staat hat aber keine Konkurrenz, die notfalls die Lücke füllen könnte. Er geht andererseits auch nicht so einfach pleite, was wiederum Konsequenzen für die Motivation der Mitarbeiter hat.
(Kommentar von heute)
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(11.02.2025, 15:05)Kongo Erich schrieb: @lime:
interessante These:
Du meinst also, dass marode Infrastruktur (Bahn, Brücken ...) , desolate Schulen usw usw - die aus möglichst niedrigen Staatsausgaben resultieren - die Grundlage für eine optimale Wirtschaftsentwicklung und Wohlstand sind.
Das was Du ansprichst resultiert nicht aus niedrigen Staatsausgaben sondern ist Resultat des bisherigen Missmanagements. Wenn Unterstützung für Klimaprojekte in Entwicklungsländern, Travestieshows in Afrika und die Finanzierung woker Medien in diversen EU-Staaten (um einige Beispiele zu nennen) durch die bisherige US-Regierung höher gewichtet wurden als ihre eigentlichen Kernaufgaben wie den Ausbau der Infrastruktur / staatl. Bildungseinrichtungen usw. dann nützten auch die Aufnahme weiterer Schulden nichts. Im Gegenteil würde auch dieses Geld wieder verschwendet werden.
(12.02.2025, 09:19)Diogenes schrieb: Seit nun mehr drei Wochen ist klar das es bei MAGA schon lange nicht mehr darum geht, das Heimaland wieder "great" zu machen. Es geht nur noch um Rache. Man nimmt höhere Lebensmittelpreise in Kauf, solange Transmenschen nicht mehr im Miltär dienen dürfen. Steigende Arztneimittelkosten sind akzeptabel, wenn dafür möglichst viel Latinos abgeschoben werden. Umweltschutzrichtlinien gibt man gerne auf, solange die verhassten DEI Bürokraten ihren Job verlieren. Nichts davon verbessert das Leben des durchschnittlichen Trump Anhängers, es ist pure Gehässigkeit. Man ist bereit alles zu verlieren was man sich über 250 Jahre aufgebaut, solange die Anderen darunter mehr leiden.
Es ist schon erstaunlich dabei zuzusehen.
Da Du sicherlich kein Trump-Anhänger bist kannst Du auch nicht abschätzen ob ein Trump-Anhänger in Zukunft ein besseres Leben hat oder nicht, diese Einschätzung kann eben nur der Trump-Wähler selbst treffen.
(12.02.2025, 13:55)Kongo Erich schrieb: Musk und DT führen die US-Regierung wie ein Einzelunternehmen ohne jede Kontrolle und Rücksicht nach Gutsherrenart. Was schon in den Firmen problematisch ist (Mitbestimmung?) wird es beim Staat noch mehr: denn dort sind nicht nur die Mitarbeitenden des Unternehmens existentiell betroffen, sondern zumindest alle Staatsbürger ...
Die FAZ ist sicher nicht "sozialistisch verseucht" - daher ganz interessant, was diese eher Unternehmensnahe Zeitung meint:
(Kommentar von heute)
Trump nutzt nur die Möglichkeiten die ihm als Präsident zustehen, für alles andere braucht er den Kongress und/oder das Go der Gerichte.
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(12.02.2025, 15:01)lime schrieb: Das was Du ansprichst resultiert nicht aus niedrigen Staatsausgaben sondern ist Resultat des bisherigen Missmanagements. Wenn Unterstützung für Klimaprojekte in Entwicklungsländern, Travestieshows in Afrika und die Finanzierung woker Medien in diversen EU-Staaten (um einige Beispiele zu nennen) durch die bisherige US-Regierung höher gewichtet wurden als ihre eigentlichen Kernaufgaben wie den Ausbau der Infrastruktur / staatl. Bildungseinrichtungen usw. dann nützten auch die Aufnahme weiterer Schulden nichts. Im Gegenteil würde auch dieses Geld wieder verschwendet werden.
Da Du sicherlich kein Trump-Anhänger bist kannst Du auch nicht abschätzen ob ein Trump-Anhänger in Zukunft ein besseres Leben hat oder nicht, diese Einschätzung kann eben nur der Trump-Wähler selbst treffen.
Trump nutzt nur die Möglichkeiten die ihm als Präsident zustehen, für alles andere braucht er den Kongress und/oder das Go der Gerichte. Sogar die Repuklikaner geben zu das er Gesteze bricht.
https://www.youtube.com/watch?v=wOcR52P-...el=NBCNews
Seine Buddys vom obersten Gericht haben ihm einen Blankocheck gegeben.
https://www.ejiltalk.org/the-loaded-weap...ed-states/
Er hat Mehrheiten in Kongress und Haus. Niemand wird ihn zur Rechenschaft ziehen. King Donald steht über dem Gesetz.
[quote="lime" pid='254369' dateline='1739365279']
Das was Du ansprichst resultiert nicht aus niedrigen Staatsausgaben sondern ist Resultat des bisherigen Missmanagements. Wenn Unterstützung für Klimaprojekte in Entwicklungsländern, Travestieshows in Afrika und die Finanzierung woker Medien in diversen EU-Staaten (um einige Beispiele zu nennen) durch die bisherige US-Regierung höher gewichtet wurden als ihre eigentlichen Kernaufgaben wie den Ausbau der Infrastruktur / staatl. Bildungseinrichtungen usw. dann nützten auch die Aufnahme weiterer Schulden nichts. Im Gegenteil würde auch dieses Geld wieder verschwendet werden.
Edit: Gelöschter arroganter Kommentar von mir
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(12.02.2025, 15:01)lime schrieb: Wenn Unterstützung für Klimaprojekte in Entwicklungsländern, Travestieshows in Afrika und die Finanzierung woker Medien in diversen EU-Staaten (um einige Beispiele zu nennen) durch die bisherige US-Regierung höher gewichtet wurden als ihre eigentlichen Kernaufgaben wie den Ausbau der Infrastruktur / staatl. Bildungseinrichtungen usw. dann nützten auch die Aufnahme weiterer Schulden nichts. Aha. Die Ausgaben für die genannten Dinge haben also die gesamten Ausgaben für Infrastruktur und Bildung der USA überschritten? Stell' mal die absoluten Zahlen nebeneinander und denk' dann noch mal drüber nach, ob diese Punkte tatsächlich der Kern des Problems sein können.
Zitat:Da Du sicherlich kein Trump-Anhänger bist kannst Du auch nicht abschätzen ob ein Trump-Anhänger in Zukunft ein besseres Leben hat oder nicht, diese Einschätzung kann eben nur der Trump-Wähler selbst treffen.
Die allermeisten Trump-Wähler konnten das anscheinend nicht einschätzen, sonst hätten sie wohl nicht jemanden gewählt, der entgegen ihrer tatsächlichen Belange handelt, nur um ihnen das Gefühl zu geben, oberflächlich empfundene Ungerechtigkeiten zu vergelten und vermeintliche Privilegien zurück zu geben.
Und natürlich können nicht-Trump-Anhänger das einschätzen. Dafür braucht es nur ein paar objektive Statistiken und einfache Schlussfolgerungen mit (volks-)wirtschaftlichem Sachverstand, ohne ideologische Verblendung. Dann kann man sehr objektiv und sachlich herausfinden, dass für das Gros der Trump-Wähler aufgrund ihrer demographischen Umstände, die wenigen Vorteile, die sich aus der realen Politik ihres Heilands für sie ergeben können, größtenteils emotionaler Natur sind (Rache, Privilegierung), während die wirklich relevanten Aspekte (Arbeitsmarkt, Inflation, Gesundheit, Bildung) sich größtenteils zu ihren Ungunsten entwickeln werden.
Zitat:Trump nutzt nur die Möglichkeiten die ihm als Präsident zustehen
Ja, da ist halt eine Schwachstelle im US-amerikanischen Rechtsstaat. Das System sieht für den Präsidenten Befugnisse vor, die nur dadurch zu rechtfertigen waren, dass man bisher davon ausgehen musste, dass nur Präsidenten mit einem Mindestmaß an Anstand und gesundem Menschenverstand gewählt werden würden.
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Man hat mal Trump Wähler damit konfrontiert, dass die Pläne Trumps für sie wirtschaftlich nachteilig sind usw. Die Antwort darauf war, dass dies ihnen egal ist, es ihnen so oder so nur schlecht geht und das nie besser werden wird, und dass man dann wenigstens die mächtigste Nation sein will die allen anderen ihren Willen aufzwingen kann.  Das ist in Teilen der USA zunehmend eine Haltung, die gar nicht unähnlich der vieler Russen ist. Wir sitzen zwar im Dreck und haben nichts, aber wir sind die größten, mächtigsten, militärisch stärksten.
Bei vielen Trump Anhängern unterschätzt man meiner Meinung nach massiv die ideellen Motive und ideellen Werte welche sie dazu bringen MAGA Anhänger zu sein. Der politische Wille von MAGA ist eben nicht einfach eine Funktion des Geldbeutels.
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(12.02.2025, 21:13)Broensen schrieb: Aha. Die Ausgaben für die genannten Dinge haben also die gesamten Ausgaben für Infrastruktur und Bildung der USA überschritten? Stell' mal die absoluten Zahlen nebeneinander und denk' dann noch mal drüber nach, ob diese Punkte tatsächlich der Kern des Problems sein können.
Das waren nur Beispiele, allein USAID hatte ein jährliches Volumen von fast 45 Milliarden USD. Das inzwischen gekündigte Pariser Klimaabkommen hätte die USA in Zukunft in dreistelliger Milliardenhöhe belastet. Und DOGE kratzt bisher nur an der Oberfläche der Geldverschwendung. Da werden vielleicht noch Summen zusammen kommen die selbst meine Vermutungen übersteigen. Mit all diesem Geld kann in Zukunft die Schuldenaufnahme eingedämmt oder sogar komplett entfallen und es wird sicher noch genug übrig bleiben um die Infrastruktur usw. aufzupeppen und dies alles in den USA selbst und nicht irgendwo anders auf der Welt.
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(12.02.2025, 21:43)lime schrieb: allein USAID hatte ein jährliches Volumen von fast 45 Milliarden USD. Das inzwischen gekündigte Pariser Klimaabkommen hätte die USA in Zukunft in dreistelliger Milliardenhöhe belastet.... Das ist so dermaßen kurzsichtig betrachtet... Der Verlust an Möglichkeiten zur friedlichen internationalen Einflussnahme durch die Abwicklung der Entwicklungshilfe steht in keinem Verhältnis zu den dadurch eingesparten Ausgaben. Von den Kosten der notwendigen Klimaanpassungen aufgrund mangelnder Vorbeugemaßnahmen ganz zu schweigen.
Wir beide waren ja politisch nie einer Meinung, aber deine Lobgesänge auf Trumps absolut hirnrissige Symbolpolitik zum Schaden der gesamten Menschheit inklusive seiner eigenen Wähler, sind für mich in keiner Weise mehr nachvollziehbar...
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(12.02.2025, 22:24)Broensen schrieb: Das ist so dermaßen kurzsichtig betrachtet... Der Verlust an Möglichkeiten zur friedlichen internationalen Einflussnahme durch die Abwicklung der Entwicklungshilfe steht in keinem Verhältnis zu den dadurch eingesparten Ausgaben. Von den Kosten der notwendigen Klimaanpassungen aufgrund mangelnder Vorbeugemaßnahmen ganz zu schweigen.
Wir beide waren ja politisch nie einer Meinung, aber deine Lobgesänge auf Trumps absolut hirnrissige Symbolpolitik zum Schaden der gesamten Menschheit inklusive seiner eigenen Wähler, sind für mich in keiner Weise mehr nachvollziehbar...
Entwicklungshilfe schafft ausschließlich Probleme aber löst keine. Das haben die letzten Jahrzehnte gezeigt. Und an den menschgemachten Klimawandel glaube ich persönlich absolut nicht, deshalb halte ich auch jedweden Dollar der in dieser Richtung ausgegeben wird für reine Verschwendung.
Und was Trumps eigene Wähler betrifft bzw. die gesamte USA. Ich halte die Thesen zu Trumps Politik die ihm ein Versagen prognostizieren schlichtweg für falsch. Auch der US-Arbeiterschicht wird es in einigen Jahren wesentlich besser gehen. Egal ob schwarze-, weiße- oder Latinoarbeiter sie alle haben die gleichen Probleme und deshalb überdurchschnittlich Trump gewählt. Allein die wegfallende Konkurrenz durch Millionen illegale Arbeiter wird nicht nur zu weniger Arbeitslosigkeit sondern auch zu einem wesentlich höheren Einkommen der Arbeiter-Schicht führen, da Angebot- und Nachfrage an Arbeitskraft eben den Preis (Lohn) regelt.
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Top Management Challenges Facing USAID in Fiscal Year 2025
Zitat:Safeguarding the Agency’s programming from fraud, corruption, diversion, and other misconduct
remains an ongoing challenge for USAID. Theft and diversion of cash assistance, food, medicine, and
other commodities frustrates the intent of the United States, which contributed the aid, and deprives
the people who are most in need of humanitarian assistance. Moreover, there is a high risk that
aid and money could be diverted to foreign terrorist organizations (FTOs) or scammers seeking to
defraud prospective job, grant, and visa applicants.
Dieser Bericht findet eigentlich fast überall nur Probleme. Das war im November 2024. Jetzt hat USAID noch zwei Probleme mehr: Elon + Trump.
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So die These.
Die aber das ganze höchst komplexe Geflecht außer Acht lässt, in welchem es jede Menge Rebound-Phänomene gibt. Etliche US Unternehmen sind nur durch irreguläre Migranten konkurrenzfähig, sie können entsprechend höhere Löhne gar nicht zahlen. Die unterbezahlte Arbeit besagter Migranten finanziert damit zugleich höher bezahlte Arbeitsstellen für US Bürger. Fallen die Minderlohnempfänger weg, müssten die Unternehmen zwar mehr Lohn zahlen, können diese Mehrkosten aber nicht nach Belieben an die Kunden weiter reichen. Angebot und Nachfrage führen hier also zu Mehrkosten welche die Gewinne senken und/oder Verluste erzeugen. Darüber hinaus müsste man entsprechende Aufwärtsspiralen überhaupt erstmal erzeugen, in welchen produzierende Industrie entsteht und sich dann auch im internationalen Wettbewerb durchsetzt. Die USA haben diese schlussendlich zu lange vernachlässig und zu weitgehend ins Ausland ausgelagert. Das ist alles nicht so einfach wieder herstellbar. Dem folgend sinkt zunächst mal die Binnennachfrage. Der Export aber wird durch Gegenzölle usw. als Reaktion auf die eigenen Schutzzölle behindert, und entsprechend sind dann US Produkte nicht konkurrenzfähig. Dem folgend fehlt der Absatz, die Nachfrage sinkt insgesamt gesehen, dem folgend müssen die Preise gesenkt werden, dies erhöht den Kostendruck auf allen Ebenen, bis einschließlich der Löhne, weshalb weitergehende Automatisierung, KI und Auslagerung in andere Länder die zwingende Folge sind, um die sinkenden Profitraten durch eine gründlichere Exploration zumindest abdämpfen zu können.
Trotzdem werden die Unternehmen dem folgend zwingend die Produktion verringern müssen. Die Arbeitslosigkeit steigt, der Staat druckt weiter munter Geld weil er seine immense Militärmaschinerie weiter aufrecht erhalten muss, die Nachfrage nach den Gütern bleibt in der Binnennachfrage trotzdem hoch, der Presi aber für die Güter steigt, aus der Divergenz sinken Lebensqualität und steigt die Inflation. Der Versuch des Staates die Nachfrage zu steuern scheitert, die Wirtschaft stagniert, die Inflation gerät außer Kontrolle und e voila:
Stagflation
Es muss nicht so kommen, und rein theoretisch ist es auch möglich, dass die Gesamtheit der Umstände in den USA sogar eine Verbesserung produzieren könnte, aber insgesamt betrachtet halte ich die Wahrscheinlichkeit einer langfristig negativeren Entwicklung für wahrscheinlicher.
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(12.02.2025, 23:37)Quintus Fabius schrieb: Fallen die Minderlohnempfänger weg, müssten die Unternehmen zwar mehr Lohn zahlen, können diese Mehrkosten aber nicht nach Belieben an die Kunden weiter reichen. Zumal die Zölle nicht nur zur Inflation bei den Lebensunterhaltskosten, sondern auch zur Verteuerung der Zulieferungen führen. Somit steigen für die Wirtschaft sowohl die Einkaufspreise, als auch die Lohnkosten, während die Verbraucherpreise ebenfalls steigen und somit den Druck auf die Lohne erhöhen. Nichts an dieser Entwicklung kann für irgendjemanden als Vorteil betrachtet werden.
Und es funktioniert ja noch nicht einmal der beabsichtigte Effekt, dass Produktion aus dem Aus- ins Inland verlagert wird. Nehmen wir BMW als Beispiel: Die fertigen in den USA bereits die auf dem dortigen Markt gefragten Fahrzeuge. Durch die Zölle werden die jetzt noch teurer hinsichtlich der importierten Zulieferteile, wodurch die Nachfrage auf einem Inflations-geplagten US-Markt zurück gehen wird, während der Export dieser Fahrzeuge aus den USA in andere Länder durch die Gegenzölle unrentabel wird. Will BMW weiterhin die X-Modelle konkurrenzfähig halten, müssen sie deren Produktion in den USA reduzieren und auf andere Werke ausdehnen, bspw. in Mexiko für den amerikanischen Markt außerhalb Trumpistans. Und in Deutschland profitieren vermutlich Dingolfing und Regensburg von einer ltw. Verlagerung der Produktion von min. X3 und X4, evtl. auch X5. Tendenziell dürfte Spartanburg eher weniger als mehr Fahrzeuge produzieren und sich glücklich schätzen ob des geringen Kündigungsschutzes in den USA.
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(12.02.2025, 23:37)Quintus Fabius schrieb: So die These.
Die aber das ganze höchst komplexe Geflecht außer Acht lässt, in welchem es jede Menge Rebound-Phänomene gibt. Etliche US Unternehmen sind nur durch irreguläre Migranten konkurrenzfähig, sie können entsprechend höhere Löhne gar nicht zahlen. Die unterbezahlte Arbeit besagter Migranten finanziert damit zugleich höher bezahlte Arbeitsstellen für US Bürger. Fallen die Minderlohnempfänger weg, müssten die Unternehmen zwar mehr Lohn zahlen, können diese Mehrkosten aber nicht nach Belieben an die Kunden weiter reichen. Angebot und Nachfrage führen hier also zu Mehrkosten welche die Gewinne senken und/oder Verluste erzeugen.
Ja es gibt Unternehmen die seit Jahrzehnten auf illegale Einwanderer als Arbeitskräfte setzen wie zum Beispiel im Textil- oder landwirtschaftlichen Bereich. Anstatt zu modernisieren hat man sich nicht weiterentwickelt da man auch so Gewinne einfahren konnte. Diese Firmen werden sich nun anpassen müssen. Wenn jetzt kalifornische Eigentümer von Orangenplantagen jammern dass ihnen nun die Arbeiter für die Ernte fehlen müssen sich die Unternehmensführungen erst einmal fragen warum sie bisher nicht auf die Idee gekommen sind in Erntemaschinen zu investieren. In anderen Ländern ersetzen diese schon lange einen großen Teil der Erntehelfer. Ähnlich ist es in der Textilindustrie die inzwischen in China schon weitaus automatisierter abläuft als in den USA. Ich sehe die Zwänge nun stärker auf Maschinen setzen zu müssen als positiv gerade für den amer. Maschinenbausektor.
Zitat:El Salvador bekämpft Bandenkriminalität und verlegt Verbrecher in ein Mega-Gefängnis. Jetzt sollen auch die USA davon profitieren - gegen eine Gebühr.
San Salvador – Der amerikanische Außenminister Marco Rubio konnte auf seiner Mittelamerika Reise einen Erfolg beim Thema Migration verbuchen: El Salvadors wird künftig US-Abschiebehäftlinge jeglicher Nationalität sowie amerikanische Gewaltverbrecher in ein Mega-Gefängnis aufnehmen.
https://www.fr.de/politik/el-salvador-ma...52165.html
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