(Allgemein) Personalgewinnung, Wehrpflicht und der Aufbau von Reserven
(04.04.2025, 23:05)LieberTee schrieb: Irgendwie finde ich 2-4 Wochen viel viel zu langsam ... in 2 Wochen ist das Baltikum komplett besetzt.

Ein Aufmarsch von Russen Truppen dauert 4-8 Wochen... Mindestens.
Meinst du West Europa reagiert erst, wenn der erste Schuss fällt?...
Meine Infos lauten da anders.
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(05.04.2025, 15:20)Milspec_1967 schrieb: Meinst du West Europa reagiert erst, wenn der erste Schuss fällt?...
Westeuropa nicht. Deutschland jedoch evtl. schon, je nach amtierender Regierung.
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Für ukrainekrieg haben die Russen Dreiviertel Jahr gebraucht und nicht mal 200000 Mann zusammen gehabt . Wo soll Russland denn die Truppen zusammen ziehen , in Kaliningrad oder übers schwarze Meer im rumänien landen?
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(05.04.2025, 16:57)alphall31 schrieb: Für ukrainekrieg haben die Russen Dreiviertel Jahr gebraucht und nicht mal 200000 Mann zusammen gehabt . Wo soll Russland denn die Truppen zusammen ziehen , in Kaliningrad oder übers schwarze Meer im rumänien landen?

Weißrussland natürlich wieder. Dann weiß man nicht, ob sie es nochmal auf Ukraine oder Litauen abgesehen haben.
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Es gibt schon seit einigen Tagen Gerüchte, dass die Bundeswehr die Ausbildung Ungedienter in der Reserve einstellen will, weil ja in Kürze die zwangsgepressten Leibeigenen durch die Kasernentore getrieben werden.
Laut Bundeswehr stimmt das so aber nicht.

https://x.com/loyalmagazin/status/190810...87/photo/1

Zitat:Auf X findet die Aussage Verbreitung, das Heer werde die Ausbildung Ungedienter für die #Reserve beenden. Wir haben dazu das Kommando Heer angefragt. Geantwortet hat das Operative Führungskommando. Eine Sprecherin: "Nein, das ist nicht korrekt. Die Ausbildung Ungedienter wird nicht eingestellt."
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Die Ausbildung wurde nur ausgesetzt aufgrund der Umstrukturierung
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Welche Umstrukturierung?
Die haben nur ein neues Divisions Oberkommando bekommen.
Was ist dann daran unzustrukturieren?... Die Länder Kompanien bleiben doch wohl so.
Oder habe ich was verpasst?
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Von streitkräftebasis zum Heer. Das hat nichts mit heimatschutz zu tun
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Die Wehrpflicht wird kommen.
Zitat:Wir schaffen einen neuen attraktiven Wehrdienst, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert. Für die neue4149
Ausgestaltung dieses Dienstes sind die Kriterien Attraktivität, Sinnhaftigkeit und Beitrag zur4150
Aufwuchsfähigkeit leitend. Wertschätzung durch anspruchsvollen Dienst, verbunden mit4151
Qualifikationsmöglichkeiten, werden die Bereitschaft zum Wehrdienst dauerhaft steigern. Wir4152
orientieren uns dabei am schwedischen Wehrdienstmodell. Wir werden noch in diesem Jahr die4153
Voraussetzungen für eine Wehrerfassung und Wehrüberwachung schaffen

So steht das im Koalitionsvertrag.
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(10.04.2025, 09:35)Aegrotare schrieb: Die Wehrpflicht wird kommen.

So steht das im Koalitionsvertrag.
Nein, da steht nicht Wehrpflicht, sondern Wehrdienst. Das ist ein Unterschied.
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Das ist ein wenig Haarspalterei Deinerseits, zumal das schwedische Modell von den Koalitionären bereits fest vorgesehen ist. Das heißt, es wird ein gewisses Maß an Verpflichtung geben, und sei es nur zur Teilnahme an Informationsveranstaltungen oder einer Musterung. Allein die Ableistung des Wehrdiensts bleibt vorerst freiwillig. Auch das Adverb "vorerst" impliziert, dass man sich bereits eine Rückkehr zum Pflichtdienst vorbehält.
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Das alles ist weder Fisch noch Fleisch. Was heißt denn freiwilliger Wehrdienst ? Das war doch bisher schon möglich. Pistorius ist auch nur ein Phrasendrescher und die SPD ein Sicherheitsrisiko !

Freiwillig wird einfach nicht klappen - hat jetzt 10 Jahre lang nicht geklappt.
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Nach den jüngsten Verlautbarungen geht es um eine Mitwirkungspflicht bei der Wehrerfassung. Offenbar werden alle achtzehnjährigen Männer einen Fragebogen erhalten, worin sie Informationen zu ihrem Gesundheitszustand und zu ihren Präferenzen angeben müssen (Bereitschaft zum Wehrdienst, in welcher Verwendung, usw.)

Prinzipiell keine schlechte Idee, und bringt vielleicht sogar einen messbaren Effekt, aber ob der Effekt genügt?

Ich glaube es auch nicht.

Trotzdem ist dieser erste Schritt der richtige, um die Rückkehr zur Wehrpflicht politisch vorzubereiten. So wird sich argumentieren lassen, dass man weniger einschneidende Wege ausprobiert hat, sie aber nichts genützt haben.

Das Problem wäre meines Erachtens eher, wenn nun parallel keine weiterführenden Maßnahmen in Angriff genommen würden. Auch wenn man es zunächst mit Freiwilligkeit versucht, muss man *jetzt* über eine Wehrersatzverwaltung für zehntausende zusätzliche Rekruten nachdenken. Und nicht erst dann, wenn man feststellt, dass Freiwilligkeit nicht genügt.
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Wir haben für so eine Salamischeibentaktik einfach keine Zeit mehr. Solche Dinge aber entsprechend in möglichst vielen Unterschritten und auf möglichst umständliche Weise zu betreiben, ist nur allzu typisch für diese Bundesrepublik. Das gibt es inzwischen als Methode einfach überall, von normalen Behörden über die Polizei bis zur Bundeswehr. Meiner Meinung nach ist das einfach nur Entscheidungsschwäche, organisierte Verantwortungslosigkeit und ein Ausfluss des extremen Karrierismus. Vor allem aber Entscheidungsschwäche. Denn Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung für diese zu übernehmen ist heute eine wesentliche Schwäche in der real existierenden Bundeswehr. Also zieht man sich nur allzu gern auf Prozesse zurück, welche intentional so gestaltet werden, dass die Entscheidung durch den Prozess selbst generiert wird und nicht durch militärische Führer.

Entweder - Oder. Entweder hier und jetzt eine echte Berufsarmee, dann muss man diese so aufstellen, dass sie im Bündnis Sinn macht. Oder eine echte Wehrpflicht. Oder echte Milizstrukturen. Oder was auch immer, nur stattdessen wird alles immer noch weiter verwässert, mit Kompromissen vollgemüllt und solange im Kreis gedreht bis es weniger als ein halbes wird.
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Nun ja, bei allem Respekt, aber berücksichtigst Du dabei auch Deine eigene Meinung bzw. Deine vorherigen Aussagen? Du hast Wehrpflichtige in diesem Faden als "zwangsgepresste Leibeigene" bezeichnet und die Institution der Wehrpflicht verschiedentlich abgewertet. Und mit dieser Meinung bist Du vermutlich auch nicht allein. Große Teile der politischen Linken und die radikale Rechte lehnen die Wehrpflicht ab. Wie kann es Dich da überraschen, dass die Regierung sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, sie habe nicht alle Alternativen ausgeschöpft?
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